Betreuung für meine Mutter!

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

Du brauchst Dich für diesen langen Text nicht zu entschuldigen. *lach* wenn Du nur einen Stiefsohn erobern musstest, hattest Du ja noch Glück -
bei mir war die Familie dagegen, dass ich in zweiter Ehe einen Witwer mit 7 Kindern heiratete.......*lach* ich hatte mich auch durchgesetzt, weil ich ganz genau wusste, dass dies der richtige Mann für mich war.

Aber eins möchte ich Dir doch sagen, für Deine Schwester kannst Du nichts, auch nicht für ihre Ansichten. Zwar hat sich Keiner selbst gemacht - aber Jeder hat die Pflicht (und auch das Recht) aus sich selbst etwas zu machen - sich zu entwickeln. Der Eine wuchert eben mit seinen Pfunden der Andere verschleudert sie - und ich denke Du hast Deine Pfunde sehr gut angelegt
Stefan

Beitrag von Stefan »

Hallo Johanna,

7 Kinder????Wow! Ich stehe gerade salutierend vor dir. Mein Respekt!

:lol: Weihnachten ist bei euch sicher nicht langweilig!!!! :lol:


Danke für die Worte!

lg Stefan
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

neee Du, langweilig war es in den ersten Jahren nicht, zumal ich ja auch aus erster Ehe Kinder hatte und noch zusätzlich welche wollte - das konnte Keiner verstehen. Aber das war schon mein Kindheitstraum und den hab ich mir - mit Hilfe meines zweiten Mannes - voll erfüllt.
Na und jetzt - nach dem Tod meines zweiten Mannes und mit "meinem LAG der dritten Lebensphase" zusammen haben wir ein relativ ruhiges Leben - die Kinder wohnen weit weg (d.h. ich bin weiter weg gezogen *ggg*)
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

Stefan es ist gut wenn man einfach mal alles aus sich heraus läßt. Geht mir genauso. Aber was die Vorsorgevollmacht betrifft. Da kann ich nur sagen, mach das. Wir waren als es losging mit Oma zu HilDe (Hilfe Demenz). Das ist eine Selbsthilfegruppe für Demenzkranke und Angehörige. Ist bei uns in WOB, aber das gibt es bei euch bestimmt auch. Die sind beim Paritätischen Dienst mit drin. Die haben uns als erstes dazu geraten eine Vorsorgevollmacht zu machen. Waren dann sofort mit ihr zum Notar der alles in die Wege geleitet hat. Aber kapiert hat unsere Oma das bis heute nicht. Sie erzählt jetzt überall, wir waren beim Anwalt weil mein Haus verkauft werden soll, ich muß nämlich ins Heim.
Davon stimmt natürlich nichts.
Wenn sie irgendwann mal den Dreh bekommt und behauptet in ihrem Wahn, daß du nicht ihr Sohn bist usw. usw. dann kannst du nichts mehr machen. Dann wird dir von Amts wegen eine Person zur Seite gestellt, die alle Entscheidungen für deine Mutter trifft. Du hast dann nichts mehr zu sagen.
So ist das einfach. Hätte ich auch nicht gedacht. Aber gerade weil bei euch der Familienfrieden auch nicht so im Lot ist würde ich dir doch dazu raten.


[smiley poster=finger]Tschau[/smiley]
Stefan

Beitrag von Stefan »

Hallo Canyon,

kann nur kurz schreiben. Bin ich gerade dabei über das Amstgericht Köpenick...es wird vorbereitet...Danke dir trotzdem

lg
Stefan
Biggi

Beitrag von Biggi »

Viel Glück, Stefan!

