Ein großes Tabuthema

 

Schwangerschaft, Frauenkrankheiten, Verhütungsmittel, Wechseljahre
Antworten
teebeutel

Ein großes Tabuthema

Beitrag von teebeutel »

Ich trau mich einfach mal.
Ja, ich leide an Depressionen. Habe das aber erst nicht bemerkt und dann nicht warhaben wollen. Stimmungsschwankungen hat man ja als Frau doch öfter mal. Und dann sucht man die Ursache, findet nicht wirklich eine und schiebt's dann auf die Hormone. Vor zwei Wochen ging es mir dann wieder so schlecht, dass ich mich überwunden habe und zum Arzt gegangen bin. Selbst in der Praxis hab ich noch mit mir gehardert, ob ich wirklich mit ihm über mich sprechen soll. Hab's dann aber doch getan und bin heute froh darüber. Leider kommt man bei Depressionen nicht ohne Medikamente aus. Aber mein Doc hat sich viel Zeit für mich genommen und mir alles genau erklärt. Jetzt muß ich zwar jeden Tag eine Pille nehmen, aber ich bin wieder in der Lage mein Leben zu leben. Habe ja nur noch vor mich hingesicht, kraftlos, ohne Antrieb, auf nicht's Lust, alles war enorm anstrengend für mich. Nun bin ich wieder da und meine Aussichten auf Heilung sind sehr gut, sagt mein Arzt.

Eure Meinung interessiert mich sehr. Fast wieder die Alte
Benutzeravatar
Johanna
Beiträge: 4223
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
Wohnort: Nordhessen

Beitrag von Johanna »

Depressionen (Krankheit) und Depressionen (zeitweise) sind ein Unterschied Teebeutel. Ich find es sehr gut, dass Du Dich Deinem Arzt anvertraut hast und wenn Dir mit einem Medikament geholfen werden kann, ist das doch bestens für Dich und Deine Familie. Denn auch die Familie kann unter Depressionen "mitleiden".
Freu Dich einfach, dass es Dir besser geht!!
Sammelengel

Beitrag von Sammelengel »

Johanna hat geschrieben:Depressionen (Krankheit) und Depressionen (zeitweise) sind ein Unterschied Freu Dich einfach, dass es Dir besser geht!!
So sehe ich es auch und es ist wirklich gut, daß Du Dich Deinem Arzt anvertraut hast,
manchmal ist nur eine kurzzeitige Medikamenteneinnahme erforderlich.
maja

Beitrag von maja »

Finde es super das du dich getraut hast zum Arzt zu gehen um
dich ihm anzuvertrauen . Depressionen sind eine Krankheit die behandelt
werden muss .Meine Tochter leidet auch an Depressionen und nimmt Medikamente seit einem Jahr .
Ich bin so froh das es Mittel gibt die helfen .
Es ist für die Menschen die mit einem depressiven Menschen umgehen
müssen nicht immer einfach diese Stimmungabfälle zu verstehen und mit ihnen umzugehen .
Die ständige Angst ist enorm.
Gut das du es selbst erkannt und dir Hilfe geholt hast vielleicht
brauchst du irgendwann auch die Tabletten nicht mehr .
Benutzeravatar
Johanna
Beiträge: 4223
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
Wohnort: Nordhessen

Beitrag von Johanna »

Hast Du mal darüber nachgedacht Teebeutel, dass solche länger andauernde Stimmungstiefs (Depris) auch von zu großer seelischer Belastung (evtl. in der Vergangenheit) und/oder auch vom burn-out-syndrom herkommen könnten? Das würde auch einiges erklären.....
teebeutel

Beitrag von teebeutel »

Na klar hab ich mir Gedanken darüber gemacht, warum mich ne Depression erwischt hat.
Mein Arzt sagt aber, egal was der Auslöser war, man muß als erstes aus dem Tief raus und das geht eben nur mit Medikamenten. Wenn's einem dann besser geht ist man auch stabil für ne weitere Therapie wenn nötig.
Eule

Beitrag von Eule »

Ich kann mich den anderen nur anschließen: es ist vernünftig, dass Du zum Arzt gegangen bist und Dich ihm anvertraut hast. Ich habe, als es mich vor 7 Jahren eiskalt erwischt hat, viel zu lange gewartet. Eine Freundin hat mich im wahrsten Sinne des Wortes an der Hand genommen und zum Arzt geschleppt. Sechs Jahre lang habe ich Medikamente genommen, immer wieder mal versucht, ohne sie klarzukommen. Seit Oktober brauche ich sie nicht mehr. Die Gründe für Depressionen sind sehr vielfältig und Du solltest der Sache schon auf den Grund gehen. Aber es stimmt, was Dein Arzt sagt: Du mußt aus dem Tief raus, erst dann ist eine Therapie (oder was auch immer) möglich und sinnvoll. Jetzt mußt Du erst mal wieder einigermaßen zu Kräften kommen.

Ich wünsch Dir alles Gute - und wenn Du mehr wissen möchtest, dann sag Bescheid.
Schlaftablette

Beitrag von Schlaftablette »

maja hat geschrieben:Meine Tochter leidet auch an Depressionen und nimmt Medikamente seit einem Jahr .
Ich bin so froh das es Mittel gibt die helfen .
Es ist für die Menschen die mit einem depressiven Menschen umgehen
müssen nicht immer einfach diese Stimmungabfälle zu verstehen und mit ihnen umzugehen
Habe auch eine Tochter die unter Depressionen leidet, allerdings hat sie auch manische Phasen. Es ist unglaublich schwer, mit der Krankheit umzugehen; es erfordert therapeutische Hilfe, die ich selbst fast 1 Jahr lang in Anspruch genommen habe, außerdem besuche ich regelmäßig eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe. Ohne diesen Beistand wäre es zeitweise kaum auszuhalten gewesen. Man rutscht selber in eine latente depressive Verstimmung.
Je nachdem wie schwer die Erkrankung ist, helfen auch nicht einfach mal ein paar Tabletten. Es kann ewig dauern, bis das richtige Medikament in der richtigen Dosierung gefunden ist.

