Vertaeumter Sohn

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
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stella
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Vertaeumter Sohn

Beitrag von stella »

Eigentlich gehoert dieses Thema nicht in den Kummerkasten, aber glaubt mir ich werd noch an einem Magengeschwuer erkranken.
Heeeeul, mein Kleiner 8 Jahre und in der 3. Klasse bringt mich regelmaessig mit seinen Hausaufgaben an einen Nervenzusammenbruch.
Sein Problem, er kann sich nicht konzentrieren wenn es ums lesen geht. (Oder will auch nicht) weil er eben ein Traeumer ist, und in seiner eigenen Welt lebt, und da haben so was nebensaechliches wie Hausaufgaben kein Bestand.
Heute sollte er zum Beispiel ein paar Geschichtsfragen beantworten. Eigentlich kein Problem, wenn er das Kapitel im Buch durchliest wird er alle Fragen beantwortet finden. Oder wenn er in der Schule heute aufgepasst haette, muestte er es nicht mal mehr lesen. Aber da war er zu beschaeftigt vor sich hinzutraeumen.....Also hab ich ihm gesagt, setzt dich hin und lies mir das Kapitel vor. Super gelesen, und auf meine Frage was er denn jetzt gelesen hat seine Standartantwort " Das hab ich schon wieder vergessen" Also das ganze noch mal von vorne, und noch ein drittes Mal und noch ein viertes Mal, bis Mama schlussendlich die Nase voll hatte, und ihn schimpfend vom Tisch geschickt hat, ohne die Hausaufgaben zu machen.
Mathematik ist er einer der besten in seiner Klasse, da arbeitet sein Verstand wie am Schnuerchen, also kann man mal schon nicht behaupten dass er dumm waere.
Nur alles andere, grad wenn es ums lesen und Fragen beantworten geht, interessiert ihn eine Bohne.
Da mein grosser und ich fuer unser Leben gerne lesen, versuchen wir auch den Kleinen immer wieder dazu zu animieren. Um nichts in der Welt, nicht mal ein klitzekleines Maerchenbuch, Micky Maus heft oder so gibt er mehr als zwei Blicke....

Wie bringe ich diesen Traeumer dazu sich ein bisschen mehr zu konzentrieren, sich mehr fuer den Stoff der Schule zu interessieren, und einfach ein bisschen vernuenftiger zu werden???? Noch dazu kommt, dass dieses dritte Schuljahr sehr wichtig ist. Wenn er jetzt nicht mal ein bisschen Dampf macht, werden wir naechstes Schuljahr noch viel mehr Schwierigkeiten haben.
@Johanna, mal in deine reichhaltige Erfahrungskiste schiele
HERZ Dame

Beitrag von HERZ Dame »

einen Träumer bringt man wohl zu fast nichts... lass ihn träumen... nee, er soll ja lernen, aber wie, ist die Frage, gell... ich weiß mir da auch noch keinen Rat, meine Tochter ist auch gerade 8 und hat ab und an Konzentrationsschwächen...
eine wirklich GUTE Lösung habe ich noch nicht gefunden!

Sag mir Bescheid, wenn DU eine Hast! :?
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

Ach Stella, ich hab da zwar ne große Kiste und wenn ich da rein greife, dann hab ich sogar zwei Söhne, die auch Träumer waren. Aber jedes Kind ist ja auch anders und man muss es ganz verschieden "anpacken".
Der erste - Markus - träumte von der ersten Klasse an. (Er sah zwar den Lehrer an, aber schaute durch ihn hindurch...) Ich hab auch alles mögliche versucht bis zur 4. Klasse, dann liess ich ihn die Hauptschule besuchen. Ich weiss, kein Traum von einer gut fundierten Schulausbildung - aber was sollte ich machen????!! Mit den Jahren wurde das Interesse an der Schule immer geringer. Ich war im ständigen Kontakt zu den Lehrern, wir bemühten uns, kontrollierten Hausaufgaben, versuchten mit ihm zu lernen - nichts half..... Nach der 10. Klasse, die er ohne Abschluß verließ, suchte er sich selbständig eine Lehrstelle. Und erst zu diesem Zeitpunkt erwachte sein Ehrgeiz. Die Lehre schloß er als bester seines Jahrgangs ab, die anschließenden 3 Gesellenjahre nutzte er dazu, gleichzeitig in der Abendschule seinen Bäcker- und Konditormeister zu "bauen. Und 1 Tag nach dem 3.Gesellenjahr (frühestmöglichster Zeitpunkt für eine Meister-Prüfung) legte er diese als 2.-Bester seines Jahrgangs ab. 3 Monate später war er auf Suche nach einer eigenen Bäckerei und schaffte mit seiner Frau (die er inzwischen geheiratet hatte) auch diesen Sprung. Er war halt ein sogenannter Spätzünder.
Ich weiss, dass Dir dies jetzt nicht hilft.

