Die Welt gehört dem, der sie geniesst

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Die Welt gehört dem, der sie geniesst

Beitrag von Johanna »

Der Erlebnispark – Meeresaquarium in Zella Mehlis war am Sonntag unser Ziel.
Für Rollstuhlfahrer kein Problem – es gibt Rampen, Fahrstuhl und Hilfe von allen Seiten. Für das Meeresaquarium wurde das ehemalige Volkshaus 2002 umgebaut. Doch zuerst waren die Tiere ab 1994 in einer ehemaligen Firma für Zierfische in kleineren Aquarien untergebracht. Kontinuierlich wurde umgebaut und erweitert. Bis 1998 auf 2000 qm 60 Aquarien und 5 Terrarien den Gästen präsentiert werden konnten. Ausserdem gab es damals bereits ein Restaurant mit 130 Plätzen. Das meiste – im Krokodilbereich zu 99% - wurde in Eigenarbeit erstellt. Nach Differenzen mit dem Vermieter wurde dann der Umbau und der Umzug in das grössere und schönere Domizil bewerkstelligt. Ein Haifischbecken mit einer Million Liter Fassungsvermögen sowie zwei kleineren Haifischbecken – dazu im Aussenbereich einige Koibecken waren als Anziehungspunkt besonders für Kinder geschaffen.
Wenn man durch den Eingang geht fängt man am besten gleich im oberen Stockwerk mit der Besichtigung an. Hier sind die Krokodile, Kaimane, Alligatoren usw. zu Hause. Gefüttert wird jeden Sonnabend – da wir aber am Sonntag hier waren, konnten wir das Spektakel nicht verfolgen.

Das Sumpfkrokodil wird ca. 4 m lang und lebt auf Sri Lanka und in Indien. Das Beutespektrum umfasst Wildhunde, Vögel, Schlangen, Antilopen und Hirsche. Leider existieren heutzutage weniger als 2.500 Exemplare.

Die Mississippi-Alligatoren werden bis zu 5,50 m lang und sind somit das größte Reptil der westlichen Hemisphäre. Zur Nahrung zählen Fische, Vögel und Säugetiere.
Typisch ist der breite Kopf, ein abgerundetes Maul und der große vierte Zahn der in eine Höhlung im Oberkiefer passt. Die Weibchen legen 25 bis 60 Eier in ein riesiges Nest aus Pflanzen und Schlamm. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen bis zu 3 Jahre bei der Mutter.
Der Stammvater künftiger Mississippi-Alligatoren „Cäsar“ ist ca. 45 Jahre alt und kann ein stattliches Alter bis 100 Jahre erreichen.

Ein Breitschnauzenkaiman kann bis zu 3 m lang werden, lebt in Uruguay, Brasilien und Paraguay. Sie sind gute Schwimmer und Taucher – die Nahrung bilden Fische, Vögel und Säugetiere.

4151 Kilo Fisch wurden im Jahr 2018 an die Tiere verfüttert. Darunter Hering, Seelachs, Kabeljau, Sprotten, Makrelen, Miesmuscheln, Octopus, Schellfisch – Plankton oder Krill, Ratten, Hühner und Meeresfrüchte oder aber auch Mysis – eine Gattung von Garnelen.

In den kleinen Aquarien waren bunte Zierfische, tropische Süß-, Brack- und Meerwasserfische, je nach Arten zu beobachten. Nemo zu finden war unser Ziel und das war nicht ganz einfach. Die bunten vielfältigen Farben der Anemonenfische verzauberten die anwesenden Kinder – die Kois in den Innenbecken liessen sich von Kinderhänden anfassen.
Manche der leuchtenden kleinen Fische knabberten an toten Artgenossen bis nur noch Gräten zu sehen waren. Schildkröten, Muränen und Rochen schwammen in grösseren Becken herum. Kugelfische, Steinbeisser und kleinere Haiarten, Drückerfische – man wusste oft nicht wohin man schauen sollte.

