Eingewöhnung

 

Das Raubtier auf Samtpfoten

Moderator: Sternkeks

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Elfenwald

Eingewöhnung

Beitrag von Elfenwald »

Letzte Woche mußten wir leider unsere Katze einschläfern lassen. Damit der Kater nun nicht so ganz alleine ist, haben wir Dienstag eine andere aus dem Tierheim geholt. Da die Katzen nicht mit bei uns im Haus wohnen, sondern im Schuppen einen warmen Platz finden, haben wir uns eine doch recht wilde ausgesucht, die schon ein halbes Jahr im Tierheim festsaß und als direkte Hauskatze keine Vermittlungchance gehabt hätte. Zu uns hat sie schon Kontakt gefunden, läßt sich anfassen und kommt auch schon von sich aus auf uns zu, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen. Nur mit dem Kater will sie sich nicht anfreunden. Wer kann mir ein paar ein Tips geben, damit die Beiden doch noch halbwegs Kumpels werden können? Ist es besser den Kater seinen gewohnten Freigang zu geben, oder soll er während der Eingewöhnungszeit besser auch im Schuppen bleiben?
Kässpätzle

Beitrag von Kässpätzle »

Ich habe Dir keinen Tipp, denn unsere Tiger haben ihre eigenen Köppe, wem sie ihre Freundschaft geben und wem nicht. Gebe den Beiden Zeit (ihre Zeit) sich zu beschnuppern und aneinander zu gewöhnen. Eigentlich sollte man Katzen frisch aus dem Tierheim zu Beginn einige Zeit eingesperrt lassen. Aber geht das im Schuppen überhaupt?

Wir holten 2 Brüder (ein paar Monate alt) Anfang des Jahres aus dem Tierheim. Und sie mögen sich absolut nicht!!! Tollen und toben auch mit verschiedenen Katzen aus der Nachbarschaft. Hier im Haus (und draußen) gehen sie sich wenn möglich aus dem Weg, und treffen sie aufeinander, gibt es die wildesten Kämpfe. Ich habe nur die Sorge, dass einer vielleicht wegbleiben wird.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Aus der Ferne ist die Lage natürlich sehr schwer zu beurteilen!
Wie Kässpätzle schon sagt, die Miezen haben ihren eigenen Kopf.

Aber Frage (wahrscheinlich völlig überfüssig :wink: ) sind sie beide kastriert?

Falls nicht, kastrieren, so schnell wie möglich! Das allein kann schon hilfreich sein, weil Kastraten nicht mehr den geschlechtsspezifischen Duft absondern und deshalb von anderen nicht als Konkurrenz angesehen werden.
Normalerweise brauchen sie schon einige Zeit, um sich einzugewöhnen, das wäre mit einem "Edel"baby auch nicht anders!

Auch Katzen haben einen gewissen Besitzanspruch auf ihr Revier, und selbst wenn dein Kater sich darum wenig schert und die neue Katze akzeptiert, ist sich diese doch bewußt, daß sie in ein schon besetztes Revier eingedrungen ist. Eventuell versucht sie jetzt da was zu erobern, was sie gar nicht muß!
Gib ihr mindestens einen Monat um zu begreifen, daß der Kater freundlich ist! (FALLS er freundlich ist!)

Aus Tierheimerfahrung kann ich nur sagen, dass sie sich bisher noch immer arrangiert haben.... weil sie es im Heim MÜSSEN! Katzen können das verstehen, sie brauchen dazu nur unterschiedlich lange!

Im allerschlimmsten Fall hast du eine "Diva" erwischt, die nichts und niemand um sich duldet, das wäre Pech! Sie könnte, da beide ja Freigänger sind, sogar dermaßen katzig sein, dass dein Kater eines Tages die Schnauze voll hat und sich was anderes sucht zum Wohnen.

Aber, wie gesagt, das wäre der schlimmste Fall!

Was man probieren kann, wäre Baldrian, darauf fahren Katzen ab wie ich weiß nicht was. Ein paar Tropfen auf SEIN Fell, und sie schleimt sich bei ihm ein - vielleicht!

Mit Bachblüten kann mans auch versuchen, aber damit habe ich leider keine Erfahrung, habe nur davon gehört, und zwar nur Gutes!

Ich wünsch dir viel Erfolg!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
emmi

Beitrag von emmi »

Das ist sicher nicht ganz einfach, denn Kater haben ein ausgeprägtes Revieverhalten. In ihr Revier lassen sie nicht gerne NEUE rein.

Da muss sich die Katze wohl oder übel anpassen.

Spätestens in der nächsten Ranzzeit wird er sie wunderschön finden :D .

Ist er kastriert? dann bekommt sie nur Haue :)

Wenn sie sich aber einigermaßen aus dem Weg gehen können und beide weit voneinander gefüttert werden, müsste es klappen.