Der jüngste Sohn - Walter - war auch so ein Schulträumer. Aber bei ihm fand ich ein Mittel heraus und wendete es auch rigoros an. Er hatte ein gutes Gedächtnis für Gedichte. Also nutzte ich diese Begabung und liess ihn auch Geschichten aus dem Lesebuch, die er eigentlich mit eigenen Worten als Nacherzählung schreiben sollte auswendig lernen. Ich sass dabei, wir lernten Zeile für Zeile..... Irgendwann wurde es ihm zu doof alles auswendig lernen zu müssen und er fing an, besser aufzupassen. Das half mir zwar bei seiner Rechtschreibung nicht sehr viel weiter - da schluderte er aber trotzdem hat auch dieser Junge seinen Weg gemacht. Mir war es immer wichtig ein zufriedenes Kind zu Hause zu haben - nicht ein überfordertes, gestresstes. Deswegen hab ich mir selbst viel Geduld beigebracht.....viel Geduld.....ist mir nicht leichtgefallen, hat sich aber letztendlich doch gelohnt.

Du sagst, dass Dein Sohn Mathematik mag? warum packst Du die Lesegeschichten nicht in Mathematikaufgaben hinein? so etwa wie - wieviele Vokale sind in einer Zeile? Wie ist das Verhältnis zu den Konsonanten? oder so ähnlich - müßte ihm dann doch Spaß machen. Aber einen guten Tipp wie Du ihm das Lesen schmackthaft machen kannst, habe ich auch nicht.
Ich habe nur bei einer Tochter, die auch nicht so gerne las, abwechselnd mit ihr gelesen. Sie einen Absatz - ich einen Absatz. Manchmal machte ich bewußt Fehler, um die Aufmerksamkeit zu schulen - bei dieser Tochter half das (sie wurde eine richtige Leseratte), aber ob dies bei Deinem Sohn das richtige ist......

Und dann weiss ich noch ein Mittel, welches meine Tochter bei ihrer großen Tochter anwendete. Wenn die einen Film im TV schauen wollte, dann musste sie erst das dazu existierende Buch lesen und ihr den Inhalt erzählen. Das wirkte enorm!! Kam natürlich nur für Kinderfilme in Frage, aber die ist ja jetzt auch erst 10 Jahre alt und in der Schule eigentlich ganz gut.

Und zum Abschluß möchte ich Dir zur Lesefreudigkeit Deines zweiten Sohnes gratulieren, aber vergiss bitte nicht, auch Deine Kinder sind grundverschieden und haben mit Sicherheit verschiedene Interessen und/oder Begabungen. Besser Du förderst diese Begabungen als etwas erreichen zu wollen, was sie nicht mögen! Das ist allerdings nur meine eigene Einstellung zu so einem Thema. Und ich bin überzeugt, daß Deine Kinder bei der patenten Mutter auch ihren Weg machen werden!
Betty
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Beitrag von Betty »

Obwohl keine Kinder, muss ich sagen das wir zur Zeit mit meinem Patenkind das gleiche erleben wie Johanna mit Markus. Bis jetzt schleppte er sich so durch die Schule, schaute dass es in der Berufsschule Jahr für Jahr reicht, und war nicht zu motivieren. Jetzt aber oh Wunder! Er kommt Ende Juli aus der Lehre, hat sich jetzt zu einem Prüfungskuers angemeldet (Geht 2 mal die Woche in den Kurs) Weil er es schaffen will, im Anschluss an die Lehre noch die Berufsmatura zu machen! Seine Familie, und wir alle andern erkennen ihn kaum wieder! Eventuell schafft er die Aufnahme nicht, aber er hat ein Ziel, Wille und das ist bei dem echt schon viel! Also liebe Stella dein Junge wird, wenn es für ihn stimmt, auch aus dem Träumen erwachen. Manche früher manche später. Es wird aber nie zu spät sein. Viel Geduld und Kraft. Es wird schon. Und lesen ist nicht jedermanns Sache. Mein Mann liest heute noch nicht gerne, aber er hat seinen Weg gemacht. Obwohl ich eine Leseratte bin, ist er meist gleichzeitig auf dem "Laufenden" Ich nehms über die Augen...er über das Ohr!
Grüsschen aus der Schweiz
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stella
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Beitrag von stella »

