Das Leben schlägt zu

[Ivi]

Hallo zusammen! Ich wollte mal eben kurz was von mir hören lassen.
Wie ihr wisst war Jonas Anfang März in Quarantäne. 2 Tage vor Ende der Quarantäne wurde er komisch, sehr still, gar nicht fröhlich, sehr müde... wie als ob er etwas ausbrütet. Am nächsten Tag war er noch auffälliger. Am letzten Tag der Quarantäne hat er sehr schwer geatmet und ich habe beim Kinderarzt angerufen. Dort meinten sie, da er ja eh einen Termin zum PCR-Test bei meinem Hausarzt habe, solle der ihn doch anschauen, dann bräuchte er nicht zu denen auch noch in die Praxis.
Meine Hausärztin hat ihn untersucht, konnte aber nichts feststellen. Lunge und Herz war frei, Rachen auch. Sie hat den Abstrich gemacht und wenn es schlimmer würde sollten wir ins KH fahren. Jonas wurde im Laufe des Tages immer schwächer, hat nur auf dem Sofa gelegen und viel geschlafen. Die Nacht war schlimm, ich habe kaum geschlafen. Morgens war dann der Punkt wo ich entschieden habe dass wir ins KH fahren, es ging ihm immer schlechter, sowas habe ich noch nie erlebt. Mein Mann hat uns hingefahren und vor dem Eingang raus gelassen. Ich habe ihn rein getragen, er konnte nicht mehr laufen. Wir würden direkt separiert in einem extra Wartebereich. Jonas saß auf meinem Schoß und driftete schon immer wieder weg, ich musste seinen Kopf halten. Das bekam die Verwaltungskraft mit die mir die Krankenkassenkarte wieder brachte. Sie holte sofort eine Schwester die uns sofort in die Ambulanz brachte und Jonas anschloss zum Puls und Sauerstoffsättigung messen, dann ging sie ans Telefon und sagte sie brauche SOFORT einen Arzt. Der kam innerhalb kürzester Zeit und untersuchte Jonas. Es kam der Verdacht auf Meningitis auf, aber er hatte kein Fieber. Wir wurden dann in die Kinderklinik gebracht in ein Behandlungszimmer. Er bekam einen Zugang gelegt, Blut abgenommen usw., er sollte gerade ein Antibiotikum gegen Meningitis bekommen, da kam die Auswertung der Blutgasanalyse und es war sofort klar was es ist: Zucker! Jonas hat Diabetes Typ 1. Sein Zucker war bei 450 glaube ich. Er hatte eine sehr schwere Ketazidose (Stoffwechsel Entgleisung) und war kurz vorm diabetischen Koma. Er kam auf die Kinderintensiv und wurde innerhalb von 2 Tagen wieder einigermaßen aufgepäppelt, so dass wir nach Paderborn verlegt werden konnten. Dort wurde er auf Insulin eingestellt, bekam eine Insulin-Pumpe und ich wurde mit meinem Mann geschult. Insgesamt waren wir 14 Tage im Krankenhaus. Seitdem ist hier vieles anders. Ich habe Jonas mehr oder weniger 24/7 in meiner Nähe. Ich kann ihn nirgendwo alleine lassen weil sich keiner mit Diabetes auskennt. Er kann nicht mal alleine in den KiGa. Ich gehe jetzt in Moment 2x die Woche mit ihm vormittags hin, damit er überhaupt hin kann und überwache seinen Zuckerwert und greife ein wenn erforderlich. An den Tagen arbeite ich dann am Nachmittag. Ich bin so dermaßen durch, ich habe ein Zuckendes Auge, einen überlasteten Arm (durch zu viel Arbeit, andere Geschichte) und jetzt auch noch Haarausfall. Deshalb war ich wieder so lange nicht hier, weil ich es einfach nicht geschafft habe.
Jetzt gehe ich erstmal ins Bett und versuche morgen weiter zu schreiben.
LG Ivi

[Sternkeks]

Schlimm, schlimm, Ivi, du hast ehrliches Mitgefühl.

Lass dich mal feste drücken, hilft vielleicht nicht de facto, tröstet aber ein wenig - hoffe ich!

Im Moment ist das natürlich total zum Verzweifeln, aber macht euch nicht verrückt. Das muss sich alles erstmal einspielen, dann wird es auch wieder einfacher.
Der Sohn meiner Cousine kam mit Typ1 auf die Welt, und die hatten das Drama mit ihm schon im Babyalter. Heute ist der "Junge" knapp 30 und steht voll im Berufs- Ehe- und Freizeit-Leben. Man kann lernen, damit umzugehen, und wenn man sich mal damit eingerichtet hat, ist alles nicht so sehr schwer.
Allerdings habt ihr jetzt erstmal eine schwierige Zeit vor euch, bis sich alles eingespielt hat.

