Wahltag

[Sternkeks]

@Ivi, wir sind 100 Seelen in 32 Häusern mit 40 Haushalten. In manchen Häusern leben 4 Generationen: Oma/Opa (ca. 80/85 Jahre), die "jungen" Leute (um die 50/55), deren eine(r) Tochter/Sohn mit Mann/Frau und Kind(ern). Es sind ziemlich große Bauernhäuser, zum größten Teil über 100 Jahre alt aber sehr schön restauriert und innen modernisiert. Unseres ist von 1845, eins der kleineren, mit 9 Zimmern auf zwei Etagen und ca 160m² Wohnfläche. Dabei ist das Dachgeschoss nicht mal ausgebaut.
Man kann schon sagen, dass es hier echt wie in einer großen Familie ist, hat enorme Vorteile, aber auch einige Nachteile (man braucht ne Menge Zeit, die dem eigenen Leben abgeht). Ich hab ja geglaubt, dass man in solch kleinem Dörflein als Rentner seine Ruhe hat, aber Pustekuchen!
Man kennt wirklich jeden, man hilft sich, arbeitet zusammen für die Dorfgemeinschaft und feiert zusammen JEDEN Geburtstag, d.h. dauernd ist irgendwas, wo man hingeht, Geschenkchen (wirklich nur liebe Kleinigkeiten) abgibt, Kaffee und Kuchen und "Abendbrot" bekommt. Letzteres besteht dann hauptsächlich aus Flüssigem und den guten Thüringer Bratwürsten vom Grill mit Semmeln und Salat(en). NOCH hab ich nicht zugenommen...

@Clara, die nächst größere Stadt, die sich so nennen darf, ist viel zu weit weg, die Dörfer werden nur verwaltungstechnisch zusammengelegt, sind aber eigentlich noch relativ selbständig. Unsere "Groß"gemeinde hat zusammen 1300 Einwohner!

@Mama48, näää, ich bleib bei meinem Nick, den hab ich zusammen mit dem Internet bekommen und den ändere ich nicht mehr!

[Gitte]

also mal spaß beiseite, ich finde es ganz toll das es heutzutage noch sowas gibt das alle generationen in einem haus wohnen, das sich die dorfbewohner gegenseitig helfen, das man zusammen feiert, weint und lacht. hut ab sage ich da nur und werde fast ein wenig neidisch denn hier träumt man nur davon was ihr lebt auch wenn es ein wenig eurer lebenszeit in anspruch nimmt ist das ganze doch eher ein gottesgeschenk das es zu erhalten gilt. wenn dein schatz sein scherflein dazu beitragen kann dann soll er es machen solange es ihm nicht zur last wird und dann hat sicher jeder verständnis dafür das ER keinen bock mehr hat

[Johanna]

Na dann Glückwunsch an Herrn und Frau Bürgermeister(in).
Eine Großgemeinde mit 5 Dörfern!?!? So was gibt's noch, wo heutzutage alle Dörfer an den nächstgrößeren Ort angegliedert werden? Dann ist nämlich Schluss mit lustig, aber es scheint bei euch noch nichth so weit zu sein, also seit ihr eben Herr und Frau Bürgermeister.

Clara unsere nächste Grossgemeinde besteht aus den sieben Ortsteilen Abterode (Sitz der Gemeindeverwaltung), Alberode, Germerode, Vockerode, Weidenhausen, Wellingerode und Wolfterode. Diese Gemeinde entstand 1971 durch Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Orte.

Das ist in Deutschland gar nicht so selten.

[Ivi]

Ich finde sowas auch toll! Hier hat man wenn man Glück hat ganz nette Nachbarn, die Pakete annehmen wenn man nicht da ist und mit denen man vllt. mal ein bisschen Smalltalk macht. Andererseits hat man hier mehr Ruhe und es spricht sich nicht gleich alles rum, was sich nicht rumsprechen soll. Hat alles Vor- und Nachteile.

