wir fuhren am Montag nach Goslar – die Altstadt von Goslar zählt zu den Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Schieferverkleidete Fachwerkhäuser – die Kaiserpfalz - wir wurden gleich durch weihnachtliche Beleuchtung in dieser Stadt begrüsst.
Als wir zur Altstadt kamen sahen wir einen kleinen Bummelzug für Stadtrundfahrten und da man hier am meisten sieht und auch Erklärungen und Informationen über Stadt und Geschichte erhält, entschlossen wir uns mit diesem Bummelzug eine Runde zu drehen. Noch waren ca 15 Minuten Zeit bis zur Abfahrt und Uwe lief los um uns Grillwürste zu besorgen um unseren Hunger zu bekämpfen.
Durch das Katzenkopfpflaster wurden wir während der Fahrt durch die engen Gassen der Altstadt ganz schön durchgeschüttelt.
Die Familie Siemens hatte hier ihren ursprünglichen Lebensmittelpunkt und die Firma begründete von hier aus ihren geschäftlichen Erfolg.
In den Anfängen der Stadt die durch Bergwerke reich wurde gab es hier für ca. 10.000 Einwohner 47 Kirchen, Kapellen und 1 jüdisches Gotteshaus. Mittlerweile hat Goslar nur ca. 56000 Einwohner und sehr viel weniger Gotteshäuser.
Der Name Goslar wurde wahrscheinlich von dem Namen des kleinen Flusses Gose der durch Goslar lief abgeleitet.
Konrad II. soll bereits 1025 den Grundstein für die Kaiserpfalz gelegt haben und unter Heinrich III. Entwickelte sich Goslar zum Zentrum des Reiches. 1075 wurde Goslar zum ersten Mal als civitas (Stadt) bezeichnet.
Von 1267 bis 1566 gehörte Goslar dem Städte- und Kaufmannsbund der Hanse an. Goslar erlebte durch die Einnahmen aus Bergwerk und Hütten einen großen Aufschwung. Bis 1511 gelang es dem Rat, alleiniger Besitzer aller Gruben am Rammelsberg zu werden.
Über den Besuch von Rammelsberg habe ich bereits einen Bericht geschrieben.
Wir sahen unter anderem den Befestigungsturm mit 6,5 Meter starken Mauern aus dem Jahre 1517, Reste der Stadtmauer.
Nach dieser informativen Rundfahrt liefen wir in die Altstadt – wir kamen an einem ehemaligen Hospital vorbei. Dieses Gebäude – grosses Heiliges Kreuz - wurde im Jahre 1254 als Hospital gegründet und war seit der Reformation ein Stift. Vom Innenhof aus führten Türen und Tore zu Nebenräumen die jetzt kleine Geschäfte beherbergen. Vor einem dieser kleinen Läden stand eine Schneiderpuppe – das Oberteil war über und über mit Knöpfen bestückt, die ein Kleidungsstück darstellten. Bunt, wunderschön diese Arbeit.
In einem anderen Laden stand eine grosse handgeschnitzte Krippe – Tiere, Fenster mit Fensterläden, angelehntes Werkzeug mit Holzrädern, Kornsäcken usw., zweistöckig mit vielen Figuren und Zubehör kostete diese Fachwerkkrippe insgesamt 1.250,- Euro.
Ein dreistöckiges Puppenhaus mit insgesamt 9 liebevoll eingerichteten Zimmern stand ebenfalls hier – doch hier habe ich nicht auf den Preis geachtet sondern nur diese aussergewöhnliche Arbeit bewundert.
An einer Wand in diesem Innenhof war ein grosses Kruzifix an der Wand – daneben eine Bank. Eine Tür führte zu einem Garten. Hier sah man bei der gegenüberliegenden Hauswand zwei Stühle die die Form von einem Mann und einer Frau hatten, die sich gerade ausruhen.
Ein ganz besonderer Christbaumschmuck war an einer kleinen Tanne aufgehängt. Aus Holz geschnitzte Sterne, Rhomben, filigrane Kreise die ineinander „verschachtelt“ waren. Sehr viel Glaskunst und Tiffanyarbeiten waren zu sehen.
