Internationaler Frauentag

[Sternkeks]

Heute, am 8. März, ist es wieder soweit: wir begehen den internationalen Frauentag.
Dass es den gibt, habe ich erst wahrgenommen, als ich nach Thüringen kam. Vorher, in Belgien / NRW hat sich kein Mensch dafür interessiert. Der Tag ging wie jeder andere einfach nur vorbei, ich hab nicht mal gewusst, dass es sowas gibt!
Die Frauen hier im Dorf feiern diesen Tag schon "immer" und gehen gemeinsam irgendwo essen mit anschließendem gemütlichen Zusammensein. So auch heute, um 18.00 Uhr treffen wir uns an der "Alten Schmiede" und fahren dann ins Restaurant. Das Essen wird aus der gemeinsamen Kasse bezahlt, die letztes Jahr durch unsere Arbeit beim Backhausfest gut gefüllt ist. Für jede Frau gibt es außerdem dieses Jahr ein Primelchen, das wir, meine Freundin und ich, nett eingepackt haben - 30 Stück!!! In anderen Jahren hatten wir kleine Pralinenschachteln oder eine hübsche Deko für jede.
Also, Mädels, wir sind heute abend beim Essen und werden einen lustigen, geschwätzigen Abend verbringen. Ich freu mich drauf!

[gerhild]

Doch Keksli, in der DDR wurde er immer gefeiert und die Aktivistinnen auf der Arbeitsstelle ausgezeichnet.
Dafür feierten wir in der DDR keinen Muttertag, den kannte kaum jemand.

In den Käsblättern steht allerdings kaum etwas darüber. Vielleicht feiern die Sozialisten diesen Tag aber ansonsten geht er unter. Wenn man Frauen nur an diesem Tag oder den Muttertag ehrt, kann man es auch bleiben lassen. Den Frauen gehört tägliche Dankbarkeit wenn man bedenkt, was sie leisten.

[Sternkeks]

...Wenn man Frauen nur an diesem Tag oder den Muttertag ehrt, kann man es auch bleiben lassen. Den Frauen gehört tägliche Dankbarkeit wenn man bedenkt, was sie leisten.

Da hast du vollkommen Recht, Gerhild. Vor allem, wir werden ja gar nicht "geehrt" heute, das machen wir schon selber! Diesen Abend haben wir uns selber erarbeitet. Drei Tage schuften beim Backhausfest am 1. Mai ist schließlich nicht ohne. Das Geld, das wir dafür letztes Jahr eingenommen haben, "verfressen" öh, verfeiern wir heute abend !

Na ja, und das mit der täglichen Dankbarkeit funktioniert bei Männe und mir wirklich gut. Als Rentner haben wir beide unseren "Job": er sorgt für den warmen Hintern (Kachelofen!!! ) und macht Auto und sonstige Außenarbeiten, auch den Müll, und ich hab "Innendienst", hin und wieder sogar mit seiner Hilfe, ebenso, wie ich dazuspringe, wenn er mal 'ne dritte Hand braucht. Dieses Miteinander ist wohl leider nicht bei allen Familien so reibungslos und freundlich im Alltag, oder?

[Johanna]

Das funktioniert bei Uwe und mir auch. Soweit wie ich noch helfen kann tue ich das auch. Kochen und backen ist mein Revier oder am PC was schreiben..... Er sorgt für den warmen Hintern und seine karre oder den Wohnwagen. Räumt nach dem Essen den Tisch ab und putzt auch. In meiner Wohnung braucht er nichts machen, da hab ich meine Hilfe.....

[mary]

Stimmt, der Frauentag wird hier seit etwa 15 - 20 Jahren begangen, in dem Sinne, dass da etwas speziell für Frauen stattfindet. Früher waren es ganze Frauenwoche, das waren mehrere interessante Veranstaltungen, da habe ich z. B. meine scheu vor einem Radwechsel am Auto verloren. Leider fingen die Gemeinden an, finanziell zu hinken, und diese Schönen Sachen wurden gestrichen.
In unserem MGH vor Ort, gab es gestern Frauenkino, "Der Vorname", was haben wir gelacht! Dazu Imbiss. Alle kennen sich mindestens vom Sehen, eine wirklich super tolle Veranstaltung.

[gerhild]

So ist es Keksli, als Frau hat man eh nie Feiertag oder kann sich mehrere Tage in der Woche nur der Wellness, der Kosmetikerin inkl. Fusspflege und einfach mal auf das Sofa legen um ein gutes Buch zu lesen. Hausfrau ist ein Fulltime - Job ohne Gehalt und Lohn.

