Landesgartenschau

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Landesgartenschau

Beitrag von Johanna »

Fulda - Landesgartenschau

Feiertag in der Republik – Sonnenschein – was macht man wenn man nicht zu Hause in der Bude sitzen möchte? Man sucht sich ein Event, vergleicht und fährt los. Vorausgesetzt der Weg ist nicht zu weit.
Im Internet fand Uwe die Landesgartenschau und ich stellte mir anhand von Internet zusammen was mich dort interessieren könnte/würde. Da kam so einiges zusammen – die Liste wurde lang und länger – also stand fest: Landesgartenschau wir kommen!
Brötchen, Getränke, Tabletten, Daylipack, Rollstuhl und zwei Gehhilfen alles kam in den Knut.
Wir fuhren zeitig los, denn erfahrungsgemäss werden bei solchen Freizeitmöglichkeiten die Anlagen ab Mittag sehr voll.
Wir kamen in Fulda an und stellten fest, dass die Hinweisschilder für die Parkplätze der verschiedenen Gärten mehr wie mangelhaft von der Stadt angebracht waren. Letztendlich landeten wir im Parkhaus der für den Rosengarten/Genußgarten gedacht war. Rosengarten? Wir haben in Sangerhausen genug Rosen gesehen – jetzt ist erst einmal der Besuch vom Orchideenhaus geplant.

Das Orchideenhaus – ein grosses Glasgebäude welches erst einmal in der Hauptsache der Gastronomie zugeordnet werden kann. Nur in einem offenen Nebenraum sind Orchideen ausgestellt.
Gleich beim Eingang zu diesem Nebenraum war ein grosser Glaskasten hinter dem Phalaenopsis in verschiedenen Gefässen ausgestellt waren.

Viele Orchideen in dem Nebenraum hängen von der Decke herab. Sie sind an den mit Moos umwickelten Wurzeln festgebunden. Die Blumenköpfe hängen also von der Decke herab. Eine schöne Möglichkeit viele Pflanzen zu präsentieren. Denn die Orchideen holen sich ja aus der Luft die Feuchtigkeit zum wachsen und blühen. Ich vergleiche das Orchideenhaus mit dem in Sri Lanka. Dort war die warmfeuchte Luft ideal für die verschiedenen Orchideenpflanzen. Das Klima war dem natürlichen Urpsrung angepasst. Anders hier – durch die offene Weise der Präsentation waren die Temperaturen für die Besucher normal. Die Dekorationen mit Flamingoblumen, Einblatt und anderen Gewächsen waren sehr schön anzuschauen.

Die Flamingoblumen bilden mit mehr als 600 bis über 1000 Arten die einzige Gattung der Familie der Aronstabgewächse. Diese Gattung ist im tropischen Mittel- und Südamerika und auf den Karibischen Inseln verbreitet. Und ich kann mich erinnern wie viele Touristen diese Blüten auf dem Heimweg vom Urlaub auf Gran Canaria im Flugzeug transportierten. Die Anthurie erfreut den Besitzer mit immer neuen Blüten die bis zu 8 Wochen halten. Sie wird wirklich zu Recht auch als Symbol für exotische Schönheit benannt.

Das Einblatt und andere Gewächse waren hier ebenso in ausgefallen schönen Dekorationen zusammengestellt.

Der gelbe Frauenschuh hat auch den Namen Kriemhilds Helm und fängt sich seine „Nahrung“ die aus der Luft kommt. Als Fliegenfalle werden kleinere Insekten durch den aromatischen Duft angelockt und wenn sie einmal in dem Kessel sind kommen sie nicht wieder heraus.

Strelizien waren auch ein Highlight – diese Blumen halten bis zu 3 Wochen in der Vase. Sie werden auch Paradiesvogelblume genannt. Bilden wunderschöne Kontraste zu Orchideen, Einblatt oder Frauenmantel.
Auch ganz normale Zwiebeln zählten zur Dekoration auf den Tischen. Die Zwiebeln hatten bereits das Grün wieder aus der Knolle geschoben.
Die Farbenpracht und Formenvielfalt der Orchideen habe ich im Bild festgehalten.

