Anfänger

 

Der beste Freund des Menschen

Moderator: Sternkeks

Utee

Anfänger

Beitrag von Utee »

Hallo,
ich überlege seit Jahren mir einen Hund zuzulegen allerdings bin ich Anfänger und haben keinen blassen Schimmer von irgentetwas. Hier sind ja viele Profis und da wollte ich mal Meinungen hören, welche Hunde für Anfänger geeignet sind. Ich würde aber so oder so gerne eine Hundeschule besuchen wollen. Es ist erstmal nur alles Theorie...
LG
Britta
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Re: Anfänger

Beitrag von Britta »

Oh oh Ute,

das ist aber eine schwere Frage :wink: ... es kommte auf soviele Faktoren an :

- wieviel Platz hast Du ?
- wieviel Zeit könntest du opfern ?
- was magst Du für Hunde ?

Möchtest Du einen Welpen oder einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim ... denke nicht, daß eine Welpenerziehung so einfach ist, oft sind "Anfänger" mit älteren Hunden besser/leichter bedient ... meine Erfahrung, ok :wink:

Guck Dich um ... und dann wird irgendwann der Funke zwischen Hund und Dir überspringen und Du weißt, dieser Hund ist der Richtige :wink:

Mehr Tips fallen mir momentan nicht ein und .... ganz ganz wichtig ... überdenke Deine Entscheidung mehrmals, es ist ein neues Familienmitglied für eine sehr lange Zeit :wink:

liebe Grüße

Britta
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Azalee
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Re: Anfänger

Beitrag von Azalee »

Hallo Utee,

ein Hund ist etwas Herrliches, nur will er gut geplant sein. Soll heißen, erst einmal mußt Du Dir überlegen, welche Art Hund DU magst (groß, klein, langhaarig, kurzhaarig) und welche "Art" für Dich in Frage kommt. Hast Du viel Zeit und gehst gern lange spazieren, kannst Du Dir einen nehmen, der ein hohes Maß an Bewegungsdrang hat. Ist das weniger der Fall, ist es vielleicht besser, wenn Du auf eine ruhigere Rasse zurückgreifst.

Da ich nicht weiß, wie alt Du bist, kann ich wenig dazu sagen, wie alt er sein darf. Bist Du noch jünger (=unter 60), würde ich zu einem Welpen raten. Der kann sich von klein auf an Dich gewöhnen und umgekehrt, so daß eine sehr innige Beziehung entstehen kann. Über 60 würde ich wahrscheinlich eher zu einem älteren Hund raten, es sei denn, man hat auf jeden Fall jemanden, der das Tier zu sich nimmt, wenn einem selbst etwas zustoßen sollte.
Dann ist auch die Frage woher holen. Zuerst würde ich mal in einem Tierheim nachsehen. Auch dort werden Welpen abgegeben, die glücklich über ein neues Zuhause sind. Häufig wissen die Mitarbeiter auch schon, wenn in näherer Zukunft Welpen abgegeben werden. Und dann geh einfach nach Deinem Instinkt. Laß Dir die Welpen zeigen, beobachte sie und nimm den, der Dich aussucht! :158: Ansonsten sieh Dir auch die älteren Hunde an, auch da kann man sein Herz verlieren.

Wenn ich mir heute noch einmal einen Hund nehmen würde (hatte knapp 15 Jahre lang einen Rauhhaardackel), dann würde es ein kleiner bis maximal kniehoher Wuschel sein, den man auch problemlos mit in eine Ferienwohnung oder ein Hotel mitnehmen kann. Vor allem müßte er wenig Ansprüche in Bezug auf Erziehung stellen, denn für Hundeerziehung bin ich leider vollkommen ungeeignet. :mrgreen:
Dennoch würde ich mich in jedem Fall wieder für einen Welpen entscheiden, und wenn Du sowieso vorhast, eine Hundeschule zu besuchen, dann bekommst Du dort jede Menge Tipps für die Erziehung des neuen Familienmitglieds.

