Familie und Beruf

 

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Johanna
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Familie und Beruf

Beitrag von Johanna »

Wegen dem eröffneten Thema von Mobilee und nach dem Durchlesen des letzten Beitrags von Mama habe ich mich entschlossen mal meinen damaligen "Tagesablauf" einzubringen. Klar sieht der jetzt total anders aus, da ja alle Kinder aus dem Haus sind, mein zweiter Mann vor einigen Jahren gestorben ist und ich mit "meinem Partner der dritten Lebensphase" ziemlich weit weg von den Kindern lebe.
Akkordarbeit, welche Mama angesprochen hat - ich glaube das hätte ich niemals gemacht. Man soll ja an allem, was man tut auch Spass haben, sonst kann man keine Leistung bringen. Oder man schmeisst mit dem Hintern alles wieder um, was man mit den Händen gerade aufgebaut hat - ich denke ihr versteht, was ich meine.... so - und hier nun mein Bericht:

Nach meiner ersten Ehe fand ich vor über 40 Jahren den "Mann meiner Träume". Er war Witwer, hatte sieben Kinder, war 17 Jahre älter und hatte einige Schulden. Wir wagten einen Neuanfang und zogen mit Sack und Pack und allen Kindern vom Süden der Republik über 650 Kilometer weit nach Nordwesten. Was das für die Kinder hieß, konnte ich mir sehr gut vorstellen - war mein Leben doch bis zu diesem Zeitpunkt umzugsmässig im wahrsten Sinne des Wortes "zigeunerhaft". Von einer kleinen Wohnung in ein Haus mit Garten umsiedeln heißt: mehr Räume einrichten. Gardinen, Lampen, Schränke – notwendige Dinge anschaffen. So kamen zu dem Abtragen der Altschulden die Kosten der Neuanschaffungen dazu. Als das erste gemeinsame Kind zur Welt kam, war unser größter Vorteil, dass alle Kinder sich über das Baby freuten und jedes der Geschwister wollte unbedingt Babysitter sein. Daher entschloss ich mich, wenigstens einen Halbtagsjob anzunehmen, damit die finanzielle Belastung für meinen Mann und mich erträglicher wurde. Nach dreimonatiger Suche fand ich auch einen sicheren Arbeitsplatz. Die Organisation machte mir zuerst ein wenig Kopfzerbrechen... nicht wegen der Arbeit. Nein, das Problem bestand nur in mir selbst. Ich hatte ein fürchterlich schlechtes Gewissen, das Baby (als ich anfing zu arbeiten war es sechs Monate alt) und manchmal auch den mittlerweile knapp Siebenjährigen für eine halbe bis maximal eine Stunde allein zu lassen. Alle Familienmitglieder waren es gewohnt einen Teil der täglichen Pflichten zu erledigen. Sei es Schuhe putzen oder auch bügeln; Müll herausbringen oder Staubsaugen; Fenster putzen und Schränke auswischen war auch kein Thema. Das Wäsche flicken, Strümpfe stopfen usw. wurde von allen gemeinsam erledigt. In Zeiten der Erdbeerschwemme, Apfelernte usw. wurde von allen Kindern fleißig mitgeholfen. Der Wocheneinkauf war zwar nur mit Hilfe des PKW möglich – denn die Mengen, die in einer Woche benötigt wurden, waren enorm. Aber trotzdem waren es niemals mehr als zwei bis drei Einkaufswagen voll Lebensmittel. Mit einem oder zwei von den Kindern zum Wagenschieben, auspacken an der Kasse – einpacken in den Wagen und dann das Auto vollladen war diese Arbeit schnell geschafft. Ich war es schon aus früheren Jahren gewohnt, immer einen vorbereiteten Zettel an der Pinnwand zu haben um sofort fehlende Lebensmittel aufzuschreiben. Der Vorrat ging niemals aus – dafür sorgte ich. Außerdem hing in der Küche immer ein großer Kalender, damit ich alle Termine der Kinder eintragen und diese auch stets "vor der Nase" hatte. So wurde nichts vergessen! Vom Zahnarztbesuch bis zum Geburtstag – alles war vermerkt. Ein ganz bestimmter Tag in der Woche wurde zum Einkaufstag erklärt und davon wich ich auch nicht ab. Wenn etwas vergessen wurde einzukaufen (kam so gut wie niemals vor wegen dem Einkaufszettel), dann wurde der Speiseplan umgeschmissen und so gestaltet, dass ich mit den vorhandenen Lebensmitteln zurechtkam. Für den Sonnabend wurde von allen Familienmitgliedern die Parole an Freunde ausgegeben: "Fest verplant". An diesem Tag wurden gemeinschaftliche Arbeiten erledigt. Betten abziehen, waschen, bügeln, Gardinen abnehmen und