Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch nicht?

 

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Mobilee
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Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch nicht?

Beitrag von Mobilee »

Ich bin jetzt auch etwas vorsichtig mit meinem Thema, bin ja noch neu hier, kenne die Frauen im Forum nicht, aber: Wie schon oft festgestellt im Leben, manchmal ist jemand froh, wenn "genau diese Frage" gestellt wurde.
Darum wage ich es mal.

Das Thema Beruf ist hier nicht aufgelistet - vielleicht sogar mit Absicht. Ich muss auch sagen, ich finde das erstmal ganz toll - weil viel zu schnell über den Beruf beurteilt wird, wie jemand wohl ist. Dabei ist es ja oft gar nicht so, dass das immer so zusammen passt und zu schnell rutscht man in eine Schublade und vieles auch Wichtige geht unter.

Seid ihr zufrieden, so wie ihr den großen Teil des Alltags verbringt? (ich meine hier, egal, wie das nun stattfindet, Voll-oder Teilzeit angestellt o. selbständig oder ganz anders oder mit Kursen oder Lernen eingedeckt oder/und geht es so selbstbestimmt wie möglich?

Gibt es die eigentlich noch, die Nur Hausfrauen, auch wenn die Kinder schon älter sind? Manchmal hab ich das Gefühl, vorallem im Internet, man istn nur noch von mehr oder weniger guten Karrierefrauen umgeben oder von sehr unzufriedenen, die auch nicht weiter wissen u. sich "ergeben".
Ist ja auch ganz wunderbar, wenn alles gut klappt, aber gibt es noch andere?

Gibt es die, die sich für eine Weile noch eine Auszeit nehmen, weil es eben funktioniert ? (ich stell da mal hin, es ist egal warum, weil das Geld irgendwie eben reicht)

Gibt es Frauen, die damit sogar nicht mal unzufrieden sind, die vieles haben, was sie dennoch erfüllt?

Aber gibt es auch die die damit trotzdem immer wieder auf ein Problem stoßen, warum auch immer.

Oder sind da die, die eigentlich einen Neuanfang langsam suchen, aber es schwer finden, sich austauschen möchten, aber auch gut mit dem Hausfrauendasein klar kommen/kamen?

Mich interessiert einfach mal, wie die Frauenwelt sonst so tickt, in der Anonymität kann man manchmal ja etwas ehrlicher sein.

Liebe Grüße von
Mobilee
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Ivi
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Ivi »

Hallo Mobilee,

da ich grade erst Mama geworden bin, befinde ich mich zur Zeit in Elternzeit, bin also vorübergehend "nur" Hausfrau. Zuvor habe ich nach meinem Studium 2 Jahre gearbeitet. Im Moment fühle ich mich wirklich sehr wohl hier zu Hause und vermisse die Arbeit noch nicht, obgleich manchmal Gedanken kommen wie "Wie es wohl im Moment in der Firma zugeht? Was machen die Kollegen so? Was für neue Kollegen gibt es, oder welche gibt es nicht mehr?". Da es nur noch 1 Jahr Elterngeld gibt werde ich dann wieder arbeiten müssen, ob ich will oder nicht. Ich werde aber erst nur in Teilzeit arbeiten, da ich auch noch was von meinem Kind haben möchte und es nicht bei fremden Leuten aufwachsen lassen will. Ggfs. wäre ich vorher bereit stundenweise von zu Hause zu arbeiten, aber vor diesem Jahr werde ich den kleinen Kerl nicht abgeben.

Entspricht meine Antwort deinen Gedankengängen, oder bin ich jetzt völlig daneben? :wink:
Vor dem Wunder steht der Glaube!
Biene

Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Biene »

Okay, ich bin so eine Hausfrau.
Ich habe einen Beruf gelehrnt, habe 10 Jahre gearbeitet,
habe in der Zeit meinen Mann kenengelehrnt,
habe ein Kind bekommen, da mein Mann aus erster Ehe noch ein Kind hatte, von dem er und auch ich nicht viel hatten,
haben wir uns entschlossen, dass wir uns diesen Luxus leisten... ich wurde nur Hausfrau und Mutter,
mit einem Kind, einem Stiefsohn auf Zeit (meistens an den Wochenenden) und später einem Pflegesohn (Kind auf Zeit für 5 Jahre)