Stimmt, es soll auch heute noch Männer geben, die helfend eingreifen und sich für die Frau den Buckel krumm machen. Mein Gatterich gehört nicht dazu, er lässt sich lieber verwöhnen.

Es ist auch schwierig, wenn der Mann nie etwas in Haushalt tun musste bei 3 Schwestern und der Grossmutter die auch noch im Haus lebte, wo sollen die Kenntnisse herkommen?

Ihn anlernen ist mir zu mühsam, mir reicht schon wenn er beim Kochen mit hilft und rührt, während ich die Gemüseputzerin, Tischdeckerin und Abwäscherin zwischendurch mime.

Ne, ich beklage mich nicht, hab ihn ja nach seiner 1. Frau genau so verwöhnt, wie sie. Mit über 40 Jahren ändert man keinen Mann mehr, da ist das Verhalten eingebrannt.

Ich mag es aber allen Frauen gönnen, die von ihren Männern derart verwöhnt werden.

[Sternkeks]

Manche Männer verwöhnen ihre Frau damit, dass sie ihr morgens den Kaffee ans Bett bringen. - Sie braucht ihn dann nur noch zu mahlen!

Oder sie halten ihr höflich die Tür auf, wenn sie die Bierkisten vom Einkauf ins Haus schleppt.

Mein Mann verwöhnt mich tatsächlich, ohne Witz und Ironie, wenn er mir (für meine Einschätzung) den einen oder anderen "ausgefallenen" Wunsch UMGEHEND!!! erfüllt. So geschehen letzte Woche:
Wir unterhielten uns über Nachbarn, die sich zur Silberhochzeit eine neue Küche geleistet haben. Als ich dann meinte, ich sei glücklich mit meiner Küche und bräuchte in unserem Alter auch keine neue mehr, nur... in zwei Unterschränken fänd ich es hilfreich, wenn diese auch so einen /zwei Teleskopauszüge hätten wie die übrigen Unterschränke. Die Sachen, die hinten stehen, kann ich nur rausnehmen, wenn ich auf dem Boden knieend alle vorderen Sachen raushole.
Was hat er gemacht? Hin zum PC, solche Schubkörbe zum Nachrüsten bestellt und sie, als sie nach zwei Tagen geliefert wurden, sofort eingebaut. Und ich? Ich bin sowas von glücklich damit! Er ist froh, dass er mir mal eine Freude machen konnte, denn, wie er sagt, ist es schwierig für ihn, mir was Gutes zu tun, weil ich mir ja nie was wünsche. Ja, meine Güte, was soll ich mir denn groß wünschen, wenn ich alles habe? Schmuck habe ich genug und trage ihn kaum, mit "Wellness" oder Reisen kann man mich nur bestrafen, Parfüm vergesse ich meistens zu benutzen (es wird dann alt). Also wenn mir Zeit zum Lesen, Handarbeiten und für den Garten bleibt, ist für mich alles bestens.

[gerhild]

Herrlich Keksli, das könnte mein Bub sein. Vorteil, egal was passiert ich kümmere mich um fast alles. Wenn der Bub vor mir geht, falle ich nicht gleich um, weil er mir zu Lebzeiten soo viel abnahm. Autofahren, PC Pflege, wenn mal was nicht funktioniert und Steuerunterlagen erstellen , das ist alles was der Bub tut, den Rest erledige ich alleine.

Bei ihm schaut es anders aus, wenn ich vor ihm die Beine strecke muss er sich sehr umgewöhnen oder sich eine junge Frau suchen.

So lange ich es gesundheitlich kann, ist es keine grosse Mühe. Also heisst es gesund bleiben und den Humor nie verlieren.

[Johanna]

Nun ich kenne das gegenseitige Verwöhnen mit meinem zweiten Mann. Auch sein "Nachfolger" Claudius verwöhnte mich sehr - ich sollte nicht so viel arbeiten und musste um das Waschen und Bügeln seiner Oberhemden förmlich kämpfen. Er kaufte mir so viele Blumensträusse dass ich immer etwas blühendes in der Wohnung hatte - auch Marzipanrosen gab es immer wieder einmal.
Uwe verwöhnt mich in anderer Beziehung. Er sucht und schaut darauf dass er etwas findet, was ich noch nicht kenne - er freut sich wenn er, wie gestern wieder eine Ecke in unserer Nähe findet, die ich noch nicht kenne und von der ich begeistert bin. Da ist ihm kein Weg zu weit. Und: er schiebt mich im Rollstuhl wenn ich weitere Strecken noch nicht laufen kann.....ich bin wirklich dankbar so einen Freund gefunden zu haben.....

[gerhild]

Das sei Dir liebe Johanna nach all dem, was Du im Leben geleistet hast, von Herzen zu gönnen.

