Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Ganz einfach….am 25.05. machten wir einen Tagesausflug….zuerst fuhren wir nach Sangerhausen. Bekannt durch Europa-Rosarium mit der größten Rosensammlung der Welt. So jedenfalls verspricht es ein kleiner Prospekt. Wenn man diesen Park betritt, merkt man schon an den Düften, dass es im Hochsommer, wenn alle Rosenarten Hauptblütezeit haben total Sinnbetäubend sein muss. Denn schon jetzt sind einige Rosenbüsche in voller Blüte, während andere Büsche voll von ungeöffneten Knospen sind. Überall sind Bänke an lauschigen Plätzen aufgestellt, sodass man immer wieder aus einem anderen Blickwinkel heraus die Pracht bewundern kann. Im Andenkenladen des Rosariums habe ich ein Glas Rosenhonig erstanden – hier gibt es alles, was mit Rosen, Blüten und Blättern nicht nur verziert sondern auch hergestellt werden kann. Geschirr, Wäsche – Seifen und Kerzen – Teesorten und Gewürzmischungen und natürlich kann man hier auch Rosenstöcke kaufen. Nicht nur das, auch kleine Pflanzen für den Kräuter- und/oder Blumen-garten kann man hier erstehen. Gute Beratung gibt es kostenlos dazu.
Bereits 1897 stellte Sangerhausen für die Einrichtung des Rosariums ein freies Gelände zur Verfügung und 1903 wurde es erstmals eröffnet. Seit dieser Zeit kamen immer wieder Neuzüchtungen zum Bestand – aber die alten Rosensorten werden auch gehegt und gepflegt. Einzelne Schilder (alles ist nach Klassen geordnet) beschreiben dies auch detailliert.
Die Schwertlilien blühten wunderbar in einem satten gelb und kräftigem lila – andere Pflanzen, wie die Alchemilla mollis sind bereits voll ausgetrieben…..auch seltene Bäume sind zu sehen. So habe ich eine wirklich sehr hohe amerikanische Fichte bewundert, die einen ganz eigenen Wuchs hatte und ihre Nadeln waren weich – nicht so hart wie üblich. Im Sommer wenn alles blüht und duftet, dann werden wir diesen wunderschön angelegten Park noch einmal besuchen – das haben wir uns fest vorgenommen.
Weiter ging die Fahrt auf der Suche nach einem angemessenen Picknickplatz. Wir fanden einen „Unterstand“ in einem Waldgebiet. Tisch – Bänke, alles auch überdacht – trotzdem nach allen Seiten offen – ideal für uns. Wir packten aus was wir mitgebracht hatten und gönnten uns eine Pause.
Unser nächstes Ziel war der Kyffhäuser – die Barbarossahöhle in der Anhydrithöhle. Zur vollen Stunde werden dort von Morgens bis in den späten Nachmittag Führungen geboten. Ohne Führung kann man die Höhlen nicht auf eigene Faust erkunden. Bereits 1865 wurden diese Höhlen durch Zufall von Bergmännern entdeckt, die auf der Suche nach Kupferschiefer waren. Zwei Wochen später wurden die Höhlen den ersten Besuchern präsentiert. Das Anhydritgestein (Anhydrit = Stein ohne Wasser) hat die „Angewohnheit“ Wasser aufzunehmen, zu speichern und Gipsplatten zu bilden, die im Laufe der Jahrhunderte wachsen. Und diese Platten springen dann eines Tages ab. In einer Höhle sah man dies ganz besonders gut, denn es schien als ob Wäsche zum Trocknen an der Decke aufgehängt war. Allerdings wird von den Betreibern sehr auf Sicherheit geachtet und über den Wegen, die den Besuchern freigegeben sind werden regelmässige Kontrollen durchgeführt. Zu grosse Gipsplatten über den Wegen werden abgeschlagen, es soll kein Besucher verletzt werden. Die übrigen Wände, Decken und der Boden sind naturbelassen – man sieht Einschlüsse von Alabaster – auch eine Gipsart. Es werden verschiedene Arten von Anhydritgestein vorgeführt mit den Farben gräulich, rosa, violett, bläulich oder hellbraun je nach beigefügtem Element. Die Strichfarbe ist allerdings weiß. Marienglas hat z.B. eine besonders hohe Reinheit - die großen, durchsichtigen Kristalle lassen sich sehr gut in dünne Blättchen spalten. Mit einer Taschenlampe wurde die zarte Durchsichtigkeit der einzelnen Platten demonstriert.
