Igel

 

Nützlinge, Schädlinge und Wildtiere
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Lioness

Beitrag von Lioness »

Igel sind sehr nützlich, deshalb sollte man sie nicht aus dem Garten verscheuchen. Igel fressen sehr gerne Schnecken, aber auch Regenwürmer oder Insekten. Der Igel auf dem Foto ist wirklich niedlich, aber er sieht noch sehr klein aus. Vielleicht sollte man den besser "einkassieren" und päppeln, damit er ein gutes Überwinterungsgewicht hat. Sollte der Igel unter 300 g wiegen, muss er mit Sicherheit gepäppelt werden.
Informationen zum Päppeln etc. bekommt man hier:
h*p://www.igelschutz-ev.de/verein/verein.htm

Und eins ist ganz wichtig: Bitte keine Milch für Igel rausstellen, davon bekommen sie Durchfall!!! Eine Alternative stellt z.B. die Soja-Reis-Milch aus dem Aldi dar, die enthält ja keine Laktose.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Hier hab ich Infos über Igel und ihre Überwinterung gefunden für euch, da kann man sich gut daran halten. Ich war, ehrlich gesagt, zu faul, um das alles selber zu formulieren! :oops:
Während meiner Tierheimzeit hab ich endlose Erklärungen geben müssen, weil die Leute mir teilweise 1-2 Kilo-Monster brachten, die sie auch noch mühsam gefangen hatten, um sie dem Tierheim zu bringen! O.K. es war sicher gut gemeint, und viele waren richtig böse, wenn ich gesagt habe, daß sie ihn dahin zurückbringen sollten, wo sie ihn "gefunden" hatten.
Bis zu 16 Igel habe ich jedes Jahr überwintert, und ich kann es keiner Privatperson raten! Solche Ferkel erlebt man selten! Die schmieren ihren Kot an der Wand hoch, was aber schlimmer ist, sie haben Flöhe ohne Ende, die man nie ganz wegkriegt, weil aller Puder und Spray für die Igel zu giftig ist, da muß man ganz vorsichtig sein!

Aber langer Rede kurzer Sinn, hier kommen die Informationen:

"Ein gesunder, kräftiger Igel hat normalerweise kein Problem mit dem Überwintern. Als Faustregel gilt, dass er im November ein Gewicht von 700 gr. erreicht haben muss, damit er gut durch den Winter kommt. Je mehr Fettpolster er sich im Herbst anfuttern konnte, umso grösser ist seine Überlebenschance. Die Stacheltiere schlafen nämlich nicht durch, sondern wachen oft auf, was mit enormen Energieverbrauch und dadurch Gewichtverlust einhergeht. Viele Igel sterben dann im Frühjahr weil ihre Reserven einfach erschöpft sind. Eine Zufütterung im Herbst ist daher sehr oft lebensrettend, ermöglicht sie doch so manchem spät geborenen Igel sich einen Energiespeicher zuzulegen um ersten Winter zu überstehen. Anbieten kann man Katzen- oder Hundefutterdosen, Igeltrockenfutter aus dem Fachhandel, oder ein in ganz wenig Fett gebratenes, ungewürztes Rührei. Und hin und wieder auch überreifes Obst – quasi als Nachtisch. Niemals Milch zum Trinken reichen, darauf reagiert der kleine Kerl mit Durchfall und wird geschwächt - sondern immer nur Wasser.