Beim Ausgang von diesem Nebenraum war an einer grossen Platte ein Schmetterling in überdimensionaler Grösse mit Orchideenblüten angebracht. Die Besucher konnten sich davor stellen und auf den Fotos sah man dann die Menschen mit riesigen orchideengeschmückten Flügeln wie einen Schmetterling.

Nach dem Orchideenhaus liefen wir hinüber in den nächsten Themengarten den Kulturgarten.

Hier hatte es uns der Teil mit den Kletterpflanzen angetan. Knöterich wächst ja in einem Jahr bis zu 6 m – diese Erfahrung habe ich selbst in meinem Garten in Köln gemacht – die Kletterhortensie dagegen hat einen sehr langsamen Wuchs, aber das Holz ist wunderschön dunkelrotbraun, welches auch im Winter reizvoll anzusehen ist. Dies habe ich allerdings in diesem Gartenteil nicht gefunden. Es gibt allerdings noch andere Kletterpflanzen die ein Gerüst brauchen – von Klettergurken hatte ich vorher noch nie etwas gehört oder gelesen. Sogar die Früchte kann man essen die wie eine Kiwi schmecken sollen.

Und dann kamen wir in einen Teil des Kulturgartens der eigentlich für eine Landesgartenschau ungewöhnlich ist. Spuren der Erinnerung ist eine Sonderausstellung auf dieser Landesgartenschau.
Es werden nicht nur bepflanzte Schaugräber gezeigt sondern auch eine moderne Grabfeldgestaltung, der Memoriam-Garten und verschiedene Themen als Anregung für eine Grabgestaltung.
Hier waren Gräber, Grabbepflanzungen und auch Grabsteine ausgestellt. Ungewöhnliche und schöne Erinnerungen. Z.B,. eine Treppe die zu einem halb geöffneten Tor führt als Grabstein oder aber auch eine kleine Säule aus aufgeschichteten runden polierten Steinen daneben ein Licht eingelassen in dem zweiten Stein, mit dem Spruch „unsere Liebe leitet Dich umher und überwindet jedes Felsenmeer“. Aussergewöhnliche Grabstein-Inschriften z.B. das Porträt eines Mannes und darunter seine Handynummer…..

Vor dem Ausgang dieser Abteilung wurde auch noch die Erde besprochen – welche Erde für welchen Gebrauch….

Für Kinder war hier viel geboten – nicht nur Spielplätze oder Schaukeln – nein es waren Rampen angelegt, die in der Mitte eine Nut hatten in der man einen kleinen Ball herunter rollen lassen konnte. Die Kinder legten den Ball in die Nut und mussten dann so schnell wie möglich bis zum anderen Ende laufen um den Ball mit den Händen zu fangen, aber die meisten der Kleinen hatten zu kurze Beine und waren zu langsam, aber dass es grossen Spass machte konnte man sehen.

Auf einer Fläche waren runde „Trittsteine“ angebracht – es gehörte zu Wasserspielen. Wenn ein Kind auf diesen „Trittsteinen“ herumsprang dann war das wie eine Pumpe und es spritzte etwas Wasser aus dem Rand der Steine heraus.

Es waren einige Rollstuhlfahrer hier unterwegs, für die Aufgänge waren nicht nur Treppenstufen angelegt sondern auch sehr lange gewundene Auffahrtrampen.

Trotzdem bin ich froh dass ich keine Dauerkarten kaufte, denn alles in allem war ich enttäuscht von dem was ich sah – ganz besonders von dem letzten Garten – Sonnengarten – den wir ansteuerten. Hier war das einzige was uns noch interessierte die Anlage für Hochbeete. Das Feld mit den Strohballen oder aber auch der Teil in welchem Ziegen untergebracht waren war nicht so toll – ausserdem pfiff der kalte Wind ganz schön und von Sonne und Wärme keine Spur.

Die Abteilung für Bienen haben wir ausgelassen, genauso wie das Insektendorf.
Auf dem Weg haben wir so einige Insektenhotels gesehen, das reichte uns vollkommen aus.

Zum Schluss wollten wir den ShuttleBus zurück nehmen aber leider fiel dieser Bus aus und wir mussten den Rückweg bis zum Parkhaus wieder unter die Füsse nehmen. Uwe hatte ganz schön zu tun, diese Kilometer „abzuarbeiten“. Aber wir haben ab und an doch eine Pause gemacht um den mitgebrachten Proviant zu vertilgen.
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