Durch das „Wachsen“ der Platten von den Decken und Abspalten bzw. abspringen wenn sie lang genug gewachsen sind wird natürlich der darüber liegende „Gesteinshaufen“ kleiner/dünner. An einer Stelle der Höhle waren nicht mehr die ursprünglichen 50 – 60 Meter Gestein über der Höhlendecke, sondern nur noch 12 Meter. Irgendwann in ferner Zukunft wird es dann so dünn sein, dass die verbleibende Decke abspringt, die Höhle verschüttet wird und an der Erdoberfläche ein weiterer Krater entsteht.
Bei manchen Abschnitten des Bodens lief man wie auf harten Eiern – ein komisches Gefühl. Runde, glatt-geschliffene Steine in Eiform dicht bei dicht. Die konstante Temperatur war 9° - meine Jacke tat mir gute Dienste. Grosse unterirdische Seen spiegelten die Wände und Decken wider und es wurde der Eindruck erweckt, als ob die Seen überwiegend geringe Tiefe hätten. Dies auch ein Ergebnis der anderen Lichtbrechung – wie uns plastisch vorgeführt wurde. Der grösste See war 40 m lang und hatte durchgängig eine Tiefe von 3 Metern. Zu sehen an der grünlichen Färbung des Wassers, wenn man es beleuchtete. Und dann sahen wir den Thron von Barbarossa …...es heisst, so lange noch die Raben um den Kyffhäuser kreisen, muss Barbarossa weiter in der Höhle schlafen – diese Mär lernten wir bereits in der Schule. Es war faszinierend aus welch passenden Marmorsteinbrocken hier Stuhl/Thron und Tisch gefertigt waren.
In den Höhlen werden kulturelle Höhepunkte wie Konzerte, Theateraufführungen geboten – auch Hochzeiten kann man sich dort ausrichten lassen.
Diese Anhydrithöhle ist eine Rarität, denn es existieren weltweit nur insgesamt zwei Schauhöhlen dieser Art.
Und was man mit Gips alles arbeiten kann – was man daraus erstellen kann – das kann jeder selbst nachlesen – Google ist da sehr hilfreich.
Als letztes haben wir dann noch den schiefen Turm von Bad Frankenhausen angesehen, da er nur wenige Kilometer entfernt von der Barbarossahöhle steht.
Dieser alte Kirchturm hat sich durch die geologischen Gegebenheiten (Anhydritgestein im Untergrund ) so sehr gesenkt, dass dieser Kirchturm mit einem Überhang von 4,60 m mehr vom Lot abweicht, wie der schiefe Turm zu Pisa. Der weist nur einen Überhang von 3,90 m auf. Dieser Turm gehört also auch in die Reihe der Superlative.
Nach einem Einsturz unterirdischer Hohlräume 1908 drohte erstmals der Abriss – doch für den Erhalt des Turms wurde von der Gemeinde viel getan. Stützpfeiler (Stahlrohrstützen) – Außenringanker und Versteifungen des Mauerwerks – „Eisenringe“ um den Turm helfen die ursprüngliche Neigung von 6 cm pro Jahr auf 2 cm zu verringern. Vor dem Turm steht eine Tafel mit der Geschichte dieses Gebäudes. Das ehemalige altertümliche Kirchenschiff kann man betreten. Doch wurde der Dachstuhl vor ca. 65 Jahren wegen Schwammbefall abgetragen.
Die Oberkirche ist im gotischen Stil erbaut -. später bekam er eine barocke Haube mit Aufsätzen nach einem Brand.
Ein Prospekt sagt, dass in der Oberkirche 1539 die erste protestantische Predigt gehalten wurde.
Einen sehr guten Blick auf den Turm hat man vom Balkon der Hotelresidenz Bad Frankenhausen, da dieser in der ganzen breite des Gebäudes vorhanden ist und zu einer Kaffeepause oder aber zu einem anderen Getränk förmlich einlädt.
Wieder ein Tag voll mit neuen Eindrücken, einer Fahrt durch Rapsfelder die sich wie gelbe weite Meere neben der Strasse ausnahmen. Ein Tag voll Freude, viel Natur und Sonnenschein. Und wiederum geht ein Dank an meinen Bekannten und seine Freundin, die mir dieses Erlebnis ermöglichten.
© Johanna
Die Rosen und Barbarossa
Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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