Geschichte der Ovarer Burg

 

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Johanna
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Geschichte der Ovarer Burg

Beitrag von Johanna »

Die Geschichte der Burg,

An der Mündung von Moson Donau und Lajta gelegen ist Mosonmagyarovar leicht mit dem Auto, Fahrrad, Bahn oder Boot erreichbar. Die Stadt liegt an der internationalen DonauRadroute Ihr grösster Schatz ist das Thermalwasser , welches zu den fünf wirksamsten Heilquellen Europas zählt. Das Bad lädt ganzjährig zur Erholung und Heilung ein.
Genauso sieht es mit den Zahnarztpraxen uind Kliniken aus. Keine Strasse in der nicht mincdestens eine oder zwei Zahnarztpraxen und Dentallabors ihre Dienste anbieten.
Die Geschichte des Ortes reicht bis ins erste Jahrhundert nach Chr. zurpück. Als die Römer das Fort Ad Flexum errichteten. Magyarovar erhielt 1354 Stadtrechte während Moson im Mittelalter ein Marktflecken war. Erst 1939 vereinigten sie sich zur heutigen Stadt, die ihr historisches Erbe bewahrt.

Die Geschichte ist in der Burg in Mosonmagyarovar in den einzelnen Räumen ausführlich beschrieben.Vor der Burganlage ist auf der Brücke ein Mann in „Jägerkleidung“ dargestellt. Neben ihm sitzt ein Hund. In der linken Hand hält er eine Pflanze, die rechte Hand ist auf ein Buch abgestützt. Er trägt ein Hemd, darüber eine Weste und eine Jacke, die Hose ist in die fast kniehohen Stiefel gestopft. Auf dem Kopf trägt er einen „Jägerhut“

Der Bau der Ovarer Burg begann nach dem Tatarenzug in den 1250er Jahren, als der aus der angesehenen Sippe der Györ stammende Konrad auf seinem ererbten Anwesen an der Brücke des Flusses Sar eine Festung – neben einem Wohnturm erbauen liess. Diese Burganlage wurde in den nächsten Jahrzehnten weiter ausgebaut, wobei er auch von anderen Herrschern Unterstützung erhielt, weil sie selbst aus der Verteidigungsfunktion der Burg Nutzen zogen.Hier entstand das Zentrum seiner Herrschaft, wofür er von seinen Zeitgenossen und von späteren Geschichtsschreibern mit dem Beiwort Ovari benannt wurde.

Nach Konrad wechselten die Besitzer häufig ab. Unter ihnen tauchten Könige, Königinnen, Landherren, einfache Ritter sowie Magnaten gleichermassen auf. Unter ihnen ragt die im 14. Jahrhundert gross gewordene Familie Wolfurt hervor, die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in den Besitz der Burg kam.
Die aus Tirol stammende Familie Wolfurt diente König Ludwig dem Großen während seines Neapelfeldzuges als Kondottieri. Sie bekamen die Burg samt ihren Besitztümern und dem Komitat Moson geschenkt. Nach dem Tod des letzten Herrn von Wolfurt änderte sich durch die neue Eheschliessung seiner Witwe die Geschichte der Ovarer Burg bedeutend.

Im Jahr 1441 wurden die Grafen von St. Georgen und Bösing, die bereits über bedeutende und grosse besitztümer an der westlichen Landesgrenze verfügten, durch Erbschaft Besitzer von Ovar. Sie richteten hier ihren Herrschaftssitz ein, wovon schon im nächsten Jahr eine Reihe von mit Altenburg (Ovar) signierten Urkunden zeugt. Vermutlich wählten sie die Burg Ovyar wenibger wegen seiner Gegebenheiten sondern vor allem wegen seiner ausgezheichneten Lage. In den folgenden Jahren wurde die Burg durch die Errichtung xdes mehrstöckigen Prachtbaus mit 4 Ecktürmen zu einer würdigen Residenz umgestaltet.

Während der Türkenherrschaft im 16 – 17. Jahrhundert gab es mehrere Entwürfe zur zeitgemässen Befestigung der Burg und der Stadt, laut denen durch fünfeckige Basteien geschützte Mauern mit einem breiten Wassergraben errichtet worden wären.
Auf den aus dem 17. Jahrhundert stammenden Entwürfen die von den italienischen Genieoffizieren Pietro Paulo Floriani de Macerata und einige Jahre später von Giovanni Pierron gezeichnet wurden , waren auch schon äussere Schutzanlagen zu sehen. Florianis Entwurf erschien auch in seinem Buch über die Burgarchitektur in gedruckter Form. Diese gross angelegten Vorstellungen wurden jedoch nie verwirklicht, aber sie liefern auch auf diese Weise wichtige Informationen über die Burg Ovar.