Durch einen mit vielen kleinen Lichtern beleuchteten Bogengang konnte man auf einen kleinen Platz gelangen. Hier war ein ganz besonderes Handwerk ausgestellt. Aus alten Gasflaschen hatte der Erbauer Öfen für den Aussenbereich gearbeitet. Die Flaschen waren mit ausgestanzten Figuren verziert – Weintrauben, Glas oder andere Muster wie Löwenkopf und ähnliches. Der untere Teil war als Feuerstelle konzipiert. Eine Gasflasche hatte wie ein König eine Krone auf. Und eine kleine Gasflasche wurde mit weiteren Teilen zu einer Brockenhexe!
Vor einem Café stand ein Schild welches uns sehr amüsierte: „Je mehr Du wiegst, desto schwerer kannst Du entführt werden. Schütze Dich selbst. Iss Kuchen!“ Dazu waren auf dieser Tafel ein Stück Kuchen und ein Lebkuchenmann gezeichnet. Wir liessen uns nicht lange bitten – Kuchen wollten wir nicht, aber an einem Stand wurde Spanferkel mit Krautsalat angeboten – das dazugehörige Brötchen war wie Gummi! Nicht gerade appetitanregend. Aber es stillte den Hunger.
Auf dem Platz des Weihnachtsmarktes stand eine sehr grosse Tanne, über und über mit vielen kleinen Lichtern in Netzform bestückt. Ein Stand „Spezialitäten vom Ross“ war eigentlich ungewöhnlich, denn Pferdemetzger gibt es ja kaum noch. Ein kleines Schweizer Schokohüsli bot hier auch Spezialitäten an.
Viele grosse Tannenbäume waren überreich beleuchtet. Und auch auf der Marktplatzmitte waren von der Brunnenfigur auf dem oberen Ende (ein Adler, der eine Weihnachtsmütze auf dem Kopf hatte) beleuchtete Girlanden zu den äusseren Pfeilern gezogen. Vor einem Laden stand eine Hexe die auf ein Schild „Grünkohl mit Salzkartoffeln und Bregenwurst oder Kassler hinwies – die Hexe war mit ihrem Lachen ein guter Fotohintergrund!
Auf einer Seite des Platzes war ein Tannenwald aufgebaut – so etwas habe ich vorher auf einem Weihnachtsmarkt noch nicht gesehen – sehr viele hohe Tannen waren im Boden fest verankert und bildeten einen Wald. 10 Meter hohe Tannen die von oben mit beleuchteten Netzen (kleinen Kerzenlichtern) geschmückt waren. Am Eingang konnte man innen zuerst nicht viel sehen – nur so viel ausmachen, dass man die kleinen runden Stehtische die ab und zu in Nischen standen gerade erkennen konnte. Ein beleuchteter Weihnachtsstand gab etwas Licht in diesem Tannenwald – der Weg war so verwinkelt angelegt, dass man das Ende nicht sehen konnte. Und immer wieder ein Stehtisch – an dem Pärchen standen, sich unterhielten oder sich auch in den Hintergrund zum knutschen verzogen hatten. Holzschnitzel lagen auf dem Boden - das Bild eines verwunschenen Weihnachtswaldes war wirklich vollkommen.
Für Kinder war eine kleine Eisenbahn auf dem Platz aufgebaut, die ihre Runden drehte.
In der nahegelegenen Marktkirche ein schlichter Altar, holzfarben, die Fenster liessen durch die bunten Glasscheiben genug Licht hinein. Am linken Rand des Kirchenschiffes waren Tische und Stühle aufgebaut – rechts eine Leseecke und Schaukästen. In einem dieser Vitrinen lagen Ausgaben von kostbaren Bibeln in altdeutscher Schrift. Die Schrift und die Orthographie waren auch für mich sehr schwer zu entziffern. Es gab wohl einen öffentlichen „Schlagabtausch“ denn es war ein Schild ausgestellt, welches besagte dass dadurch die Debatte über die Reform der Kirche den akademischen Raum verliess und öffentlich geführt wurde. Luthers Schriften verbreiteten sich rasant schnell in ganz Europa. Damit war die Flugschrift als Mittel der religiösen Propaganda erfunden.
In einer Ecke der Kirche ein Standbild einer Christusfigur, die zwar die Arme weit ausgebreitet hatte, aber ein Kreuz war nicht zu sehen.
Die Heimfahrt bei Dunkelheit war anstrengend für Uwe
ein Märchenwald
Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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