Vor Allem sorge dafür, dass er einen Diabetes-Ausweis bekommt und den immer bei sich hat, denn ewig kannst du ihn nicht "beglucken" (nicht böse gemeint!!!) Da ist so etwas hilfreich für "Fremde", die evtl. helfen wollen oder müssen, wenn mal was ist. Und Jonas muss sehr gut und eindringlich informiert werden, wie lebenswichtig der Ausweis ist.

Und bis dahin schick ich dir/euch ein dickes Kraftpaket und so viele gute Wünsche wie ihr brauchen könnt.

[gerhild]

Jesses Ivi, das liest sich ja richtig schlimm. Da hast Du einiges mitgemacht und was tut Dein Gatte? Kümmert er sich um Deinen anderen Sohn? Ja, das haut ein Familienleben total durcheinander. Zum Glück fand man die Ursache schnell heraus, keine zig Fehldiagnosen.

Ich wünsche Dir viel Kraft Ivi und vergiss die Pausen oder Auszeiten, wenn Du auch noch am Boden liegst, hilft das niemanden und schon gleich gar nicht dem Jonas. Mein Kerzli brennt für Dich und den Kleinen.

Grüssli von der Gerhild

[Ivi]

Ich danke euch. Wir kommen an sich ganz gut damit klar, die Krankheit ist uns nicht unbekannt, mein Mann hat es auch seit 2006. Jonas hat es zum Glück bisher auch sehr gut angenommen und macht eigentlich alles gut mit. Das schwierigste für ihn ist es jetzt bei verschiedenen Situationen warten zu müssen
Für mich ist das schlimmste der ganze Aufwand drumherum. Ich musste jetzt erstmal Anträge stellen für eine Kindergarten-Begleitung und ab Sommer eine Schulbegleitung. Die letzten Wochen bin ich mit ihm 2x die Woche Vormittags in den KiGa, damit er überhaupt hin kann. Alleine kann ich ihn nicht lassen, da kennt sich niemand mit Diabetes aus. Also sitze ich da von ca halb 9 bis halb 1 rum im Personalraum oder Foyer und überwache seine Zuckerwerte und schreite bei Bedarf ein. An den Tagen muss ich dann Nachmittags ins Büro arbeiten bis 18/19 Uhr.

Jetzt steht noch ein Antrag auf Pflegegrad an und auf Schwerbehinderung. Dann will ich nächstes Jahr mit ihm zur Kinder-Reha, da muss ich mich gerade über alles informieren, welche Klinik, wann muss ich den Antrag stellen usw. Lukas soll auch mit zur Kinder-Reha wegen Verdacht auf ADHS, der ist ja gerade noch in der Diagnostik. Ich muss also beides berücksichtigen.

Dann kommt der tägliche Aufwand hinzu, Essen wiegen und berechnen, ggfs. Nährstoffangaben online raus suchen. Zuckerwerte kontrollieren und Kohlenhydrate oder Insulin geben. Katheter und Sensor regelmäßig wechseln. Und so weiter und so fort, ich könnte noch ewig weiter schreiben. Mein lieber Mann lässt mich schön machen, ich hab ja alles im Griff. Und wenn ich ihn dann bitte das Angebot der Handwerker für die Sanierung der Terrasse zu seinen Eltern rüber zu bringen (weil die das ganze bezahlen) fragt er mich blöd "warum ich?" Auf meinen Einwand dass es ja SEINE Eltern sind kam dann nur dass wir es ja zusammen rüber bringen können oder seiner Mutter mitgeben wenn sie Jonas rüber bringt. Ist aber nur eine Woche bindend. Was soll man dazu sagen?

Wahrscheinlich starten wir ab Dienstag mit der Kindergartenbegleitung und ich habe dann wenigstens da Entlastung. Lukas hat ab Dienstag auch wieder jeden Tag Schule (juchhu), aber Donnerstag ist ja Feiertag und Freitag beweglicher Ferientag. Aber danach geht's rund. Das ist auch im Moment eine enorme Belastung mit Lukas zu Hause, der will am liebsten nur noch Fernsehen, Konsole etc. und hat keine Lust irgendwas zu tun. Zum Glück haben wir für ihn jetzt schonmal einen Ergotherapie-Platz. Ich werde jetzt noch versuchen einen Platz für Verhaltenstherapie zu bekommen.

Dann kam noch hinzu dass ich so plötzlich für 2 Wochen beruflich ausgefallen bin und erstmal danach wieder alles aufarbeiten musste was die Kollegen für mich erledigt haben. Gleichzeitig ging eine Kollegin mit ihrer Tochter für 4 Wochen zur Kinder-Reha und ich hatte ihr zugesagt sie zu vertreten. Das alles war etwas viel auf einmal denke ich und jetzt streikt der Körper. Ich habe Haarausfall (Blutbild wurde gemacht, ist alles ok), mein rechtes Auge zuckt dauernd, ich habe öfter innere Unruhe und meine Physiotherapeutin versucht seit Wochen zu verhindern dass ich eine Sehnenscheidenentzündung oder sowas bekomme. Ich soll jetzt Vitamine nehmen und die Ärztin hat mir Naurexan gegen die Unruhe empfohlen. Ich versuche kürzer zu treten und zur Ruhe zu kommen und Auszeiten zu machen, aber das sagt sich so leicht.

