Ein bisschen traurig bin ;)

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
Biene

Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

Okay, ich schreibe hier nicht so viel, weil für mich ist Internet immer noch zu offen für Privates,
aber heute doch mal!
Mein Sohn, unser Sohn hat morgen seine Fahrschulprüfung, ich hatte ja schon mal geschrieben, dass er da nicht so geschickt ist.
Nun meinte er gerade, als ich den morgigen Tag mit ihm besprach: na wenigstens ein Familienmitglied hat es drauf, was morgen ist.
Mein Mann dachte morgen wäre die Musterung!
Okay, die ist nächste Woche Mittwoch.

Und da liegt mein momentanes Problem, mein Mann wird alt. ER vergisst so vieles, es ist nicht, dass er das Interesse an uns verloren hat,
wenn ich ihn direkt anpiekse, dann ist ihm die Familie echt wichtig, aber ...

Er ist ja nun 18 Jahre älter als ich und geht zum Ende des Jahres in Pension, ich freue mich für ihn, dass er mit der Fotografie ein Hobby hat, in dem er voll auf geht, aber er vergisst echt zu zuhören.
Ich komme mir manchmal vor wie im Kindergarten, wenn ich mir die wichtigen Ansagen wiederholen lasse, damit ich sicher bin, dass er es verinnerlicht hat.

Nun stehen dies Jahr auch einige wichtige Termine an, Sohnemann wird im Mai 18, im Juni bekommt er sein Abiturzeugnis und im Dezember hat mein Mann seinen 65 und am gleichen Tag hätte Sohnemann seine Prüfung für Japanisch (verschoben vom letzten Dezember, wegen der Abivorbereitungen). Und mein Mann sagte auch, dass unser Sohn seine Prüfung machen soll, da wäre ihm sein Geburtstag nicht so wichtig.)
Aber ich weiß, dass ich ihn da im Lauf des Jahres echt oft dran erinnern muss.

Ich bin glücklich mit meinem Mann und meiner Familie, aber diese Vergesslichkeit nervt mich. Oder der ewige Eiertanz, dass mein Mann nicht irgend etwas sagt, was Sohnemann verletzt, obwohl es genau die Sprüche sind, die mein Mann bei seinen eigenen Eltern daneben fand.
(Was ich ihm auch gesagt habe, und er bemüht sich, weil er will ja kein "Ar***" sein.

Oh Schei** ich gehe jetzt.. bis morgen
Utee

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Utee »

Hi Biene,
ich finds gut,dass du das Problem und deine Gefühle*Gedanken ansprichst! Das würde ich weiter verfolgen indem ich einen TErmin in einer Praxis für Neurologie oder Klinik machen würde, um auf kognitive Störungen abtesten
zu lassen. Dann habt Ihr Gewissheit und man kann ihm dann rechtzeitig helfen. Ihr habt
nichts zu verlieren und man braucht sich später keinen Vorwurf machen, dass man inaktiv war.
Lass dir einen guten erfahrenen Arzt empfehlen oder eben eine Spezialklinik. Danach kann man
weitersehen...
Allgmein zum Thema finde ich, dass in unserer Zeit zu viele Reize gegeben sind und zu viel passiert.
Ich bin regelrecht übersättigt manchmal und will meine Ruhe. Meine Strtaegie um TErmine nicht
zu vergessen ist ein Küchenkalender für uns und Erinnerungen per Handy.
LG
Ute
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Johanna
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Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Johanna »

Biene - mein zweiter Mann war auch 17 Jahre älter wie ich - aber im Alter von 49 Jahren wurde er zum letzten Mal Vater. So weit war der Altersunterschied zwischen Deinem Mann und dem meinigen also nicht. Du solltest wirklich etwas in der Richtung unternehmen, wie von Ute vorgeschlagen. Denn ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, dass mein Mann solche gravierenden Dinge in diesem Alter (65 - 70 Jahre) vergass - im Gegenteil, er kümmerte sich um einige Termine und er fuhr beispielsweise die Kiddis zu den auswärtigen Prüfungsterminen usw.
Ich wünsche Dir, dass Du einen einfühlsamen, kompetenten Arzt findest.
Biene

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

Danke ihr Beiden, ich befürchte zwar ehr, dass es mangelnde Kommunikation ist,
auf Durchzugstellen, konnte er eigentlich immer schon gut, aber bei uns hat er das eben sonst nicht gemacht.