@Teebeutel
Wenn Du selbst überhaupt keine Erklärung für Deine Depressionen hast, wurde bei Dir schon mal ein Hormonspiegel gemacht? Ich frage deshalb, weil ich vor 13 Jahren absolut grundlos in einer solchen Situation war. Es stellte sich heraus, dass mein Östrogen-Spiegel gleich Null war. Mit der Einnahme eines entsprechendes Präparates war ich nach kurzer Zeit wieder die Alte.
teebeutel

Beitrag von teebeutel »

Liebe Schlaftablette, das mit den Hormonen kommt bei mir noch dazu. Bin seit dem 35. Lebensjahr in den Wechseljahren. Hab da schon alles durch und ohne meine Hormone würde bei mir wirklich garnichts mehr gehen.

Mein Arzt hat dann auch als erstes ein großes Blutbild gemacht, um andere organische Erkrankungen ausschließen zu können. Da ist alles im grünen Bereich.

Gründe fallen mir auch ein paar ein:
1. vererbung, meine Mutter und meine Schwester haben schon seit Jahren starke Depressionen. (So schlimm ist es bei mir Gott sei Dank noch nicht)

2. Die Wechseljahre

3. Vor einem Jahr ist meine Schwiegermutter sehr plötzlich verstorben und zu ihr hatte ich ein wirklich enges Verhältnis.

4. Natürlich die Kindheit (war nicht so doll unsere Familie)
Benutzeravatar
stella
Beiträge: 397
Registriert: Donnerstag 2. September 2004, 19:43
Wohnort: wo die goetter urlaub machen

Beitrag von stella »

Eine meiner Arbeitgeberinnen hat Depressionen.
So stark, dass sie nicht ohne Hilfe von Psychiater da durch kommt. Und sie scheut sich auch nicht zu sagen dass sie in Behandlung ist.
Okay, sie schreibt das ganze nicht in die Zeitung. Sie hat aber auch kein Problem damit, darueber zu sprechen.
Jetzt sind ihre Depressionen so stark dass sie letztes Jahr mal 2 Monate nur im Bett verbracht hat. Und leider geht sie jetzt schon wieder in die selbe Richtung.
Die Frau tut mir einfach nur wahnsinnig leid. Und ich bewundere sie, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Grad weil sie offen darueber sprechen kann, wenn sie "gute" Tage hat.

Also teebeutel, schaem dich nicht. Und rede auch ruhig offen darueber. Solltest du jemanden finden der das ganze als Hingespinst abtut, oder kein Verstaendniss fuer deine Lage hat, dann hoffe ich dass du in der Lage bist ihm auch schoene Antworten zu geben.
Schlaftablette

Beitrag von Schlaftablette »

Solltest du jemanden finden der das ganze als Hingespinst abtut, oder kein Verstaendniss fuer deine Lage hat, dann hoffe ich dass du in der Lage bist ihm auch schoene Antworten zu geben.
Menschen mit einer tiefen Depression sind in der Regel nicht in der Lage entsprechend zu kontern. Was sie aber am wenigsten brauchen können sind Sprüche wie: "Stell Dich nicht so an" oder "Reiß Dich doch mal zusammen"

@ Teebeutel
Hast Du das Antidepressivum vom Hausarzt oder warst Du beim Facharzt? Was mich ein wenig wundert, dass Du erst vor 2 Wochen beim Arzt warst und die Medis jetzt schon Wirkung zeigen. Normalerweise haben die eine Mindestvorlaufzeit von 3 Wochen. Ich drücke Dir ganz fest alle Daumen, dass es Dir weiterhin gut geht.
teebeutel

Beitrag von teebeutel »

Ich bin bei meinem Hausarzt in Behandlung und selbst auch überrascht schon so ne starke Veränderung festzustellen, denn mein Arzt meinte auch, dass das wohl 3 - 4 Wochen dauern könnte.
Aber ich hab schon immer schnell auf jede Art von Medikamenten angesprochen, so das die Ärzte immer ganz erstaunt waren wie schnell es mir wieder besser ging.

Außerdem bin ich auch ungefähr die Zeit hier im Forum und ich denke schon das mir das außerordentlich gut tut. Ihr seid alle super nett und hilfsbereit. Eine große, liebe Umarmung
Betty
Beiträge: 70
Registriert: Montag 2. Januar 2006, 20:14
Wohnort: Schweiz

Beitrag von Betty »

Eine Depression, die ich nachweislich durch eine Unterdosierung der Schilddrüsenersatztabletten hatte, plus Wechseljahre, hatte ich nicht als solche erkannt! Der Hausarzt verschrieb mir Tabletten...Zur gleichen Zeit nahm ich auf Anraten von Gerhild reglmässig die Tröpfli! Nach vier Wochen hab ich die Tabletten nach Absprache mit Arzt gestrichen...Im Moment ist alles im grünen Bereich....ab und zu greif ich aber noch zu den Notfalltropfen..Es ist gut das du auf die Tabletten so positiv reagierst! Dann wirst du sie villeicht nicht lange nehmen müssen. Gute Besserung.
Antworten

Zurück zu „FrauenSachen“