internationale Mühlen

 

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Johanna
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internationale Mühlen

Beitrag von Johanna »

Internationale Mühlen

Kreta
An den Hängen von Selli auf Kreta stehen noch mehrere dieser ungewöhnlichen Mühlen. Sie begrenzen die Getreideebene von Lassiti. Ungewöhnlich ist dass sie direkt in die Berge der Hügelkette eingebaut sind und sich nicht im Wind drehen lassen. Heute sind diese Mühlen nur noch Ruinen mit eingefallenen Dächern, zerfallenen Mühlrädern und Stümpfen die der Rest der einstigen Flügel sind, Monique Monsterleet hat eine dieser Mühlen wieder in Stand gesetzt.

Rumänien
In Bessarabien am schwarzen Meer steht eine alte Pfahlwindmühle an der Küste des schwarzen Meeres. Sie diente als Getreidempühle . Derselbe Typ wurde aber auch verwendet um das Salzwasser in die Salzpfannen zu heben. Auf den Hügeln von Siebenbürgen kann man heute noch hölzerne Windmühlen in oftmals langen Reihen stehen sehen. Bei der Pfahlmühle reicht der lange Königsbalken um den die Mühle in den Wind gedreht wird bis ins Erdreich. Er ist mit Steinen ummauert.

Südafrika Groote Schuur bei Kapstadt
Im 17. Jahrhundert hatten die Holländer beschlossen für den Bedarf der Schiffe die von Holland nach dem fernen Osten fuhren, einen Zwischenhafen mit Erholungsstation anzulegen. Dafür wählten sie jenen Teil Südafrikas aus, in dem jetzt Kapstadt gelegen ist. Am 6. April 1652 landete an der Küste dieses Gebiets der von der holländischen „Vereinigung Ostindische Kompanie“ beauftragte Befehlshaber Jan Anthonies von Riebeck, der hier die Kapkolonie gründete. Ab 1657 liessen sich hier einige Holländer in diesem Gebiet nieder, legten sich Bauernhöfe an, brachten Mühlen auch nach Südafrika. „Mosterts Mäühle“ wurde 1796 auf der Farm des Freibürgers van Reenen errichtet . Nach ihrem verfall hat die Südafrikanische Regierung die Niederländische Regierung umn Unterstützung bei der Restaurierung der Mühle gebeten. Diese Schickten einen Satz Mühlenflügel und einen Mühlenbauer der vor Ort die Mühle in einen funktionsfähigen Zustand versetzte.

Ukraine Korssun-Schewtschwnkiwski
Das Original dieser Mühle ist ein hohler Mühlenkörper der daran erinnern soll dass in dieser hügeligen Gegend südlich von Tscherkassy vor dem zweiten Weltkrieg zahlreiche Windmühlen gestanden haben . Sie sind im Krieg alle zerstört worden. Typisch für dieses ukrainische Holzbauwerk sind die reichlichen Verzierungen an Fenstern, Türen, Vorsprüngen und Dächern. 1988 wurde diese Mühle hier im Mühlenmuseum originalgetreu nachgebaut und mit einem kompletten Mahlwerk ausgestattet. . Die Mühle war der Ausgangspunkt für die Städtepartnerschaft zwischen Gifhorn und Korssun Schewtschenkiwski.

Österreich – Retz
Eine Überraschung bietet sich dem Besucher mitten im Weinviertel von Retz nahe der Grenze zu Tschechien. Hier findet er in voller Schönheit Österreichs einzige Windmühle. In jener Hügellandschaft nördlich von Wien, in der gesegnewte Weine reifen, erbaute anno 1772 der „behördlich befuigte“ Windmüller F Zimmer die erste hölzerne Windmühle von Retz. 1830 kaufte Josef Bergmann die alte Holzmühle und errichtete an ihrer Stelle eine Steinmühle in Form eines Kegelstumpfes. Diese Mühle war bis 1927 in Betroieb . Heute bildet sie mit ihren 4 Flügeln das Wahrzeichen von Retz.