waschen usw., gemeinschaftliches Wäsche flicken auf der Terrasse – mit lachen, Geschichten erzählen wie zu Großmutters Zeiten. Oder wir fuhren zum Erdbeerpflücken (120 Kilogramm waren in diesen Jahren die Norm) - anschließend wurde alles verarbeitet zu Marmelade, Gelee oder auch eingefroren. Bei Sonderangeboten von Gemüse im Herbst kauften wir im Großen ein und alle Familienmitglieder – vom ältesten bis zum jüngsten Kind - standen in der Küche und putzten, wuschen und schnippelten, bis alles in der großen Wanne zum mischen parat war. Mein Mann schweißte die mit Gemüse gefüllten Beutel zu. Und ich brauchte meistens nur zu dirigieren. Hatte zwar die Verantwortung und klebte auch mal hier ein Pflaster und versorgte da ein Leckermäulchen, aber durch die gemeinschaftliche Arbeit war auch gemeinschaftliches Unterhalten, Lachen usw. angesagt. Die Gemüsemenge war so kalkuliert, dass ich stets gut über den Winter kam. Wenn wir Fleisch einkauften, geschah dies auch nur in großen Mengen. Hackfleisch zum Beispiel wurde frisch gekauft und sofort zu Frikadellen verarbeitet. Da stand ich dann mit insgesamt vier bis fünf Pfannen (ich hatte zusätzlich eine Athmosphera) und briet die Dinger ab, was das Zeug hielt. Nach dem Auskühlen wurde auch dies portionsweise eingefroren. Denn drei oder vier Mahlzeiten kochen dauert unwesentlich länger wie nur eine Mahlzeit zuzubereiten. So waren es niemals unter 150 Frikadellen, die von mir an einem Tag zubereitet und dann eingefroren wurden. Frühmorgens war ich die erste, machte mich fertig, weckte meinen Mann und die Kinder. Während sich mein Mann rasierte, duschte, sich anzog, bereitete ich das Frühstück und die Schulpausenbrote zu. Die Kinder kamen je nach Schnelligkeit (beim Waschen, Zähne putzen, kämmen usw) zum Frühstücken in die Küche. Dies - und in den ersten Jahren auch das Abendbrot - waren die beiden wichtigsten Mahlzeiten des Tages. Denn diese verbrachten wir gemeinsam alle zusammen am Tisch. Anschließend – noch vor dem Schulweg - mussten die Größeren das Morgengeschirr abwaschen, abtrocknen und wegräumen. So hatte ich die Gewähr, dass die Küche in Ordnung und sauber war und die älteren Kinder auf zügiges frühstücken der Kleineren achteten. Wenn dann alle das Haus verlassen hatten, lüftete ich, machte die Betten und erledigte meinen Teil der Hausarbeit. Versorgte das jüngste Kind und bereitete das Mittagessen zu. Mittags verließ ich zusammen mit meinem Mann das Haus, nachdem ich für die ersten "Rückkehrer" aus der Schule den Tisch gedeckt hatte. Der Arbeitsplatz meines Mannes lag nur vier Kilometer von der Wohnung entfernt, so dass er jeden Tag die Mittagspause zu Hause verbringen konnte. In späteren Jahren, als ich meine Arbeitszeit auf Vollzeit erweiterte, kochte ich abends vor, mein Mann erledigte das Überwachen der Hausaufgaben, bereitete für die Kinder das Abendbrot zu. (Dies war allerdings nur eine begrenzte Zeit). Die anfallende Arbeit war ja auch unter den Kindern geregelt. Eines der jüngeren Kinder war für das Staubsaugen verantwortlich. So bekam unsere damals 12jährige Tochter von uns einen Staubsauger "geschenkt". Mit dem Hinweis "Der ist nur für dich und wenn jemand den Staubsauger benutzen will, muss er dich fragen!" hatte ich nie wieder so einen sauberen Teppichboden wie zu dieser Zeit! Dadurch, dass wir alle anfallenden Arbeiten gemeinsam erledigten, hatten wir natürlich auch zusammen Freizeit, die wir gemeinsam verbringen konnten. Wir spielten mit den Kindern abends draußen im Dunkeln verstecken, fangen oder gingen zum Schwimmen, machten Lagerfeuer und Hausmusik. Mit den Jahren kamen dann noch auf meinen Wunsch hin zwei weitere Kinder hinzu, andere verließen das Haus – heirateten und zogen wieder in andere Städte. Man fragte mich früher oft: "Wie machen Sie das, so viele Kinder und noch arbeiten?!" Meine Antwort war und bleibt: "Organisation ist alles - und vor allen Dingen Kinder zum Helfen anhalten." Der Rest ist einfach nur Liebe!
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Sternkeks
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Sternkeks »