[Ivi]

Herrlich eure persönlichen Geschichten. Ich stelle mir vor wie wir alle in einer Runde sitzen und jeder gibt seins zum besten. Was wäre das für ein Erlebnis.

Mein Männe springt bei allem was irgendwie technisch ist, das erledigt er möglichst zügig und ordentlich. Leider hinterlässt er dabei Spuren. Wenn er zb Werkzeug braucht, geht er in den Keller und holt es sich, lässt aber dort den Schrank offen stehen, oft sogar das Licht an, die Kellertür auf und das Werkzeug bleibt hinterher tagelang oben liegen bis ich es irgendwann genervt wieder weg räume.

Haushalt ist auch nicht so seins, zumindest nicht aus eigenem Antrieb. Er sieht die Arbeit nicht oder es interessiert ihn nicht ob der Boden gesaugt ist etc., ich weiß es nicht. Seitdem ich sehr viel beruflich eingespant bin räumt er schon mal von sich die Spülmaschine aus oder ein, aber das war es dann auch schon fast. Er hilft mir schon, aber ich muss darum "bitten"/ihm Anweisungen geben. Er geht jetzt häufiger alleine einkaufen, aber ich muss den Einkaufszettel in der richtigen Reihenfolge schreiben und möglichst genau welches Produkt ich möchte. Er kümmert sich morgens um den Kleinen wenn ich arbeiten muss und deshalb eher aufstehe (am Wochenende oder jetzt wo wir alle zu Hause sind wegen diesem blöden Virus). Er kommt aber nicht mal auf die Idee von alleine des Staubsauger zu schwingen, obwohl ganz sichtbar seit über einer Woche nicht gesaugt wurde. Das ärgert mich dann oft etwas. Jetzt müssen die Jungs auch schon mal mit ran (natürlich altersgemäß), damit die es anders lernen und mir meine Schwiegertöchter später mal dankbar sind.

[gerhild]

Es ist beruhigend Ivi, dass ich nicht die Einzige bin, deren Mann daheim nicht hilft. Männer sind blind wenn es um den Haushalt geht, sie sehen nüscht.

Lt. Einer Umfrage in Deutschland 2019 erledigen 84% der Frauen noch immer die Hausarbeit alleine. Der Mann ist fürs Bohren und Rasenmähen da.

Na ein Loch in die Wand bohren kann ich auch, da brauche ich keinen Mann.

[Biki]

Also ehrlich gesagt finde ich es schlimm, dass es einen Frauentag gibt.
Damit wird doch gezeigt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Frauen die gleichen Rechte haben wie Männer.
Sollen wir jetzt dankbar sein, dass wir eine eigene Meinung haben, wählen und arbeiten dürfen auch ohne Erlaubnis des Mannes ¿

Ich bin für mehr Gleichberechtigung:
Wann ist der internationale Männertag ?
*g*

[Dorle]

Das es extra einen internationalen Frauentag gibt, davon halte ich ebenfalls nichts. Frauen sollten die gleichen Rechte haben wie Männer, so
haben schliesslich auch die gleichen Pflichten...

Ich war ja nicht lange verheiratet, aber mein Mann hat im Haushalt kaum geholfen, und um unsere Kinder kümmerte er sich so gut wie nie,
aber das waren nicht die Gründe die letztendlich zur Scheidung führten.

[Sternkeks]

Tja, ich bin da doch ziemlich altmodisch gestrickt.
Wenn beide arbeiten/Geld verdienen müssen, dann sollte auch zu Hause die Arbeit geteilt werden, keine Frage. Und das würde ich dann auch nicht als "Mithilfe" bezeichnen, da hätte jeder seinen "Job" und ist für bestimmte Bereiche im Haushalt zuständig.

Aber wenn nur einer Geld verdienen muss und der andere daheim nach Haushalt und Kindern schaut, dann finde ich das überhaupt nicht ungerecht.
Warum jammert die Pur-Hausfrau, dass der Mann nicht im Haushalt hilft? Er verlangt doch auch keine Mithilfe bei seiner Arbeit. Jeder hat dann seinen Job und gut isses.
Natürlich geht Männe nicht mehr arbeiten, als Rentner haben wir uns die Arbeit so aufgeteilt, dass ich nach wie vor den Haushalt und Garten mache, er sorgt für alles drumherum, PC, Auto, Reparaturen im und am Haus, Holz sägen und spalten für den Winter (wir heizen ja ausschließlich mit Holz), Rasenmähen, Steuererklärung und sonstiger Papierkram...
Diese Woche verkleidet er den häßlichen kaputten Giebel unserer Scheune, ist fast fertig damit:

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