Auf der einen Seite freue ich mich, dass er ein Hobby hat (Fotografie) in dem er aufgeht,
aber seit er damit auch im Forum unterwegs ist, dringt einfach nichts so richtig zu ihm durch,
es sei denn ich mache eben die Kindergartenmethode, indem ich mir von ihm bestätigen lasse,
dass er den Termin verinnerlicht hat.
Ich habe aber garkeine Lust in diese Rolle gedrängt zu werden, denn ich befürchte,
irgend wann kraucht es gewaltig bei uns, weil er sich bevormundet fühlt.

Überhaupt Termine, wir haben einen großen Terminplaner in der Küche hängen, wo ich
alle Termine eintrage, die für jedes Familienmitglied anstehen.
Mein Post war eigentlich auch, weil ich manchmal denke: Hergott, jetzt setzt der Altersstarrsinn ein.
Er macht manchmal Dinge, so hätte er eben früher nicht reagiert.

Es ist echt schwer, so den Wirrwar im Kopf zu ordnen.
Naja, heute ist eh alles Asche, Sohnemann ist durch die fahrprüfung gerasselt und
ich hoffe es kommt nachher beim Essen kein unüberlegter Spruch.
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Sternkeks
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Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Sternkeks »

Na, da wünsch ich dir, bzw. euch erstmal einen friedlichen Tag und nicht zuviel "Trauer" ums Durchrasseln!

Biene, was deinen Mann betrifft, fürchte ich auch, dass etwas mit seiner Gesundheit nicht stimmt.
Wenn er ansonsten ein liebenswürdiger und verantwortungsbewußter Mensch ist, muss man, bei diesem
Verhalten leider auch an (beginnende)Krankheit denken, man sollte zumindestens etwas tun, um auszuschließen,
dass es was Ernstes ist.
Auch der vielbelächelte oder beseufzte "Altersstarrsinn" hat seine Ursachen, die sich eigentlich
leicht beseitigen lassen, wenn man sie kennt. Bekannteste Beispiele sind zu wenig Flüssigkeit oder das Fehlen von Vitalstoffen,
mangelnde Hirndurchblutung und was es nicht noch alles gibt!!! Meist ist es ja nichts Schlimmes, aber klärt das ab.
Wie Ute sagt, nachher macht man sich Vorwürfe, wenn man untätig war!
Denn selbst eine ernst zu nehmende Krankheit ist, früh erkannt, wenn vielleicht nicht heilbar, so aber doch zu lindern,
oder man kann den Verlauf günstig beeinflussen.

Ich wünsch dir/euch, dass es mit einem Gesundheitscheck, vllt. paar Vitaminen, vor allem aber guten Gesprächen
wieder "normal" wird!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Biene

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

Danke Sternkeks,
manchmal ist mir einfach alles zu viel
Mein Naturell ist es, dass alle glücklich und Zufrieden sein sollen,
und das ist oft nicht einfach.
Aber ich denke mehr Reden miteinander wäre schon mal gut.
Am Samstag machen wir ein Fondue Essen, da reden wir aus Tradition immer sehr viel ;)

Mein Mann hat vorhin angerufen und sich erkundigt, wie es gelaufen ist,
er weiß also schon mal Bescheid, wenn er gleich zum Mittag kommt.
Wir haben jetzt beschlossen, dass Sohnemann die Prüfung nicht in 14 Tagen nachholt,
da steht er nämlich in den Abitursvorbereitungen und hat dafür sowieso keinen Kopf.

