Ein Treffen mit Harald Schmidt

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Ein Treffen mit Harald Schmidt

Beitrag von Johanna »

Nach einem arbeitsreichen Tag und anschliessendem ausgefüllten Vormittag fragte Uwe telefonisch an, ob wir nicht am Abend etwas unternehmen wollen. Er schlug ein Tanzlokal in Mühlhausen vor, dort hinfahren, etwas Musik hören und gemütlich bei einem Getränk sitzen. Falls das Lokal geschlossen ist dann bliebe uns immer noch ein Kinobesich – eine reichhaltige Auswahl wäre ja gegeben.
In Mühlhausen angekommen liess Uwe uns (Margit und mich) aussteigen und suchte einen Parkplatz. Wir liefen dann zum Brauhaus/Restaurant und Hotel „Zum Löwen“. Wie wir das bereits durch andere Besuche kannten war das Lokal sehr gut besucht, aber man fand noch einen freien Tisch für uns.
Vor dem Eingang zum Restaurant ein grosses Schild mit der Aufschrift, dass Harald Schmidt hier anzutreffen wäre…..ich habe nicht weiter gelesen und auch nicht darüber nachgedacht.
Abendbrot hatten wir bereits - jeder für sich – gegessen, aber was will man machen, wenn die Disco noch geschlossen hat und man einen Platz braucht um nicht in der Kälte so lange auf die Öffnung warten zu müssen.
Wir bestellten und weil ich vermutete, dass Salat ja nun wirklich keine grosse Portion ist wählte ich Salat mit Obst und Putenstreifen. Welche Überraschung – dieser Salatteller war zu meiner Verwunderung die grösste Portion von unseren bestellten Mahlzeiten. Uwe hatte sich für einen Flammkuchen entschieden, Marlies für in Butter geschwenkte Champignons mit einer Kartoffel und einem herzhaften Dip.
Nach dem Essen hörten wir aus Nebenräumen lautes Lachen – Uwe sah am Tresen den Mönch stehen, der mir bereits auch beim Eintritt aufgefallen war. Braune Kutte, Kordel als Gürtel die ihm unter dem Bauch hing….älteres Semester, lustig blitzende Augen und ein fröhliches Lächeln auf den Lippen. Und dann bekam Uwe mit dass dieser Mönch von Stadtrundgängen, von Ritteressen und allerlei anderen touristischen Unternehmungen erzählte. Als ich ihn nach den Preisen fragte, musste er verneinen, da war kein Wort gefallen – aber: ab 2 Personen werden die Rundführungen gemacht. Hexen, Huren, Halsabschneider oder aber u.a. die Besichtigung einer Brauerei.
Dieser Mönch interessierte mich und ich versuchte ihn anzusprechen, aber leider hörte er nicht auf meinen Anruf „Hallo, junger Mann“. Erst als Uwe seine kräftige Stimme ertönen liess, drehte sich der Mönch um. Unsere Fragen beantwortete er sehr ausführlich – im Moment hätte er hier ein Ritteressen welches er moderiert. Später sah ich ihn dann mit einem mittelalterlichen Instrument zu dieser Gruppe gehen. Er skizzierte kurz verschiedene Führungen –

Bei einer Nachtführung hat man die Wahl zwischen zwei Routen. Einmal die Route einer normalen Stadtführung, zum anderen den Weg über kleine Gassen und Strassen die nicht so häufig besucht werden. Hier erfährt man Wissenswertes über Handwerk und Geschichte der Stadt. Auf Wunsch kann jeder Teilnehmer auf einer Nachtführung mit einer Fackel ausgestattet werden. Beginn dieser Tour bei Anbruch der Dunkelheit, je nach Jahreszeit.
Auf Wunsch wird vor oder nach der Führung eine Reservierung in einem Restaurant eigener Wahl organisiert.

Das Ritteressen wird nur dann durchgeführt, wenn mindestens 10 Gäste teilnehmen.
Im heutigen Wirtshaus „Antoniusmühle, der ehemals letzten Wassermühle wird heute kein Korn mehr gemahlen, dafür finden hier unter anderem Ritterabende statt ebenso wie im Brauhaus „Zum Löwen“. Unter dem Motto „Schlemmen wie im Mittelalter“ gibt es für die Gäste einen Abend mit Sagen, Pranger und Ritterschlag. Nach einer Führung durch den historischen Gebäudekomplex wird der Gast mit alten Tischsitten vertraut gemacht. Im Laufe des Abends wird sowohl ein Urteil am Pranger vollstreckt, als auch nach einem spannenden Wettstreit zweier Knappen der Ritterschlag feierlich vollzogen. „Knechte und Mägde“ sorgen für Speis und Trank. Auf der Tafel werden die unterschiedlichsten Speisen gereicht. Hähnchenkeulen und schweinerne Haxen bilden den Höhepunkt. Zwischen den Gängen bringt der Mönch „Heinrich Pfeiffer“ höfische Sitten und Gebräuche den Gästen näher.

Wenn man Mühlhausen auf eine komplett neue Art kennen lernen will, sollte man den Sagenabend mit Harald Schmidt mitmachen. Harald Schmidt alias „Heinrich Pfeiffer“ erzählt zahlreiche Sagen die sich im Laufe der Jahrhunderte um Mühlhausen gebildet haben, die sich um bestimmte Gebäude, Plätze oder Ereignisse der Geschichte ranken.

Wir haben bereits einmal eine Stadtführung in Mühlhausen mit einer sehr kompetenten Dame mitgemacht und waren über die reichhaltigen Informationen begeistert. Warum also nicht einmal eine ganz spezielle Tour durch diese Stadt – ein freier Termin wird sich bestimmt finden lassen.
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