...ziemlich verzweifelt

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
Bertram

...ziemlich verzweifelt

Beitrag von Bertram »

Verzeiht mir, wenn ich mir heute etwas öffentlich von der Seele reden möchte, was mich schon seit langem belastet und über das zu reden, es mir bislang immer wieder an geeigneten Gesprächspartnerinnen fehlt. Für einige ist es einfach nur "kein Problem", für andere "absolut kein Thema" und auch generell Ablehnung gehört dazu...es ist wohl zu schwer nachzuvollziehen...aber er Reihe nach...
Ich muß früh beginnen...in meiner Kindheit...ich liebte damals Luftballons, sie waren mein Lieblingsspielzeug, wobei es für mich immer ein Schock war, wenn einer platzte...konnte auch nie wirklich verstehen, wie anderen Kinder daran Spaß hatten, ihre Ballons zu zerstören. Dann kam eine Art Schlüsselerlebnis, an das ich mich sehr genau erinnere: ich war damals 7 oder 8 Jahre alt, pustete in Gegenwart meines Vaters einen orangen Luftballon auf, der unvermittelt platzte. Sehr erschrocken und auch traurig begann ich zu weinen. Mein Vater drehte sich zu mir um und fuhr mich brasch an was denn "der Sch... solle" und das "richtige Jungen nicht mit Luftballons spielen". Und ich wollte nun halt ein richtiger Junge sein, war ja schon in anderen Hinsicht nicht "der Junge", wie er ihn sich offenbar vorstellte...ich hatte nur Mädchen als Freunde, prügelte mich nie und hasste Fußball! Nun war ich also auch aufgrund meiner Freude an Luftballons keine richtiger Junge...die Folge, ich versteckte alle meine Ballons, strich sogar das Wort "Luftballon" und alles was dazugehörte aus meinem Sprachschatz...es war wir sogar extrem peinlich, wenn andere Kinder vor den Augen meiner Eltern mit Luftballons spielten...und da war noch etwas...Traurigkeit und Neid...denn sie durften, was mir verwehrt war. Ich erninnere mich, wie bei einer Fernsehgala am Ende ein gigantischer Luftballonregen auf die Zuschauer niederging und meine Mutter sagte..."schau mal, die schönen Luftballons"..ich hatte mich in diesem Moment in Grund und Boden geschämt...war aber auch wütend und traurig zugleich...wütend denn dort waren es Erwachsene, die "ungestraft" mit den Ballons herum tobten und traurig, weil sie all diese schönen Ballon einfach so kaputtmachten.
Heimlich lebte ich meine Freude an Luftballons weiter aus...und alle Versuche als Teenager diesem Vergnügen zu entsagen, bleiben nur von kurzer Dauer...bis heute!
Lufballons gehören inzwischen zu meinem Leben dazu, ich dekoriere mein Arbeitszimmer mit ihnen, nehme das Spiel mit ihnen als willkommen Ablenkung nach einen stressigen Arbeitstag, überraschte auch schon mal meine Ex-Freundin zum Valentinstag mit einem Schlafzimmer voller Ballons...sie bereiten mir einfach Freude und inzwischen habe ich diesen Faible als einen Teil von mir akzeptiert. Sie sind auch eine Art Notwendigkeit gegen etwas, was dieses "pro-Luftballon-Empfinden" geradezu grotesk erscheinen läßt...meine Angst vor dem Knall! Ich werde panisch, wenn in wenigen Wochen die Silvesterböller wieder allerorts explodieren, verbarrikadiere mich dann in meiner Wohnung, gehe nur raus, wenn es unbedingt sein muß. In der Silvesternacht flüchte ich auf die meist leer Autobahn, fahre ziellos umher, da unmittelbar in der Nähe meiner Wohnung das dörflich zentrale Feuerwerk gezündet wird und ich auch Angst davor habe, dass man mir Böller aufs Fensterbrett legt. Als Kind bin ich auch vor Luftballons geflüchtete, so sie andere Kinder in den Händen hatten...doch damit kann ich inzwischen umgehen, wenigstens solange diese keine Absicht zeigen, es knallen zu lassen. Durch meine eigenen Umgang mit Ballons habe ich über Jahre hinweg gelernt, sie eigenhändig platzen zu lassen, denoch gibt es Situationen die ich nervlich nicht durchstehe..z.B. wenn jemand einen Ballons zerbläst.