Aber überlege es Dir gut, es ist ein Lebewesen, welches Dich viele Jahre Deines Lebens begleiten wird.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche nach einem geeigneten Struppi,
herzlichst,

Azalee :168:
Auch ein guter Dieb kann von einer Katze immer noch etwas lernen (Griech. Sprichwort) :-) :160:
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Sternkeks
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Re: Anfänger

Beitrag von Sternkeks »

Soooo kompetente Antworten! :wink3: :lol:

Zusätzlich (nicht böse sein, bitte, aber ich habs vergessen :oops: ) hast du Kinder, wenn ja, wie alt sind sie? Hundeerziehung ist mit kleinen Kindern im Haushalt echt schwierig!
Ab 8 oder 10 Jahren kann man ihnen schon erklären, dass nicht alle Familienmitglieder nacheinander oder gleichzeitig nach den Hund rufen müssen (oder "Platz" oder Sitz" sagen).
Kinder darf man auch auf keinen Fall ohne Aufsicht allein mit dem Tier lassen, es könnten BEIDE!!! zu Schaden kommen!

Und im Widerspruch zu Azalee muss ich Anfänger wirklich eindringlich warnen vor einem Welpen. Die wünschenswerte und erhoffte innige Beziehung kann sehr schnell gestört sein, wenn man Dickes und Flüssiges (mindestens) sechs Wochen lang täglich mehrmals vom guten Teppich oder Laminat entfernen muss. Es wird ALLES angefressen, ohne Rücksicht auf Verluste... die Nächte sind auch nicht mehr das, was sie waren, wenn die Nachbarn wütend über das Geschrei des einsamen Hundebabys an die Wand klopfen. Und Hund mit ins Bett nehmen? Na ja, muss jeder selber wissen, aber unhygienisch FÜR DAS TIER!!! ist das auf jeden Fall!!!
Ein erwachsener Hund muss ja nicht gleich 8 Jahre alt sein, ein einjähriger kennt aber schonmal die Grundlagen des Zusammenlebens mit Menschen.
Wobei ich auch schon die Einstellung gehört habe, "einen Welpen hab ich dann 15 Jahre, was ist, wenns nicht klappt? Ein älterer Hund hat einfach nicht mehr so lange Zeit vor sich, da könnte man doch schon ganz gut ausprobieren, ob ein Hund überhaupt in mein Leben passt."
UND ganz wichtig: einen Welpen kannst du maximal 2 Stunden allein lassen über Tag, und das ist schon eigentlich zu lange. Wer 8 Stunden arbeiten geht und keine "Minna" im Haus hat... Ein Hund ist nunmal nicht für Einzelhaft geschaffen, egal wie groß Wohnung oder Garten sind!

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Überleg es dir gut! Es ist eine Entscheidung für SEIN ganzes Leben.
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Utee

Re: Anfänger

Beitrag von Utee »

Danke, ihr Lieben! :wink2:

Ähm, erwähnte ich, dass ich Angst vor Tieren habe, obwohl ich alle Tiere mag, denen ich in die Augen schauen kann? :lol: Ja, ist leider so und daher lasse ich mir viel Zeit. ICh weiß, dass ein Hund mir gut tun wird und dass ich diese Angst überwinden will. *vielvorgenommenhat* Danach kann ich Pyramiden bauen. 8)

Ich mag diese Mops, Bernhadiner - gemütliche ruhige Hunde. Ich würde bei einem hyperaktiven Panik kriegen. Denke, ein Welpe wäre in meinem Fall das Beste. Die Welpenschule wäre nicht nur für den Kleinen also. :lol: Zeit hätte ich ab Nachmittags und WE. Wir haben nur eine Mietwhg+Balkonia, aber wir suchen was mit Garten...Vorher läuft das eh nicht mit dem Hundi. Diese Tiersendungen mit dem einen Tiertypen da (Name?) schau ich gerne oder im WDR "Tiere suchen ein Zuhause"...dann ärgere ich mich über meine Angst. Blöde Angst, wozu soll sie gut sein???

