Ist der Euro noch sicher?

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Ist der Euro noch sicher?

Beitrag von Johanna »

Seit unserem Besuch auf der Finanzmesse Invest in Stuttgart beschäftigen wir uns ein wenig mit verschiedenen Anlagemöglichkeiten. Gold und Silber gehört genauso dazu wie Aktie und Investitionsprogramme. Früher gab es das Sparbuch – die Festgeldanlage – Bundesbürgschaften - alles mit erklecklichen Zinsen, mittlerweile gibt es keine Zinsen mehr sondern man muss Strafzinsen bezahlen wenn man eine grössere Summe bei einer Bank parkt. Dazu gehört natürlich Otto-Normalverbraucher nicht, aber die Entwicklung zeigt, dass auch die Kleinsparer von der Zinspolitik – der Geldpolitik betroffen sind.
Bei der Invest haben wir uns einige Vorträge angehört haben Informationen gesammelt und auch teilweise ausgewertet. Auch wenn man keine Möglichkeit hat ist dies ein ganz interessantes „Feld“.
Die Anlageberater warnen vor einem „Crash“ man kann dies in vermehrter Form auch beim Kanal Youtube sehen. Es ist als ob eine Endzeitstimmung herrscht. Der Run auf Gold und Silber hat schon vor längerer Zeit eingesetzt. Früher konnten anonyme Tafelgeschäfte bis zu einer Summe von 15.000 € getätigt werden. Dann kam die Zeit in welcher alle Zahlungen die über 10.000,- € getätigt wurden geprüft werden mussten. Auch die anonymen Konten die sich wirklich reiche Leute im Ausland zulegten um Steuern zu sparen wurden durch die deutsche Regierung in Zusammenarbeit mit den ausländischen Banken offen gelegt. Hier kaufte die Bundesregierung sogar Disketten mit Namen von Bankkunden aus dem Ausland an. Offizieller Hintergrund: Steuerflüchtlinge, Steuerhinterziehungen aufzudecken und einzudämmen. Tafelgeschäfte wurden eingeschränkt bis zu einem Höchstbetrag von 10.000,- €. Jetzt hat die Regierung ein Gesetz verabschiedet, welches Tafelgeschäfte nur noch bis zu einem Betrag von 2.000,- € erlaubt – im Gespräch ist sogar noch eine weitere Reduzierung auf 1.000,- €. Davon hat man in den normalen Nachrichten nichts gehört. Und ich habe mich gefragt warum nicht…..der Staat macht die Tafelgeschäfte, den Handel damit kaputt ist mein Resumee, und jetzt hat er es endlich geschafft. Von einer Greta mit allem was sie macht oder auch nicht macht sind die Zeitungen voll, aber von diesen Dingen konnte man nichts lesen. Auf jeden Fall ist der Run auf das Goldgeschäft – den Handel - bis zum 31.12. so weit gediehen, dass es bei den diversen Händlern kaum noch Goldbarren gibt und nach dem 1. Januar 2020 wird es zwar wieder genügend Barren geben, aber der Käuferandrang wird vorbei sein.

Was sind Tafelgeschäfte? Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen erklärt sich der Begriff aus dem Bankschalter (der Tafel) Hier wickelt der Kunde sein Geschäft anonym ab – er kauft und verkauft. Wertpapiere können im Wege des Tafelgeschäfts durch jeden Bankkunden legal erworben werden – ebenso Goldankauf, Silberankauf usw. – aber anonym nur bis zur vorgeschriebenen Höhe! Hat ein Kunde z.B. überhaupt keine Konten sind Tafelgeschäfte für ihn die einzige Möglichkeit, Bankgeschäfte zu tätigen. Diese Tafelgeschäfte sind absolut anonym. Kaufe ich also ein Auto und habe kein Konto bei einer Bank sondern horte mein Geld unter dem Kopfkissen, kann ich nur über das Tafelgeschäft den Kauf abwickeln. Will ich Wertpapiere kaufen und bar bezahlen geht das auch nur über ein Tafelgeschäft, wenn ich keine Konten habe. Diese Möglichkeit gibt es jetzt nur noch bis zu einer Höhe von 2.000,- € alles was darüber ist unterliegt nicht mehr der Anonymität. Man muss Namen, Anschrift usw. offen legen.