Bewundernswert, wie du das alles gepackt hast, Johanna!
Ich hab zwar auch ein paar turbulente Jahre hinter mir, aber nicht annähernd so viele und soooo intensiv!

Allein vom Lesen bin ich ja schon außer Atem... *lach*
Liebe Grüße und gute Wünsche
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von Sternkeks
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Johanna
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Johanna »

:lol: Sternkeks, mit 4 Jahren fasste ich damals den felsenfesten Entschluss: ich habe später mal viele Kinder, weil ich ein Einzelkind war und das empfand ich damals (und auch später als Jugendliche) als grosses Manko. Mit 6 Jahren sagte dann eine Tante zu mir: "wart erst mal ab, bis Du ein Kind hast." Und als ich dann mit dem ersten Mann verheiratet war, da wusste ich nach dem zweiten Kind ganz genau, dass ich mit diesem Menschen kein weiteres Kind mehr haben wollte....liess mich "auf die Schnelle" scheiden. (Dauer : 21 Tage selbstaufschulterklopf) Anschließend war ich ein seelisches Wrack. Dann traf ich meinen Traummann und - obwohl er schon 7 Kinder hatte - war er bereit mir meinen Wunsch nach weiteren Kindern zu erfüllen. Also bekamen wir nochmal 3 "Rabauken" - unsere zweite Brut :lol: Leider verlor ich zwischendurch eines - sonst wären es 4 geworden. Meine Einstellung/Meinung war immer: wenn ich keine Kinder bekommen hätte, dann hätte ich mit Sicherheit Kinder reihenweise adoptiert oder in Pflege genommen. Und diese Kinder hätten dann ganz genau gewusst dass sie absolut gewollte Kinder sind. Aber ganz genauso habe ich immer gern gearbeitet - egal was ich gerade tat - ob beim Bauern im Stall, beim anderen Bauern auf dem Feld, im Kindergarten als Aushilfe, im Büro oder später dann die vielen Jahre in der Touristik. Und darauf kommt es doch an - das was man tut sollte man gerne und aus Liebe zur Sache machen.
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Ivi
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Ivi »

Das klingt wirklich nach Bilderbuch Johanna, das finde ich wirklich irgendwie rührend. Ich bekomme richtig so ein Gefühl, stolz gewesen zu sein eins deiner "Rabauken" gewesen zu sein. :) Natürlich liebe ich meine Eltern und finde es in Ordnung wie sie uns aufgezogen haben, auch wenn es bei uns total anders ablief.
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Mobilee
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Mobilee »

Johanna, das ist Wahnsinn, ich sage nur Wow!

