Blume des Jahres 2006

[mariposa]

Zur Blume des Jahres 2006 wurde das Wiesen-Schaumkraut gewählt.
Die schöne Wiesenblume war früher weiter verbreitet. Heute leidet sie unter den Entwässerungsmaßnahmen der Wiesen. Sonst kommt sie - anders als die seltenen Wiesenorchideen - mit gedüngten Lehm- oder Tonböden gut zurecht und bildet mancherorts ausgedehnte, das Bild der Wiesen prägende Bestände.
Bis dato galt diese Feuchtwiesenart bundesweit als allgemein verbreitet. Aktuell melden Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern einen erheblichen Bestandsrückgang von Cardamine pratensis und stufen mittlerweile die Art als gefährdet ein (Rote-Liste-Status: 3).
Durch länderübergreifende Entwässerungsmaßnahmen (Eindeichung der Auenbereiche), aber auch durch regionale und örtliche Bewirtschaftungsmaßnahmen im Binnenland sind immer mehr Grünlandarten betroffen. Ende April prägen die Blüten des Wiesenschaumkrautes den Anblick vieler Wiesen, im Wirtschaftsgrünland bilden sie meist den ersten Blüten-Aspekt des Jahres. Die zu einer Traube vereinigten Blüten können weiß, rosa oder blasslila sein. Schon auf den ersten Blick ist das Wiesenschaumkraut als Kreuzblütler oder Kohlgewächs zu erkennen: Die einzelne Blüte wird von vier Kelchblättern eingeschlossen, wobei je zwei einander gegenüberstehen.
Allgemeine Verbreitung in Europa, Nordasien und Nordamerika, in diversen Biotop- Typen zu finden (s.o.).
Der Name Wiesen- Schaumkraut bezieht sich auf das häufige Vorkommen von Schaumnestern, die einer Larve der Schaumzikade ( Philaenus spumarius) als Habitat dienen. Da Cardamine pratensis im April bis Mai so dominant auftrat und mit ihr die Zikadenlarve, wirkte im Gesamtbild die weißliche Blüte zusammen mit dem zahlreichen "Kuckucksspeichel" wie ein flächiger Schaumteppich auf den Feuchtwiesen. Die Pflanze wird daher auch in einigen Regionen Kuckucksblume genannt.

(Bild entfernt)