Freitag – Hamburg der zweite Tag 09.03.
Der LKW, der uns zugeparkt hatte, ist heute früh zeitig abgefahren.Wir starten gegen 09:30 Uhr, fahren aber gleich in das Industriegebiet bis zur Rückseite der Stage Theater. Dort suchen und finden wir einen Parkplatz. Der für Theaterbesucher und Theatermitarbeiter reservierte Platz ist uns zu teuer, da wir ja den ganzen Tag in Hamburg bleiben wollen. Aber in einer Seitenstraße, nicht weit hinter dem Theater finden wir eine Parklücke, die kostenlos ist.
Mit dem Theatershuttleboot setzen wir über zu den Landungsbrücken. Fahrkarten brauchen wir keine, wir haben ja die Eintrittskarte für das Musical König der Löwen. Bei den Landungsbrücken setzen wir uns in die „Nordsee“ um einen Kaffee zu trinken. Viel ist noch nicht los – der Ansturm der Touristen hält sich noch sehr in Grenzen. Unser Plan für heute. Speicherstadt erkunden, ein oder zwei Museen besuchen. Ausserdem haben wir die Wahl zwischen einer Stadtrundfahrt oder der grossen Hafenrundfahrt. Beides zusammen geht nicht – das Museumsschiff Rickmer Rickmers bietet uns auch noch eine Möglichkeit unsere Interessen wahrzunehmen. Wir stellen fest, dass für Hamburg so ein Kurztripp zeitlich zu knapp bemessen ist. Von den Landungsbrücken überqueren wir die Strasse auf einem Fußgängerüberweg und treffen dort auf der anderen Strassenseite direkt auf eine Schaufensterauslage, die uns verleitet in den Laden zu gehen. Petroleumlampen, Schiffszubehör alles handgefertigt und wunderschön anzuschauen. Genau solche Stücke suchte Uwe, wir schauen uns um, der Ladeninhaber berät und erklärt. Zeigt die Helligkeit der verschiedenen Petroleumlampen, erklärt Wattleistung der diversen Lichtquellen und Uwe ist begeistert. Er bestellt eine Petroleumlampe für sein geplantes Tinyhouse. Als Adresse gibt er seinen Wohnsitz an und bezahlt auch gleich die bestellte Ware. Wir schauen uns noch andere Stücke an – eine Glocke, die als Türklingel dienen kann – Schlüsselhaken, Anker und einiges mehr. Uwe meint:
„bring mich hier raus, sonst flippe ich aus!“
Die Versuchung ist zu groß – er könnte noch so einiges an Geld loswerden. Wir verlassen den Laden und diskutieren über das gesehene – haben die Elbharmonie fast erreicht als Uwe einfällt, dass er ja immer noch die Postummeldung von unserer Wohnwagentour zu seinem Steuerberater hat. Also drehen wir um, ändern bei dem Laden die Anschrift für die Lieferung und nehmen den gleichen Weg noch einmal unter die Füsse. Die Speicherstadt am Sonnabend – so viele freie Parkplätze hätte ich nicht vermutet, aber dort wo wir den Wagen parkten stehen wir näher am Theater und haben in der Nacht nicht so einen weiten Weg!
Das Gewürzmuseum erreichen wir ziemlich schnell. Am 2. Boden – heisst im zweiten Stockwerk -
immer der Nase nach, finden wir nach Treppenstufen en masse ein kleines Museum. Dieser Duft! Ein Genuß für die Sinne! Gleich bei den ersten Gewürzdosen und Proben bleibe ich längere Zeit, rieche, vergleiche und geniesse! Stecke meine Nase in Proben und finde so viele verschiedene für mich unbekannte Gewürze und Mischungen. Auch bekannte und sehr teure Dinge wie die echte Vanilleschote. Ich befürchte dass ich hier auch nicht widerstehen kann – genauso wenig wie Uwe in dem Laden zuvor. Trotzdem sehe ich mich erst weiter um. Ein Schiff nur aus Gewürznelken zusammengebaut, Kaffeemühlen, Pfeffersäcke, alte Maschinen die zur Gewürzverarbeitung benötigt wurden. Alte Blechdosen mit Aufschriften und Werbung – die Nachbildung puppenstubenähnlich von Kaufmannsläden aus alter Zeit, Originalkleidung der Verkäufer. Rezepte der Hildegard von Bingen mit gleichzeitiger Mahnung das Muskat nicht zu viel zu verwenden, da es schädlich für den Menschen sei. Beschreibungen über einen Pfeffersack, der als Brautgabe von den Eltern verschenkt wurde. Die Geschichte dieses Pfeffersackes bis er endlich seinen letzten Bestimmungsort erreichte. Liebesgewürze mit ausführlicher Beschreibung und alle möglichen und unmöglichen Gewürzmischungen. An einer Wand eine grosse Weltkarte mit Beschreibungen und Hinweisen aus welchen Ländern die einzelnen Gewürze stammen. Ein grosses Regal mit sämtlichen Gewürzdosen aus der heutigen Zeit rundet das Bild ab. Wir setzen uns in der Ecke unter eine Wärmelampe und trinken einen Gewürztee. Dann gehen wir zum Eingang zurück bei dem man von einem Regal die Gewürzdosen nehmen kann, welche man kaufen möchte.
