Deutsch Herren Orden

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Deutsch Herren Orden

Beitrag von Johanna »

Deutsch – Herrn - Orden

In Wien gibt es nicht nur Schönbrunn, nicht nur die Geschichte von Elisabeth genannt Sissy mit Herz-Schmerz und den Selbstmord von Rudolf in Mayerling, es gibt auch andere Museen, die weit weniger Bekannt sind.


Eines davon ist die Schatzkammer des Deutschen Ordens.
Der Deutsche Orden ist eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft. Mit dem Malteserorden steht er in der Nachfolge der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge. Der Hauptsitz befindet sich heute in Wien.
Die Ursprünge des Ordens liegen in einem Feldhospital bremischer und lübischer Kaufleute während eines Kreuzzuges und der Belagerung der Stadt Akkon. Der Papst bestätigte 1199 die Umwandlung der Spitalgemeinschaft in einen Ritterorden.
Diese Schatzkammer des Deutschen Ordens haben wir durch Zufall beim 2, Besuch von Wien gesehen und dieses Museum besucht.
Dem Deutschen Orden ist das Institut der Familiaren angegliedert. Die Mitglieder dieses Institutes sind Personen des weltlichen oder geistlichen Standes, die nach Kräften die Werke des Ordens mittragen, seine Unternehmen fördern und seine Ideale zu verwirklichen trachten. Helfen und Heilen beschränkt sich dabei nicht allein auf soziales Engagement sondern will als Ereignisort christlicher Caritas ein nachhaltiger Einsatz sein.
Die Schatzkammer zeigt gleich beim Eingang eine alte schöne Holzkommode, darüber hängt das Bild eines bärtigen Deutsch Herren Orden Ritters, der in der rechten Hand ein Schwert hält. Die Schrift ist leider nicht zu entziffern.
Nach meinen weiteren Recherchen zeigt es Hermann von Salza, der IV. Hochmeister in den Jahren 1210–1239; spätere historisierende Darstellung aus einer Chronik des 16. Jahrhunderts; Rüstung und Kopfbedeckung des Hochmeisters entsprechen aber nicht der dargestellten Zeit.
Hinter Glas ist ein grosser goldener Kelch mit Deckel. Auf einem Ritterrüstungstorso kniet ein kleiner „Mönch“ der in seinen Armen zwei ausgehöhlte Hörner trägt. Darüber ein rundes Holzbild mit einem Pferdekopf in der Mitte und einem Wappen darunter – rechts und links sind jeweils Weinblätter zu erahnen. Umrandet wird dieses Bild von einer lateinischen Schrift. Als nächstes standen wir wieder vor einer grossen Glasvitrine die eine wertvolle, Tischuhr zeigte. Das Gestell war vergoldet, mit Edelsteinen besetzt und auf dem Gebilde waren viele Figuren, die man unmöglich auseinanderhalten konnte. Diese Uhr konnte man nur sehen, wenn man sich auf die Zehenspitzen stellte, auf die Uhr von oben herab schaute.
In anderen Glasvitrinen standen perlmuttartige und goldverzierte Tassen, die mit mit Rosen und Blättern auf Vorder und Rückseite verziert waren. Darunter Löffel – jeder Löffel hatte eine andere Form. In einer Schatulle lag ein goldenes Reisebesteck pompös verschnörkelt und ich habe mich gefragt, wie man mit solchem Besteck essen kann. Kostbares Tafelgeschirr bestimmt das Gesamtbild. Teilweise war es für den Gebrauch bestimmt, teilweise diente es aber auch nur zur Dekoration der festlichen Tafel in der Renaissance- und Barockzeit. Teilweise kann man aber auch sehen wie sich die Tischkultur in der Zeit bis heute gewandelt hat. War es später das „gute Geschirr“ ist es heute das alltägliche. Das meiste der hier gezeigten Stücke stammen aus dem Schatz der Hochmeister in der Residenz Bad Mergentheim.


Ein goldener Krug dessen Henkel eine menschliche Figur zeigte, die den Rücken durchgebogen hatte vervollständigte diese Garnitur. Ein Hirsch als Tischdekoration Gefässe, Kristallvasen und Kristallfiguren, ein Schwan als Schale. Alles für die heutige Zeit undenkbar…..
In einem anderen Schaukasten die Krummschwerter und/oder Krummsäbel und Dolche. Ebenfalls wertvolle Kleinodien vergoldet mit Edelsteinen besetzt – ein wirklich wertvoller Schatz. Ein grosser silberner Teller, kunstvoll gearbeitete Blumen und Blätter, Blüten bildeten diesen grossen Teller, der eher einer flachen grossen Schale glich. Darüber 2 Bilder von jungen adligen Männern Der Bilderrahmen war der damaligen Zeit angepasst.
In einem anderen Raum standen zwei Globusse die mich an unseren Getränkeglobus aus früheren Jahren erinnerten. Ob man diese Erdkugeln allerdings zum Barfach öffnen kann entzieht sich meiner Kenntnis. In diesem Raum wird Ritterrüstung und Ordensumhang gezeigt, dazu der Hut und das Unterkleid, ein aussergewöhnlicher Sattel für ein Pferd darüber eine Decke mit dem teilweisen Bild eines Ritters – diese Decke machte einen sehr dicken Eindruck.
An einer anderen Glasvitrine 3 grosse silbergetriebene Schalen. Und daneben das Siegel des Hochmeisters Ezh. Maximilian Joseph von Österreich Este. Auf dem Siegel ist das Wappen des Erzherzogs abgebildet. Ein Bild der Gottesmutter. Da wir hier nur noch Kleinigkeiten sahen die uns weiter nicht interessant genug erschienen, machten wir uns auf den Weg zum Touristinformationsbüro.
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