Das ich unter dieser Phobie leide, im Gegenzug den Faible habe, ist aber nur die eine Seite meines Problems...die andere liegt auf der Beziehungsebene...sprich der Umgang meiner Partnerin mit mir. Derzeit lebe ich ja nach diversen Beziehungen zu jüngeren Frauen, die eigenartigerweise mit Faible und Phobie locker umgehen, wieder allein, aber wann immer ich eine Frau "ü 30" kennenlerne, stoße ich früher oder später allein mit dem Faible immer wieder auf Ablehnung. Da höre ich in Hinblick auf die Phobie immer wieder "ich solle mich nicht so anstellen"..."schau das Kind, das hat auch keine Angst"...usw. da scheinen Verständnis, Tolleranz, als auch der Wille zur Hilfe, z.B. durch gemeinsames üben mit Luftballons, gleich null zu sein. Die Aufgrund der Phobie sich ergebenen Einschränkungen beim Ausgehen...besonders an Silvester...scheinen für Frauen schlichtweg unakzeptabel. Auch mein Bereitwilligkeit, sie allein, oder mit Freunde ausgehen zu lassen, stößt auf wenig Zuspruch.

Mein verzweifelter Ruf an Euch...wie seht ihr einen Mann wie mich?

Gruß Bertram
Stefan

Beitrag von Stefan »

Hallo bertram,

tschuldige wenn ich dir als Mann zuerst antworte. Aber wenn ich das lese, kommt mir der Verdacht auf, das da etwas tiefgründiges hintersteckt.

Als erstes glaube ich, und vielleicht pflichten mir die Frauen hier bei, hat jeder und jede eine "Macke". Und die Geschmäcker sind bei Fauen für Männer größer gefächert als umgekehrt. Also darüber würde ich mir keine Sorgen machen.

Für irgendwas schämen brauchst du dich auch nicht. Aber warum dich das Thema "Luftballons" so interessiert und vor allem, warum du so Angst davor hast, das sie kaputt gehen könnten ist für mich ein Zeichen, von einem nicht verarbeiteten Vorgang aus deiner Vergangenheit.
Ich bin um gotteswillen kein Psychologe; ich denke einfach mal vor mich hin.

Jeder Mann hat eine weibliche Seite, bei den einen weniger oder fast ganz verkümmert, bei dem anderen stärker ausgeprägt.
Nun, man könnte das bei dir sagen und ich glaube du hättest auch keine Probleme damit, es zuzugeben. Das du gerne alles mit Luftballons schmücken möchtes, finde ich auch normal; nur eben diese Angst der Zerstörung und die Anst davor, es könnte laut knallen, unvermittelt, das würde mich ängstigen.

Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber ist bei dir irgendetwas in deiner Kindheit passiert, was dir so eine "Verlustangst" bereitet?

lg
Stefan
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Johanna
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Beitrag von Johanna »

Ich sehe das ein wenig anders Stefan - ich glaube nicht, dass es eine "Verlustangst" ist. Bei einem Zollhund bzw. einem Hund würde man sagen:"er ist nicht schussfest" damit meint man, der Hund hat Angst, fängt an zu zittern, wenn irgend etwas knallt. Sei es ein zerplatzender Luftballon, eine Rakete oder eine Pistole...... (so war unsere Schäferhündin Anja auch)
und genau dies sehe ich hinter Bertrams Bericht - Schuß- oder Knallangst....
vielleicht war da wirklich ein Schlüsselerlebnis, an welches sich Bertram nicht mehr erinnern kann (oder vielleicht auch unbewußt nicht will??) das könnte wirklich nur ein kompetenter Psychologe herausfinden.
Ich würde die Angst als etwas nehmen, was sie ist und es hinnehmen, dass es eben so ist. Und wer von den sogenannten Freunden und/oder Freundinnen damit nicht umgehen kann - der ist in meinen Augen kein Freund. Denn ein Freund nimmt mich so - wie ich BIN! Mit meinen Fehlern, Macken und vielleicht auch kleinen Vorzügen.
Und Räume /Dinge mit Luftballons zu schmücken? Na und? Jeder liebt doch etwas anderes, der eine liebt Äpfel, der andere Birnen........
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Ja, Bertram, ich denke, Johanna kommt der Sache sehr nahe!

