Vogelpark Walsrode

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Vogelpark Walsrode

Beitrag von Johanna »

Alles was zum vögeln gehört 08.09

sogar die Störche waren ziemlich zu Anfang da doch nicht einmal eine meiner Töchter wollte sich ins Bein beissen lassen…..
Der Vogelpark Walsrode – ein Tag ist zu wenig, wenn man alles genau betrachten möchte. Die Indoorshow und auch die Außen/Freiflugshow sind schon ein absolutes Muss für jeden Besucher.

Wir fahren zeitig los, Baustellen und Umleitungen nerven, wir brauchen sehr lange für den relativ kurzen Hinweg. Der grosse Parkplatz noch fast leer – vor der Kasse sind Bänke – dort brauche ich bereits die erste Pause. Uwe läuft los und holt für mich einen Rollstuhl. Denn dieser Park ist riesig und die Wege sind nicht einfach zu laufen. Platten die sich verschoben haben, holprig und fehlerhaft auch die Katzenkopfwege und andere Plattenwege. Zwischen den Platten grosse Fugen. Auch die Rollifahrerinnen schimpfen darüber und haben grosse Mühe mit ihren Rollatoren.

Wir folgen dem Rundweg und hören gleich nach dem Eingang die Pinguine die bereits gefüttert werden. Ihre Töne, die Bettelei um Futter dröhnt laut und weit. Wir sehen so viele verschiedene Vögel, manche sind schwer zu entdecken zwischen den vielen Pflanzen.

Die Uhu Burg zeigt uns die verschiedensten Eulenarten, dazwischen in den diversen Teichen Flamingos von weiss bis dunkel orange – je nach Futterangebot. Schwäne, Enten, Kormorane und andere Wasservögel.
Insgesamt hören wir später, dass es hier wohl ca. 4000 Vögel in ca. 650 Arten geben soll. Löffler und Strausse, Schuhschnabel, Pelikane und Paradiesvögel in der Paradieshalle.
Die Freiflughalle – hier könnte man einen ganzen Tag verbringen. Bei der Indoorshow Nr. 1 bekommen wir gerade noch das Ende der Vorführung mit. Der Papagei sortiert Abfall: Papier in eine Tonne, Plastik in eine andere usw.

Dann kommen wir zu den Greifvögeln. Majestätisch und stolz sitzen sie auf ihren Ästen, als ob es sie nichts angeht, daß so viele Menschen ihre Grösse bestaunen. Aber es gibt auch kleine Jäger. Der Condor mit seiner Flügelspannweite von knapp 3 Metern – und die Krallen sind furchterregende Mordinstrumente. Der Weißkopfseeadler packt mit einer Kraft von 100 kg seine Beute und trägt sie vom Wasser wieder hoch in die Lüfte. Die Greifvögel werden gefüttert. Jeder bekommt das, was er braucht. Ratten oder Teile davon, kleine gefrorene Küken, die sonst im Schredder gelandet wären, weil die männlichen Küken ja aussortiert werden in den Legebatterien. Es gibt auch zwei kleine Geier, die jeweils eine halbe Banane als Futter bekommen.

Die Outdoorflugshow wurde auf einer grossen Wiese vor einer Tribüne dargeboten – allerdings wurde die Wiese erst noch von einem Brautpaar als Fotokulisse genutzt. Die Braut in weiss, eine der Brautjungfern in königsblau – sie liessen sich Zeit und der Fotograf schoss am laufenden Band Bilder. Obwohl dann bereits ein Mitarbeiter den Fotografen und die Teilnehmenden mahnte, liessen sich diese nicht besonders stören und auch als der Mitarbeiter kopfschüttelnd die Wiese verliess, dauerte es noch einige Zeit bis die Show beginnen konnte.
Die Show zeigte Flugkünste der Greifvögel, dazu die Erklärung dass diese kurzen Flüge sehr kräftezehrend für die Tiere sind. Schwäne zogen eine Runde über die Wiese und auch andere Vögel wie Papageien, Pelikane wurden vorgeführt. Manche Vögel flogen sehr tief über die Köpfe der Zuschauer und immer wieder wurde gewarnt, dass man die Köpfe einziehen soll. Doch ein Vater war so leichtsinnig und nahm seinen Sohn auf die Schulter – sodass dieser von einem Flügel eines Vogels gestreift wurde.
Mit welcher Geduld brachte man den Vögeln bei, diese Runden zu drehen oder z.B. still zu halten, wenn man dem Publikum die Dehnbarkeit des Pelikansacks demonstrierte. Der Sekretär z.B. wollte gar nicht mehr auf die künstliche Schlange treten um dar zu stellen, wie er eine Schlange tötet. In der freien Natur wäre das sein normaler Fang und Futter.

Beim Abschlussflug zogen nicht nur Schwäne, Störche, Adler ihre Bahnen – auch Papageien und Pelikan sowie viele kleinere Vogelarten erhoben sich gemeinsam in die Lüfte. Ein grandioses Bild, bei welchem mit die Tränen in die Augen traten.

In der zweiten Indoorshow wurden dann zwei Papageien eingesetzt die wiederum kleine Kunststücke vorführten. Der erste Papagei klappte Schilder um, sodass man gleich zu Beginn das Wort „welcome“ lesen konnte. Sich auf den Rücken zu legen und toter Mann zu spielen erfordert grösstes Vertrauen der Vögel zu ihren Pflegern. Denn in dieser Position sind die Tiere vollkommen hilflos.
Im Lorihaus waren sehr viele frei fliegende kleine Papageien, die sich den angebotenen Nektar schmecken liessen und sich zutraulich auf Arme, Schultern und Köpfe oder Hände der Besucher niederliessen.

Alles in allem ein wunderschöner Tag, voll gefüllt mit so vielen Eindrücken, die man kaum alles beschreiben kann. Man muss es selbst sehen und erleben. Für mich steht fest, dass dies nicht mein letzter Besuch in dieser Anlage war. Schon allein der Abschlußflug bei der Outdoorshow rechtfertigt einen weiteren Besuch.
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