Aber ich weiß von mir auch, das Leben ist so wie es ist, manchmal steckt man in Dingen drin, kleinen oder riesig großen Aufgaben und empfindet sie doch in dem Moment so, wie man es kann.
Manches ist einfach und schwer, manches ist schwierig und geht doch leichter als man dachte. So jedenfalls sehe ich es.
Du kannst auf vieles zurückblicken, ist das nicht wunderbar?
Wie langweilig können da andere Lebensläufe sein.
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Mama48
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Mama48 »

"Organisation ist alles - und vor allen Dingen Kinder zum Helfen anhalten." Der Rest ist einfach nur Liebe!


Diesen Satz finde ich wunderbar und sagt alles......

Toll, Johanna!!!


LG Mama48.
Solltest du beim Basteln/Nähen in Not geraten - einfach Mama48 fragen.
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Johanna
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Johanna »

@ Ivi, es mag vielleicht nach Bilderbuch klingen, aber das war es keinesfalls. Denn es gab ja auch schwierige Zeiten - jedes Kind hat da die eigenen Entwicklungsstufen, die eigenen Vorstellungen usw., und gerade bei Stiefkindern kommen dann auch noch Einflüsse der "lieben Verwandtschaft" dazu. Auch wenn man sehr vorsichtig Salamitaktik anwendet, um ein (in den eigenen Augen) normales Familienleben zu haben, ist es doch nicht immer leicht. Das fängt mit der Einstellung zu Schule und Lernen an und hört damit wirklich auch nicht auf......

@Mobilee ich schrieb doch, mein Leben war bunt....aber es war von mir so gewollt und ich hätte kein anderes Leben führen mögen

@ Mama....wenn man Kinder hat und Entscheidungen treffen muss, dann muss man zuerst an das Empfinden der Kinder (und an die Auswirkungen auf die Kinder) denken. Ich habe z.B. auch zwei Kinder "verloren" d.h. ich habe sie hergegeben (mich zurück gezogen), denn sie sollten in seelischer Ruhe aufwachsen und nicht immer hin- und her-gerissen werden. Und mein erster Mann war leider nicht so vernünftig um an das seelische Wohl der Kinder zu denken, dazu war er zu großer Egoist - in jeder Beziehung. Allerdings habe ich dann dafür gesorgt, dass die Kinder in ein gutes Internat kamen, um dem übergroßen miesen Einfluss meines ersten Mannes wenigstens etwas entzogen zu sein. Was mich das allerdings an Kraft kostete, möchte ich hier nicht weiter ausführen. Und kein Kind kann ein anderes ersetzen - man kann immer nur wieder neu "Liebe geben" (keine Ahnung ob ich verständlich machen konnte, was ich damit meine)
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Mama48
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Mama48 »

Ich verstehe dich total, Johanna. Ich hätte an deiner Stelle genau so gehandelt. Lieber hätte ich meine Kinder "aufgegeben", bzw. "zurückgelassen" als sie total unglücklich zu machen mit Streit ums Hin-und Her. Hättest du "um jeden Preis" gegen deinen ersten Mann um deine Kinder zu bekommen gekämpft dann hättest du sie womöglich bekommen und einen Sieg gegen deinen Ex-Mann gehabt, aber deine Kinder wären dann unglücklich und total verstört gewesen. Ich glaube Vertrauen zu deinem Ex und auch zu dir wäre dann weg gewesen. So hattest du bestimmt dann "nur" den Schmerz einer Mutter, aber hast damit deinen Kindern viel erspart. Wie du schon sagst, man muß immer zuerst ans Wohl der Kinder denken, erst dann an seine eigenen Interessen!!!!!