Johanna ich glaube ich koennte meinen Kleinen zwar das Kapitel auswendig lernen lassen, aber mein kleines Schusselchen wuerde trotzdem nicht wissen was er da runterrattert....
Er ist ja so suess in seiner Vertraeumtheit, und das ganze macht auch seinen liebenswerten Charakter aus, nur bringt er mich eben immer wieder zur Weissglut wenn es um die Schule geht. Okay, normalerweise rege ich mich auch nicht so darueber auf, aber irgendwie ist in einer Woche ziehmlich viel zusammen gekommen und es hat mir wieder mal gerreicht. Und die Mittagszeit wenn es um die Hausaufgaben machen geht, ist fuer mich immer wieder Horror!
Da bin ich aber auch von meinem Grossen verwoehnt, weil der hat von der ersten Klasse alles alleine gemacht, und beim Kleinen muss ich immer noch mit dem Nudelholz hinter ihm stehen......
Und ja, jedes Kind hat andere Begabungen. Beim Grossen ist es die Musik (Gitarre), wobei der KLeine die mit der Feuerzange nicht anfassen wuerde.
Und irgendwann werd ich auch noch rausfinden was fuer eine Begabung der Kleine hat. Momentan scheint seine einzige Begabung darin zu bestehen vertraeumt in die Gegend rumzugucken......

Wiso ist Hauptschule kein Traum von einer gut fundierten Schulbildung? Finde ich durchaus in Ordnung, und ich sage da mal, was mir nicht geschadetet hat, wird meinen Kindern auch nicht schaden. Nach der Hauptschule kann man immer noch weiterschauen.

Ja Herz Dame, es gibt wohl wircklich keine Patentloesung fuer unser Kinder die irgendwie in ihrer eigenen Welt leben.
Nerven bewahren, locker bleiben und daruf warten dass sich was aendert.
Trotzdem Danke Johanna, immer wieder schoen von deinen reichhaltigen Erfahrungen zu lesen.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Stella, kannst du es nicht mal ganz unkonventionell probieren, bei meiner Tochter hat es funktioniert!

Ich habe mit ihr zusammen über die Sch***schule gejammert und geschimpft, und daß ich froh bin, diesen Mist hinter mir zu haben. Daß es eine Lüge ist, daß wir fürs Leben lernen (das meine ich aber ehrlich so), sondern daß wir das meiste bloß für den Lehrplan pauken müssen und uns dann nie wieder jemand danach fragt. Aber die Lehrpläne sind nunmal so, da kann Mama auch nichts dran ändern, da müssen wir alle durch, je schneller umso besser. Wenn er nicht voran macht, muß noch er noch eie Jahr länger in dieser Tretmühle zubringen........... usw.
(Das und so ähnlich waren auch meine Beweggründe dafür, daß ich nie in den Schuldienst eingetreten bin, obwohl ich meinen Schein in der Schublade habe, isn anderes Thema! :) )
Hat er denn noch nichts, was er später mal machen will? Da solltest du versuchen einzuhaken, daß er da nicht rankommt ohne seine Versetzungszeugnisse. Meine Tochter hat damals auch nicht einsehen können, wozu sie wissen musste wen der Kaiser Karl wie oft gebumst hat, oder wann und warum irgendein Land gegen das andere Krieg geführt hat und wer gewonnen hat, sie wollte doch nur Tierärztin werden, und wirklich eingesehen hab ich das ja auch nicht!!!! (sie ist ja inzwischen Tierärztin und hat eben nun mit Geschichte nix mehr am Hut, wozu also müssen Kinder lernen, was sie nicht interessiert und was sie vor allem nicht verwenden können??????)
Meine Anregung wäre einfach die: unterstütze und fördere ihn bei dem was ihn interessiert und hilf ihm als Verbündete, nicht als "Sklaventreiber" und Autorität, den anderen Sch*** so schnell wie möglich abzuhandeln. Es reicht ja, wenn er fit für die Tests ist und danach "darf" er wieder in Mathe schwelgen!