Wenn dein Leidensdruck deswegen groß genug ist, wirst du sicher mal einen Fachmann zu Rate ziehen, der das mit dir aufarbeitet oder dir Hilfe auf den Weg gibt, damit "normal" umzugehen!
Womit ich um Himmels Willen jetzt nicht sagen wollte, du seiest nicht normal!!! Nee, ich meinte halt, diese Seite an dir und deine Angst/Phobie wegen der Knallerei zu akzeptieren!

Freunde/innen, die dich deswegen nun in die Ecke stellen oder fallen lassen... vergiss sie, sie wären auch bei anderen Schwierigkeiten nicht für dich da! Sowas sind höchstens Schönwetter-Smalltalk-Party-Bekannte!!!

Was ist denn an Luftballons so unnormal, ich finde sie auch schön, also deswegen würde ich mir echt keine Gedanken machen, aber Angst vor Knallerei schränkt dein Wohlbefinden unnötig ein, deshalb solltest du vielleicht doch mal zum Fachmann gehen und Rat einholen!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Sammelengel

Beitrag von Sammelengel »

Ich denke auch, daß da etwas verborgenes dahinter steckt.
Bertram, Du willst Dich doch nicht ein lebenlang quälen, schäme Dich nicht und nehme provessionelle Hilfe in Anspruch.
Stefan

Beitrag von Stefan »

. Ich erninnere mich, wie bei einer Fernsehgala am Ende ein gigantischer Luftballonregen auf die Zuschauer niederging und meine Mutter sagte..."schau mal, die schönen Luftballons"..ich hatte mich in diesem Moment in Grund und Boden geschämt...war aber auch wütend und traurig zugleich...wütend denn dort waren es Erwachsene, die "ungestraft" mit den Ballons herum tobten und traurig, weil sie all diese schönen Ballon einfach so kaputtmachten.
Für mich ist das mehr, als nur eine Knallphobie!

Mein Vater drehte sich zu mir um und fuhr mich brasch an was denn "der Sch... solle" und das "richtige Jungen nicht mit Luftballons spielen".
Vielleicht ist hier noch keine Rollenverteilung abgeschlossen. Denn normalerweise, wenn man etwas mag (solange es keinem anderen schädigt) sollte man es mit Freuden ausleben. Aber Bertram scheint ja doch irgendwie gehemmt zu sein, es richtig zu genießen.
Wie seine Freundin es findet, spielt da nicht die übergeordnete Rolle.

Aber letztendlich muß Bertram versuchen dahinter zu kommen, alleine oder mit fremder Hilfe.
Tegenaria Domestica

Beitrag von Tegenaria Domestica »

Mhmm. Auch wenn ich mir jetzt den Zorn der gesamten Comunity zuziehe, aber ich finde das nicht so ganz normal. Schließlich nehmen die Luftballons doch einen ziemlich ungewöhnlich großen Raum in Bertrams Leben ein. Die Frage stellt sich für mich, ist es schon manisch oder nur viel... Vielleicht wäre ja auch eines von Beiden noch normal, aber Beides zusammen??? Die nächste Frage ist natürlich auch, ist das zerplatzen der Luftballons wirklich eine Phobie mit allen körperlichen Anzeichen, dann ist doch fachliche Hilfe DRINGEND angeraten oder kann er mit der Angst umgehen? Das heißt, gerät er jedes Mal außer Kontrolle, wenn es passiert oder hat er seine Person im Griff... Frage über Fragen... Wenn er jedesmal außer Kontrolle gerät, und das noch nicht behandeln lassen hat, verstehe ich die Frauen, die es ihm zum Vorwurf machen. Mit nem gebrochenen Bein geht man doch schließlich auch zum Arzt... Vielleicht musst Du, lieber Bertram erst einmal für Dich den genauen Stellenwert Deiner Ballonaffinität herausfinden um auch Deinen Partnerinnen die Möglichkeit zu geben, damit umzugehen? So ganz schlüssig scheinst Du Dir ja da selbst nicht zu sein. Sei nicht sauer, wenn ich sehr direkt bin. Aber mir liegt zum Munde reden nicht und ich denke, Dir ist damit dann ja auch nicht geholfen.
Biggi

Beitrag von Biggi »

Also da ich kein Psychologe bin, der das bestimmt am besten deuten kann, kann ich nur von mir aus sagen, dass ich schon von Kind auf Angst vor Luftballons hatte die andere Kinder platzen lassen haben und auch heute mit bald 50 noch davor davon renne. Lieben tue ich sie auch, aber nicht so extrem.