Igel sind Wildtiere und keine Haustiere und brauchen nur in Notfällen ein Winterquartier innerhalb unserer vier Wände. Nur hilfebedürftige Tiere, also entweder Jungigel, die unter 500 gr. Körpergewicht haben, sowie schwache „Erwachsene “, die sich aus irgendeinem Grund im Herbst keine Fettpolster anfressen konnten bzw. kranke oder verletzte Tiere dürfen in menschliche Obhut genommen werden. Weil Igel nachtaktive Tiere sind, und unter normalen Umständen stets nachts auf Futtersuche gehen, zeigt es meist von einer Notsituation, wenn man ein Tier am Tag bei Frost und Schnee herumirren sieht. Ausnahme: ein gesunder Igel, dessen Schlafplatz zerstört wurde und nun auf der Suche nach einer neuen Bleibe ist. Also in erster Linie darauf achten, ob das Tier gesund und wohlgenährt oder krank und schwach wirkt. Einen dicken und strammen Burschen lässt man am besten in Ruhe - und beobachtet ihn einfach weiter!
Kurz gesagt sollten Igel also nur dann in unsere Pflege genommen werden, wenn sie offensichtlich nicht in der Lage sind aus eigener Kraft den Winter zu meistern. Meist sind die Findlinge dann auch unterkühlt und lassen sich gerne ihren kalten Bauch mit einer Wärmeflasche aufwärmen. Sie müssen von Flöhen und Zecken befreit (am besten einen Tierarzt zu Rate ziehen) und gut gefüttert werden zumal sie vor dem Winterschlaf ein Gewicht von 700 gr. auf die Waage bringen sollten. Bis dahin muss man sie bei Zimmertemperatur aufpäppeln - erst wenn sie die nötige Schwere erreicht haben dürfen sie ins Traumland geschickt werden. Dazu den stacheligen Gesellen dann in einen ganz ruhigen Raum von max. 6 Grad übersiedeln. Unter ständiger Aufsicht kann man ihn auch auf dem Balkon, Schuppen oder Terrasse schlafen lassen, wobei bei der Igelbehausung sowohl für eine besondere Kälteisolierung nach unten gesorgt werden muss als auch für einen sicheren Schutz vor Regen und Schnee. Als Winterschlafhaus ist eine zweigeteilte Holzkiste geeignet. Der hintere, grössere Schlafbereich wird mit reichlich Laub, Papier oder Heu gefüllt. Im vorderen Teil, im so genannten Esszimmer, wird Trockenfutter und Trinkwasser bereitgestellt. Bei Temperaturen unter 0°C schläft der Igel nach einigen Tagen, trotzdem sollte jeden Tag kontrolliert werden, ob Futter und Wasser nachgefüllt werden muss. Denn, sollte er aufwachen, will er sofort sein Fettdepot wieder anreichern.
Wenn der kleine Kerl im Frühling munter wird, muss man noch so lange füttern, bis er gestärkt ist und sein Ausgangsgewicht wieder erreicht hat. Dann heisst es Abschied nehmen von dem Wintergast. Dazu wird er in seiner gewohnten Wohnung, die wir mit Laub und Reisig gut tarnen, am besten in Nähe der Fundstelle - sofern diese nicht an einer dicht befahrenen Strasse liegt - unter einem Busch ausgesetzt. Fernab im Wald oder in einer Wiese wäre nicht günstig, da der Igel instinktiv immer die Nähe des Menschen sucht. Neben seine Behausung stellt man am besten noch einige Tage das gewohnte Futter und Wasser, und gibt dem Tier so die Möglichkeit sich ganz langsam und ohne Entbehrungen wieder an seine natürliche Nahrung und Umgebung zu gewöhnen. Er ist nun kräftig genug seinen Weg ohne unsere Hilfe weiterzugehen. Wir können darauf vertrauen, dass er sich dank seines guten Gehöres und seines ausserordentlichen Geruchssinnes nun alleine durchschlägt. Und zum Schutz vor Feinden hat er ja immerhin sein Stachelkleid.
Wie sagte schon Wilhelm Busch so schön: „Der Igel ist das beste Beispiel für den bewaffneten Frieden.“

von Vilma-Sonja Zugmaier
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Gerlii

Beitrag von Gerlii »

Danke Kekschen für die Information.
katzenmilch kann man auch geben,weil da das Enzym fehlt,was in der normelen
Milch also Kuhmilch enthalten ist.
Ja das stimmt ,sie sind voller Flöhe,aber putzig sind sie allemal.
danke kekschen.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Die Katzenmilch ist eine echte Alternative und sicher nicht falsch, aber trotzdem braucht der Igel, wie jedes Tier (manche Leute meinen immer noch, Katzen würden kein Wasser trinken) auch Wasser, wenn er nicht sowieso irgendwo welches findet. Milch ist IMMER zur Nahrung dazu zu rechnen, Wasser ist extra und absolut lebenswichtig!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
mariposa

Freddy

Beitrag von mariposa »

Wir haben heute unbeabsichtigt das Quartier des Igels entdeckt.
Wir hatten im Frühjahr zwischen den Koniferen ein größeres Abflssrohr halb in den Boden vergraben. Da sind im Sommer immer die Hasen durchgeflitzt bzw. haben sich dort bei ihrem Freigang versteckt. Heute wollten wir das Rohr wieder in den Schuppen stellen. Es war eine Menge Laub im Rohr, welches ich rausnehmen wollte, aber durch böses Knurren und komischen Gurgelgeräuschen war meine Hand schnell wieder aus dem Rohr raus. :shock: Es dauerte nicht lange und ein kleines Schnäuzchen schaute kurz raus ud verzog sich wieder. Wir haben das Rohr gelassen wo es war, aber ich habe so meine Bedenken, dass es in dem Rohr sicher nicht recht warm ist im kalten Winter.
Übrigens haben wir ihm/ihr einen Namen gegeben: Freddy
Lioness

