Bernstein und Meteoriten
Geowissenschaftliche Sammlung Teil 1
Einen Tag vor meinem „Umzug“ in die Klinik besuchten wir das Museum der geowissenschaftlichen Sammlungen der Universität Göttingen.
Wir fanden das Gebäude auf dem Unigelände und wurden am Eingang begrüßt, bekamen Erklärungen wo wir die entsprechenden Ausstellungsstücke finden würden.
Dabei wurde auch das Bernsteinzimmer erwähnt, bei dem wir darauf achten sollten, dass die Tür immer geschlossen bleiben muss um die in dem Zimmer/Raum eingestellte Temperatur zu gewährleisten. In diesem klimatisierten Raum sind die Stücke zum grössten Teil unter Glas und in Vitrinen ausgestellt.
Vor mehr als 30 Jahren erhielt ich von den Verwandten des damaligen Partners meiner Mutter viele grosse und kleine Bernsteinstücke, grosse Bernsteinklumpen und Bernsteinschmuck jeglicher Art und Coleur, sowie auch schön gearbeitete Gegenstände wie Kugelschreiber, Schlüsselanhänger, Bernsteinbilder usw.
Aus diesem Grund nahmen wir zu aller erst Kurs auf dieses Zimmer. Meine Neugierde wurde sehr befriedigt. In unzähligen kleinen Schaukästen waren Bernsteinstücke ausgestellt, die jeweils eingeschlossene kleine Tiere, Fliegen, Blätter, Insektenfragmente usw. enthielten.
Eine Bernsteinsammlung „Königsberger Schwarzorter Funde“ sowie andere Kostbarkeiten waren hier ausgestellt.
1790 wurde in Königsberg die physikalisch ökonomische Gesellschaft gegründet und es wurden 1898 die Bestände der Firma Stantien und Becker mit den vorhandenen Sammlungen zzusammen geführt. 1926 kam die Sammlung des Pharmakologen und Geologen R. Klebs mit weiteren 11.000 Stücken dazu. Darunter auch die Königsberger Eidechse oder der Bernstein-Floh.
Der nach dem Krieg und den unvermeidlichen Kriegswirren gerettete Teil beinhaltet heute nur noch ca. 18.000 Einzelstücke.
Seit 1958 wird diese umfangreiche, weltweit bekannte und berühmte Königsberger Bernsteinsammlung vom geologisch paläontologischen Institut und Museum der Universität Göttingen verwaltet und aufbewahrt.
In unzähligen kleinen Glaskästen konnten wir Bernsteine in allen Farben und Formen betrachten. Kleine Tierchen, Spinnen, Tierfragmente die vom Harz eingeschlossen und auf Ewigkeiten konserviert, lagen vor unseren Augen.
Rechts neben der Eingangstür standen auf einem runden Tisch 2 Mikroskope durch die man die von der Natur geschaffenen Kostbarkeiten vergrössern und genauer betrachten konnte.
Aus baltischem Bernstein wurde bereits über 2000 Jahre vor Christus abstrahierte Gegenstände gearbeitet – Menschliche Idole oder Anhänger, linsenförmige Anhänger und Tierköpfe sind ausgestellt.
Bernsteinfunde gibt es weltweit.
Das genaue Fundgebiet der Artefakte des baltischen Bernsteins war/ist eine flache Sandbank 2 – 4 m unterhalb des kurischen Haffbodens. Hier waren die bearbeiteten Funde zusammen mit Rohbernstein nesterweise zusammengeschwemmt.
Es gibt spanischen Bernstein aus Asturien – Oise Bernstein aus Archingeay in Frankreich und Bitterfelder Bernstein
Auch aus der Ukraine und aus dem Libanon sind Bernsteinfunde ausgestellt. Madegassischer Kopal und Cambay-Bernstein aus Tarkeshwar/Indien ist ebenso in dieser Ausstellung vorhanden wie Birmit aus Myanmar oder chinesischer bernstein aus Yunnan.
Sumatra und Borneo Bernstein ist zu sehen und aus Neuseeland ist in der Sammlung Konvi-Kopal von der nördlichen Insel vorhanden.