Nun ist mein Sohn fast 20 und studiert, aber mein Mann ist älter als ich und nun in Pension..
also fange ich wieder an zu Arbeiten, oder genießen wir nun unsere gemeinsame Zeit.. mit weniger Geld, aber mehr Freizeit??
Wir haben uns für weniger Geld und mehr Freizeit entschieden.
Bestimmt haben wir immer noch mehr Geld, als manche ein andere in der Nation,
aber es ist eben jetzt um 1000 Euro weniger, als vor der Pension aber immer noch fast 3000 Euro.
Hamburger Mieten sind teuer und ein studierendes Kind ist auch nicht billig, aber wir bleiben dabei.
Wir haben uns ein Reisemobil gekauft (Ersparnisse sind nun weg) und werden demnächst loszuckeln.
Drei vier Wochen am Stück und wenn es gefällt auch länger. Sohnemann passt auf die Wohnung auf, er studiert vor Ort.
Und wohnt in der Mam/Papa WG
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Sternkeks
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Sternkeks »

Ja, Mobilee, es gibt noch eine, die immer nur PUR-Hausfrau sein wollte: mich!

Ich hab nach dem Studium auf Lehramt noch mein Referendarjahr und die Prüfung absolviert und bin dann ausgestiegen.
Ich wollte mich an DIESEM Schulsystem nicht beteiligen und bereichern.
Eine Tochter hab ich dann großgezogen und mich in etlichen Jobs - auch "anspruchsvollen" - rumgetrieben, immer, wenns
Geld so nicht reichte, musste ich halt ran. Ich habe es immer schon gehasst und würde es auch heute noch hassen, außer
Haus für Fremde arbeiten zu gehen und daheim alles liegen lassen zu müssen. 3 Jahre war ich auch selbständig.
Wenn man so will, bezeichnen mich Karriere orientierte Leute als gescheiterte Existenz! :wink:
Ein Glücksfall für mich war dann das Tierheim, hab 10 Jahre dort gewohnt (freie Wohnung war die Gegenleistung) und 24 Std/365 Tage im Jahr
alles gemacht, was so zu tun war: Tiere annehmen/abgeben, Leute mit Problemtieren beraten, Tierärztin zur Hand gehen, Ställe und Tiere sauber machen,
füttern, einkaufen, Kartei und Papiere und und und ...
Inzwischen "warten" wir auf die Rente, Männe muss noch bis April nach Köln zur Arbeit, und ich bin seit ca. 15 Jahren glückliche, völlig ausgefüllte Hausfrau mit
mehr Interessen als ich bedienen kann, vor allem mit großem Nutzgarten.
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Biki »

Das Thema Beruf ist hier nicht aufgelistet
Das Forum ist eine fertige Software und das Feld "Beruf" ist eben nicht enthalten. Man könnte es hinzufügen aber ich denke nicht, dass es wirklich sinnvoll ist. Nicht dass man etwas zu verbergen hätte aber soziale Netzwerke, in denen man Alter, Beruf, Hobbys, Lieblingsessen, Schuhgröße und Freunde angibt, halte ich nicht für besonders gut. Man darf nie vergessen, dass es immer einen gibt, der die Daten einsehen kann.
Hier ist es deshalb so, dass man im Profil sehr wenig angeben kann - wer will, darf natürlich in der Vorstellung auch seine Lebensgeschichte schreiben. *g*
Gibt es die eigentlich noch, die Nur Hausfrauen,
Ja - ich bin so eine.
Aber du hast Recht. Wir gehören zu der aussterbenden Spezies und man traut sich kaum noch, es öffentlich zuzugeben.
Vielleicht hast du ja meinen "Bericht einer Hausfrau" gelesen.
http://www.wir-frauen-im-netz.de/seite/ ... ericht.htm
Der ist zwar schon etwas älter und die Kinder sind größer. Das heisst, ich habe mehr Zeit für andere Dinge.
Aber eine Karriere habe ich immer noch nicht - jedenfalls nicht offiziell.
Wichtig ist doch eigentlich nur, dass man selbst weiss, was man kann.
Biki
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Mama48
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Mama48 »