Beitrag von Lioness »

Man kann Igelhäuschen zum Überwintern bauen, oder die Igel ziehen sich z.B. unter Gartenhäuschen zurück. Wichtig ist, dass größere Raubtiere nicht an die Igel drankommen können. Denn wenn die Igel schlafen, sind sie ja schutzlos.
mariposa

Beitrag von mariposa »

@Lioness:
Ein Igelhaus hatte mein Sohn schon gebaut, bloß leider suchen die sich immer was anderes. Ist schon öfters so gewesen, nicht nur bei den Igeln. Wir hatten schon einen Igel unter der Mülltonne, die ich aber leider rausstellen musste zwecks Leerung. Ich hatte dann über den Igel eine Kiste mit Ausgang gestellt, aber leider war er damit nicht zufrieden. :? Wir haben auch so eine Art Totholzhaufen im garten, aber da ist auch noch kein Tierchen eingezogen.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Suuuuper , das hätte ich auch gern, son Igelchen!

Mariposa, aber keine Sorge wegen der Kälte, er muß ja kalt haben, sonst senkt er nicht seine Körpertemperatur und fährt Kreislauf und Stoffwechsel nicht runter, allerhöchstens plus 6° !!!
Falls es bei euch bitterkalt werden sollte, kannst du ihm ja was Isolierendes oder Warmes über/auf das Rohr legen, ohne ihn zu stören.
Beobachte das Ganze einfach und paß nur auf, wenn er rumläuft bei Kälte, dann muß er was zu essen und zu trinken haben, ansonsten wird sich die Natur selbst helfen.
Viel Glück mit dem kleinen Stachelmännchen! (-weibchen?) :)
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Rüsselkäfer

Beitrag von Rüsselkäfer »

Hallo Brigitte,
vielen lieben Dank für den Tipp,
ob mein Garten igeltauglich ist, das weiß ich nicht. Außerdem treiben sich dort ständig Katzen rum, aber der Igel der igelt sich ja ein, da können die ihm nichts.
Wenn man diese Igel anfüttern muss, dann sehe ich schwarz, denn mein Garten befindet sich nicht in der Nähe meiner Wohnung, und jeden Tag sind wir nicht im Garten...
Wie muss denn ein igeltauglicher Garten aussehen?
Viele Grüße von
Käferchen :D
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Beitrag von Sternkeks »

Hier hab ich ein paar Hinweise für dich: h**p://pro-igel.de/igelfreundlicher_garten/igelfreundlicher_garten.htm

Das mit dem Futter mußt du nicht ganz so eng sehen, es reichen Aldi- Brekkis, die man aber vor Feuchtigkeit und Katzen schützen soll, wenns auch noch möglich wäre, ihn irgendwie mit Wasser zu versorgen, das nicht zu schnell verschmutzt wird, dann reicht auch 2x die Woche nachschauen und auffüllen/Pöttchen reinigen.
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Lioness

Beitrag von Lioness »

Also unser Igelhäuschen ist sehr beliebt, obwohl es nach fast 10 Jahren etwas altersschwach wird. In einem Jahr haben darin sogar 2!!!! Igel gleichzeitig überwintert. Wir haben das Igelhäuschen aus altem Palettenholz zusammengezimmert und unbehandelt gelassen, das gefällt denen wohl.

@Käferchen: Mein Garten ist nach Meinung der Nachbarn viel zu unaufgeräumt, und das gefällt den Igeln. Unsere drei Katzen mögen Igel nicht :wink: weil die so stechen :lol: Auch die Füchse die bei uns fressen kommen haben einen Heidenrespekt vor den Stachelrittern. Und die Waldohreulen die sich bei uns in der Birke breit gemacht hatten haben auch kein Interesse gezeigt. So lange es stachelfreies Futter gibt sind die Igel sicher.
mariposa

Beitrag von mariposa »

Nachdem nun unser Freddy im letzten Herbst doch das Abflussrohr als Unterschlupf verlassen hat, haben wir nirgends ein Versteck von ihm finden können. Er war noch da, aber wir wussten nicht wo. Es gab eine Menge Schlafgelegenheiten für ihn, aber keine hat ihm gefallen. :cry: Naja, seit einigen Tagen wissen wir, wo er seinen Winterschlaf gehalten hat. Im Hasenmisthaufen. Mein Mann hat den Haufen umgesetzt und hatte plötzlich Freddy auf der Gabel sitzen. :shock: Freddy ist aber wohlauf und wir haben ihm schnell wieder sein Lager hergerichtet.
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