Mein Stubentieger braucht seinen warmen Platz im Kleiderschrank, die Kiste unten links :D , nicht zu teilen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.
Elfenwald

Beitrag von Elfenwald »

Hallo, ihr lieben, ich möchte mich erst mal für eure Ratschläge bedanken. Und um eure Frage zu beantworten, ja beide Tiere sind kastriert,bzw. sterilisiert. Im Schuppen sind sie gut unter Verschluss, einfach Katzenklappe zu und vorbei ist es für Ausreisser. Habe heute erst mal Baldriantropfen gekauft. Bin gespannt ob es funktioniert. Kann ich allerdings erst heut abend ausprobieren, da ich den Kater bei dem Wetter doch hinausgelassen habe und er sich bis zur Fütterungszeit meist sowieso nicht sehen lässt. Sollten die Beiden sich wirklich nicht vertragen, haben wir uns jetzt überlegt, den Schuppen evtl. räumlich voneinander zu trennen, damit beide Tiere im Winter ein warmes Plätzchen finden.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Also hatte ich dich richtig verstanden, der Kater ist friedlich, nur die Neue ist zickig?
Naja, sie kommt aus dem Tierheim, von daher denke ich, dass auch sie kastriert ist und es von daher wohl auch keine Rolligkeit geben wird! Normalerweise sterilisiert (= NUR Nachwuchs verhindern bei unveränderter Hormontätigkeit) man auch Katzen nicht, weil es so und so ein Bauchschnitt ist. Deshalb entfernt man die Eierstöcke komplett (=Kastration) und hat damit ALLE Vorteile für das Tier und sich selbst.
Es gibt keine Rolligkeit mehr, die fremde Kater anlockt, die dann alles zustinken und sich lautstark nachts prügeln, die Katze läßt die Kater nicht "ran" und umgeht damit Ansteckungen (Krankheiten, Ungeziefer) und Nachwuchs gibts auch keinen mehr.

Aber vielleicht "springt" sie ja aufs Baldrian :wink: Sagst du uns, obs geklappt hat?
Im Tierheim hatten wir große Erfolge damit, aber auch Nieten!

Den Schuppen zu unterteilen wäre eine gute Möglichkeit, wenn die beiden sich gar nicht mögen und nur prügeln. Jedenfalls freuts mich unendlich, daß deine/eure Lösung nicht "zurückinsheim" heißt!!!

Bei den richtig wilden Babys, die wir mit der Falle fangen mußten, und die gekämpft haben wie Löwen haben wir als allerletzte Lösung mit Valium gearbeitet.
Klar, grundsätzlich lehne ich den Einsatz solcher Medikamente ab, aber die Tierchen hätten niemals eine Vermittlungschance gehabt, geschweige denn, dass wir zur Untersuchung oder Pflege mal an sie rangekommen wären.
Unter Valium hatten die ein -sorry- "leckmichama.rsch"-Gefühl und lernten dabei, dass Menschenhände oder andere Katzen nicht gefährlich sind.
Nach wenigen Tagen, meist noch nicht mal einer Woche waren sie zahm, ängstlich noch, aber kooperativ!
Wenns bei euch also überhaupt nicht klappen sollte, bleibt immer noch so ein Pillchen!!! :)
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Elfenwald

Beitrag von Elfenwald »

Ganz genau, der Kater ist ganz lieb. Er läßt die Katze gewähren und sucht sich eben ein anderes Plätzchen. Und...ja ins Tierheim bringen wir die Katze auf gar keinen Fall zurück. Ne. ich brauchte nach unserem Besuch auch erst mal ein Stündchen um das Gesehene zu verarbeiten. Eher spiele ich mit dem Gedanken noch einen ganz speziellen Kater dort "herauszuholen". Was mich davon in erster Linie abhält sind die Kosten. Vor allem für die jährlichen Impfungen.
Elfenwald

Beitrag von Elfenwald »

Soo, vierzehn Tage sind jetzt um. Ich habe dem Kätzchen immer schön ein Tropfen bachbküten Bachblüten ins Trinkwasser gegeben. Und den Kater mit Baldrian einparfümiert. Und gestern abend konnte ich beobachten, wie beide Katzen sogar aus einem Topf gefressen haben. Und unsere Trixie springt sogar mir jetzt sogar auf den Schoß, lässt sich auch hochheben und freut sich sichtbar, wenn Besuch kommt. Jetzt traut sogar mein Schwiegervater wieder in den Schuppen. Ich denke jetzt noch ein paar Tage und die Katze darf ihren ersten Freigang geniessen. Bei Euch möchte ich mich für die guten Ratschläge bedanken. Grüße auch von unserer nun lieben Trixie.
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Sternkeks
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Beitrag von Sternkeks »

Prima, Elfenwald!!!

Weißt du, das freut mich richtig, wenns denn doch noch gut klappt, man wird ja dadurch auch ein wenig belohnt dafür, dass man so ein Tier aus dem Heim holt! Und Frust ist nunmal keine gute Basis fürs Zusammenleben!

Also, dann noch viel Freude an eurer "neuen" lieben Trixie!!!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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