Zum Vater: mein Bruder hat ähnliches als Kind mitgemacht wie Du. Er hat lieber gestrickt, Puppen gespielt, und und und... mein Vater muss sehr enttäuscht gewesen sein. Das habe ich erst später erfahren, da mein Bruder einiges älter als ich war. Als ich dann kam, nix mit Puppen anfangen konnte, ein altes kaputtes Radio schon mit 8 Jahren in Gang setzte, war mein Vater gottglücklich in mir endlich seinen Sohn, den er nicht hatte, zu finden und hat das auch gefördert.

Vielleicht hat das auch ein klein wenig damit zu tun? Mit Deinem Dad? Dieses Schlüsselerlebnis?
Bertram

Beitrag von Bertram »

Hallo..und danke für vielen Antworten! Ich merke, ich bin hier bei Euch in guten und vor allem verständnisvollen Händen!

@Stefan...ich geben Dir dahingegend Recht, dass es nicht nur eine "normale Knall-Phobie" ist...es gibt viele Ligyrophobiker, für die Luftballons einfach das absolut schlimmste sind, weil man deren auftauchen z.B. nicht auf einen gewissen Zeitraum eingrenzen kann und weil die Angst vor ihnen...und somit vor einem harmlosen Kinderspielzeug...sehr oft Unverständnis, gar Spott und Hohn nach sich zieht. Ich hingegen beschäftige mich intensiv mit Ballon, habe Freude an ihnen, kann sie nach jahrelangem Üben inzwischen auch problemlos KONTROLLIERT (sprich ich bestimme wann es knallt) kaputtmachen und es macht sogar Spaß...das paßt augenscheinlich betrachtet irgendwie nicht wirklich zusammen...auch in Hinblick auf die von Dir erwähnte Verlustangst! Ich vermutete ein Zeit lang, dass diese Angst vor der Zerstörung bei mir "erziehungsbedingt" sei, ich wurde angehalten, meine Sachen stets sorgsam zu pflegen, bin bis heute diesbezüglich sehr penibel, möchte halt das alles so lange schön und ansehnlich bleibt, Pure Zerstörungslust nervt mich ungemein...ob nun Jugendliche randalieren, oder in primitiven Action-Filmen massenweise Autos demoliert werden...innerlich leide ich, empfinde Wut.
Nebenbei...ich gratuliere Dir...Du bist der erste Mann, mit dem ich derart offen darüber reden. Bislang war dies gegenüber meinen Geschlechtsgenossen ein absolutes Tabu. Die Anonymität des Netzes scheint mir diesen Schritt zu erleichtern. Ich gehen zwar inzwischen recht offen mit dem Thema Faible und Phobie um, aber bislang habe ich nur mit weiblichen Freunden und Bekannten darüber gesprochen. Ich sehe auch jetzt in Gedanken immer noch das Bild vor mir, wie mein Vater sich zu mir umdreht und mir diese Worte sagt...und dies überträgt sich gedanklich auf jeden Mann.

@Tegenaria Domestica....ich gerate nicht wirklich "außer Kontrolle", sprich laufe nicht schreiend davorn oder schlage wild um mich :D...es ist vielmehr eine innere Panik, in der ich zunächst erst meine Möglichkeiten auslote, wie ich mich stets "unauffällig" aus der "Gefahrensituation" bringen kann, schon aus der Sorge heraus, als "Angsthase" enttarnt zu werden. Schon als Kind war ich diesbezüglich richtig gut, konnte auf Kindergeburtstagen überzeugend den "Kranken" mimen, wenn zum Luftballonswettpusten aufgerufen wurde. Niemand hat den wahren Gund bemerkt, oder auch nur vermutet...eine derartige Angst erscheint den meisten wohl so absurt, dass sie selbst nicht darauf kommen. Zudem entwickelt man eine Art "Vorwarnsystem", meidet von vornherein Situationen, in denen es knallen könnte...was halt auch die Einschränkung für meine Partnerin bedeutet...sprich...wen sie mir sagen würde, im Ballsaal würde Silvester nicht geknallt werden, dann gehen ich dennoch nicht hin..denn was ist mit dem Weg dorthin über offenen Straßen? Dran denken Nicht-Phobiker halt nicht und das sorgt immer wieder für Reibereien. Und einen "Normalo" auf Phobiker-Niveau zu sensibilisieren ist ziemlich unmöglich. Es bleibt also immer ein Balanceakt