Nach meiner Kaufwut kam auch von mir der Satz: „Bring mich hier raus, sonst flippe ich aus!“
Bei solchen Dingen könnte ich mich total vergessen, dabei habe ich zu Hause bereits viele verschiedene Gewürze – aber hier bekomme ich auch solche, die ich normalerweise nicht in unseren Läden finde.
Es war bereits nach 13 Uhr als wir uns für den weiteren Besuch eines zweiten Museums entschlossen. Doch zuerst wollten wir eine Tasse Kaffee trinken und betraten eine Kaffeerösterei. Interessant, welche Sorten, was es dort alles zu sehen und/oder zu kaufen gibt. Auch der Versand der Ware ist hier öffentlich. Doch beim Kaffeeausschank standen so viele Menschen, die wenigen Tische und Stühle waren voll besetzt, deswegen verliessen wir die Räumlichkeiten ziemlich schnell. Einige Meter weiter kam das Miniaturmodelleisenbahnmuseum. Eigentlich hiess es ja Miniaturwunderland. Und ein Wunderland war es wirklich! Wieder einige Treppen die wir ersteigen mussten bis wir zu den ersten Ausstellungsräumen kamen. Die Eintrittskarten waren nummeriert und wir hatten zu warten, bis unsere Nummern aufgerufen wurden.
Dann betraten wir die ersten Ausstellungsräume – ein Wunderland. Die riesigen Miniaturlandschaften, winzige menschen, Situationen wie sie überall auf der Welt imemr wieder sein können. Hier ein Unfall, dort ein Überfall oder eine Prügelei – alles war dargestellt. Überall kleine Geschichten, die man sich gar nicht alle merken kann. Eisenbahnanlagen, die einzelnen Länder! In der Schweiz ganz anders die Landschaften und Nachbildungen der Städte, Stadtteile oder Berglandschaften mit Menschen Tieren und Häusern. Es waren so viele Einzelheiten, die Beleuchtung wechselte von Taglicht zu Nachtbeleuchtungen – in Italien brach ein Vulkan aus – in Hamburg landeten und starteten die Flugzeuge auf dem Flughafen. Autos die auch vor Ampeln hielten und die Vorfahrtsschilder beachteten. Seilbahnen die in der Schweiz oder in Österreich auf die Berge fuhren – an alles war gedacht. Welche Elektronik musste hinter all dem stecken – wie viele Experten mussten sich um das alles kümmern, damit diese kleinen Geschichten und Situationen problemlos ablaufen können. Letztendlich traten die ganzen Züge und Schienenanlagen in den Hintergrund und nur noch die Miniaturlandschaften mit den Häusern und Menschen waren wichtig!
Mittendrin brauchten unsere Füsse eine Erholung und auch unser Magen knurrte und wir machten eine Pause – die Sitze waren denen der Bahn nachgebildet – das Essen war schmackhaft und dann die Überraschung. Es gab einen Schrank für Handyaufladung. Alle möglichen verschiedenen Anschlüsse zum Aufladen von Smartphones – kostenlos – das nutzte ich aus, denn durch die Bilder hatte ich meine Energiereserven auf dem Smartphone verbraucht. Wir konnten uns nur mühsam von den dargebotenen Bildern trennen. Aber wir mussten ja zu den Landungsbrücken zurück um rechtzeitig bei der Vorstellung des Musicals zu sein. Wir verliessen das Gebäude und sahen vor der Tür eine Fahrrad“rikscha“. Uwe meinte, dass dies die beste Möglichkeit wäre, kräfteschonend zu den Landungsbrücken zu kommen und wir liessen uns von einer jungen zierlichen Frau kutschieren. Auf Fahrradwegen, Fussgängerübergängen, am Michel vorbei, durch Strassen die die Strecke abkürzten – mit Motorunterstützung strampelte uns die kleine Person bis zu unserem Ziel. Dabei erfuhren wir so einiges über ihre Tätigkeit.
Eine Stadtrundfahrt, eine Hafenrundfahrt – dafür hatten wir keine Zeit! Auch das Museumsschiff Rickmer Rickmers stand nicht mehr auf unserem Plan – nur noch die Musicalaufführung „König der Löwen“. Parkett – in einer Reihe, die uns grosse Beinfreiheit garantierte genossen wir die ausverkaufte Vorstellung. Die Kostüme, die Aufführung – man kann es nicht beschreiben, man muss es einfach sehen! Phantasie um sich die Tiere vorzustellen, nach zu bauen – die Stimmlagen zu imitieren, das afrikanische Flair auf die Bühne zu bringen ….wir waren begeistert und auch der frenetische Schlussapplaus war die Belohnung für die Leistung der Akteure.
Wir waren an diesem Abend ziemlich schnell wieder bei dem Wohnwagen und stellten mit Erleichterung fest, dass wir an diesem Abend das Auto und den Wohnwagen so stellen konnten, dass ein Zusammenkoppeln ohne Probleme am nächsten Morgen vor sich gehen konnte.
Wieder ein Tag der uns grosses Vergnügen bereitete – an dem wir viel gesehen haben.
Bring mich hier raus, sonst flippe ich aus!
Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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