Vertaeumter Sohn

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
Rüsselkäfer

Beitrag von Rüsselkäfer »

Oh je, na wenn das so ist, dann bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit.
Es gibt doch sicherlich noch andere Kinder, denen es ähnlich geht wie deinem Sohn? Er kann doch nicht der Einzige sein? Es gibt doch sicherlich noch mehr Mütter, die diese Probleme haben, selbst wenn ihre Kinder noch zusätzlich Privatunterricht bekommen?
Versuche doch mal, Gleichgesinnte zu finden. Gemeinsam geht alles besser, vielleicht findet man auf diesem Weg eine Lösung.
Oder versuche doch mal in einem geeigneten Moment mit deinem Kleinen zu reden. Vielleicht öffnet er sich ja mal und spricht aus, was ihn bedrückt oder womit er nicht klar kommt. Gemeinsam kann man sich dann was überlegen.
Mehr fällt mir jetzt auch nicht dazu ein...
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

boaaaahh Stella und das nennt man dann auch noch "Schulsystem"????? Ich sage, das ist Mord! Damit stirbt doch jede Neugierde auf den nächsten Buchstaben, das nächste Wort, die nächste Überraschung. So schreiben und lesen lernen, da gehört schon was dazu....
Und dann ist auch ein wiederholen einer Klasse nicht möglich - genau dann, wenn ein Kind das am allernötigsten braucht. Wie sagt man doch: andere Länder, andere Fritten....*kicher* aber das ist ja wirklich zum heulen
Tut mir leid, aber da hab ich nicht mal einen klitzekleinen Gedanken, wie Du ihm da helfen könntest (und Dir)
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stella
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Beitrag von stella »

Ja wisst ihr, irgendwie habe ich das Gefuehl, dass mit diesem Schulsystem der Spreu vom Weizen getrennt wird.
Mein Grosser wird aufsteigen, und keine Probleme haben. Weil er ja ein Naturtalent ist.
Und mein Kleiner wird auf der Strecke bleiben (oder auch meine Nerven) weil er eben ein Spaetzuender, Traeumer, oder was weiss ich ist.
Eigentlich zum Heulen....
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stella
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Beitrag von stella »

Aeh, mit aufsteigen meine ich jetzt nicht in die naechste Klasse.
Sondern von Anfang an wird er die Chance haben irgendwann was besseres zu lernen, was dem Kleinen irgendwie verwehrt werden wird. Er wird mitgezogen werden, weil man eben normalerweise nicht sitzenbleibt.
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

wie wär es denn mit Schule bei den Großeltern in Österreich?
vielleicht nicht so ein guter Gedanke, aber viele Kinder besuchen ein Internat - ich war da auch mal für ein Jahr...
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stella
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Beitrag von stella »

Johanna!!!!!!
ich geb dir gleich eins ueber den Kopf, frechgrins. Du als Leib und Seele Mutter kannst sowas vorschlagen??? Kopfschuettel, auf sowas wuerde ich mich nie und nimmer einlassen. Aber es wird dir verziehen.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Mein Gott, Stella, und ich hab gedacht, das deutsche Schulsystem wär Sch****. Dagegen sind wir ja noch ganz erträglich bedient!

Mir fehlen echt die Worte! Das ist Kindesmißhandlung in verschärfter Form staatlich verordnet! Und da hab ich auch keinen Plan, absolut keine Idee, was helfen könnte, sicher, den Kultusminister könnte man erschießen, aber der neue würde nicht besser sein.....

Für dich und vor allem deinen Kleenen tut mirs echt leid! :(
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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stella
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Beitrag von stella »

Ruesselkaefer, mein Grosser kommt naechstes Jahr in das Gymnasium. Sein bester Freund und Schulkamerad ist genau so ein Traeumer wie mein Kleiner. Und an genau dem sehe ich was fuer Probleme eben mein Kleiner mitunter haben wird.

Wie auch immer, ich habe der Mutter des Freundes meines Sohnes angeboten, dass sie im naechsten Jahr zusammen bei mir zu Hause lernen werden und die Schulaufgaben machen. Weil zu zweit macht das ganze schon mal viel mehr Spass, und vielleicht ist es auch ein Ansporn fuer den Schwaecheren. Und Stoff im Gymnasium zum lernen wird es genug geben, auch ohne Privatstunden.
Na ja, die Mutter war natuerlich begeistert von meinem Vorschlag. Logisch, die weiss genau dass sie bei mir zu Hause gemacht werden, und ich mich darum kuemmere.
Glaub mir, hier unten finde ich nicht noch so eine "doofe" wie ich es bin, die sich auch noch um andere Kinder kuemmert. ausser sie ist auch Auslaenderin wie ich....