Das Eigentumsrecht der Ovarer Burg und der umliegenden Besitzungen ging 1521 an die Habsburger Königin – die Frau Ludwig II. somit kommt die Burg für die nächsten 400 Jahre bis 1945 unter die Herrshaft der Familie Habsburg. Königin Maria zog aus den Ovarer Besitztümern nicht nur Nutzen, sondern lt. Geschichtsschreibung verweiltge sie auch mehrmals in der Burg auch nach dem Verlust der Schlacht bei Mohacas als sie ihre Wertgegenstände Buda zu sich nehmend hierher flüchtete.

Unter den späteren Besitzern des Landgutes Magyarovar sind die besten Feldherren der Familie Habsburg zu finden. Zum Erben von ohne Nachfolger der verstorbenen Marie Christine wurde ihr Cousin, Erzherzog Karl mit dem Beinamen der Sieger von Aspern der während der Napoleonkriege eine bedeutende Rolle spielte. Er war der einzige österreichische Feldmarschall der bei einer Schlacht Napoleon besiegen konnte. Sein Sohn Erzherzog Albert der nicht nur unter den Besitzern von Ovar sondern auch auf der Militärlaufbahn folgte, wurde nach dem ausschlaggebenden Sieg bei Custozza zu einem der grössten österreichischen Feldherren.

Der oftmaligen Verpfändung und Vermietung der Burg und des Landgutes wurde im Jahre 1766 von der ungarischen Königin Maria Theresia ein Ende gesetzt als sie diese ihrer Tochter der Erzherzogin Marie Christine zur Eheschliessung mit Albert Kasimir dem Herzog aus Polen schenkte. Das Zentrum der umfangreichen Landgüter des Herzogs wurde in Ovar errichtet und zu dessen Hauptverwalter Antal Wittmann ernannt. Auf Vorschlag Wittmanns gründete der herzog im J<ahre 1818 auf eigene Kosten das erste Agrarhochschulinstitut von Europa, wodurch die Burg ihre neue und heutige Funktion erhielt..

Der in Niederösterreich geborene Antal Wittmann kam wegen seiner Interessen für Landwirtschaft von der Laufbahn eines Juristen ab. Man wurde auf ihn aufmerksam wegen seiner Veröffentlichungen und er wurde mit der Verwaltung der ausgedehnten Güter in Schlesien, Mähren und Galizien von Albert Kasimir beauftragt. Anschliessend wurde er Generalgouvernör aller seiner Landgüter. So kam Wittman in deren Mittelpunkt nach Magyarovar. Seine auch weltweit als neu entwickelten Innovationen erhöhten die Einnahmen der Landgüter auf das Mehrfache.Als Ergebnis seiner Tätigkeit von einem Vierteljahrhundert in Ovar gründete Herzog Albert Kasimir auf seine Initiative hin das erste Agrarhochschulinstitut von Europa.

Die auf Antal Wittmanns Vorschlag von Albert Kasimir, dem Herzog Sachsen Teschen gegründete Magyarovarer Höhere Landwirtschaftliche Privatlehranstalt wurde im Jahr 1818 zwischen den Mauern der Ovarer Burg eröffnet. Somit wurde die Agrarhochschulausbildung in Europa vielleicht sogar auf der ganzen Welt zum ersten Mal institutionalisiert . Anfangs wurden hier Fachleute mit hervorragenden theoretischen und praktischen Fachkenntnissen für seine riesengrossen Landgüter auf dem Gebiet des heutigen Ungarns, Östereichs, Polens, Kroatiens und der Tschechei sowie der Slowakei ausgebildet. Aber das Institut war schon damals für alle Interessenten offen. Das Institut in dem in lateinischer, danach in deutscher und später auch in ungarischer Sprache unterrichtet wurde, hatte mehrere Gönner aber es funktionierte hier immer zwischen den Mauern der Ovarer Burg und bewahrte bis heute seine leitende Rolle sowohl im Bereich der Ausbildung von Agrarfachleuten sowie auch in der Forschung.
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