Das Eine-Million-Liter-Haibecken hat die technische Daten: 20,0 m Länge, 10,0 m Breite, 5,4 m Wasserstand, 1.080.000 Liter Fassungsvermögen. In diesem Becken wurde ein Riff aufgebaut.
Die beiden kleineren Haifischbecken haben eine Länge von 19,00 m, eine Breite von 6,70 m und einen Wasserstand von 2,10 m.
In Schaukästen waren Hai-Schneidezähne und Häutungen von Pfeilschwanzkrebsen ausgestellt. Im Restaurant gönnten wir uns bei einer Pause Kaffee und Kuchen.
Das Herz der Anlage ist die Pumpe, die mit 8000 Liter pro Stunde für ausreichende Strömung sorgt – die den Abschäumer und den Filter mit ausreichend Wasser versorgt.
Der Mehrkammerfilter ist die Milz der Anlage: 4 Kammern zur Mechanischen und biologischen Filterung, bestückt mit unterscheidlichsten Flitermaterialien.
Eine programmierbare Lichtsteuerung: die Ocean Light LED ist ist bestückt mit hochleistungs LEDs á 3 Watt. Durch den Einsatz von weißen und blauen LEDs ergibt sich eine Farbtemperatur von ca. 14000 K.
Der Ozonisator: Durch Zugabe von Ozon mittels eines Ozongenerators lässt sich die Effizienz eines Abschäumers um ein vielfaches steigern. Die Eiweissverbindungen werden durch die Höherwertigkeit des Ozons im Vergleich zum Sauerstoff wesaentlich schneller aufgespalten und somit aus dem Wasserkreislauf entfernt.
Und zuletzt der Eiweißabschäumer: die „Leber“ der Anlage ist ein Gerät zur Wasseraufbereitung, das dem Wasser eines geschlossenen Systems vor allem organische Abfallstoffe und angelagerte Substanzen in Form von Lipiden, Harnsäure, Peptide und Aminosäuren auf physikalische Weise entzieht.

Während der Heimfahrt sah Uwe eine Kaffeerösterei – und da hier ein Schild „geöffnet“ war, betraten wir das Kaffee. Der Eingangsbereich war mit Möbeln aus Paletten dekoriert – Kaffeesäcke, Geschirr, Kaffeekannen die sehr ansprechend zu Dekorationszwecken ausgestellt waren. Vom Gastraum konnte man die diversen Maschinen ansehen und konnte in den angeschlossenen Verkaufsshop um sich die diversen Kaffeesorten, Liköre, Süssigkeiten, Teesorten ansehen. Den Prozess der Veredelung von Kaffeerohbohnen kann man in dieser Schaurösterei beobachten.
Jonathan Swift sagte einmal „Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist guten Kaffee zu trinken. Und wenn man keinen haben kann, so soll man versuchen, so heiter und gelassen zu sein, als hätte man guten Kaffee getrunken.“

Dieses Motto liessen die beiden Damen die an unserem Tisch sassen wohl ausser acht, denn sie jammerten der „guten, alten DDR-Zeit“ hinterher. Der Westen hätte ja alles kaputt gemacht. Am liebsten hätte ich die beiden älteren Damen gefragt ob sie zu dieser Zeit auch Mango-Eis und Kokosnuss-Eis und brasilianischen Kaffegenuss oder am Nachmittag ein kleines Gläschen guten Likör dabei schlürfen konnten – von den weltweiten Reisen ganz zu schweigen. So eine Unzufriedenheit kann ich nicht verstehen.

Den Abschluss des Tages bildete eine Sesselliftfahrt von Oberhof Bergstation ins Tal und wieder zurück. Der Rollstuhl und die Gehstützen blieben auf der Bergstation zurück. Die Landschaft, die man betrachten konnte – die ausgedehnten Wälder – die Fahrradrennstrecke vom Gipfel bis ins Tal, die teilweise neben der Bobbahn verlief. Mit welcher Geschwindigkeit rasten die Bikefahrer ins Tal hinab und wurden von Wellen und Bodenunebenheiten durchgeschüttelt. Uwe meinte noch wenn er so fahren würde, dann würde der Hoden an seine Zäpfchen schlagen und er wäre geschädigt für immer…….

Mit dem Wetter hatten wir auch wieder Glück – den ganzen Tag war es trocken, teilweise sonnig
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