LG Mama48.
Solltest du beim Basteln/Nähen in Not geraten - einfach Mama48 fragen.
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Ivi
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Ivi »

Johanna hat geschrieben:@ Ivi, es mag vielleicht nach Bilderbuch klingen, aber das war es keinesfalls. Denn es gab ja auch schwierige Zeiten - jedes Kind hat da die eigenen Entwicklungsstufen, die eigenen Vorstellungen usw., und gerade bei Stiefkindern kommen dann auch noch Einflüsse der "lieben Verwandtschaft" dazu. Auch wenn man sehr vorsichtig Salamitaktik anwendet, um ein (in den eigenen Augen) normales Familienleben zu haben, ist es doch nicht immer leicht. Das fängt mit der Einstellung zu Schule und Lernen an und hört damit wirklich auch nicht auf......
Das glaube ich dir sofort Johanna! Und ich glaube viele andere hätten das nicht so gut gestemmt bekommen wie du! Super! :wink3:
Vor dem Wunder steht der Glaube!
Luzie

Re: Familie und Beruf

Beitrag von Luzie »

Also ich bin auch sehr beeindruckt Johanna, und es verdient größten Respekt, was Du geschaffen und geleistet hast.
Sicherlich war es nicht immer leicht, und sicherlich gab es auch "schwierige Phasen", aber es klingt für mich so, als war genau das Deine Bestimmung,
es war Deine Überzeugung und Einstellung, und vor allem Deine Liebe zu Deiner Familie, sonst wäre es sicherlich nicht so bravös zu schaffen gewesen.
Toll !!!

GlG Luzie
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Mobilee »

Soviel eben zum Thema Berufung - Ich glaube, das was du gemacht hast, hätte ich nicht geschafft. Aber man weiß es ja nicht, ich hätte es mir vielleicht dann so eben nicht "ausgesucht." hätte vorher kehrt gemacht oder so. Ein bisschen Schicksal spielt sicher auch dabei mit.
Aber trotzdem einfach toll, auch wenn nicht alles stets nur gut u. harmonisch war bei euch, denn wenn man sich dann mal ansieht, wie schnell Eltern ausrasten mit nur einem oder zwei Kindern an der Hand, wenn ich das so manchmal unterwegs sehe, dann tut mir das weh u. oft bin ich entsetzt - - Aber ich habe dann auch Mitleid mit diesen Eltern, die so gar nicht in ihrem richtigen Element stecken und es wahrscheinlich selbst nicht besser gelernt haben und sich nicht gut helfen lassen können, in der Gesellschaft heute. :111: Wir habe ja kaum noch feste Regeln zur Orientierung, nichts wird mehr gut anerkannt, außer man berichtet von Stress.
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Johanna
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Johanna »

Mobilee hat geschrieben: Aber ich habe dann auch Mitleid mit diesen Eltern, die so gar nicht in ihrem richtigen Element stecken und es wahrscheinlich selbst nicht besser gelernt haben und sich nicht gut helfen lassen können, in der Gesellschaft heute. :111: Wir habe ja kaum noch feste Regeln zur Orientierung, nichts wird mehr gut anerkannt, außer man berichtet von Stress.
Ehrliche Meinung dazu? Ich habe kein Mitleid. Man muss doch wissen, was auf einen zukommt, wenn man sich für ein, zwei oder mehr Kinder entscheidet. Und Regeln stellt man selbst auf, dazu braucht man die Gesellschaft nicht.
Wenn mein Kind schreit, weil es etwas will und sich trotzig gebärdet, dann muss ich doch selbst Regeln aufstellen, was geht, und was nicht geht. (Nur ein Beispiel)
Ich habe eine meiner Stieftöchter mal gefragt, ob sie von mir so eine Rumschreierei hörte, wie sie das bei ihrem Sohn veranstaltete. Antwort:"Nein, Mutti, eigentlich nie". Naja ich hab ihr dann Tipps gegeben, die eigentlich nur normales Verhalten sind: wie Du mir, so ich Dir. Und das zieht immer. Ich will was von einem Kind und das Kind hört nicht? Kein Problem - das nächste Mal höre ich eben nicht, wenn das Kind etwas will. Nur darf der zeitliche Abstand nicht groß sein - und dann muss natürlich auch der Hinweis auf das vorherige Nicht-hören des Kindes kommen.
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Ivi
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Ivi »