Bernstein gibt es in allen möglichen Farben von hellgelb bis dunkelbraun und grün.
Das nächste Anschauungsobjekt waren Seelilien – versteinert und abgedrückt ca 418 Millionen Jahre alt. Die Crinoiden (Seelilien) haften sich normalerweise mit Wurzeln am Meeresboden fest.
In einer relativ kurzen Zeitspanne vor ca. 410 Millionen Jahren waren langstielige Crinoiden in den Weltmeeren weit verbreitet. Die Scyphocrinoiden haben das übliche Verankerungsorgan weiter entwickelt und zu einer Wurzelkugel als Schwimmboje umgestaltet. Dadurch konnten sie sich weltweit verbreiten und als sich sauerstoffarme und für sie ungünstige Lebensverhältnisse einstellten , ermöglichte es den Seelilien ein Überleben an der Wasseroberfläche. In einer grossen versteinerten Platte sahen wir hier diese Urpflanzen abgebildet.
Als weiteres wurde auf Tafeln erklärt was Meteoriten sind und wie man diese erkennt. Dazu war ein Sikhote-Alin aus Russland unser Anschauungsobjekt. Der grösste Oktaedrit der im Februar 1947 in der Region Primorje gefallen ist. Gesamtgewicht waren 23 Tonnen.
Meteoriten sind Boten aus dem Weltall. Sie stammen von Meteoroiden und Asteroiden. Dabei bezeichnet man als Meteoroide (mit „d”) Objekte im Weltall, die kleiner als 1 Meter sind. Asteroiden sind hier Objekte, die größer als 1 Meter sind.
Ausgestellt waren auch ein Sericho aus Kenia – gefunden 2016.
Der Sericho-Pallasit-Meteorit ist ein seltener und faszinierender Meteoritentyp, der zur Gruppe der Pallasite gehört. Pallasiten sind eine Art Stein-Eisen-Meteoriten, die sich durch eine einzigartige und auffällige Zusammensetzung auszeichnen Olivin Kristalle eingebettet in eine Eisen-Nickel-Matrix. Diese Meteoriten sind aufgrund der durchscheinenden, edelsteinartigen Eigenschaften der Olivinkristalle, deren Farbe von grün bis gelbgrün reichen kann, außergewöhnlich schön.
Weiter lag hier ein Chinga (ungruppiertes Eisen, Ataxit) aus der Republik Tuwa in Russland – gefunden 1913.
Im Jahr 2012 wurde veröffentlicht, dass die chemische Untersuchung einer Buddha-Statue ergab, dass sie aus dem Metall von Chinga besteht – eine bisher einzigartige Entdeckung.
Gibson ist ein Teil unseres Meteoritenschauers der sich vor etwa 10.000 bis 30.000 Jahren in Namibia ereignet hat und wurde 1836 in dem größten Meteoriten-Streufeld der Erde gefunden. Seit der Entdeckung wurden dort über 30 Tonnen Meteoritenmaterial aufgesammelt.
Asteroiidale Achondrite sind Meteorite aus dem Krustenbereich grosser Asteroiden.
2017 wurde im nordwestlichen Afrika ein Mondmeteorit (Lunait) gefunden. Die mit Abstand häufigsten Meteoriten sind die gewöhnlichen Chondrite denen 81 Prozent aller Meteoritenfälle zuzurechnen sind.
Versteinerte Skelette von Dinosauriern aus dem Landkreis Schaumburg waren zu bewundern. Hier lag eine Zeichnung bei, die genaue beschrieb, welches Teil wo ganz genau lag, Schulterblatt, Oberarmknochen, Elle, Speiche, Rückenrippen, Wadenbein usw. Das Ganze in einem Steinabdruxck zu erkennen erfordert wirklich ein ganz geübtes Auge und einiges an Erfahrung.
An einer grossen Wand waren Platten von Versteinerungen angebracht. Fische, Kopffüßler, Blätter alle möglichen Arten von Fischen aus damaliger und auch aus heutiger Zeit,.
Geowissenschaftliches Museum
Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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