Bulgarien – Dobrutscha
Die Hauptverbreitungsgebiete der Windmühlen in Bulgarien sind die flachen Landesteile in der Dobrudscha und an der Schwarzmeerküste. Die bulgarischen Pfahlmühlen ältesten Typs sind vergleichbar mit den westeuropäischen Bockwindmühlen. Der Mühlenkörper des hier gezeigten Modells steht auf einem runden Steinsockel, Ein tief in die Erde versenkter Pfahl ragt von der Mitte des Sockels ins Mühlengehäuse. Um diesen Pfahl der diesem Mühlentyp seinen Namen gab wird der ganze Mühlenkörper auf Holzkufen in den Wind gedreht.

Polen
hier wurde von einem Bauingenieur aus Posen eine Bockwindmühle dem Gifhorner Mühlenmuseum geschenkt. Der erbauer war ein anerkannter Mühlenfachmann, Seine Leidenschaft galt auch dem Mühlenmodellbau. Für seine Verdienste um die Erhaltung der Mühlen in Polen wurde Feliks Klaczynski vom polnischen Staat mit einem Orden ausgezeichnet.

Biederlande – leiden
Vor der Belagerung von leiden im Jahre 1575 stand diese Bockwindmühle auf dem Wall in Wittenpoort. Nach der belagerung setzte die Großmutter des Malers Rembrqandt van Rijn mit genehmigung des Gouverneurs eine neue Mühle auf den selben Bock, Sie wurde „De Rijn“ genannt. Die Mühle diente zum Ölschlagen aus Wacholderbeeren, um daraus den genever, eine niederländische Spirituosen-Spezialität herzustellen.

Ungarn
Ewrfunden wurde dieser Typ einer Schiffsmühle um 536 nach Christus aus einer Notlage durch den oströmischen Feldherrn Belisar. Während des Gotenkrieges belagerten die Ostgoten ein Jahr lang Rom und leiteten die zum Betreiben der Wassermühlen dienenden Wasserleitungen ab. Infolge derssen konnte kein Getreide gemahlen werden und der Stadt drohte der Hungerstod. Belisar kam jedoch auf den glücklichen Gedanken, die Mühlen auf Wagen zum Tiber zu bringen und auf dem Fluss auf Kähnen zu verankern, wo sie dann auf diesen schwimmend von der Kraft des strömenden Wassers getrieben wurden. Von Rom aus verbreiteten sich die Schiffsmühlen in ganz Europa.
Im Jahr 840 wurde die erste Schiffsmühle bei Strassburg und 1112 bei Mainz erwähnt, Die Blütezeit dieser Bauwerke lag im 16. und 17. Jahrhundert. Die Schiffsmühle war eine Variante der Wassermühle . Die Lebensdauer einer Schiffsmühle betrug zwischen 40 und 50 Jahren.
1861 wurde in der Mannheimer Schiffahrtsakte der Bau von Schiffsmühlen auf dem Rhein verboten. 1926 verschwand die letzte deutsche Rheinschiffsmühle bei Ginsheim.

Die Steinsorten sowie die Arbeitsweise der Mühlsteine wurde ausführlich beschrieben.

Sandstein ist zwar hart, konnte aber wegen starkem Abrieb nicht für die Mehlherstellung sondern nur für die Futterschroterei verwendet werden.

Granit und Porphyr: ist sehr hart und porös, daher für gute Mahlqualitäten geeignet.

Franzose : Süsswasserquarz aus dem französischen Gebiet La Ferté-sous-Jouarre, auch als Champagnerstein bezeichnet . Wurde vor allem für die qualitativ hochwertige Feinmehlherstellung verwendet.

Kunststein: Bedarfsgerecht zur Schrot- oder Mehlherstellung gegossen oder aus verschiedenen Steinsorten zusammengesetzt.
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