Jedenfalls habe ich durch Selbstkonfrontation sehr vieles schon im Leben für mich erreicht...Es ist also nichts ungewöhnliches bei mir...
Za'ida

Re: Anfänger

Beitrag von Za'ida »

Hallo Utee,

denke aber daran, dass Du gravierende Fehler in der Welpenerziehung nie wieder rausbekommst. Meiner Meinung nach ist ein Welpe nichts für einen echten Hundeanfänger.

Liebe Grüße
Za'ida
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Sternkeks
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Re: Anfänger

Beitrag von Sternkeks »

Tja, und gerade Welpen beißen und zwicken in alles, was ihnen so vor die Zähne kommt. Diese spitzen Zähnchen tun höllisch weh, sind vergleichbar mit Katzenkrallen.
Und die Babys haben dann einen Heidenspass, wenns gebissene Objekt quiekt, hinterherläuft, schimpft, dann ist nämlich mächtig was los in der Bude!
Böse meinen die es nicht - Menschenbabys nehmen ja auch alles in den Mund, aber die haben nicht diese Zähne!!!
Ob ein Anfänger/Angsthase da wirklich seine Angst verliert wage ich ernsthaft zu bezweifeln! Auch dei "ruhigen, gemütlichen" Rassen sind anfangs lebhafte und verspielte HundeKINDER!!!!
Ich male dir mal Szenario:
Vormittags ist niemand zu Hause, du gehst also zur Arbeit. JEDEN Arbeitstag mindestens eine halbe Stunde früher aufstehen, um die Hinterlassenschaften der Nacht weg zu putzen, die zerfuselte zerkaute Decke, Holzschnipsel vom Hundekorb einsammeln und entsorgen. In der Zwischenzeit hat das Engelchen schon seinen "Guten-Morgen-See" gemacht: nochmal wischen, falls du nicht so schlau warst, das Tierchen ohne große Begrüßung als erstes und noch im Schlafanzug raus in den Garten zu scheuchen!
So, Hundefutter fertig machen, warten bis er aufgefressen hat, rauslassen zum entleeren. Wenn du wissen willst, ob Hundi wirklich was macht mußt du mit raus und gucken, UND DAS KANN DAUERN!!! Irgendwie wirst du es dann schon noch schaffen mit Frühstück, Dusche und ab zur Arbeit.
Hund darf im Haus bleiben? Wenn ja:
du kommst von der Arbeit und kannst ihn gleich mal wieder raussetzen, denn wenn er nichts angestellt hat, muss er spätestens jetzt, und zwar sofort. Tapetenschnipsel, Teppichfasern, Mülleimerinhalt einsammeln, Gardine wieder aufhängen (falls es sich noch lohnt) Tischdecke wieder aufheben, Knöpfe von der Stereoanlage wieder anschrauben, falls möglich, die Einzelteile der Fernbedienung(en) unterm Sofa zusammensuchen.....
Hund bleibt allein im Garten? Wenn ja:
du kommst von der Arbeit und findest deinen Hund nicht! Er ist unterm Zaun weg und erkundet die Gegend. Tierheim und Nachbarn anrufen, Hund abholen - falls er wieder auftaucht. Ist er brav im Garten geblieben, hat er sicherlich alles verbellt, was sich bewegt und die Nachbarn genervt. Mitleidige Leute haben ihm was zu fressen übern Zaun geworfen -> Kotzen und Dünnschiss ist angesagt: ab zum Tierarzt. Wenn diese Katastrophen nicht eintreten, kannste dich freuen! Aber Hundi ist mit Sicherheit fleißig gewesen im Garten und alles schön umgegraben, bepflanzte Blumentöpfe umhergetragen -sind schwer, aber wenn man sie fallen lässt, ist das SEHR interessant! Kacka und Pipi sind kein Problem, Garten ist ja groß genug, aber wiederum nicht so groß, dass man nicht in seinen Häufchen rumtrampeln kann. Frauchen kan sie dann nicht mehr gut aufheben und entsorgen, wenn sie fest und breitgestampft sind. ...
Also du kommst von der Arbeit und es begrüßt dich mit wildem Gekreische ein kleines Stinketeufelchen, das dir die guten Arbeitskleider mit (bei Regenwetter nasser) Gartenerde und anderen unappetitlichen Sachen vollschmiert und Laufmaschen in die Strümpfe reißt...