Vielleicht kriegst du ihn ja so über die Runden! Seinen Weg wird er sicher machen, aber er braucht dazu gewisse Qualifikationen und Zeugnisse, die Gesellschaft will es so!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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stella
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Beitrag von stella »

Ja als Skaventreiber komm ich mir hin und wieder vor, und so sollte das ja wircklich nicht sein. Macht uns beiden keinen Spass.
Deine Einstellung ist sicher nicht schlecht, wenn ich dann wuestte wann er Tests hat. Das "vergisst" er mir doch zu erzaehlen. Und ich meine das er es wircklich vergisst, und mich nicht fuer dumm verkauft, so dass er nicht dafuer lernen muss. Und dann kommt er wieder mit einem Test nach Hause 35 Punkte von 100, und dann wird Mama sauer, weil ich eben nicht wusste dass er Tests hatte.
Was glaubst du wie oft ich mit der Mutter eines Schulkameraden von ihm telefoniere, um rauszufinden was am naechsten Tag ansteht?
Eigentlich sollte er das ja jeden Mittag in ein Heft schreiben, aber er vergisst das ja im Eifer des Gefechtes....
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

lachlaut Stella, wenn Dein liebenswerter Kleiner sogar vergisst, alles in das Heft zu schreiben, dann ist das wirklich Schulprotest pur!!

und Sternkeks, über dieses Thema habe ich auch mit Lehrern häufig diskutiert....aber leider müssen für alle Kinder alle Themen unterrichtet werden, denn es weiss ja niemand, welchen Weg mal der Eine oder Andere beruflich einschlagen wird (noch dazu in dem zarten Alter von 8 Jahren)
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

aber Stella, mit einer Hauptschulausbildung und noch dazu ohne einen Abschluss konnte man auch dazumal schon kaum einen Ausbildungsplatz ergattern....und es wird immer schwieriger. Das Mindeste was jetzt verlangt wird ist die Sekundarstufe I und mit Abitur wirds auch etwas besser. Trotzdem die meisten Arbeitgeber wollen eine Superausbildung, möglichst nur 20-Jährige mit einer 40-jährigen Berufserfahrung und dann noch BILLIG!
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Tja, Johanna, da hast du natürlich Recht - wenn du den hirnrissigen Lehrplan zugrunde legst!
Warum lern(t)en die Kinder nicht Sachen über das tägliche Leben? Das könnten ALLE brauchen, auch später, aber wann der letzte Furz irgeneines Erzbischofs stattgefunden hat, wen interessierts? Sollte mich das jemals interessieren, würde ich wissen, wo ich die Infos herkriege: vor den Internetzeiten gabs auch schon Büchereien und nun gehts ja im Net noch viel bequemer!
Und "was Hänschen nicht lernt......" stimmt so auch nicht!
Da stehe ich eher auf dem Standpunkt "Was Hänschen nicht interessiert, kriegste auch nicht mit Prügel rein, wenns aber den Hans interessiert, dann beschafft er sich die nötigen Infos und lernt es auch als Erwachsener noch, und zwar gaaaaanz schnell!"

Und weil ich mit diesem ganzen Irrsinn nicht einverstanden war und bin, wollte ich mich nicht dafür bezahlen lassen, kleinen Kindern Wissen einzubläuen, was sie nie mehr brauchen, dafür aber andererseits ihre Fragen und Sorgen übergehen zu müssen, weil der Lehrplan einem keine Luft dazu läßt!
Mein Referendarjahr hat mir da die Augen geöffnet, nachdem man auf der Hochschule nur von all den kleinen Engelchen gehört hatte, die dem Lehrer hingebungsvoll jedes Wort gläubig von den Lippen saugen!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

Da sagst Du ein Wort Sternkeks, "gläubig von den Lippen saugen" ich lach mich weg
Ich habe immer drauf geachtet, daß meine Kinder sich selbst ein Urteil bilden und ihre Meinung auch vertreten.
Ein Beispiel:
Die Klasse meines jüngsten Sohnes hatte eine sogenannte "Freistunde". Da wurde ein Referendar abgeordnet - die Kinder sollten Hausaufgaben machen. Mein Sohn weigerte sich mit der Begründung:
Hausaufgaben sind Aufgaben, die man zu Hause machen soll - dies würde das Wort selbst ja schon aussagen
Die anschließende zuerst schriftliche Diskussion und meine Beschwerde wegen Eintrag ins Klassenbuch zog KREISE!!!!! *lach*
HERZ Dame

Beitrag von HERZ Dame »

:( ja, da ist was dran... leider verliert die Hauptschule immer mehr an "Niveau"... wird nicht mehr ernst genommen und es sind zwar nicht alle Kinder blöd oder faul, die eine Hauptschule besuchen, ABER Zukunftschancen für Kinder dieses Schultyps sind zumindest in Großstädten fast gleich null... und in Zeiten der "Hartz" Gesetze sicher auch nicht erstrebenswert...
es macht also schon Sinn, dem Jungen ein wenig mehr Bemühen, mehr Disziplin und WISSEN zu vermitteln...

