.....oder der Kreis schliesst sich
Nach dem Besuch des Römer und Pelizaeus-Museums in Hildesheim wollten wir noch im Dom Kerzen für nahe Angehörige anzünden. Wir fuhren zum Domplatz – liefen ein paar Schritte bis zu diesem ungewöhnlichen Bau. Ein Dom wie ich selten einen sah.
Nachdem wir die Eingangstür – eine Nebentür – passiert hatten sahen wir links von uns eine hohe Säule. Die weltbekannte Christussäule wie im Internet nachzulesen ist. Sie ist ein Kunstwerk von höchstem Rang – so meisterhaft gefertigt, dass selbst mit modernster Technologie ein Nachbau schwer fiele. Der spiralförmige Aufbau wird im Inneren durch eine Stahlstange und Verschraubungen an beiden Enden auf Spannung gehalten – ganz ähnlich, wie die Wirbelsäule den Oberkörper des Menschen stützt.
Und dann wird gleich der Blick von einem riesigen Radleuchter gefangen genommen. Er hat mehr wie 6 m im Durchmesser und ist mit der Vorrichtung für 72 Kerzen ausgestattet. Dieser mittelalterliche Radleuchter wurde von Bischof Hezilos 1061 gestiftet und sucht seinesgleichen im deutschsprachigen Raum. Dieser Leuchter bestimmt auch den ganzen Eindruck den man vom Dominnern beim ersten Betreten erhält. Lateinische Inschriften teilen Botschaften mit, die den Radleuchter als Sinnbild des himmlischen Jerusalem erkennen lassen: die Stadtmauer mit zwölf Türmen, zwölf geöffneten Toren und mit Zinnen.
Wenn man sich nach rechts umdreht sieht man am Ende des Langhauses eine grosse Tür. Davor ein Hinweisschild dass man um die Ecke gehen sollte um die Bernwardtür anzuschauen. Die Bernwardtür ist die älteste figürlich geschmückte Bronzetür des Mittelalters und ein Weltkulturerbe. Auf den beiden Türflügeln zeigt sie die Erlösung der Menschen durch Christus in einer Folge von Szenen aus der Bibel. Links wird die Erschaffung der Menschen bis zum Brudermord an Abel gezeigt – rechts sind wichtige Ereignisse von der Verkündigung an Maria bis zur Auferstehung Christi festgehalten. Beide Türflügel haben als Griff zum öffnen je einen Löwenkopf mit einem grossen Ring.
Diese Tür wird nur an bestimmten Tagen geöffnet. Die Tür bekam den Namen ihres Stifters – Bischof Bernward von Hildesheim.
Das bronzene Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert ist nicht wie in vielen anderen Kirchen neben dem Hochaltar sondern steht nahe bei der Bernwardtür und zeigt u.a. die Taufe Christi im Jordan.
Gegenüber der Bernwardtür ist der Hochaltar. Hier ist das etwas ungewöhnliche Lesepult. Es ist in Gestalt eines Adlers gefertigt. Auf den Flügelrücken liegt das Buch aufgeschlagen, der Leib, Kopf und der Schnabel zeigen direkt auf die versammelte Gemeinde.
Daneben ist die Treppe die zur Krypta hinunter führt. Hier sieht man im ersten Raum eigentlich nur eines: viele Säulen die die Decke stützen und einen goldenen Schrein. Dieser goldene Schrein ist zum Andenken an den heiligen Bischof Godehard dort aufgestellt. Ob sich in dem Schrein wirklich der Leichnam des Godehard befindet ist nicht ersichtlich. Der Schrein erscheint mir dafür viel zu klein. Hier ist auch ein karolingisches Marienreliquiar und eine Gnadenmadonna aus dem 14. Jahrhundert. Ausserdem ist eine Gruft noch einige Stufen weiter abwärts vorhanden in welchem man die Gedenksteine der vergangenen Bischöfe sieht.
Die Statue von Bischof Godehard – auch Gotthard von Hildesheim genannt, begegnete uns bereits in Mosonmagyarovar in der dortigen Kirche. Godehard war auch Namenspatron der thüringischen Stadt Gotha. Die Spuren seiner Verehrung (Benennung von Kirchen und Ortschaften) reichen von Italien und Kroatien bis nach Skandinavien. Mit dem Gotthardpass in der Schweiz trägt einer der wichtigsten Alpenübergänge und -tunnel seinen Namen.
Er wurde 1131 durch Papst Innozenz II. als erster Bajuware heiliggesprochen. In Hildesheim entstand ihm zu Ehren die hochromanische St. Godehards-Basilika. In Niederalteich ist in der Pfarr- und Abteikirche St. Mauritius dem Heiligen der Gotthard-Altar geweiht. Der Sage nach ließ Godehard in seiner Zeit als Abt des Klosters Hersfeld (das Besitz in und um Gotha hatte) u. a. die erste Stadtmauer errichten, Gärten anlegen und die Stadtkirche St. Margarethen erbauen. Bis heute ehrt die Stadt ihren Schutzpatron mit dem zweitägigen Gothardusfest, das jährlich am ersten Maiwochenende (d. h. um Godehards Todestag herum) stattfindet. Dargestellt wird Godehard meist als Bischof mit glühenden Kohlen im Mantel. Die Darstellung geht auf eine Legende zurück, nach der Godehard in seiner Jugend als Ministrant die glimmenden Kohlen für das Weihrauchfaß in seinem Gewand getragen haben soll, ohne dass diese irgendetwas verbrannt hätten.
Beim Verlassen des Doms sah ich noch in einer hochgelegenen Nische einen Schrein aus dem 12. Jahrhundert. Der Inhalt sollen Reliquien aller Dompatrone sein.
Im Innenhof, den wir kurz betraten sahen wir den beleuchteten Kreuzgang und auch als wir den Dom verliessen war es durch die abendliche Stimmung und die Beleuchtung ein ganz besonders schöner Moment.
wer war Godehard.....
Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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