Dann soll er sie lieber nach dem Abi Ende Februar machen.
Das muss er nun nurnoch dem Fahrlehrer verklickern.

PS: Söhnchen hat sich gerade ein Stück Schoki in den Mund geschoben und meinte Schokolade macht glücklich :wink:
Ich hoffe mal, das da dann nicht mehr Aufbauarbeit angesagt ist,
er hat jedenfalls schonmal gemerkt, dass davon die Welt jetzt nicht untergeht.
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Johanna
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Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Johanna »

Biene, das ist ja wirklich kein Weltuntergang.....eine meiner Töchter hatte die theoretische Fahrprüfung erst beim dritten Mal geschafft......auch damals fand ich es nicht so schlimm, kostete nur einen Haufen Geld.
Sei froh Biene, dass Dein Mann ein Hobby hat, welches er nach dem Renteneintritt dann ausüben kann. Klar andererseits sollten Familie und Gespräche nicht zu kurz kommen - aber wie ich gelesen habe, sorgst Du ja dafür..... :lol:
Hier haben wir ein bekanntes Pärchen und der Mann wollte nach seiner Pensionierung seiner Frau "vorschreiben" wie sie die Kartoffeln zu schälen hätte...usw.....usw....
also sowas würde mir persönlich auf den Geist gehen - dann lieber ein Hobby wie angeln und basteln (hatte mein zweiter Mann) oder fotografieren oder anderes.
Biene

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

Jo, wir freuen uns schon alle auf den Samstag und unser Käsefondue.
Außerdem ist mir vorhin eingefallen, dass es im März zwei Wochen Ferien gibt,
in denen wir auch mal wieder etwas unternehmen könnten.
Dann ist das Abi auch geschrieben und ich hoffe die zweite Fahrprüfung ist auch gemacht.

Ich danke euch, für die offenen Ohren. Manchmal erkennt man auch erst beim schreiben, was einem eigentlich bewegt.
ich denke mal, wenn ich ehrlich vor mir selber bin, dann habe ich eben so ein bissel Bammel vor der Zeit, in der meine beiden Männer zu Hause sind.
Der Eine arbeitet nicht mehr und der Andere studiert noch nicht, denn je nach dem, ob ZiWi oder nicht, fängt das Studium erst nächstes Jahr zum Sommersemester an.
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Johanna
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Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Johanna »

das kann ich gut nachvollziehen Biene. Mir ging das damals vor der Pensionierung meines zweiten Mannes genauso - ich hatte "Bammel". Aber das hat sich durch die Hobbies und das schon immer stattfindende Mithelfen im Haushalt und Garten problemlos gelöst. Bei meinem jetzigen LAG war das anders.....er hat das Hobby Geschichte, lesen, studieren usw. für das er während seiner "aktiven Zeit" nicht so viel Zeit hatte. Also mach ich den Haushalt und bei zwei Personen ist das ja auch kein Akt. Aber da er Schwierigkeiten mit den Augen hat sehe ich da schon kleinere Probleme auf ihn zukommen - vor allen Dingen der Frust, wenn so manches nicht mehr geht - wie z.B. Kleingedrucktes zu erkennen, Autofahren usw.
Biene

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

Ich habe gerade 1 1/2 Stunden mit meiner besten Freundin am Telefon geklöhnt, das hat richig gut getan.
Zumal sie ja meine Pappenheimer auch schon so lange kennt wie ich.

@Johnanna,
ja das Drama mit den Augen haben wir seit ein paar Jahren hier.
Am Anfang hat mein Mann es nicht so richtig gesagt, aber mittlerweile sagt er eben,
dass er bestimmte Dinge nicht machen kann, weil er es schlicht nicht sehen kann.

