ortsnah gezeugt

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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ortsnah gezeugt

Beitrag von Johanna »

Ortsnah gezeugt!

Museumsbesuch am Sonnabend und am nachmittag schlenderten wir durch Speyer – der Dom, die Altstadt. Wir wollten uns einiges ansehen. Also liefen wir vom Hotel am Technikmuiseum zu Fuss in die Stadt. Der Dom – weithin sichtbar wies uns den Weg.

Ein netter Museumsbesucher meinte dass wir nur dem roten Radweg folgen bräuchten, dann würden wir direkt in der Altstadt und beim Dom ankommen. Uwe schob meinen Rollstuhl, für mich war der Weg absolut zu weit.

Wir kamen in einem Park an, Kirmes mit Buden, Spielareale für Kinder, Fressbuden und Süssigkeiten alles war vorhanden. Doch wir wollten ja zuerst zum Dom und uns diesen anschauen. Also nach dem Weg fragen. Im Park liefen zwar viele Menschen herum aber wen sollten wir fragen? Viele hatten eine Kamera um den Hals hängen, sahen nach Touristen aus – doch auf einer Parkbank sahen wir eine junge Frau die neben sich einen Kinderwagen hatte, daneben sass ein Afrikaner der ebenfalls einen Kinderwagen – einen kleinen Sportwagen - neben sich hatte mit einem etwas älteren Kleinkind. Uwe meinte dazu: Die haben die Kinder sicher ortsnah gezeugt, die sind von hier, lass uns die fragen…..gesagt, getan.
Wir erhielten auch erschöpfende Auskunft mit dem Hinweis, dass man doch am besten mit dem Rollstuhl die „Umwegstrasse“ nehmen sollte, auf dem direkten Weg würden zu viele Treppenstufen zum Dom hinaufführen.
Der Dom zu Speyer – durch Kaiser und Könige berühmt – ist kein sehr imposanter Bau.
Das grosse Portal hat eine metallene Tür, die durch Kassetten unterteilt ist. In jeder dieser Kassetten sind Bilder, die aus der Bibel bzw. durch Heiligenschein verzierte Figuren enthalten. Adam und Eva – die Händehaltend aus dem Paradies vertrieben wurden – Kain der den Abel erschlug - die Geburt Jesu oder das Abendmahl – die Kreuzigung – die Arche Noah.
Im Eingang sind in Wandnischen Figuren der Herrscher aufgestellt.
Die Herrschergräber im Dom zu Speyer sind beschrieben – die Gräber selbst schmucklose Steinplatten.
Als Kaiser Konrad II. 1039 starb wurde er inmitten der Dombaustelle beigesetzt. Sein Sarkophag ist deshalb mit Eisenbändern gesichert. Auch Konrads Frau wurde im Dom beigesetzt, Der Sohn des Domg5ründers, Heinrich III. Sowie sein Enkel Heinrich IV. Fanden ebenso wie die Ehefrau Bertha hier ihre letzte Ruhestätte. Mit Heinrich V. erlosch dann die Dynastie der Salier, die nun vollständig im Dom bestattet war. Über 600 Jahre beteten Stuhlbrüder eine Gemeinschaft aus armen Laien für die Seelen der toten Herrscher.
Nach dem Begräbnis des letzten Salierkaisers wählten auch die darauffolgenden Staufer den Dom als Begräbnisort. 1184 wird Beagttrix die Frau des Kaisers Friedrich Barbarossa hier begraben. Der nächster Kaiser der hier begraben wurde war Phillip von Schwaben und damit wurde diese Grablege zur transdynamischen Grablege. Die erste in dieser Fiorm. Rudolf von Habsburg wählte auch diesen Dom bewusst als Ort seiner Beisetzung aus, Nach ighm wurden sein Sohn Albrecht von Österreich und zuletzte Adolf von Nassau hier begraben. Das Grabdenkmal des Rudolf von Habsburg wurde 1810 bei Bauarbeiten im ehemaligen Johanniterhof entdeckt.
Soweit die Krypta, die in den Nebennischen nur diese Grabplatten aufweist – kein Schmuck, keine Kreuze – nichts.

Der Altar zwischen den Säulen in der Apsis sehr schmucklos, erhellt durch ein Fenster.

Wir verliessen den Dom um die Strasse in die Altstadt zu nehmen. Uwe brauchte unbedingt ein T-Shirt oder eine andere Jeans, ein weiteres Paar Socken, denn er hatte zwar seine Tasche in Eschwege gepackt, diese aber im Bad vergessen. Er wollte sich dort sein Rasierzeug einstecken – das hatte ich aber schon gepackt, deswegen drehte er sich um, vergass Tasche und Jacke mit zu nehmen. Beim Einpacken der Taschen ins Auto achtete ich auch nicht darauf und Uwe hatte sie einfach vergessen….. und stand nun in Speyer vor dem Problem sich eine zweite Garnitur Klamotten kaufen zu müssen. Wir betraten ein Kaufhaus, fragten eine Verkäuferin nach grossen Grössen und wurden verneinend beschieden. Aber diese nette Dame machte uns darauf aufmerksam, dass vielleicht C & A grosse Herrengrössen anbieten würde. Wir liefen zurück zu C & A und suchten die Herrenabteilung auf. Leider war hier auch nichts in Uwes Grösse zu bekommen. 3 XL oder 4 Xl in T-Shirt wird eben nicht überall angeboten. Genauso sah es auch mit Jeansgrössen aus,
Nachdem wir in einem Strassencafé ein Teilchen und ein Getränk zu uns genommen hatten liefen wir zurück zu dem Spektakel im Park, gönnten uns dort noch eine Bratwurst mit Fritten und Uwe schob mich zurück zum Hotel. Dort angekommen wurde wieder geduscht, denn es war ziemlich warm und bei mangelndem Klamottenwechsel sowieso dringend nötig.

Für den nächsten Tag hatten wir uns das zweite Technikmuseum in Sinsheim vorgenmommen, da diese beiden Museen Speyer und Sinsheim zusammengehören. Wenn man schon einmal in der Gegend ist, dann muss man einfach beides erlebt haben.
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