Also, ich bin gelernte Schneiderin, nähe viel für mich und meiner Familie (Mann und 28j. Tochter), Nachbarn und Bekannte. Dabei laß ich dann meiner Kreativität freien Lauf, auch bei meinem anderen Hobby Basteln. Sowas brauche ich ab und zu um abzuschalten und aufzutanken. Aber beruflich würde ich nie wieder nähen wollen.
Ich bin sehr gerne Hausfrau, man kann seinen Tag frei planen und ich finde es wichtig für ein gesundes Familienleben daß "das Daheim" einfach gepflegt und versorgt wird. Andererseits gehe ich aber auch einige Stunden in der Woche arbeiten (Altenpflege, Putzen, Bügeln) und das tut mir auch gut. Man kommt aus dem Haus und mit Leuten zusammen und fühlt sich dadurch doch als ein Teil der Gesellschaft. Außerdem verdiene ich damit auch "mein" Geld, zwar nicht viel aber immerhin etwas.
Worüber ich aber sehr froh bin ist die Tatsache daß ich nicht gearbeitet habe bis unsere Tochter in die Schule kam. Ich sah sie aufwachsen, habe nicht verpaßt wie sie ihren ersten Zahn bekam oder ihre ersten Schritte allein gelaufen ist. Und ich finde besonders wenn man nur 1 Kind hat sollte man das nach Möglichkeit so machen. Diese Zeiten kommen nie wieder..... Und als sie in der Schule war habe ich nur am Vormittag als "Nanny" gearbeitet und am Nachmittag war ich dann auch für sie da. Geld hin oder her, unser Kind war mir wichtiger.
Hausfrau sein kann auch oft ziemlich stressig sein, aber wenn der Mann nach einem stressigen Tag von der Arbeit heim kommt und die Frau dann auch noch Zeit hat ihm zuzuhören, dann finde ich daß auch das eine wichtige Aufgabe ist und am Ende noch gut für die Beziehung. Kommen Frau und Mann gestreßt von der Arbeit heim dann hat doch keiner von beiden auch noch die Nerven dem anderen richtig zuzuhören denke ich.
Familie war mir schon immer viel wichtiger als Geld schaffeln....

LG Mama48.
P.S.: Siehste Mobilee, ich sags doch, bei uns bekommst du zu allen möglichen Themen Antworten. :)
Solltest du beim Basteln/Nähen in Not geraten - einfach Mama48 fragen.
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Sternkeks
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Sternkeks »

Mama48 hat geschrieben:... und am Nachmittag war ich dann auch für sie da. Geld hin oder her, unser Kind war mir wichtiger.

...Familie war mir schon immer viel wichtiger als Geld scheffeln....
Find ich super, die Einstellung, und wenn sie dann auch ausgelebt werden kann (finanziell gesehen), ist es doch gut und richtig so.
Andererseits kann ich es aber auch respektieren, wenn sich eine Frau mehr zur Berufstätigkeit hingezogen fühlt. Würde sie
unzufrieden und deshalb unglücklich daheim bleiben, wäre der Familie sicher nicht gedient.
Nachvollziehen kann ich es nicht: "unausgefüllt zu Hause sitzen, neee, laaaangweilig, da fällt mir die Decke auf den Kopf...", aber nur
weil ich das nicht verstehen kann (ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben Langeweile!!!) muss solche Einstellung nicht zwingend falsch sein.

Wen ich nur von Herzen bedaure, sind die Leute, die das, was sie tun - beruflich oder als Hausfrau/mann - nur widerstrebend und ungern tun!
Liebe Grüße und gute Wünsche
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von Sternkeks
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Johanna
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Johanna »

Ich wollte nie immer Nur-Hausfrau sein und einen Suppentellerhorizont haben - ich wollte trotzdem immer viele Kinder haben - ich wollte auch immer Zeit für meine eigenen Hobbies haben. Und all das habe ich auch erreicht/bekommen. Klar kann man nicht alles zusammen auf einmal haben - da müßte der Tag ja mehr wie 24 Stunden lang sein.....aber nacheinander geht das. Und manches kann man sich auch zusammen verwirklichen z.B. Kinder haben und gleichzeitig stundenweise oder halbtags arbeiten. Einen Garten haben, Gemüse ziehen, Blumen pflanzen oder auch handarbeiten, lesen, Hausmusik machen usw.
Und letztendlich habe ich meinen Beruf auch sehr gerne ausgeübt, denn mit diesem Beruf konnte ich den Kindern etwas mehr "Sichtweite" nahe bringen. Etwas mehr Toleranz - ein bisschen mehr "fremde Kulturen schätzen" lehren.
Ich hatte mal vor Jahren etwas über Familie und Beruf geschrieben - wie es "bei uns aussah": große Familie und trotzdem den Beruf ausüben. Ich weiss nicht ob das hier jetzt von Interesse ist, aber eines kann ich sagen: so wie mein Leben bisher verlief mit Beruf, Kindern, eigentlich dem ganzen drum und dran bin ich bis jetzt doch sehr zufrieden. Mein Leben war bunt.
Was die Zukunft bringt kann ich nicht sagen....aber ich wäre doch dumm, wenn ich nicht immer noch Pläne oder Wünsche hätte. Nein, keine große Veränderung oder große Wünsche.... vielleicht doch noch einmal nach Sri Lanka fliegen können - meinen Göga dazu zu bringen, dass er sich trotz seiner schweren Sehbehinderung nicht "vergräbt" und auch Spass an diversen "Seniorentreffen" hat....kleine Wünsche eben. Und wie Sternkeks auch schon schrieb: Langeweile? was ist das bitte schön? Und auch heute noch, obwohl die Kinder alle auf eigenen Füßen stehen und Familie haben - obwohl ich keinen Garten und grosses Haus mehr habe, ich nicht mehr alle meine Hobbies ausüben kann, hat der Tag für mich oftmals zu wenig Stunden.
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Mama48
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Mama48 »

