Für unserem Haushalt hatten wir uns wegen der Mäuse einst Jimmy zugelegt. Ein liebes, fröhliches aber häufig krankes Katzenkind. Jimmy war ein Freigänger, der ständig Hunger hatte, viel zu dick war, um die 8 Kg wog, deswegen erkrankte er immer wieder an Verstopfung der Harnröhre und konnte dann nicht "Klein" machen, dauernde Besuche in der Tierklinik standen auf der Tagesordnung - was auch enormen finanziellen und emotionalen Aufwand mit sich brachte. Schließlich wurde das Blasenproblem so schlimm, dass wir Jimmy mit 10 Jahren einschläfern lassen mussten. Ich kümmerte mich danach Futtermäßig nur mehr um Katzen die verstoßen, aber ohne Quartier waren, Jahrelang ging das so. Ich wollte nicht mehr so traurig sein, wegen dem Verlust eines tierischem Gefährten. Aber fast alle Pflegekatzen kamen im letzten Jahr ums Leben, trotzdem, ich wollte kein Tier mehr in der Wohnung haben.
Plötzlich, letzten Sommer wurde ich unruhig, hatte das Gefühl unbedingt zum Tierschutzhaus fahren zu müssen (ich war noch nie in einem Tierschutzhaus!).
Ich tat es im Juli und holte mir 2 kleine, sehr scheue Kätzchen. Die verkrochen sich sofort und ich fand sie nicht mehr!
Da wußte ich, es war nichts mehr für mich, so kleine Wesen brauchten ständige Betreung, sie sollten wieder zurück! Heulend rief ich bei der Dame dort an, sie meinte, egal, ich solle sie zurückbringen. Während ich die Kleinen wieder in ihren Raum brachte, meinte die Dame:"Warten Sie, ich muss ihnen was zeigen", brachte mich dann in ein Kellerabteil, wo ein dünner, spilleriger Kater rumhüpfte und Fliegen fing. Sie erzählte mir darauf von Lazi, so hieß er nämlich.
Lazi wurde gefunden als er im Winter unter Autos lebte und sich von Kompost und Mistabfällen ernährte. Dann erkrankte er an Katzenseuche (fast immer tödlich), es ging ihm furchtbar schlecht, er lag schon auf dem Tisch in der Tierklinik, die Todesspritze neben ihm. Da kam der Herr Tierarzt vorbei und fragte die auch anwesende Tierheimbetreuerin, ob sie es nicht noch mal versuchen wolle mit dem Kater. Aus diesem Grund wurde er auch Lazarus (von den Toten auferstanden) getauft. Er überlebte die Seuche, aber Keiner wollte ihn haben, weil er nämlich einen ungeheuren Durchfall hatte.
Nun nahm ich ihn mit nach Hause.
Er war fröhlich und sehr lieb, aber der Durchfall war schlimm! Trotz seiner speziellen Nahrung ließ er nicht nach, Spritzen und Tabletten brachten nur kurz Linderung. Aber Lazi war immer lustig drauf, sprang und freute sich, ja, er freut sich jeden Tag aufs Neue uns zu sehen - und wie!
Bei einem dieser Tieklinikbesuche kam die nächste schlimme Nachricht: Lazi ist positiv, hat Leukose - nun hatte ich wieder einen kranken, vielleicht nicht lange lebenden Kater, etwas, was ich absolut nicht wollte!
Aber wieder hergeben kam auf keinen Fall in Frage! Er sollte es schön haben, solange er noch da war.
Lazi bekam nach und nach ein schönes Fell und plötzlich war der Durchfall weg, komplett!
Ich hatte so eine Freude!
Inzwischen geht es ihm prächtig, er lebt nur drinnen (mit Balkon) wird geliebt und gehätschelt, er ist zufrieden, das kann jeder sehen. Und ich weiß, solange ich es vermeiden kann dass er Stress bekommt, wird sich an dem Zustand nichts ändern! Wir mussten einfach zusammen kommen, das hat jemand für mich vorgesehen, die Frau vom Tierheim meinte: "es war ein Segen, dass sie zu uns kamen!"
Lazi dankt es uns täglich, indem er sich jeden Morgen über alle Maßen freut, piepst und uns (tatsächlich!) die Füße abschleckt!
Auf dem angehängtem Bild (bitte Klicken) erwischte ich Lazi auf dem Vogelhäuschen am Balkon.

So sieht unser (Schatzi-Butzi) Lazi aus. Also, verzweifeln Sie nicht, wenn man ihnen sagt, die Katze hätte Leukose, es geht weiter!