War also auch mal wieder ein Kommunikationsproblem,
denn wenn ich in der Küche Abwasche und dann so was kommt wie:
kannst du mal eben die Druckerpatronen wechseln,
da bin ich am Anfang echt von Glauben abgefallen.
Aber er hat die Aufschrift auf dem Gerät nicht lesen können,
heute ist es kein Problem mehr,
weil der Drucker nun schon etwas älter ist und man ihn ja auch irgend wann "blind" auseinander nehmen kann.

Dafür fangen meine Augen jetzt auch an,
was mir auch schon ein freches Grinsen von meinem GöGa eingebracht hatte. :mrgreen:
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Johanna
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Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Johanna »

ja Biene, bei meinem LAG hat ein Auge nur noch ca 5 - 10% Sehkraft - das "gesunde" Auge noch zwischen 50 und 60% - da muss ich also schon öfters mal einspringen - aber das macht mir nichts aus.
Biene

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

Das hatte mein Bruder von Geburt an,
der hat sich letztes Jahr das Auge lasern lassen,
es war wie eine Neugeburt für ihn,
aber es ist wohl von Fall zu Fall verschieden, ob man das machen kann.

Vorher hatte er dann immer Kontaktlinsen getragen,
weil der Unterschied bei den Augen so groß war, dass ihm von einer Brille schwindelig wurde.
cystuskraut

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von cystuskraut »

Das tut mir leid @biene für Euch.
Aber zurückblickend begann die Alzheimer-Erkrankung meiner Schwiegermutter auch so in dem Alter.
Ich wünsch Dir viel Glück.
Biene

Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Biene »

cystuskraut hat geschrieben:Das tut mir leid @biene für Euch.
Aber zurückblickend begann die Alzheimer-Erkrankung meiner Schwiegermutter auch so in dem Alter.
Ich wünsch Dir viel Glück.
Oh cystuskraut, da ist wohl was falsch rüber gekommen,
ich schreib nicht so oft im Internet von häuslichen Problemen.
Und in dem Moment habe ich mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt.


Ich denke, bei meinem Mann und mir ist es ehr,
dass jeder irgend wie in seiner Welt lebt.
Und man dann oft das zuhören verlernt,
ich muss gestehen, manchmal geht es mir auch so.

Mein Mann ist ein ganz lieber (wär ja sonst auch nicht mein Mann),
aber er hat ein Talent ja zu sagen, obwohl er garnicht zugehört hat, was man gesagt hat.
Früher kam dies Talent nur bei anderen zum Einsatz,
jetzt fängt es an, dass er es auch bei uns anwendet und das macht mich traurig und manchmal auch ärgerlich.

An dem Tag, als ich das da oben geschrieben hatte, da war ich einfach nur sauer und traurig.
Also ich hoffe, dass es noch keine Anzeichen von Alzheimer sind,
sondern wirklich nur die Folgen von über 20 Jahren zusammenlebens.
Denn Letzteres kann man ja ehr bekämpfen.

Außerdem hat es mir geholfen, durch das Schreiben hier meine eigenen Gedanken zu ordnen.
Die am Anfang etwas verwirrt waren, wohl auch dadurch bedingt, dass ich nicht weiß,
was auf mich zu kommt, wenn er am Ende des Jahres zu Hause bleibt.
Es wird eine Umstellung für mich und für ihn.

Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Eigenarten,
und nun beobachte ich neue Eigenarten an meinem Mann, die ich noch nicht kannte.
Die Zeit wird zeigen, ob man sich damit arangieren kann,
ich selber habe mich ja auch verändert.

Entschuldigt also bitte, wenn ich hier die Pferde scheu gemacht hatte,
aber wie geschrieben, es hat mir geholfen meine eigenen Gedanken zu ordnen.
Britta
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Registriert: Mittwoch 27. August 2008, 17:24
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Re: Ein bisschen traurig bin ;)

Beitrag von Britta »

Hi Biene,

ich habe das schon verstanden :wink:

liebe Grüße

Britta
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