Ich habe sie ja über beide Eltern, kann sie aber nicht einsetzen, weil mein Dad es nicht über's Herz bringt meine Mum in der "Klappse" zu wissen.
cystuskraut

Beitrag von cystuskraut »

Ich habe mich jetzt erst hier durch gelesen.
Wie Ihr alle wißt, waren wir vor 9 Jahren auch damit konfrontriert meine Schwiemu zu uns zu nehmen, da mein Schwievater plötzlich verstarb. Sie wohnten auch nicht in Berlin. Wir mussten von heut auf morgen meine Schwiemu zu uns nehmen. Wir konnten sie auf keinen Fall mehr allein lassen und irgendwie eine mobile Sozialstation organisieren, die auch nur nach Stunden abrechnet. Und in der übrigen Zeit ?? Und nur gut, dass wir das so gemacht haben auch wenn wir heute noch Krank von der Zeit sind.
12 Wochen war sie bei uns und wir nebenbei arbeiten. Unser ganzes Leben wurde umgekrempelt. Nachts rannte sie rum und wenn wir zur Arbeit waren, schlief sie.
Woher weißt Du @stefan denn, dass es Demenz/Alzheimer ist? Du hast die Diagnose bekommen und keine Pflegestufe? Wie geht das? Im allgemeinen sind solche erkrankten Menschen in neurologischer Behandlung. Und da bekommen sie schon vom Arzt her eine Empfehlung und Einschätzung. Das war auch schon vor 9 Jahren bei uns so. Wenn auch sonst alles, was drumherum war, noch nicht so war, wie es heute ist.
Zu unserem Glück wurde meine Schwiemu in die Röhre geschoben und da hatten wir das Schwarz auf Weiß.
Und wie das schon vor mir geschrieben wurde mit den Heimkosten. Du bekommst den Satz von der Pflegekasse und der Rest ist Selbstzahler. Reicht die Rente/Witwenrente nicht aus, dann muss Sozialhilfe beantragt werden.
Und das, was Eltern so unter Geschwistern fallen lassen, möchte ich mich enthalten. Meine Mutter schürt auch nur Unfrieden zwischen uns 3 Geschwistern. Ich habe es aufgegeben. Soll mal das Lieblingskind alles machen. Und so denkt meine andere Schwester auch. So resigniert man dann. L e i d e r !!!
Stefan

Beitrag von Stefan »

Hallo cystuskraut,

ích habe mir die anderen Beiträge gut durch den Kopf gehen lassen und mich auch mit anderen über meine Schwester unterhalten, da komme ich nicht weiter...da gibt es noch zuviel was passiert ist...
aber das ist auch garnicht mein Problem, kennen wir ja alle sowas.

Ich habe das behauptet, das mit der Vermutung auf Demenz. Im Januar/ Februar war meine Mutter nach einem leichten Schlaganfall für knapp 3 Wochen im Krankenhaus Köpenick. Ich fande, sie wurde dort gut behandelt, denn ihre Sprache wurde schon nach 5 Tagen erheblich besser.
Das kuriose dabei war, sie blühte dort richtig auf. Sie half den anderen, viel schlimmer betroffenen Patienten und wurde zum kleinen Star der Neurologie. Sie aß und trank regelmäßig und nahm auch zu. Beim zweiten Gespräch mit dem Arzt, lachte er mich an und sagte: ihre Mutter wird wieder zu 95%! Nun und als sie wieder zu Hause war, ging es rapide bergab.
Aber ich habe demnächst einen Termin hier in Hannover mit meiner Mutter, wo nicht nur die Heimbesichtigung stattfindet, sonder auch gleich ein Check.

wir werden sehen, danke auch dir für deinen Beitrag

lg
Stefan
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Biki
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Beitrag von Biki »

Hallo Stefan,

dass es deiner Mutter im Krankenhaus richtig gut ging, lässt sich leicht erklären.

Man isst mir viel mehr Appetit, wenn man das Essen gebracht bekommt und dann in Gesellschaft essen kann. (In den Kühlschrank gucken und dann 'ne Stulle schmieren, dass bring mich auch nicht wirklich nach vorne.)

Sie hatte dort Unterhaltung und konnte mit anderen Menschen sprechen. Sie konnte helfen und hatte somit eine Aufgabe. - Alten Menschen ist es schlicht und ergreifend oft langweilig, weil niemand da ist, mit dem man reden kann und sie keine Aufgabe mehr haben. Und dann bauen diesen Menschen rapide ab.

