Japanische Gärten

 

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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Japanische Gärten

Beitrag von Johanna »

Der japanische Garten in Bethel

Ganz in der Nähe vom Hotel in welchem wir übernachteten ist ein kleiner japanischer Garten angelegt. Rings herum ist in einem Halbrund eine Mannshohe Mauer gebaut mit einem japanisch gestalteten Holztor, welches aber immer verschlossen ist.
Allerdings sind in der Mauer auch zwei Fenster ein gebaut, die die Sicht von aussen nach innen und umgekehrt ermöglichen.

Auf einer Seite ist die Sicht auf den Garten von einem erhöhten Podest aus möglich. Auf diesem Podest stehen in Abständen Bänke. Man hat je nach Tageszeit und Wetter/Lichteinfall immer wieder einen anderen Eindruck.
Wasser gibt es nicht wie bei „normalen“ japanischen Gärten, sondern das Wasser wurde durch hell- und mittel-graue Kieselsteine stilistisch angelegt. Diese Ansicht der Wasserflächen wurde mit Rechenfurchen unterstützt. Es ist ein Trocken-Landschafts-Garten.

Grössere flache Steine als Schritt-Steine sind vorhanden und diese Schritt-Steine helfen dabei über das Wasser (den Fluss) zu gehen.

Ausserdem gibt es eine steinerne Brücke zu einer Insel die sich in der Mitte der Anlage befindet. Auch auf den verschiedenen Abschnitten kann man gut platzierte grössere Felsen sehen. Dieser japanische Garten ist nur zum Betrachten , er wird nicht betreten.
Er wurde für das japanische Kaiserpaar gebaut. 1993 haben sie Bethel besucht und dabei viel über den Umgang mit Alten aber auch mit behinderten Menschen gelernt. Denn damals gab es solche Einrichtungen in Japan nicht.
(Diese Information entnahm ich einer Schautafel) Der Garten entstand aus diesem Grund in den Jahren von 2001 bis 2003.

Ein japanischer Garten ist etwas ganz besonderes – ein stiller Ort, in welchem die ganze Welt erkennbar sein soll. Nämlich Wasser und Erde, Feuer und Luft. Doch Jeder kann etwas eigenes darin sehen.

Um die Steine/Felsen ist Moos gepflanzht. Die Insel in der Mitte der Anlage wird von einem grossen Baum beherrscht. Ringsum an der Mauer sind ebenfalls kleinere Bäume und Büsche, Funkien und anderen passende Stauden zu sehen. Der Garten selbst wird von einem Fachmann für japanische Gärten seit 1998 gepflegt und wird unterstützt von Auszubildenden des Garten- und Landschaftsbaus im Berufsbildungswerk Bethel.

Ich habe mir den Garten mehrfach an unterschiedlichen Uhrzeiten angesehen, die Ruhe und Stille hier genossen und mir vorgestellt, an welcher Stelle ich in diesem Garten gerne sitzen möchte. Dabei kam ich zu dem Schluß, dass ich wie eine Löwin genau auf der Höhe der mittleren Insel unter diesem wunderschönen Baum sitzen möchte. Denn von hier aus hätte ich den besten Überblick über das kleine Reich!

Der japanische Garten in Hasselt/Belgien…..

…..ist dagegen parkähnlich angelegt. Bedingt durch Corona sind die Wege als Einbahnstraßen gekennzeichnet.
Auch hier sind viele Bäume in japanischer Art und Weise geschnitten, dressiert, Äste abgestützt.
Brücken führen über die Wasserarme in welchen sich Kois verschiedener Grösse und Farbe tummeln.
In Abständen werden Besucher durch Schilder gebeten das mit Moos bepflanzte Gelände nicht zu betreten, damit dieses Gewächs geschützt wird.

Um einen grossen Wasserfall führt ein Steinweg herum. Die Felsen und Steinplatten wurden so platziert, daß man vorsichtig um diesen Drakenpoort-watervall herumgehen kann. Auch Steinlaternen sind im Wasser aufgestellt und vermitteln dadurch so den Eindruck japanischer Gartenkunst.

Auf unserem Weg kamen wir an einem grösseren Gebäude vorbei. Hier finden Teezeremonien statt. Außerdem wird hier an Hand von Fotografien die Einkleidung und das Schminken sowie das Frisieren einer Geisha gezeigt. Alles in allem ist dies eine aufwendige und kunstvolle Arbeit.
Ein Raum in diesem Haus zeigt ein typisches japanisches Zimmer in welchem man auf Matten schlafen kann oder knieend vor einem kleinen Tischchen Tee trinkt usw.
Vor diesem Haus sind Feuerstellen in der Erde installiert.

Für Kinder sind in Abständen Thai Chi Übungen auf Hinweisschilder aufgemalt mit einer ausführlichen Beschreibung.

In einem offenen Holzbau wurde eine Glocke aufgehängt. Davor schwingt ein grosser Holzstamm als Klöppel um diese Glocke zum schwingen zu bringen. Auf der Glocke ist die Inschrift in Niederländisch und japanisch zu lesen: „Lasst das Glockenläuten erklingen für Frieden und Freundschaft. Hier und über die ganze Welt.“

Ein anderer kleiner Schrein (Shinto-tempel) besagt dass dieser Tempel mit Respekt behandelt/betrachtet werden soll weil er auch Hiroshima und seiner getöteten Menschen gedenkt.
Im Innern ist ein Spiegel, das Symbol von Weisheit und Anwesenheit von Schicksal jedes Menschen.

Außerdem steht hier eine Holzsäule als kleines Denkmal für das Andenken an den Tsunami 11.3.2011
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