Ich sag dir, Anfänger und Welpen... ein ideales Gespann! Frustration und Ärger sind vorprogrammiert, vor allem, wenn ihr vorhabt, umzuziehen, euch alles schön neu einzurichten und dann einen Welpen dazu nehmt.
Wenn ihr im Tierheim vor mir stündet, bekämt ihr von mir keinen Welpen, das ist mal sicher, denn den hätte ich nach ein paar Wochen doch wieder im Heim, das habe ich so oft erlebt, das kann ich gar nicht mehr zählen. Fatal nur, dass solche Leute dann trotzdem einen von irgendwo her bekamen. Woher ich das weiß? Sie brachten ihn zu mir ins Tierheim,
weil.... siehe oben!

O.K. man kann einen Hund natürlich auch in einen teuren Zwinger setzen mit beheizter und isolierter Hütte, täglich ne Stunde spazieren, täglich frisches Wasser und Futter dort hin bringen aber das dann 15 Jahre lang bei JEDEM Wetter! Dann hast du allerdings nicht viel von deinem Hund, außer natürlich Versorgungsarbeit. Dass der Hund ein solch beschissenes Leben absolut nicht verdient brauch ich hoffentlich nicht extra zu betonen, oder?
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Utee

Re: Anfänger

Beitrag von Utee »

Sternenkeks, alles klar mit dir? Ich glaube du steigerst dich gerade in die Thematik rein. Im Inet keine so gute Idee, wenn auch nicht ebabsichtigt. Ich steige hier aus. Sorry.
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Sternkeks
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Re: Anfänger

Beitrag von Sternkeks »

Nö, Ute, ich muss mich da nicht reinsteigern, ich habs halt hundertfach genau so erlebt, nicht im Netz, sondern live und in Farbe!

Tut mir Leid, wenn du das persönlich genommen hast, DAS war definitiv nicht beabsichtigt! Es macht mich nur ziemlich wütend, weil RATLOS, dass sich grade Anfänger auf Welpen einschießen und nicht davon ab zubringen sind. Das Ende vom Lied ist nunmal einerseits "boahh, einmal und nie wieder, oder lieber ne Katze" und andererseits ein Welpe, der hin und her geschubst wird oder im Keller, im Zwinger, an der Kette oder auf dem Balkon landet und mit seinem Leben nicht mehr klar kommt! Darüber könnte ich stundenlang heulen, und das hat mit dir persönlich eigentlich nichts zu tun.
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Britta
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Re: Anfänger

Beitrag von Britta »

Hallo Sternkeks,

danke ... solche Erfahrungen habe ich auch gemacht, mit Bekannten ... 1. Hund ... die sich einen Hund holen mußten, weil wir ja immer so tolle liebe Hunde haben ... bla, bla

Es wurde ein Welpe geholt ... 2 kleine Kinder im Haus und keine Ahnung von Hundeerziehung ... Ende vom Lied :

Der Welpe hat angeblich gebissen, das Frauchen hatte Angst und war mittlerweile total genervt ... Welpe ab ins Tierheim :cry:

Ich bzw. auch die anderen User haben versucht vorsichtig auf die Problematik mit "Welpe" hinzuweisen ... na ja, Du hast es auf den Punkt gebracht, danke :wink: ... nee, aber ganz im Ernst : eine Welpenerziehung sollte nicht unterschätzt werden, das sieht man alleine an der Tatsache, daß die Besitzer immer wieder verzweifeln ...

Liebe Ute, was Sternkeks gerade geschrieben hat : nicht persönlich gemeint ..., aber wenn man Dein vorletztes Posting durchliest, bekommt man schon ein kleines Hörnchen als Hundebesitzer :lol:

liebe Grüße

Britta
Za'ida

Re: Anfänger

Beitrag von Za'ida »

Utee hat geschrieben:Sternenkeks, alles klar mit dir? Ich glaube du steigerst dich gerade in die Thematik rein. Im Inet keine so gute Idee, wenn auch nicht ebabsichtigt. Ich steige hier aus. Sorry.

