echte Leidenschaft

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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echte Leidenschaft

Beitrag von Johanna »

Nach dem Besuch des Technischen Museums in Schmalkalden besuchten wir in dieser Stadt ein ganz ausgefallenes Museum welches ein besonders süßes Erlebnis verspricht. Bonbonrosa der Farbstreifen der sich um das runde, fast nur aus Glas bestehende Gebäude zieht, sehr gefragt bei Groß und Klein.
Dies ist ein Einkaufsparadies zum Wohlfühlen, echtes Handwerk, Kunstfertigkeit und viel Liebe zum Detail gehören hier dazu - eine Erlebnisfertigung zum Mitmachen, hier erfährt man alles über die Welt des Viba - Restaurant und Café in welchem süße Spezialitäten sowie mediterrane und thüringische Produktspezialitäten aufeinander treffen. Ausserdem wird hier ab und zu eine Talkshow, ein Pasta-Buffet, chinesischer Abend oder ein Brunch geboten. Muttertagslunch wäre auch noch ein Event, oder eine Buchlesung von und mit Gregor Gysi. Alles ist möglich bei Viba – auch die längste Frühstückstafel von Schmalkalden mit 120 m Länge und Platz für 450 Personen.
Man muss sich nur rechtzeitig anmelden.
Wir betraten das Gebäude. Der Name Viba sagte mir erst einmal nichts ich kannte das nicht.
Die Eingangshalle sehr hell und freundliches Personal. Nach dem Bezahlen des Eintritts gingen wir zuerst in den Kinoraum um uns über das Produkt hier zu informieren. Ein kurzer Film zeigte uns die
Viba-Nougat-Welt – die Erlebnis-Confiserie. Man erlebt hier die Herstellung süßer Spezialitäten aus nächster Nähe.
Im ersten Stock dann das „Museum“
Was unterscheidet Nougat eigentlich von Schokolade? Sie sehen nicht nur fast gleich aus, sie sind auch in Produktionsweise und Zutaten sehr ähnlich. Aber ein paar feine Unterschiede gibt es doch. Während Schokolade vor allem aus Kakaobestandteilen, Zucker und Milchprodukten besteht, sind Nüsse die geschmacksgebende Komponente im Nougat. Das sind traditionell geröstete Haselnüsse, die nach dem rösten mit weiteren Zutaten wie Zucker, Kakaobutterm Kakaomasse und Milchpulver zu einem Brei vermischt und so lange zerkleinert und vermahlen werden bis die Masse zu einem feinen Pulver wird, Anschliessend wird dieses feine Nougatpulver in der sogenannten „Conche“ bei ca. 50° verflüssigt und durchgerührt, bevor es in Stangen geformt gekühlt und verpackt wird.

Das heutige Nougat ist ca 1800 n. Chr. In Italien entstanden. Zur damaligen Herrschaft Napoleons stiegen die Zölle auf Kakaoimporte stark an, weshalb mit verschiedenen Ersatzstoffen experimentiert wurde. Die neue Kreation mit gerösteten und gemahlenen Haselnüssen schmeckte so vorzüglich, dass sie auch nach Absenken der Zölle weiter nachgefragt wurde.

An einem der runden Tische kann man die Zutaten für Marzipanrohmasse,Milchschokolade, Haselnuss-Nougat nicht nur anschauen sondern auch die detaillierten Beschreibungen lesen.

Bei einem anderen Ausstellungstisch sieht man Schilder aus Schokolade die mit Zuckerschrift oder Nougat mit Bildern „bemalt“ sind. Zur Hochzeit, zum Geburtstag oder auch ein Pärchen mit der Unterschrift „Ja ich will“. Ein anderes Schild trägt die Aufschrift „für meine kleine Prinzessin“. Auf einer Staffelei ist ein Schokoladenbild aufgestellt welches einen Pferdekopf zeigt. Die Mähne ist weiss, das Fell gestromt in verschiedenen Nougattönen – die Trense aus dunkler Schokolade. Es erscheint so, als ob der Maler eben mit Farben und Pinsel alles auf Papier gebannt hätte.

Bei einem Nougatbrunnen konnte man sich Filinchen mit Nougatmasse beträufeln lassen. Ich lernte dass Filinchen eine Art Knäckebrot ist, welches man bereits früher in der ehemaligen DDR herstellte.
Auf einer Wand ein grosses Plakat mit den goldenen Ernährungsregeln:
1. Vielseitig essen,
2. Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln,
3. Gemüse und Obst, nimm 5 am Tag
4. Regelmässig Milch und Milchprodukte ein- bis zweimal in der Woche Fisch, Fleisch, Wurstwaren, Eier in Maßen
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
6. Zucker und Salz in Maßen
7. reichlich Flüssigkeit
8. Schmackhaft und schonend zubereiten
9. sich Zeit nehmen und geniessen
10. Auf das Gewicht achten.

Dazu jeweils die näheren Angaben, Ratschläge. Dazu der Kalorienverbrauch, die diversen Sportarten wie Radfahren, Skifahren, Schwimmen, Federball usw. und auch den jeweils dazugehörigen Kalorienverbrauch.

Hinter einer Glasfront eine „offene“ Küche – Arbeitsplatte und Zutaten die von Angestellten in der Viba-rosafarbenen Uniform verarbeitet wurden. „Sehen und staunen in der Viba-Schau-Confiserie – tauchen Sie ein in die Welt der handgefertigten Pralinen-Spezialität“ stand auf einem grossen Plakat welches quer auf der Tischuntergestell-verhüllung zu lesen war. Hier konnte man genau zusehen wie die Pralinen hergestellt und verziert wurden.

In der daneben liegenden Großküche waren Arbeitsplätze eingerichtet für einen beginnenden Kurs. Die Teilnehmer bekamen weisse Mützen auf, mussten sich Schürzen umbinden und konnten dann während einer bestimmten Zeit süsse Gebilde nach Anleitung herstellen. Es gibt Schnupperkurse für Kinder...sie stellen handgegossene Schokoladenlollis her, die sie dann mit nach Hause nehmen. In einem Nougat-Pralinen-Kurs lernen Erwachsene unter fachkundiger Leitung selbst süsse Verführungen zu kreieren. Es gibt einen Kurs für Trüffel-Pralinés oder Schokoladenfiguren, einen Pralinen-Meisterkurs oder einen Schokoladen-Marzipan-Kurs. Der Confiserie-Kurs ist dem Schokoladen-Pumps für Mama gewidmet, im kunterbunten Sommer werden Marzipanfiguren auf Schokoladenfuß, Tiere und andere lustige Figuren hergestellt. Nach Abschluß eines Kurses kann man ein Diplom erwerben.

Im abgeteilten Shop kann man sämtliche Erzeugnisse von Viba erstehen – egal ob die Schokoladenpumps, einen leckeren Einkaufskorb mit diversen Nougatkreationen oder für Fans einen Fußball erstehen – alles wird hier unter dem Motto „Augen schliessen – Viba geniessen“ den Kunden angeboten.

Und natürlich konnte ich in diesem Shop nicht widerstehen und füllte meinen Einkaufskorb mit den unterschiedlichsten Sorten.
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