Hier Abhilfe zu schaffen ist natürlich recht schwierig, weil Freunde und Bekannte sterben und die Familie oft nicht in der Nähe wohnt.
Viel einfacher war es da, als noch noch Großfamilien gab, wo die alten Menschen im Familienverbund. In einer Großfamilie ist immer einer da und es gibt auch immer eine Aufgabe.
Aber das hilft dir jetzt natürlich auch nicht weiter. :(
Biki
Stefan

Beitrag von Stefan »

Hallo Biki,

ja das sehe ich auch so. Deswegen habe ich der Nachbarin auch gesagt, sie braucht im Notfall auch nicht da vor zurück zu schrecken, sie ins Krankenhaus zu schicken. Heute in einer Woch fahre ich wieder hin und wir gehen zum Italiener. Da mußt du sie mal essen sehen.... :wink:

Nun, das mit den Familien ist ja heute das große Problem. Wenn wir da jetzt weiter disskutieren, komme ich dann wieder an einen Punkt ,wo ich es einfach nicht mehr verstehe.

Nein, soweit haben wir das schon alles im Griff, nur das wir uns im Juni Beruflich neu orinentiert haben, unser Sohn das Abi macht und auch meine Schwiegereltern tief in Sachsen wohnen....und auch nicht mehr die jüngsten sind.... aber wird schon alles...danke trotzdem!!!!


lg
Stefan
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

Wenn ich das hier so lese, dann gaube ich Stefan und ich wir haben das gleiche Problem. Nur wir waren schon beim Neurologen. Hatte ich ja schon geschrieben. Alle Tests wurden mit Bravour gemeistert. Auch das CCT hat nichts ergeben. Jetzt geht es genauso besch.... weiter. Sie sieht ständig irgendwelche Personen die garnicht da sind. Nachts ruft sie bei uns an um zu fragen ob mein Mann zuhause ist. Er war doch gerade noch bei ihr. und und und.
Aber was das Essen betrifft, da geht es bei ihr genauso chaotisch zu. Wenn sie denn essen würde wenn sie in Gemeinschaft ist wäre es ja gut. Sie behauptet "Ich bin satt und kann nicht mehr" . Aber wenn es dann Pudding oder irgendwas süßes gibt, davon kann es nicht genug sein. Sie ist schlicht weg leckerig und mäkelig. Im Restaurant neulich nach dem Arztbesuch hat sie nach der Vorsuppe zur Bedienung gesagt sie solle man das Essen gleich wieder mitnehmen und einpacken. Das will sie morgen erst essen. Da fällt einem doch nichts mehr ein. Ich sehe das oft schon als Schikane an. Halte mich jetzt auch vehement zurück, da ihre Tochter (meine Schwägerin) es nicht nötig hat öfters mal nach ihrer Mutter zu schauen. Sie wohnt in BS und hätte alle Zeit der Welt. Sie ist Single.
Das mag schon sein, daß es oft Einsamkeit ist. Aber mehr können wir wirklich nicht tun. Wir fahren täglich zur ihr (bei HilDe hat man uns schon gesagt wir würden sie zuviel verwöhnen), machen alle Arbeiten die anfallen, kaufen mit ihr ein. Fahren mit ihr zu Ärzten. Sie muß auch selbst mal was gegen die Einsamkeit tun, will sie aber nicht. Sie blättert nicht mal die Tageszeitung auf. Was im Fersehen kommt interessiert sie angeblich nicht. Sie lästert und schimpft nur über ihre Verwandtschaft und ihre Freundinnen. Bei uns wird öfters mal angerufen von ihren Bekannten und sich über unsere Oma beschwert weil sie sich so gemein gegenüber ihren Freunden verhält. Was soll man dazu noch sagen.
Wenn ich das mit meiner Mutter vergleich, die ist sowas von lieb. Ist schon 86 und immer am Geschehen interessiert. Sie schaut jedes Fußballspiel und verpaßt kein Formel 1 Rennen. Gut - Sport mag nicht jeder, aber es gibt noch genug andere Sachen.
Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht einfach mal eine etwas härtere Gangart bei SM einlegen sollte. Vielleicht hilft es ja.
Es ist zum Verzweifeln.
Stefan du siehst - es ist überall was los.