DOCH das schaffst Du sicher nicht allein und auch nicht nur mit Strenge...

ich finde, hier sind schon gute Ansätze gemacht worden, gute Tipps verteilt worden...

ich würde zusätzlich noch mit den Lehrern Deines Sohnes einen guten Kontakt pflegen, Dir sagen lassen, wann er "üben" muss, weil ein Test ansteht, wie er Hilfe zur Selbsthilfe bekommen kann... ihn locken mit Angeboten in der Freizeit, nicht nur einfach belohnen, sondern reizen...

gehe mal´mit ihm in GUTE Bibliotheken, da kann man heute viel mehr machen, als nur lesen, ausleihen...

macht mehr Lernpausen und frage die Lehrer einmal, WIE er so im Unterricht ist, ob man zusehen kann, WANN er was aufnimmt und wann nicht, ob er tatsächlich "Vorlieben" hat, die er, Du Dir dann zum Lernen zu Nutze machen kann...

dennoch ist es schwer, aus einem Träumer einen sachlich, praktisch agierenden Menschen zu machen... das will man eigentlich auch nicht, denn seine Träume träumen und vielleicht auch mal leben ist ja was tolles... doch dafür muss er auch ein wenig Deutsch/Mathe... lernen... leider

wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen, und wenn Du was gutes gefunden hast, sage uns, mir noch einmal Bescheid... in ein paar Jahren brauche ich für meine Töchter sicher auch solche Tipps...
HERZ Dame

Beitrag von HERZ Dame »

Johanna hat geschrieben:.....
Hausaufgaben sind Aufgaben, die man zu Hause machen soll - dies würde das Wort selbst ja schon aussagen
Die anschließende zuerst schriftliche Diskussion und meine Beschwerde wegen Eintrag ins Klassenbuch zog KREISE!!!!! *lach*
....

ja, das ist cool, wo dat Kind recht hat hattet recht!

Sowas hätte von mir als Schüler sein können... hihi, da bin ganz "Herzdame" gewesen... :lol: :lol: :lol:

Aber, es werden nunmal in solchen Stunden und auch im Hort (da macht meine Tochter nämlich meist ihre Aufgaben...) oft gute Hilfen angeboten, man kann sich unterhalten, nachfragen eventuell und... hat danach dann endlich frei für anderes...

ABER es macht auch oft Sinn, ERST mal´vom Schulstress zu pausieren und dann das Kind bewußt daheim noch einmal einige Minuten "Arbeiten" lassen...mit Eltern nur bedingt zusammen!
Rüsselkäfer

Beitrag von Rüsselkäfer »

Hallöli,
mein Bruder, inzwischen 42 Jahre, war auch in der Schule ein absoluter Träumer. Wenn er nicht träumte, dann hat er Blödsinn gemacht. Regelmäßig musste die Lehrerin ihm den Schulranzen nachtragen, da er ihn ständig vergaß.
Mein Bruder ist sehr früh in die Schule gekommen.
Irgendwann, als sich immer noch nichts besserte, haben meine Eltern ihn eine Klasse wiederholen lassen und siehe da: Auf einmal klappte die Sache.
Ist dein Sohn vielleicht auch sehr jung oder sehr viel kleiner als seine Mitschüler? Wird er vielleicht deswegen nicht so akzeptiert, wie dies sein sollte?
Bei meinem Bruder hats geholfen, seitdem gab es keinerlei Probleme mehr, er hat sogar studiert.
Liebe Grüße von
Käferchen :D
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stella
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Beitrag von stella »