Utee,

ich denke Sternenkeks hat völlig Recht! Einen Welpen im Haus sollte man wirklich nicht unterschätzen. Du sagtest, Du hast keinerlei Hundeerfahrung. Ich vermute, Du siehst nur das süße Fellknäuel, putzig, lieb... das Tierchen kann aber buchstäblich zum Terminator werden. Auch ein Dackel kann ungeahntes Zerstörungspotential entwickeln und zum Beisser werden. Es liegt IMMER am Besitzer!

Mein Rat: mache Dich mit den Eigenschaften der verschiedenen Rassen vertraut und vergleiche diese sorgfältig bevor Du Dich für eine Rasse entscheidest. Danach versuche einen erwachsenen Hund zu finden, der gut erzogen ist.

Liebe Grüße
Za'ida

PS: ich habe einen Welpen groß gezogen, eine jetzt 11,5 Jahre alte Huskyhündin
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Johanna
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Re: Anfänger

Beitrag von Johanna »

Ich kann die Aussage von Sternkeks nur unterstreichen. Meine Jahre als Kind/Heranwachsende in der Hundeschule haben mich vieles gelehrt.Obendrein war mein erster Mann Hundelehrwart (hauptberuflich). Für uns war es später überhaupt kein Problem einen Welpen zu haben und groß zu ziehen - mit Haus-Garten-Kindern. Aber das ist wirklich nichts für Einsteiger/Anfänger.
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Azalee
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Re: Anfänger

Beitrag von Azalee »

Hallo Utee,

diese heiße Diskussion hier hat mich – ehrlich gesagt – jetzt auch ziemlich betroffen gemacht.
Daß Sternkeks im Laufe ihrer Berufszeit allerlei schlechte Erfahrungen gemacht hat und Schlimmes sehen musste, das glaube ich gern. Alle Menschen sind aber nicht gleich, und es gibt auch viele, die sich nicht ohne Hirn ein Tier anschaffen.

Aber als ich damals einen Hund wollte, war ich auch kompletter Anfänger, und alle, fast alle im Umfeld, haben mir sofort von einem Welpen abgeraten. Für mich stand jedoch immer fest, entweder nehme ich mir einen Welpen oder gar keinen Hund (dasselbe war es später auch mit der Katze, bei der ich ebenfalls blutiger Anfänger war!).

Als ich damals meinen Rauhhaardackel bekommen habe, war er 9 Wochen alt. Ich hatte ihn von einem sehr gewissenhaften und verantwortungsbewussten Privatzüchter, der gleichzeitig Vorsitzender vom Teckelclub hier war.
Vom ersten Tag an habe ich sehr viel Zeit in den Welpen investiert.. Er hatte sein Körbchen, seine Futternäpfe und jede Menge welpengerechtes Spielzeug, und ich habe sehr, sehr viel mit ihm gespielt.
Deshalb kann ich guten Gewissens behaupten, dass ich so ein Horrorszenario wie von Sternkeks beschrieben, nie erlebt habe. Abgerissene Tapeten, kaputte Gardinen, ausgebuddelte Blumentöpfe und so was hat es bei uns nie gegeben. Der Hund hat auch als Welpe nichts kaputt gemacht. Ich habe jedoch wirklich sehr viel Zeit in das Tierchen investiert.

Aber wenn man so ein junges Hundebaby von klein auf bei sich hat, dann kann man es gleich so erziehen, wie man es haben möchte. Es kann sich an die Macken seines Frauchens/Herrchens gewöhnen, vor allem aber wird man ein ein ganz besonders inniges Verhältnis zu dem Tier aufbauen. Bei einem älteren Hund ist das in diesem Maße kaum noch möglich, denn dieser Hund hatte schon ein Leben vor Dir, und dieses Leben kennst Du nicht!

Deshalb stehe ich auch weiterhin dazu, ich würde immer zu einem Welpen raten, WENN die Voraussetzungen stimmen.

