Ich bin nur Hausfrau und Mutter – SUPER!!!

Es gibt eine Menge Frauen, die nur Hausfrau sind und meinen sie müssten unbedingt arbeiten gehen. Also wenn ich davon ausgehe, dass man von dem Gehalt des Mannes gut leben kann, dann kann ich das wirklich nicht verstehen.
„Ich kann mich nicht selbst verwirklichen!“
„Ich will mein eigenes Geld!“
Aber mal ganz ehrlich. Kann Frau sich selbst verwirklichen, wenn Frau Tag für Tag in eine Näherei geht und einen Reißverschluss nach dem anderen einnäht? Also ich denke, dass kann es ja nicht sein. Und wenn „Frau“ darauf besteht, dass sie unbedingt „eigenes“ Geld braucht, dann heißt das doch wohl, dass „Frau“ in Sachen Geld ausgeben grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Partner hat.
Und das ist genau der Punkt, um den es geht – die grundsätzliche Einstellung.
Man kann sagen; „Ich bin einfach nur Hausfrau.“ oder aber man behauptet frech:
„Ich bin der Allround – Manager, ohne den unser Unternehmen (Familie) nicht läuft!!!“
Es ist doch so. Wenn ein Paar sich entschließt eine Familie zu gründen, dann sollte es sich im Klaren sein, dass eine Menge Verantwortung auf sie zukommt und dass es ohne Arbeitsteilung nicht geht. Im Normalfall verdient der Mann einfach mehr Geld und sollte deshalb den Unterhalt der Familie bestreiten. Und ehrlich gesagt, was kann mir besseres passieren, als dass ich einen „Doof“ finde, der für mich arbeiten geht und das Geld nach Hause bringt!
Aber Scherz bei seite. Der andere Part, nämlich der Haushalt, sollte jedoch die gleiche Wertigkeit haben. Hausfrau sein ist schließlich genauso ein Job wie Bankdirektor oder Verkäufer. Es mag sich ja altmodisch anhören, aber damit ein Mann im Job nach vorne kommt, braucht er eine Frau, die hinter ihm steht und dafür sorgt, dass er Zuhause für das nächste Projekt oder den nächsten Arbeitstag Kraft schöpfen kann (puh, klingt das pathetisch). Ich behaupte schlichtweg: „Ohne mich hätte mein Mann sicher auch Geld verdient, aber er wäre nicht so weit gekommen, wie er jetzt ist.“ Und das heißt doch nichts anderes, als dass man ein Team ist, in dem jeder seinen Bereich hat und wo der Erfolg für beide zählt.
Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch unzufrieden zu Hause gesessen habe, mein erstes Kind im Arm und mit der Welt gehadert habe. Bevor das Kind kam habe ich mit Lachen meinem Mann gesagt: „Ich bin jetzt nur noch Hausfrau und du musst meinen Job auch ernst nehmen.“ Aber welcher Mann kommt nach Hause und sagt: „Oh, mein Schatz, du hast die Küche geputzt und sogar die Schränke und Schubladen ausgewischt!“ Und es ist nun mal auch Tatsache, dass alles, was man als Hausfrau macht innerhalb kürzester Zeit wieder schmutzig oder aufgegessen ist. Es gibt also keine Arbeit, die jemals beendet ist. Das heißt in Sachen Erfolgserlebnis sieht es ganz schlecht aus. Ich bin also auch nicht die Hausfrau, die es mit Stolz erfüllt, wenn der Boden blinkt und der Braten besonders gut geraten ist.
Aber das sind die Dinge die einfach dazugehören und gemacht werden müssen. Der Job als Hausfrau hat aber auch eine Menge Vorteile. Wo kann ich sonst ohne besondere Vorbildung einen Managerposten kriegen? Ich führe das Unternehmen Familie, ich arbeite selbständig und das auch noch bei freier Zeiteinteilung. Nachteil: Nacht- und Wochenendarbeit!
Zugegeben, als die Kinder noch klein waren (meine Kinder sind jetzt 8 und 11 Jahre alt), da war es schon recht stressig. Wenn man ein paar Mal in der Nacht aufstehen muss, weil eins der Kinder weint, steht man morgens schon schlecht gelaunt auf. Und wenn die Kinder, die ja ebenfalls nicht ausgeschlafen sind, dann auch noch den ganzen Tag quengeln und zanken, dann schaukelt sich die Situation hoch und man explodiert. Man muss beständig für die Kinder da sein, hat überhaupt nie Feierabend und kriegt den Haushalt nicht geschafft. Zeit für sich hat man schon gar nicht. Sich schminken, die Haare stylen oder sich schick anziehen? –WARUM?- Man geht ja doch nirgendwo hin oder wird gleich wieder vollgespuckt. Ausgehen, Essen gehen – vorbei!!! Ich habe mich in der Zeit ganz schön hängen lassen und mein Mann konnte mir da auch nicht helfen, ich habe mich halt selbst bemitleidet. Ich habe nur gesehen, dass ich mit den Kindern angebunden zu Hause festsaß.
Aber es gibt ja Babysitter. Und wer kann schon in seiner „Arbeitszeit“ mit Freundinnen Kaffee trinken oder aber bei schönem Wetter einfach in der Sonne sitzen und ein Buch lesen?
Meine Kinder sind jetzt in der Schule. Das heißt, ich habe eine Menge Zeit die ich ohne Kinder verbringen kann. Wenn ich eine Super-Hausfrau wäre, dann wäre mein Haushalt jetzt auf Hochglanz. Aber falsch geraten. Ohne Erfolgserlebnisse geht es schließlich nicht und was ich durch meinen Job (Haushalt) nicht kriegen kann, muss ich mir eben wo anders holen. Also verwende ich diese Zeit für Dinge, die mir Spaß machen. Ich nähe zum Beispiel sehr gerne. Und wenn man so ein Teil fertig hat, das man auch tatsächlich anziehen kann und das auch garantiert kein Anderer hat, dann gefällt mir das schon sehr gut.
Ja, ja – man könnte natürlich jetzt sagen, typisch Hausfrau – NÄHEN. Aber das ist ja auch nur so ein Beispiel. Es gibt eine Menge Dinge, die man machen kann. Drachen fliegen und Fernreisen fallen natürlich aus, aber das kann man mit Job (und Familie) schließlich auch nicht. Ich bin zum Beispiel auch dem Computer verfallen. Es macht mir riesig Spaß herauszufinden, wie so ein neues Programm funktioniert. Und auch ohne irgendwelche Pseudokurse finde ich mich mittlerweile in unseren Programmen (und wir haben eine ganze Menge) ganz gut zurecht. Eigentlich habe ich ja keine Ahnung vom Computer. Programmieren, SYSTEM:INI, AUTO EXE:BAT usw. sind für mich böhmische Dörfer. Das macht alles mein Mann. Aber wenn er dann in einem Programm arbeitet und ich ihm einige Tipp’s geben kann, wie es einfacher geht, dann freut mich das schon riesig.
Aber so gibt es sicher für jeden irgendetwas, das einem Spaß macht und wo man Erfolge verzeichnen kann. Und zum Glück habe ich als Hausfrau auch Zeit dafür. Na ja ich will nicht sagen, dass ich gar nicht mehr arbeiten gehe. Die Kinder werden ja immer größer und selbstständiger. Wer weiß – vielleicht mach ich ja mal was mit Computer und Internet.