Das mit der professionellen Hilfe...daran habe ich auch oft gedacht, aber den Gedanken immer wieder verworfen, da ich mich von der Phobie in meiner Existenz nicht wirklich bedroht fühle. Ich bin der Annahme, derzeit recht gut mit dieser Angst leben zu können,wobei sie mich schon in Hinblick auf das Auleben meines Faibles einengt...ich träume immer noch davon einen Luftballon zu nehmen und einfach so lange ihn ihn hineinzupusten, bis er platzt. Es ist aber auch die Angst vor jener, in solchen Fällen zur Anwendung kommenden "Konfrontationstherapie" (die sprichwörtliche Holzhammer-Methode). Auch der Gedanken, mich zuvor mir unliebsamen Menschen gegenüber zu outen, um z.B. eine Gesprächstherapie zu beantragen,ist für mich alles andere als sympathisch. Und...ich habe Angst, dass mir in disem Zugen bewußt oder unbewußt der Faible für Ballons "wegtherapiert" wird. Wie Tegenaria Domestica schon richtig formliert...die Luftballon nehmen eine großen Stellenwert in meine Leben ein. Ich kompensiere vieles mit ihnen...Freude, Traurigkeit, sie sind für mich auch als Audruck für ein "sich-von-der-breiten-Masse-abheben"...es gibt ja nicht nur diesem Faible ablehnend gegenüberstehende Frauen. Viele reagieren aber leider schon bei der Feststellung, hier einen "Luftballon-Fan" vor sich zu haben, äußerst nagativ...als wäre es nicht nur etwas "unnormales", sondern geradezu "verwerfliches"...oder ist es gar einfach nur "unmännlich"???

@Biggi...ob diese Erlebnis nun das eigentliche Schlüsselerlebnis ist, vermag ich nicht zu sagen...es gab den Auschlag dafür, dass ich meine Begeisterung für Luftballons verheimlichte und so dieser, bis ins Erwachsenenalter hineinbestehende Faible entstand...ich versuche vielleicht heute das nachzuholen, was mir einst auszuleben verwehrt blieb. Ob dies aber auch der Auslöser für die Phobie war? Ich erinnere mich an Feste, bei denen ich keine Angst vor platzenden Luftballons empfand...bis etwa zur ersten Klasse...wenn man gewissen Thesen Glauben schenken darf, dann sorgt eine gewisse Schutzfunktion im Gehirn dafür, dass unter gewissen Umständen der Zugriff auf thraumatische Erlebnisse verwehrt wird...ob das bei mir so ist...? Anderersits laß ich vor kurzem, dass in Schrecksituationen die Reaktion einem wichtiger Menschen eine bedeutsame Rolle spielt...hat mein Vater mit seiner, in meinen Augen Negativ-Reaktion also Faiblel UND Phobie ausgelöst? Zeitlich betrachtet wäre es möglich...aber wie gesagt, es ist alles Theorie!
Araxie
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Beitrag von Araxie »

Hallo Bertram

Mein Rat,bin auch kein Profi

ich meine wenn dich das in deinem leben nicht einschränkt und du damit umgehen kannst ,dann lebe es einfach aus.


Sobald du aber so darunter leidest daß es deinen alltag aus den Bahnen wirft mußt du was tun.

Professionelle Hilfe ist für Betroffene immer schwierig.Sich hinzusetzen und einem Fremden sein innerstes nach außen zu krempeln ist schon ganz schön streßig und geht an die Substanz.

Aber nur so könntest du erfahren warum, weshalb,ob Schlüsselerlebnis oder nicht.

Hoffe du findest eine Partnerin die sich mit Verständnis und Gesprächen mit dem Thema auseinandersetzt.

LG Araxie
Biggi

Beitrag von Biggi »

Das ist wirklich schwierig, vor allem wenn die "Theorie" nicht eindeutig nachgewiesen werden kann.

Da hat Araxie wirklich nicht unrecht, lebe damit, oder finde es mit Hilfe heraus? :( :roll:
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Biki
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Beitrag von Biki »

Hallo Bertram,
Das mit der professionellen Hilfe...daran habe ich auch oft gedacht, aber den Gedanken immer wieder verworfen, da ich mich von der Phobie in meiner Existenz nicht wirklich bedroht fühle.
ohne nun auf die Details deines Problemes einzugehen, sehe ich eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
1. Du bist verzweifelt (wie du in der Überschrift geschrieben hast) und kannst mit diesem Problem nicht leben ---> dann solltest du der Sache auf den Grund gehen und professionelle Hilfe annehmen.
2. Du willst deine Liebe zu Luftballons behalten, da sie deine Existenz nicht bedroht ---> dann lebe einfach damit.

