Leuchtkäfer

 

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mariposa

Leuchtkäfer

Beitrag von mariposa »

In einer Zeitschrift habe ich einen interessanten Beitrag über die Leuchtkäfer, oder auch Glühwürmchen, Johanniswürmchen oder Glühwürmli genannt, gelesen. Dabei fiel mir ein, dass ich im Sommer nach langen Jahren wieder einen gesehen habe. Dabei brauchte ich nicht einmal in den Garten zu gehen, er flog bei mir im 1. Stock am Küchenfenster vorbei.
Das was vorbei flog war ein Männchen, denn die Weibchen haben nur kurze Flügelstummel und sitzen meist in Hecken du Büschen. Es gibt 3 Arten, die bei uns leben: der Kleine Leuchtkäfer, der Große Leuchtkäfer und der Kurzflügelleuchtkäfer. Man glaubt es kaum, aber die erwachsenen Tiere leben ohne Nahrung, nur die Larven fressen Schnecken und Würmer.
Der Käfer hat am Bauch spezielle Leuchtzellen, dort kommt durch eine chemische Reaktion dieses grüne Licht zustande. Fast die gesamte Energie des Leuchtstoffes Luziferin wird bei der Umwandlung in kaltes Licht verwandelt und geht nicht wie bei der Glühlampe überwiegend als Wärme verloren. Dieses Prinzip für uns nutzbar zu machen, ist allerdings noch nicht gelungen.
Durch das Licht lockt das Weibchen interessierte Männchen an. Jede Leuchtkäferart gibt ihre eigenen Signale ab, damit es in dem Gewimmel von grünen Lämpchen nicht zu Verwechslungen kommt. Aber Weibchen ist doch mal wieder schlau und überlistet die Männchen. Eine Weibchenart einer amerikanischen Gattung imitiert die Leuchtsignale einer Schwesterngattung und lockt damit (falsche) Männchen an. Und ehe die den Irrtum bemerkt haben, werden sie schon von dem Weibchen verspeist, bis das Lämpchen ausgeht. Aber auch die Weibchen geht es an den Kragen. Durch ihr grünes Licht locken sie hungrige Räuber an.
Leider werden diese grünen Lämpchen immer seltener bei uns, was der Mensch mal wieder selbst zu verantworten hat. Ich sage nur: Umweltverschmutzung; chem. Pflanzenschutzmittel; Leuchtreklamen; Autos; Vernichtung von Gebüschen und Hecken, Wiesenrainen und Feldrändern.
Aber wir können ein wenig dazu tun, damit sich die Leuchtkäfer bei uns wohlfühlen. Wer einen Garten hat, sollte ihn naturnah gestalten, also es muss nicht wie geleckt aussehen. In einer ungestörten Ecke kann ein Reisighaufen, Holzstapel oder Steinhaufen Schutz und „Wohnraum“ für die Käfer sein und nicht nur für die. Und vielleicht gefällt es ihnen dann bei uns und es besteht Hoffnung auf die Wiederkehr der kleinen grünen Lämpchen.
Die Käfer selbst sind eher unscheinbare Geschöpfe.
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