Patientenverfügung

 

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Dorle
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Re: Patientenverfügung

Beitrag von Dorle »

Eine Patientenverfügung habe ich auch vor einigen Jahren geschrieben. Mit meinen Geschwistern habe ich ja keinen so guten Kontakt, darum habe ich in der Verfügung meinen Sohn und zusätzlich noch einen guten Freund angegeben, die sich dann um mich und meine Belange kümmern sollen, wenn
mir etwas passiert.

Allerdings habe ich eine Verfügung bei meinem Hausarzt hinterlegt und eine bei mir in meiner Dokumentenmappe, davon wissen mein Sohn und der
Freund. Mit einem RA wie du, Sternkeks, habe ich nicht darüber gesprochen... :roll:

Eine Betreuungsvollmacht habe ich nicht, weil ich immer dachte, dass sich im Notfall eh mein Sohn um alles kümmert bzw. als nächster Angehöriger
befragt wird. Darüber muss ich mich noch genau schlau machen.

Meine Oma hatte damals keine Patientenverfügung geschrieben. Sie war fast 94 Jahre alt, schon mehrere Monate zu Hause bettlägerig. Da sie mich
großgezogen hat, war es für mich selbstverständlich, dass ich sie pflegte. Da ich beim Malteser in der ambulanten Pflege tätig war, war mir das
-mit Hilfe meiner Kollegen- auch möglich. Als es ihr immer schlechter ging, kam sie ins KH auf die Intensivstation. Dort wollte man sie unbedingt
behalten, der Stationsarzt meinte sogar, man habe doch schon extra eine Antidecubitusmatratze für sie bestellt, dabei war es ihr Wunsch, zu
Hause zu sterben.

Dann habe ich den Hausarzt eingeschaltet, der sich mit dem Oberarzt besprach. Dieser veranlasste, dass sie doch wieder nach Hause konnte. Sie
ist dann drei Wochen später friedlich eingeschlafen.
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Sternkeks
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Re: Patientenverfügung

Beitrag von Sternkeks »

Dorle, verzeih mir, falls ich mich falsch ausgedrückt hatte, wir waren beim NOTAR, nicht beim Rechtsanwalt!
Nachdem ich beim Bruder meiner Freundin miterlebt habe, wie der Herr Oberarzt sie abgekanzelt hat, als sie mit der Patientenverfügung ihres Bruders erreichen wollte, dass der nicht an Schläuchen sein restliches Leben fristen muss. Er hatte diese Verfügung leider nicht offiziell beim Notar hinterlegt, damit sie auch wirklich verbindlich ist und befolgt werden MUSS.
Wörtlich: "Sie und Ihr Bruder sind keine Mediziner und können so etwas überhaupt nicht beurteilen! Wir wissen schon, was wir zu tun haben, und jetzt beruhigen Sie sich mal!" Als ich dann was einwenden wollte, wurde ich gefragt, ob ich Verwandschaft sei, was ich natürlich verneint habe. Daraufhin würdigte mich der Herr Doktor keines Blickes mehr.
Der Bruder meiner Freundin wurde gegen die Verfügung und seinen ausdrücklichen Willen der Apparate-Medizin unterworfen und musste das noch sieben Monate ertragen.
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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