[smiley poster=traurig]Tschau[/smiley]
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

Härtere Gangart - wie Du das nennst, wär sicherlich nicht schlecht. Vielleicht sogar "heilsam" Canyon
cystuskraut

Beitrag von cystuskraut »

Stefan hat geschrieben: Im Januar/ Februar war meine Mutter nach einem leichten Schlaganfall für knapp 3 Wochen im Krankenhaus Köpenick.
@stefan, so war das damals bei meiner Schwiemu auch. Vor dem dachten wir, unsere Mutter ist senil, sie verkalkt so langsam. Nur dafür war sie eben noch zu Jung.
Meine Schwiemu hatte auch im Krankenhaus solches Verhalten. Da im Krankenhaus keine Türen abgeschlossen sein dürfen, ist sie dort weggerannt und fand nicht mehr zurück. Wir kamen dann aus Berlin und versuchten auch sie zu suchen. Die Polizei brachte sie dann ins Krankenhaus zurück. Daraufhin wurde sie in die Röhre geschoben und eine Pflegestufe angeraten zu beantragen. Die Sozialfürsorge ist ja auch im Krankenhaus, die sich dann um diese Menschen kümmert.
Kenne ich ebenfalls auch von meiner Mutter, als sie wegen Beinbruch im Krankenhaus war.
Stefan hat geschrieben:Das kuriose dabei war, sie blühte dort richtig auf.
Deshalb glaube ich nicht an eine Alzheimererkrankung - Sorry !
Es gibt so viele neurologische Erkrankungen bei alten Menschen, die mit Medikamenten gut behoben werden können. Meist sind es Depressionen. Sie vereinsamen ganz einfach.

Es gibt außer den Test, die Canyon1408 beschreibt, verschiedene Eigenarten und Taten, die so ein Alzheimer/Demenzerkrankter tut. Und wenn man einen solchen Menschen erlebt, weiß man auch Bescheid. Auch an alles, was so in der Vergangenheit passiert ist. Es fängt ja harmlos an und die Leute können es meist gut überspielen. Bis das Überspielen nicht mehr geht. Nur wir wissen dann, aha das hatte also damit zu tun usw.

Ich wünsch Dir trotzdem viel Kraft, denn auch ein Mensch, der neurologisch behandelt werden muss, ist nicht einfach.
Tegenaria Domestica

Beitrag von Tegenaria Domestica »

Hallo Stefan, versuche es doch einmal im Seniorenzentrum am Loeperplatz in Lichtenberg. Die haben auch eine Tagesbetreuung und einen ziemlich guten Ruf. Das Personal ist verhältnismäßig engagiert und Sie bieten ihren Senioren auch sehr viele Freizeitaktivitäten an (Tanztees zweimal im Monat, Fahrten, Bingo, Filmvorführungen, Kartenspielen etc.) Natürlich ist eine Pflegestelle nie das Gleiche, wie die eigene Pflege... Aber wenn es nicht anders geht, würde ich mir an Deiner Stelle das Zentrum mal angucken. Irgendwie sieht man ja, wenn man die alten Menschen anschaut, wie es ihnen in so einer Einrichtung geht und kann dann Rückschlüsse ziehen.

Viel Glück
Rieke
Stefan

Beitrag von Stefan »

Hallo Rieke,

ich dachte ich bin der absolute Frühaufsteher!?
Vielen Dank für deinen Tipp. Lichtenberg ist natürlich schon ne`Ecke Entfernt von Adlershof. Aber Momentan habe ich das mit meine Mutter gut im Griff, da mich jetzt aktiv die Nachbarin unterstützt und für sie Einkauft. Freitag fahre ich wieder hin. Mein anderer Bruder hat zum Glück mehrmals mit ihr geredet und ihr die Vorzüge eines Umzuges nach Hannover klargemacht. Und meine Eigene Familie unterstützt mich auch sehr!
Aus welcher Ecke von Berlin kommst du?

lg
Stefan
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