Du schreibst jedoch, dass Du Angst hast vor Tieren, und da würde ich Dir eigentlich einen ganz anderen Weg empfehlen:
An Deiner Stelle würde ich mal in eine Hundeschule gehen und nachfragen, ob Du nicht mal eine Zeit lang dort hinkommen und zusehen darfst. Die Gründe kannst Du ja erklären, wird jeder verstehen.
Dort könntest Du die Hunde erst einmal beobachten und Dich mit ihren Eigenheiten vertraut machen. Mit der Zeit würdest Du unterscheiden lernen, was ist Spaß und was Ernst. Du könntest Dich mit anderen Hundebesitzern unterhalten, würdest erst einmal mit deren Hunden in näheren Kontakt kommen und Dich an die Tiere gewöhnen.
Im Laufe der Zeit würdest Du merken, ob Deine Ängste weniger werden oder nicht. Falls nein, würde ich den Gedanken an einen Hund endgültig begraben, sorry.
Falls aber doch, würde ich mir erst einen Spaziergangshund anschaffen. Dann trägst Du weder die dauerhafte Verantwortung noch die Kosten, könntest aber testen, wie Du selbst mit so einem Tier klar kommst. Wichtig ist zB, was in Dir bezüglich Deiner Ängste vor sich geht, wenn der Hund mal plötzlich und unerwartet bellt oder Dich in seiner überschwenglichen Freude anspringt. Kannst Du jetzt damit umgehen, oder lässt Du vor Angst Leine und alles fallen und rennst weg?

Wenn Du zu der Überzeugung kommst, dass Du mit einem Hund klar kommst, würde ich die Sache mit einem eigenen Hund auch in jedem Fall weiterverfolgen.

Dann solltest Du Dir die Frage stellen, wie viel Zeit Du für einen Hund aufbringen könntest. Ein Job – auch ein Halbtagsjob – und ein Welpe schließen sich vollkommen aus. Du würdest ihn nie stubenrein kriegen, denn er würde nicht verstehen, warum er einmal in die Wohnung machen darf und ein anderes mal wird mit ihm deswegen geschimpft. Und noch mehr würde es ihn verwirren, wenn man mit ihm schimpft, obwohl er gar keine andere Möglichkeit hatte, als in die Wohnung zu machen, weil er nämlich allein war und nicht raus konnte.

Ach ja, und dann kommt noch ein wichtiges Thema: Du solltest Dir überlegen, wie viel Geld jeden Monat für das Tier ÜBRIG ist, denn ein Tier kostet. Ich gebe Dir hier mal einen kleinen Überblick, damit Du eine Vorstellung bekommst, wobei diese Aufstellung keineswegs vollständig ist:
Anschaffung des Tieres, Körbchen, Fressnäpfe, Geschirr, Leine, ggf. Transportbox fürs Auto, jährliche Impfungen, regelmäßige Entwurmung, regelmäßiger Schutz gegen Parasiten (Flöhe, Zecken etc.), hochwertiges Futter, ggf, Kastrations-OP, sonstige Tierarztkosten, Hundeschule, Hundesteuer, Hundehalterhaftpflichtversicherung, je nach Rasse ggf. Hundefriseur usw.........
Und wenn Du davor auch nicht zurückschreckst, dann hast Du Dir das mit dem Hund wirklich gut überlegt.
Dafür bekommst Du dann einen Gegenwert, den kein Gold der Welt aufwiegen kann!!!
Die ersten Wochen und Monate werden in jedem Fall so sein, wie Sternkeks es beschrieben hat. Morgens musst Du in aller Herrgottsfrühe als erstes mit dem Hund raus, egal ob es regnet, schneit oder kalt ist. Und manche Hunde mögen keine Kälte. Du wirst dann draußen stehen und darauf warten, dass der Welpe endlich sein Geschäft macht, während dieser nur eines im Sinn hat, möglichst schnell wieder ins Warme und Trockene zu kommen. Doof sind die Kleinen nämlich nicht! :)