Wenn jemand noch einen Tipp hat gegen Haarausfall bzw für schnelleren Haarwuchs damit alles schnell nachwächst, gerne her damit.

[Sternkeks]

Gegen meinen Haarausfall (Alters- bzw. Hormonbedingt) nehme ich "Hairkomplex", bestelle ich mit meinem Q10 immer bei ascopharm. Bin dort seit vielen Jahren Kunde und super zufrieden. Ist kein chemisches Produkt, sind nur Vitamine und Mineralstoffe für Haut, Haare und Nägel.
Kannst evtl. auch mal bei A-Z Vitamins gucken. Ist ne Ami-Firma, der ich nicht wirklich bei allem traue, was die so anbieten. Da bestell ich mir bloß reines Melatonin als Einschlafhilfe, das wirkt wunderbar und macht weder süchtig noch Kopfweh oder Tagesbenommenheit wie die verschreibungspflichtigen Hammer-Pillen vom Doc.

Mehr kann ich sicher nicht helfen, aber wenn doch noch was ist, melde dich bitte.Wenn ich kann, helfe ich wirklich gern!

[Ivi]

Ich danke dir, Vitamine und Mineralstoffe nehme ich schon. Auch von einer Ami-Firma wo ich meine Öle beziehe. Es gibt da ein Rezept für ein Haarwachstumsspray, das werde ich ausprobieren, kann ja nur helfen oder nicht

[gerhild]

Das ist ja auch zu viel, was Du im Moment auf den Schultern trägst Ivi, das haut einen wirklich um. Ja das stimmt schon, mach mal eine Pause sagt sich so leicht, wenn man nicht selbst betroffen ist. Ich hoffe und wünsche Dir nur, dass Du einige Auszeiten schaffst.

Wegen den Haaren.

ht*ps://arbuti.com/haarwuchsmittel/

Mein Bub hat es probiert und es hilft wirklich. Da er sehr hellgraue Haare hat, sieht man es nicht auf den ersten Blick, aber ich sah es beim Haareschneiden. Wenn ein Mittel wirkt, dann dieses. Ich weiss nur nicht, ob das was für Dich ist, es ist nicht preiswert - also schau es Dir mal an.

Du schreibst es Keksli, die Haare werden im Alter wirklich dünner und man kann kaum was dagegen tun. Noch hab ich keine Glatze aber dünner werden sie schon. Vielleicht würden pflanzliche Hormone helfen, ich kenne nur keine.

So, jetzt habt einen sonnigen Tag und hinaus in die Natur. Wir gehen heute wandern, die Sonne scheint verführerisch und der blaue Himmel, da muss man hinaus in die Natur.

Grüssli von der Gerhild

[Ivi]

Danke Gerhild, ich sehe es mir auf jeden Fall an.
Das Haare im Alter dünner werden können weiß ich, aber ich bin erst 36 und möchte gern noch ein bisschen meine Haare behalten. Ich hoffe das hört schnell auf und wächst wieder nach.

Ich werde versuchen kürzer zu treten!
Am Dienstag startet Jonas Kindergartenbegleitung, sie braucht zwar am Anfang noch meine Unterstützung zur Pumpenbedienung, aber es ist trotzdem eine riesen Erleichterung und verschafft mir etwas Normalität.

[Johanna]

Oh ivi auch von mir viel Kraft, damit du alles gut schaffst. Es ist sehr viel was du im Moment zu bewältigen hast. Ratschläge habe ich leider keine........

[Ivi]

Danke Johanna, ein paar liebe Worte helfen auch schon und streicheln das Seelchen.

Der Start mit Jonas Kindergartenbegleitung lief gut und ich denke das wird sich schnell einspielen. Gestern kam die Bewilligung für die Schulbegleitung ab Sommer.
Achja, am Samstag haben wir einen Schultornister gekauft

[Ivi]

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[Dorle]

@ Ivi: Ich hoffe, dass du dein "Haarproblem" in den Griff bekommen hast...

Ich bin ja nun 61, und ich hatte so in deinem Alter Haarausfall, sodass mir mein Frauenarzt die "Diane" verschrieben hat.

Nach den Wechseljahren vielen mir dann auch die Haare vermehrt aus, wogegen mir "Plantur 39" sehr gut half...

Gottseidank habe ich die Probleme nun schon lange nicht mehr...für Haut und Haar trinke ich nun täglich 3 Teelöffel Apfelessig in einem

Glas Orangensaft.