Johanna hat geschrieben:Ich habe eine meiner Stieftöchter mal gefragt, ob sie von mir so eine Rumschreierei hörte, wie sie das bei ihrem Sohn veranstaltete. Antwort:"Nein, Mutti, eigentlich nie". Naja ich hab ihr dann Tipps gegeben, die eigentlich nur normales Verhalten sind: wie Du mir, so ich Dir. Und das zieht immer. Ich will was von einem Kind und das Kind hört nicht? Kein Problem - das nächste Mal höre ich eben nicht, wenn das Kind etwas will. Nur darf der zeitliche Abstand nicht groß sein - und dann muss natürlich auch der Hinweis auf das vorherige Nicht-hören des Kindes kommen.
Das ist ein sehr guter Tipp Johanna, ich werde ich sicher im Kopf behalten. Ein wenig erinnert er mich an den bekannten Rat, wenn das Kind zB im Supermarkt brüllt und sich auf den Boden schmeißt soll man sich auch brüllend auf den Boden schmeißen. Aber ich glaub das wäre mir doch zu peinlich und ich weiß auch nicht, ob das so effektiv ist. Wenn ich so drüber nachdenke, hat das doch nicht so viel mit deinem Tipp zu tun Johanna, der ist wesentlich besser. :) Ich hoffe, ich werde meinen eigenen Vorsätzen treu bleiben und mein Kind so erziehen wie ich es mir auch denke, ohne brüllen etc. und ohne Haue sowieso. Das geht ja gar nicht bei mir! Danke nochmal für den Tipp.
Mobilee hat geschrieben:wie schnell Eltern ausrasten mit nur einem oder zwei Kindern an der Hand, wenn ich das so manchmal unterwegs sehe, dann tut mir das weh u. oft bin ich entsetzt - - Aber ich habe dann auch Mitleid mit diesen Eltern,
Das tut mir dann auch weh. Aber Mitleid mit den Eltern habe ich nicht, eher mit den Kindern, weil die die Launen der Eltern ausbaden müssen.
Mobilee hat geschrieben:außer man berichtet von Stress.
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Johanna
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Johanna »

ach weisst Du Ivi, im Supermarkt wollten meine Kinder auch anfangs Gezeter machen. Mit den Worten "ich will.....". Meine Antwort war "Ich will nen Hubschrauber" das wars dann *lol* und schon war Ruhe.... :lol: Eltern die sich auch auf den Boden schmeissen wie ein kleines Kind, die würde ich - pardon - als verrückt ansehen :mrgreen:
Wenn Eltern brüllen oder schlagen zeigen sie doch nur wes Geistes Kind sie sind. Dem 17-jährigen hab ich einfach die Sicherung für sein Zimmer rausgedreht, als er nach zweimaligem Bitten seine Musik nicht auf Zimmerlautstärke zurückschraubte.....*lol* und dann hatte er Pech gehabt und konnte gar keine Musik mehr hören :mrgreen: ich war manchmal ein ganz gemeines Luder :lol: :lol:
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Ivi
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Re: Familie und Beruf

Beitrag von Ivi »

Ja solche Methoden sind nach meinem Geschmack! :lol: Ich seh schon, wenn ich mal nicht weiter weiß melde ich mich bei dir. :wink:
Vor dem Wunder steht der Glaube!
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