Eigentlich wollte ich mich hier mit einer "schnellen Antwort" bei euch fuer eure Ratschlaege bedanken. Habe es mit aber anders ueberlegt, und werde mich mal ueber unser Schulsystem auslassen. Mal gespannt was du als Lehrerin dazu sagst Sternkeks.....
Das geht am ersten Tag in der ersten Klasse los, wo meine Soehne nach Hause gekommen sind, und 5 mal den Satz "Ich war heute in der Schule" abschreiben mussten. Hier wird nicht erst das ABC gelernt, und Striche und Kurven und Kreise malen geuebt, sondern vom ersten Tag an Woerter erkennen, schreiben und lesen geuebt. Diese Technik hat meinen Kleinen zum Beispiel total ueberfordert. Er hat sich gewehrt Saetze abzuschreiben, ohne eigentlich schreiben zu koennen. Er hat das Schreiben vom ersten TAg an gehasst, und wird es wahrscheinlich noch lange hassen. Seine Handschrift ist jetzt in der dritten Klasse noch immer unter aller Wuerde, und er koennte jeder Handschrift eines Arztes Konkurenz machen. Auf die immer wieder kehrenden Klagen des Lehrers dass er nicht schoen schreiben kann, ist meine Standartantwort " Da ist euer System schuld dran, wenn ihr den KLeinen nie beibringt schoen zu schreiben, koennt ihr auch nicht erwarten dass sie es tun werden"
Na ja, bei meinem Grossen hat dieses System perfekt angeschlagen. Er konnte nach nur 3 Monaten Grundschule sein ersten Buch selbstaendig lesen. Aber mein Kleiner......
Hier werden die Kinder ab der dritten Klasse in privaten Englischunterricht geschickt. Ab der fuenften Klasse Mathematik, ab der siebten was weiss ich......
Ab der vierten Grundschule wird im Unterricht Englisch gelehrt. Nachdem mir aufgefallen ist, dass bei meinem Sohn jede 2. Englischstunde ausgefallen ist, hab ich mich mal beim Direktor kundig gemacht. Auf meine Beschwerde hat mich der Direktor gefragt ob mein Sohn keinen privaten Unterricht bekommt? Wenn nicht, sollte ich doch dafuer sorgen dass er dass in Zukunft macht, weil so haette er es einfacher in der Schule. Speziell nacher wenn er ins Gymnasium kommt, weil da ziehmlich viel von ihnen verlangt werden wuerde.
Ich wehre mich dagegen mein Kind den ganzen Tag irgendetwas lernen zu lassen. Schule, Hausaufgaben, Privatunterricht.......wann hat er Zeit um mit seine Freunden zu spielen und Kind zu sein?
Ich wehre mich dagegen mein Geld den Instituten fuer Privatunterricht in den Rachen zu werfen, und den Lehrern in der staatlichen Schule ihre Arbeit zu "erleichtern"
Hm, @Herzdame, soviel dazu, ob ich mit den Lehren Kontakt habe. Habe ich durchaus, und es endet immer wieder in sinnlosen Diskussionen und Streitgespraechen......
Bisher war ich immer stolz darauf, dass ich diese Modeerscheinung von Privatunterricht nicht mitgemacht habe. Meine Nichten hier unten haben keine Zeit um zu spielen und Kind zu sein, weil sie den ganzen Nachmittag von einem Unterricht zum anderen hetzen, und eben auch noch Hausaufgaben fuer den Privatunterricht haben, von den normalen in der Schule ganz zu schweigen. Meine Schwaegerin versteht bis heute nicht, wiso ich meine Kinder nicht lernen lassen will, so dass etwas aus ihnen werden kann. Ich verstehe nicht wie sie ihre Kinder so ueberfordern kann.

Tatsache ist, mein Grosser wird nie in irgendeinen Privatunterricht gehen, solange er keine Schwierigkeiten hat, bei denen wir ihm zu Hause helfen koennen.
Ja und mein Kleiner? Den werde ich ganz sicher nicht noch mehr ueberfordern.......
@Ruesslekaefer, Klasse wiederholen gibt es nicht. Zumindest nicht in den ersten 6 Grundschuljahren. Da muesste er wircklich sehr "dumm" sein. Hier gibt es ein paar Ausnahmefaelle, aber die sind eben wircklich die Ausnahme. Und nach der 7. Klasse wird zwar angefangen zu benoten (was es in der Grundschule nicht gibt) aber kommt einer am Ende des Jahres nicht durch, muss er den ganzen Sommer lernen so dass er die Aufnahmepruefung fuer die naechste Klasse am Ende des Sommers eben doch noch schafft......

Boehhh, so und jetzt hab ich mich wieder mal ausgeheult
Und glaub mir, sie schaffen es alle. WEIL,
Antworten

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