die Rosenfee

 

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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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die Rosenfee

Beitrag von Johanna »

Die Rosenfee

Unter einer alten Linde waren Tische und Stühle aufgebaut und rund um den dicken Stamm des Baumes war eine Bank gezimmert. Ein herrlicher Platz um bei einem heissen Sommertag den kühlen Schatten des Laubdaches zu geniessen.

Auf den Beeten sind die gepflanzten Rosenstöcke alle mit kleinen Hinweisschildern versehen und in Abständen sind auch Tafeln aufgestellt. Hier erfährt man viel über die Gründer des Rosariums – Herkunft und Beweggründe.

An einem weissen, überaus schönen Pavillon sehen wir ein weisses Herz über dem Eingang und vermuten dass hier bei Bedarf ein Standesamt einquartiert ist, denn auch hier kann man sich „trauen“.

Und dann gibt es ein Café in welchem wir einkehrten. Hier konnten wir unter verschiedenen leckeren Kuchen und Torten auswählen und entschieden uns für eine Rosentorte. Die Crème war sehr luftig und leicht und schmeckte ein wenig nach Rosen – Himbeeren gaben dem Tortenstück die nötige Fruchtsüsse. Eine auf der Zunge zartschmelzende Versuchung der wir nicht widerstehen konnten.

Auf einer Tafel konnten wir etwas über einen der Gründer des Rosariums lesen:
Der Kaufmann Albert Hoffmann war aktives Mitglied des Sangerhäuser Verschönerungsverein und 1897 schlägt er dem Verein Deutscher Rosenfreunde vor, das geplante Vereinsrosar zur Erhaltung von Rosen in Sangerhausen anzulegen. Nachdem er auch die Stadträte für dieses Projekt begeistern konnte schuf er zusammen mit Professor Ewald Gnau die Voraussetzungen für die Eröffnung am 03.07.1903. 1100 Rosensorten stellt der leidenschaftliche Rosensammler aus seinem privaten Garten für das Eröffnungssortiment zur Verfügung. Bis 1923 war er als ehrenamtlicher Rosengärtner im Rosarium tätig.

Und hier hat sich Uwe etwas schönes ausgedacht. Im September heiratet eine Enkelin, sie hat einen Garten – also bekommt sie von uns 1 Rosenstock mit weissen Blüten (Schneewittchen) und einen roten Rosenstock – dazu habe ich speziell behandelte Rosen gekauft. Sie sind jahrelang haltbar – benötigen kein Wasser, keinen Dünger, sind präpariert und verwelken nicht. 3 rote und 2 weisse Rosen. Die Beratung durch eine Rosengärtnerin war sehr intensiv und wir haben uns mit der Auswahl auch viel Zeit gelassen.


Auf unserem Weg durch den Park wieder Richtung Ausgang sahen wir aus gemauerten Ziegelsteinen eine weibliche Figur – von hinten sieht sie wie eine Prinzessin aus – das Schild bezeichnet sie als Rosenfee. Sehr ungewöhnlich aber naturgetreu und schön anzusehen.

Und dann wieder ein schriftlicher Hinweis über eine Besonderheit:
die „schwarze Rose“.
1933 brachte der Holsteiner Züchter Max Krause die schwärzlich-rote Teehybride „Nigrette“ in den Handel. Lange galt sie als die dunkelste Rose. Eine wirklich tiefschwarze Rose ist bisher nicht bekannt aber immer wieder wird deren Züchtung versucht. Nigrette ist in der Knospe und im Aufblühen samtig schwarzrot und gilt damit bis heute als eine der dunkelsten Rosen, Leider zeigt sie sich als sehr anfällig gegenüber Pilzkrankheiten.

Nach einer Wegbiegung sahen wir einen überreich blühenden Goldregenbaum.

Insgesamt hat das Europa Rosarium die weltgrösste Rosensammlung, ein Museum für Rosen von der Antike bis zur heutigen Zeit. Die hier im Rosarium gepflanzten Arten und Sorten haben einen unschätzbaren Wert für die Gartenkultur, Daher werden auch schwächer wachsende und krankheitsanfällige Rosen mit erheblichem Aufwand für die Nachwelt erhalten.

Ein Garten der wirklich jeden Besuch Wert ist – zu jeder Jahreszeit!

Zum Abschluss noch ein Rezept für eine Rosenbowle
Man benötigt die Blütenblätter von 6 – 8 stark duftenden Rosen,
ein Glas Rosenlikör oder Cognac,
20 ml Rosenblütensirup oder 125 gr. Zucker,
eine Flasche trockenen Weisswein
zwei Flaschen trockenen Sekt
und eine Flasche kohlensäurehaltiges Mineralwasser,
Zubereitung:
Die frisch gepflückten Rosenblütenblätter lässt man mit dem Rosenlikör oder Cognac dem Rosenblütenhonig oder Zucker sowie dem Wein ein bis zwei Stunden im Kühlschrank ziehen. Dann wird alles durch ein Sieb in ein gläsernes Gefäss gegossen und mit Sekt bzw. Mineralwasser aufgefüllt. Vor dem Servieren streut man frische Rosenblütenblätter hinein.
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