[Sternkeks]

O.K. das "Rumsprechen" ist sicher ein Nachteil für viele Leute, aber hier habe ich das Gefühl, dass - egal was - mehr freundliche Neugier und Anteilnahme als gehässige Hetze dahintersteckt, denn bisher hab ich sowas hier nicht erlebt! Die fragen dich ganz offen "wer war denn euer Besuch?", "was baut/bastelt denn dein Männe grad, ich hab die Säge gehört" "gehts zum Einkaufen?"
Man trifft sich am Verkaufsmobil, Bäckerwagen, Metzgerauto, kauft ein, tauscht sich aus, was wann und wie "heut gekocht" wird, und all sowas. Straße fegen, Vorgarten pflegen, Heu machen, fast immer kommt jemand dazu - und man kriegt nix getan!
Ach ja, das Ratschen miteinander (nennt man hier plaudern! ) kostet eben Zeit, aber wenn man nicht da ist, passen die Nachbarn auch auf, wer eventuell aufs Haus zukommt, füttern dir Hund und Katze, jagen die Hühner aus dem Blumenbeet, fangen die entlaufenen Ziegen/Schafe wieder ein, befreien Lämmchen, die sich im Elektrozaun verheddert haben, nehmen selbstverständlich Post oder Päckchen an...

Wir haben es hier echt gut getroffen!

[Ivi]

Finde ich toll! Sei froh drum!

[Mama48]

O.K. das "Rumsprechen" ist sicher ein Nachteil für viele Leute, aber hier habe ich das Gefühl, dass - egal was - mehr freundliche Neugier und Anteilnahme als gehässige Hetze dahintersteckt, denn bisher hab ich sowas hier nicht erlebt! Die fragen dich ganz offen "wer war denn euer Besuch?", "was baut/bastelt denn dein Männe grad, ich hab die Säge gehört" "gehts zum Einkaufen?"
Man trifft sich am Verkaufsmobil, Bäckerwagen, Metzgerauto, kauft ein, tauscht sich aus, was wann und wie "heut gekocht" wird, und all sowas. Straße fegen, Vorgarten pflegen, Heu machen, fast immer kommt jemand dazu - und man kriegt nix getan!
Ach ja, das Ratschen miteinander (nennt man hier plaudern! ) kostet eben Zeit, aber wenn man nicht da ist, passen die Nachbarn auch auf, wer eventuell aufs Haus zukommt, füttern dir Hund und Katze, jagen die Hühner aus dem Blumenbeet, fangen die entlaufenen Ziegen/Schafe wieder ein, befreien Lämmchen, die sich im Elektrozaun verheddert haben, nehmen selbstverständlich Post oder Päckchen an...

Wir haben es hier echt gut getroffen!

Ja, an sowas kann ich mich auch noch erinnern, so war es in unserem Dorf auch als ich als Kind dort aufgewachsen bin. Jeder kannte jedes Kind im Ort und wir als Kinder sind von einem Ortsende zum anderen und das ganze Dorf war unser Spielplatz...
Aber jetzt sind die "Alten" vom Ort alle gestorben und die Jungen von denen (Kinder, Enkelkinder) gönnen dem Nachbarn nicht das tägliche Brot. Geld, Besitz und Reichtum ist alles was für die zählt, dafür ist ihnen auch jedes Mittel recht. Ich möchte nicht mehr zurück.....
LG Mama48.

[Johanna]

Als Flüchtling war man in dem kleinen Dorf (1 Kirche, 3 Gasthäuser, 1 Schule, 1 Fleischer und 1 Kramladen neben ein paar Bauernhöfen) auch als Kind Aussenseiter. Das änderte sich auch nach über 25 Jahren nicht, da waren Tante und Onkel immer noch "die Rucksackdeutschen" - nein ganz ehrlich, dahin möchte ich auch nicht zurück. Da war es in Hamburg besser.....obwohl ich dort nur 3 Jahre meiner Kindheit verbrachte und das Ganze auch nicht gerade das Gelbe vom Ei war.

[Mama48]

Als Flüchtling war man in dem kleinen Dorf (1 Kirche, 3 Gasthäuser, 1 Schule, 1 Fleischer und 1 Kramladen neben ein paar Bauernhöfen) auch als Kind Aussenseiter. Das änderte sich auch nach über 25 Jahren nicht, da waren Tante und Onkel immer noch "die Rucksackdeutschen" - nein ganz ehrlich, dahin möchte ich auch nicht zurück. Da war es in Hamburg besser.....obwohl ich dort nur 3 Jahre meiner Kindheit verbrachte und das Ganze auch nicht gerade das Gelbe vom Ei war.

Bei (damaligen) "Flüchtlinge" kann ich mir das gut vorstellen, die Dorfgemeinschaft ließ keine "Fremden" rein.
Das war bei mir als "Einheimische" schon anders. Aber jetzt herrschen da ganz andere Regeln.... Nichts mehr für mich!
LG Mama48.