Am Montag wollten wir nach Frankfurt fahren – zu Degussa. Ich glaube Jeder weiss was bzw. wer Degussa ist, also telefonierten wir zuerst um zu hören, dass die Öffnungszeiten bis 18 Uhr sind und dass sich der Käuferandrang bis auf die Strasse fortsetzt. Als ich das hörte meinte ich zu Uwe:“lange stehen kann ich immer noch nicht, also nehmen wir den Rollstuhl mit!“
Doch zuerst fuhren wir noch zu Uwes Bank. Ich möchte die jetzt nicht benennen, denn als er dort war, wollte er eine bestimmte Summe von seinem wohl-gefüllten Konto abheben…..er wollte….bekam aber nicht den vollen Betrag, sondern es hiess:“tut uns leid, ist nichts mehr da“. Der Automat spuckte einfach nicht mehr die volle Summe aus. Eine Bank die bereits am Vormittag nicht mehr alles das auszahlen kann was der Kunde von seinem eigenen Geld abheben möchte – haben wir jetzt schon griechische Verhältnisse? Oder war von der Zentrale nicht genug Bargeld angeliefert worden? Komisch war es allemal und nicht gerade angenehm das Gefühl und den Gedanken zu haben ob der Euro wirklich noch sicher ist?

Nun gut, wir fuhren nach Frankfurt, das Navi lotste uns auch problemlos zum Parkhaus an der alten Oper und von da aus war es nicht mehr weit bis zu der Adresse, die wir aufsuchen wollten. Uwe schob mich in bewährter Manier mit dem Rollstuhl zum Aufzug, durch die Strassen und dann standen wir vor dem Haus.

Keine Menschenschlange zu sehen – alles schon bedient oder aufgelöst? Wie wir hinterher erfuhren war dies allerdings der Nebeneingang. Das Haus nicht gross – eher unscheinbar zwischen den grossen alles überragenden Bankhäusern in der Frankfurter Innenstadt. Ich hatte wirklich vermutet dass Degussa in so einem der hohen Türme die Büroräume bzw. Verkaufsräume hat. Fehleinschätzung meinerseits.

Wir kamen in einen Raum – hier war eine kleine Sitzgruppe – und vor dem Tresen standen wirklich viele Menschen – ordentlich hintereinander. Ein Herr bedeutete den Neuankömmlingen dass sie sich ans Ende der Schlange begeben sollten, die sich in dem Nebenraum fortsetzte. Nur wir durften hier bleiben – uns wurde bedeutet, wir sollten warten. Ich schaute mich um: in den Wandauslagen – verglasten Schränken lagen Schmuckstücke – Uhren – Tiere aus Silber gearbeitet – kleine Schönheiten. Die Preise standen nicht dabei – aber ich bekam später einen Katalog in welchem ich die Verkaufspreise ersehen konnte. Alles nicht meine Einkunftsklasse (Gehaltsklasse kann ich ja nicht mehr als Rentnerin sagen)

Dann wurden wir von dem Herrn zu einem Aufzug gebeten – Vorzugsbehandlung aufgrund des Rollstuhls? Mit Sicherheit! Im oberen Stockwerk wurden wir in Empfang genommen und zu einem Büro gebracht. Hier artikulierten wir unsere Wünsche. Und die Dame, welche uns bediente schaute im PC nach, ob die Ware vorhanden ist. Das Beratungsgespräch dauerte nicht lange. Das Büro war sehr funktionell eingerichtet – kein Schnickschnack, kein Bild auf dem Schreibtisch – Tabletts, Tücher, Drucker, PC alles was man für diese Art Geschäft benötigt – nichts an Anschauungsmaterial! Die Rechnungen wurden ausgedruckt und auf ein Tablett gelegt. Das Geld kam dazu.
Die Dame selbst hatte auch nicht das Recht Wechselgeld auszuzahlen. Die Banknoten wurden von ihr zu einer Prüfstelle gebracht – von dort aus kam sie wieder und gab uns das Wechselgeld, schickte uns mit (dem Aufzug) wieder nach unten und versicherte uns, dass sie uns am Aufzug unten in Empfang nehmen würde.

Hier mussten wir dann wieder warten bis eine der Kabinen frei wurde. In diesem Nebenraum gab es Kabinen, die mit einem Vorhang geschlossen wurden, wenn ein Kunde sich darin befand. Auch hier wieder Regalböden in den verglasten Schränken. Auch hier Schmuck – Barren – Uhren – Tiere. Und an einem kleinen Ständer hingen Tüten in verschiedenen Größen. Hier konnten dann die Kunden ihre eingekauften Preziosen, die bereits in schwarzen Schachteln aus den Kabinen herausgetragen wurden in die vorhandenen Tüten einpacken. Eine der Kundinnen hatte ihren Hund dabei und mühte sich ab die schwarzen Schachteln in eine der Tüten zu stecken – der Hund zog und zerrte…...