Aaaaber ich gebe die Hoffnung nicht auf....
Auf alle Faelle, schoen sich bei euch ausheulen zu duerfen. Ist doch immer wieder schoen. Lieb wie ihr seid.
Gast

Beitrag von Gast »

Eine Freundin von mir hatte in Frankreich das gleiche Problem mit der Enkelin, die in der ersten Klasse nicht mit dem Wörter erkennen und schreiben lernen zurecht kam. Die hat sich dann ein entsprechendes Lehrbuch besorgt und sich täglich mit ihrer Enkelin hingesetzt und schreiben nach der traditionellen Methode geübt. Das hat der Kleinen echt geholfen, und sie hat auf diese Weise auch schreiben und lesen gelernt. Ob sie es sonst je gelernt hätte, weiß man nicht.

Aber das ist natürlich für deinen Kleinen jetzt zu spät, wenn er schon in der dritten Klasse ist und die volle Abneigung gegen das Schreiben hat. Aber vielleicht kannst du ihn trotzdem zum Malen animieren (Formen und Farben müssten doch auch für einen Träumer interessant sein?) und so kann er seine Hand auf diese Weise für runde Kreise und Schleifen trainieren. Vielleicht kannst du auch trotzdem mit ihm ein paar "Anfänger-Schwung-Übungen" nachholen, oder mit einzelnen Buchstaben spielen und Wörter zusammensetzen, dass er nochmal von dieser Seite einen weiteren Zugang zum Schreiben bekommt.

Ansonsten: eine schlechte Handschrift ist nur in der Grundschule schlimm. Später achtet da kaum noch einer drauf (außer man kann in Aufsätzen einfach gar nichts lesen - das gibt natürlich auch schlechte Noten). Mein Bruder hat (als Linkshänder) nie eine ordentliche Handschrift gelernt, sie war und ist krakelig. Und trotzdem ist er Ingenieur geworden. Er war übrigens auch so ein Spätzünder, der erst in der Lehre so richtig angefangen hat, sich anzustrengen, dann fürs Fachabitur gebüffelt hat und schließlich an der Fachhochschule studiert hat - und das ist ihm nicht leicht gefallen, aber er hatte ein Ziel und hat sich reingekniet. Und meine beiden Cousins (auch Ingenieure) haben es ähnlich gemacht.

Herzliche Grüße von Arielle
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Herz
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Beitrag von Herz »

Vielleicht solltest du mit deinem Kleinen Bilder malen und diese dann beschriften. Habe ich mal mit schreib-und leseschwachen Kindern gemacht. Wir haben uns eine Geschichte ausgedacht, die in Comic-Form gemalt und die passenden Bildunterschriften dazu geschrieben. Hat den Kindern viel Spass gemacht und sie haben so Spass am Schreiben und Lesen bekommen. Aber ich muss schon sagen, ihr habt ein komisches Schulsystem. Träumer gehen da ja wirklich total unter.
Liebe Grüsse
Herz
mariposa

Beitrag von mariposa »

Unser Schulsystem, welches ja in jedem BL anders ist, ist auch nicht gerade die Welt, aber bei euch stella, ist es ja noch besch...
Bei meinem Sohn in der Grundschule wurde nach einem schweizer System Lesen und Schreiben gelehrt. Das ganze nannte sich "Lesen durch Schreiben" Es wurden eine Buchstabentabelle verwendet und es gab auch keine Fibel, sondern es wurde gleich aus anderen Büchern oder Zeitungen gelernt oder aber mit Hilfe von Spielen oder sogenannten Lernkästen. Das ging ganz gut und mein Sohn konnte auch schnell Lesen und Schreiben.
Aber an eurem Schulsystem kannst du ja nichts ändern, stella. Vielleicht klappt es mit den gemeinsamen Hausaufgaben machen, das spornt vielleicht deinen Kleinen an.

@arielle:
Ansonsten: eine schlechte Handschrift ist nur in der Grundschule schlimm. Später achtet da kaum noch einer drauf
Sag das nicht. Es gibt Lehrer die legen absolut viel Wert auf eine ordentliche Handschrift. Eine Lehrerin meines Sohnes verlangt sogar Schönschrift!!!
Gerlii

Beitrag von Gerlii »

Seht Euch mal Doktorschrift an!!!, Wir hatten manchmal in der Apotheke
Mühe die Rezepte zu lesen,aber die zeit ist ja wohl vorbei,denn heut zu tage
werden die Rezepte durch den PC ausgedruckt,außer wenn Rezepturen hergestellt werden müssen
Übrigens hatten wir in der Schule auch noch Schönschreiben
myra

Beitrag von myra »

Hallo Stella...