Du musst dir einfach klar werden, was du wirklich willst und wenn du deine Entscheidung dann wirklich akzeptiert hast, dann wird sich das Problem lösen. So oder so.
Biki
Bertram

Beitrag von Bertram »

@Biki....es ist vielleicht nicht optimal rübergekommen...ich verzettel mich nun einmal sehr schnell in detailierten Schilderungen, meist in dem Glauben mehr sagen zu müssen, um nicht mißverstanden zu werden...das ist mir hier wohl auch passiert
Fakt ist...momentan kann ICH mit der Phobie gut leben...das Problem liegt auf der Seite vermeindlicher Partnerinnen. Zwar hat mich noch nie ein auch nur ansatzweise aufgefordert eine Therapie zu machen, aber meine "angeblich akzeptierte" Angst wird halt irgendwann, auch ohne Steigerung, zum Problem.
Noch gravierender wirkt der Faible... ich falle zwar nicht gleich mit der Tür ins Haus sagen "hey ich stehe auf Lufballons", aber wenn Frau in meiner Single-Wohnung früher oder später mit den Luftballons konfrontiert wird, dann sprechen Blicke und Gesten gardezu Bände..leider meist im negativen Sinne. Letzte Jahr warf mir eine, mir ein mir ansonsten sehr zugetane Frau an den Kopf, dass es geradezu "widerlich" sein und sie sich bei dem Gedanken "ekeln" würde, dass ich käme von einem Besuch bei ihr heim käme und dann Luftballons aufblasen würde. Für ihre Tochter diese aufzupusten, oder für eine Gebutrstags- bzw. Silvesterfeier, wäre absolut ok für sie, dass tue sie ja selbst, aber ein Amnn..und dann für sich selbst...! Das war gewiß die absolut härstest Reaktion auf meinen Faible, aber die Ablehnung diesem gegenüber bleibt.
Wie schon erwähnt...begegnen mir derart ablehnende Haltungen überwiegend von Frauen meines Alters (38), währendessen jüngere kaum Probleme damit haben, auch eher bereit sind, direkt auf mich, meinen Faible und auch die Phobie einzugehen...letzteres durch gemeinsames Üben, indem sie z.B. in miener Gegenwart Luftballons zum platzen bringt, sozuagen eine Art "freiwilliger, sanfter Konfrontationstherapie"...das hat mich in der Zeit jener Beziehungen wirklich weitergebracht. Von Partnerinnen "Ü30" habe ich derartige Unterstützung nie bekommen..."machte ich nicht", "ist mir zu albern"..."nicht mein Ding"..BASTA! Warum und wieso die Ablehnung..in welcher Form auch immer...blieb selbst auf Nachfrage immer im Dunkeln...."kein Kommentar"...leider!
Wenn es hierbei um Einzelfälle handeln würde..ok...das wäre logisch..mag nun einmal nicht jeder Ballons...aber seit meiner Trennung vor sieben Jahren passiert dies mir ständig...und das frustiert!
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Beitrag von Biki »

Also wenn ich das jetzt richtig verstehe sind nicht die Luftballons dein Problem, sondern die potenziellen Lebenspartnerinnen, die dafür kein Verständnis haben.

Nun, dann wird es wohl nicht so einfach für dich werden. Die Frauen werden sicher ähnlich reagieren, wenn du dich ihnen im hautengen Latexanzug zeigst und erklärst, dass dieses Outfit das non-plus-ultra für dich ist. *g*
Latexliebhaber gibt es bestimmt genug und wenn man im Netz danach sucht, wird man bestimmt etwas finden. Wie es allerdings bei Luftballons aussieht, das weiß ich leider nicht.
Biki
Biggi

Beitrag von Biggi »

Klar es gibt auch Fuß-Fetischisten, und und und... warum nicht auch vielleicht eine die auch auf Luftballons steht? :roll:

Keine Ahnung wo man so was findet, vielleicht durch googlen?

Oder man findet irgendwann eine richtig verständnisvolle Partnerin, die einen Partner auch mit "Macken" akzeptiert, die wir doch alle, der eine mehr, oder weniger, haben.
Antworten

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