Daher empfehle ich gern, sich im Frühjahr (April/Mai ist ne tolle Zeit) einen jungen Hund zuzulegen. Da sind die Temperaturen dann schon angenehmer, und bis zum nächsten Winter hat man ihn so weit, dass er morgens noch einhält, bis man wenigstens seine Klamotten an hat. :lol:

An Deiner Stelle würde ich mich durch die negativen Beiträge nicht gleich von meinem Wunsch abbringen lassen. Wenn Du die Sache mit dem Hund wohl überlegt angehst und Dir wirklich darüber klar bist, was da auf Dich zukommt (auch an die Urlaubszeit denken, wer nimmt ihn dann, wenn Ihr ihn nicht mitnehmen könnt oder wollt?!), dann sehe ich gar keine Probleme.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir ganz viel Erfolg und Glück bei der Sache! Laß uns mal wissen, wie Du Dich dann irgendwann entschieden hast, bzw. wie es mit der Planung weiter gegangen ist. Und wenn Du Fragen hast, dann frag ruhig, denn dazu ist ja so ein Forum auch da. :111: :111: :111:

Herzlichst,

Azalee :168:
Auch ein guter Dieb kann von einer Katze immer noch etwas lernen (Griech. Sprichwort) :-) :160:
Biene

Re: Anfänger

Beitrag von Biene »

Hallo Utee, ich weiß ja nicht, wie ausgeprägt deine Angst vor Hunden ist,
denn ich spielte auch mal mit dem Gedanken, dass ein Hund ganz nett wäre.

Aber aus verschiedenen Gründen, habe ich das für mich Thema fallen gelassen.
Einige davon sind da oben genannt worden und dann kam noch meine Überlegung dazu,
dass ich mich zwar an den eigenen Hund gewöhnen könnte, aber wie ist es,
wenn man mit ihm raus geht und es kommt ein anderer Hund angerannt,
kann ich wirklich meine Angst ablegen, nur weil ich den Umgang mit dem eigenen Hund gelernt habe?

Es gibt Hunde, die gucken lieb und da habe ich keine Angst,
aber aus unerfindlichen Gründen gibt es Hunde, vor denen habe ich einen enormen Respekt,
und eigentlich sind die auch ganz lieb, aber alleine würde ich mich denen nie nähern.

Ich finde, dass man sich das wirklich ganz genau überlegen sollte, ob und welches Tier man bei sich aufnimmt.
Ich drücke dir die Daumen, dass du für dich zu einer Lösung kommst und dann auch glücklich damit bist.
Christine

Re: Anfänger

Beitrag von Christine »

Hallo,
ich möchte Euch einfach mal unsere Erfahrungen mit unserem Sunny erzählen.
Wir wollten einen Hund haben. Haben oft und viel darüber gesprochen.Dann etliche Male zum
Tierheim. Wir hatten keine bestimmte Rasse im Kopf, nur die ungefähre Größe. Also mittlere Größe.
Beim 8. x fanden wir unseren Sunny.
Nun hatten wir ihn dann zu Hause. Das Leben drehte sich nur noch um den Hund: Wie oft rausgehen,
welches Futter und wieviel. Dann pinkelte er uns ständig in die Wohnung. Fressen -- erbrechen. Andauernde
TA - besuche. Unsere Teppiche sahen lecker aus.
Dann war er sehr oft drinnen und draußen sehr aggressiv. Tiertrainerin kam und sah sich alles an und ging
auch mit uns raus und zeigte und sagte uns so einiges, was wir verkehrt machten. Außerdem empfahl sie uns
dringend in eine Hundeschule zu gehen. So nun sind 1 1/2 Jahre vergangen. Es war sehr viel Zeit und Arbeit.
Aber das alles war gewiß nicht leicht. Wir hatten einige Rückschläge, aber auch sehr viel Freude in dieser Zeit.
Nun haben wir es geschafft. Die Pinkelei war eine Blasenschwäche, dafür kann er ja nichts. Dafür bekommt er
eine Pille täglich. Ich finde, wir haben jetzt einen tollen Hund. Er hat einen guten Grundgehorsam.
Das war´s mal von mir. :157: :158:
Antworten

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