Wie wäre es, wenn du den "Druck" ein wenig wegnimmst von deinem Kleinen? Versteh mich nicht falsch, natürlich wünschst du dir, dass er konzentrierter ist und dass die Hausaufgaben nicht x Stunden dauern... Aber versuch es dorch einfach spielerisch, da ist er entspannter und du auch. Ich glaube, dein Kleiner ist etwas überfordert und du logischerweise auch (das kann man niemandem übelnehmen, denke ich!). Und das merkt dein Kind.

Aber ich habe noch in eine andere Richtung gedacht... Klingt vielleicht blöd, aber vielleicht ist da was dran.
Vielleicht ist dein Kleiner (hoch)begabt. Er ist doch ein Talent in Mathematik? Begabte Kinder haben in speziellen Bereichen enorme Fähigkeiten, bei den einfachsten Dingen versagen sie aber. Das ist für uns schwer nachvollziehbar.
Schau doch einfach mal hier nach:
h**p://bmbf.de/pub/begabte_kinder_finden_und_foerdern.pdf
oder bestell dir die Broschüre beim BMBF... Die Checkliste hilft dir weiter, wichtig ist aber, das nicht alle Punkte erfüllt sein müssen, auch wenn das so drin steht.
Und sprich mal die Lehrerin drauf an. Wenn sie was drauf hat, dann geht sie dem ganzen nach, da gibts auch verschiedene Tests...

Noch was ganz anderes: Vielleicht ist die Konzentrationsschwäche auch körperlich bedingt, also erheblicher Magnesiummangel. Dann geh mal zum Doc mit dem Kleinen...

Alles Gute!
Genevie
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Beitrag von Genevie »

hi stella,

ich habe jetzt nicht alle beiträge gelesen da ich wenig zeit habe. vielleicht hatte schon jemand anderes die idee aber ich trage sie trotzdem mal vor. ich persönlich war als kind auch so ein träumerchen. in dem alter wo dein sohn sich befindet hatte ich auch nie lust zu lesen ( was sich allerdings jetzt geändert hat mindestens ein buch, mit 800 seiten, die woche). meine mutter hatte da eine super idee. ich liebte hörspiele wie bibi oder so. und da die texte in dritten schuhljahr noch nicht so lang sind hatte sie es auf kasette aufgenommen und ich konnte sie mir anhören. meistens hat sie mich auch gebeten das buch dazu zu nehmen um mir die schreibweise der wörter anzusehen. ich persönlich habe dadurch die freude am lesen gefunden.

LG gene
Corona

Beitrag von Corona »

Ich kenne nur zwei Arten von Träumern, die alle nicht selbst Schuld an ihrem Zustand sind.

Die erste Gruppe sind Kinder mit Wahrnehmungsstörungen und die zweite Gruppe sind die hochbegabten Kids.

Mein Sohn war - und ist manchmal auch heute noch - so ein Träumer, wenn er nicht gerade den Schulverweigerer spielte.

Der Unterricht war ihm meist einfach zu langweilig und einfach.
Zusätzlich zur Hochbegabung kommt eine motorische Störung hinzu.
Das Schreiben und Zeichnen fällt ihm sehr schwer.
Seine Hausaufgaben dauerten manchmal 5-7 Stunden.

Träumer benötigen keinen Druck, sondern Hilfe.
Um zu schauen zu welcher Gruppe Dein Sohn gehört, solltest Du den Schulpsychologen einschalten.
Er testet, fragt viel und gibt dann Tipps für die Eltern und Lehrer.
Er ist der Anwalt der Kinder und das auch manchmal gegen die Eltern.

Mein Empfinden beim Lesen Deiner Postings geht in Richtung Hochbegabung, aber ich bin ja keine Psychologin.

Wenn Du Dich über Hochbegabung informieren möchtest, dann kannst Du dies auf der folgenden Seite tun:


h**p://dghk.de

oder besuche mal mein kleines Forum.

h**p://welnet4u.de/wf/corona2a/index.html

Es wird zwar gerade erst eingerichtet und zeigt bisher nur meine Erfahrungen auf, aber vielleicht gibt Dir das eine andere Sicht auf Deinen Sohn.

Bitte nehme den Druck weg.

Liebe Grüße
Corona
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