Als ich an der Reihe war, konnte hinter mir der Vorhang nicht geschlossen werden, das machte den Angestellten, der hinter der Glaswand sass, etwas nervös. Dieser Schalter war so gestaltet wie früher bei den Kassen der Banken. Oben Glaswand – ein schmaler Schlitz dann der hölzerne Tresen. Mit den Rechnungen und verschiedenen Schriftsachen musste ihm die uns begleitende Dame zweimal alles erklären – dann erst waren dem Angestellten die Vorgänge klar. Ich steckte die Rechnung und die Ware ein, dann rollte ich mit dem Rollstuhl rückwärts aus dieser kleinen Kabine und Uwe konnte bedient werden. Hier schloss sich der Vorhang und ich konnte mir die Stücke in den Regalen noch einmal genau betrachten.

Die Degussa kam erst 2010 in den Besitz der heutigen Eigentümer. Die Bankiersfamilie von Finck erwarb für zwei Millionen Euro die Nutzungsrechte an dem Namen Degussa in Verbindung mit dem Edelmetallgeschäft. Degussa Goldhandel lässt seine Barren bei der Schweizer Scheideanstalt Valcambi herstellen. Degussa Goldhandel unterhält zehn Filialen in Deutschland in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München und anderen europäischen Städten wie Zürich, Madrid und London sowie in Singapur. Und die Firma ist auf weitere Expansion ausgerichtet.
gerhild
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Re: Ist der Euro noch sicher?

Beitrag von gerhild »

Nun Johanna, wenn der Automat mit weniger Geld bestückt war, kommt halt einmal nicht mehr heraus.
Nach so einer Begebenheit gleich den Euro und dessen Sicherheit anzuzweifeln ist doch wohl etwas weit
hergeholt.

Das gibts bei uns auch. Wenn der Automat nicht voll Scheinen ist und viele Geld abheben, ist es schon
möglich, dass halt mal nicht der volle Betrag herauskommt.

Entweder man geht zu einem anderen Automat der gleichen Bank oder wartet mal 1 Tag ab und versucht
es erneut. Von Montag bis Freitag sind die Banken offen, also kann man auch zum Schalter gehen.
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Sternkeks
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Re: Ist der Euro noch sicher?

Beitrag von Sternkeks »

Ja, gerhild, man kann auch zum Schalter gehen - wenn man einfach so ohne Hilfe gehen kann. Und am Schalter muss man Gebühren zahlen dafür, dass man vom eigenen Geld etwas ausgezahlt haben will. Toll, oder???

Euro sicher oder nicht, mir egal, Hauptsache, die schaffen das Bargeld zu meinen Lebzeiten nicht ab. Mit Karte oder "Smart-Pay" hab ich doch keinen Überblick mehr über meine Ausgaben. Im Geldbeutel sehe ich, was ich zur Verfügung habe und kann mich danach richten: wenn was drin ist, kann ich was kaufen, wenn nicht, dann eben nicht!
Gerade wieder beim Frisör erlebt: wie will ich dem Mädel denn Trinkgeld in die Hand drücken? Mit Karte oder sowas??? Da würde die menschliche Geste und das Dankeschön doch auf der Strecke bleiben.
Wie steck ich meinem Kind oder Enkel das Kirmes,- Geburtstags,-Sonntags, oder "nur so" -geld zu??? Also ich bin immer noch so altmodisch und meine, dass "Bargeld lacht".
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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Johanna
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Re: Ist der Euro noch sicher?

Beitrag von Johanna »

Gerhild erst mal früh um 9 Uhr sind nicht viele Leute auf der Bank und dann sollte man vielleicht auch mal Beiträge und Kommentare von Wissenschaftlern und Fachleuten lesen..... Soviel dazu ob der Euro noch sicher ist. Der run auf Silber und Gold mag in der Schweiz nicht so augenfaellig sein, hier in Deutschland aber schon.
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Johanna
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Re: Ist der Euro noch sicher?

Beitrag von Johanna »

Ach ja hab vergessen gerhild wir waren auf dem Sprung nach Frankfurt.... Einen Tag warten oder wie?
Auch das ist nicht immer machbar. Bitte gerhild alles genau lesen waere schon mal von Vorteil. Und eine zweite gleiche Bank gibt's hier nicht, sondern nur andere.
Sternkeks ich hoffe auch dass uns das Bargeld erhalten bleibt.
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