Ja Sternkeks, das stelle ich mir auch grausam vor.
Wenn man da manchmal am TV sieht wie manche Frauen ungewollt laufend schwanger werden, 5-6 oder mehr Kinder haben und dann die Hausarbeit erledigen müssen..... Da frage ich mich immer haben die noch nie was von Verhütung gehört??????? Man kann doch sein Leben und Kinder auch planen. Bei manchen herrscht dann daheim Chaos und die Arbeit wächst ihnen über den Kopf und die Kinder wachsen im Chaos auf, Mama hat ja keine Zeit sich mit jedem Kind zu befassen. Manche wollen auch viele Kinder und bekommen dann aber auch alles auf die Reihe weil sie eben gerne Mutter und Hausfrau sind.
Auf der anderen Seite gibt es auch viele Menschen die ihren Job hassen und trotzdem täglich zur Arbeit müssen. Wenn ich mir vorstelle daß ich zurück zur Akkordarbeit in eine Fabrik müßte.... Das wäre das allerletzte was ich machen möchte....

LG Mama48.
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Ivi »

Johanna hat geschrieben: da müßte der Tag ja mehr wie 24 Stunden lang sein.....
Hihi, die Nacht hat doch auch noch 12 Stunden... :lol:


Mein Wunsch war und ist es auch, "Karierre" und Familie zu haben und mich nicht entscheiden zu müssen. Lukas soll nicht unser einziges Kind bleiben, es sollen noch ein oder zwei dazu kommen, aber dann reicht es auch. Denn so wichtig mir die Familie auch ist, habe ich nicht gelernt und mir 3,5 Jahre den Hintern im Studium aufgerissen, um jetzt "nur" Hausfrau und Mutter zu sein, so ehrenhaft das auch ist. Daher war das auch mein Diplomarbeitsthema: "Vereinbarkeit von Beruf und Familie im öffentlichen Dienst...". Zwar arbeite ich nicht im öD, aber ist ja im Prinzip auf die freie Wirtschaft übertragbar.
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Johanna »

Ivi hat geschrieben:.....Zwar arbeite ich nicht im öD, aber ist ja im Prinzip auf die freie Wirtschaft übertragbar.
das sehe ich aber anders - denn ich habe im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft gearbeitet. Da sind die Gemeinsamkeiten aber wirklich äußerst gering. Und das war schon vor über 30 Jahren dass ich die Seiten wechselte Ivy. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dinge heute anders liegen, denn zum öD hab ich immer noch engen Kontakt :lol:
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Ivi »

Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden, Johanna. Ich meinte damit, dass es im Prinzip wurscht ist, ob ich zB in einem Büro im Rathaus oder in einem Büro in einer Firma arbeite, so lange wie der Chef mitspielt. Es ist ganz klar, dass nicht überall die gleichen Möglichkeiten geboten werden können, zB ein Betriebskindergarten oder Kind mit im Büro, aber das ist unabhängig ob öD oder freie Wirtschaft. Es kommt halt vor allem mit auf den Betrieb an, welche Möglichkeiten es gibt oder geben kann. Verstehst du was ich meine? Ich meinte auf keinen Fall, dass öD und freie Wirtschaft das Gleiche ist, ist mir völlig klar, dass es nicht so ist. :)
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Johanna »

lach Ivy an diese Möglichkeiten habe ich nicht mal gedacht - in der freien Wirtschaft hast Du bei Deiner Arbeit viel mehr Freiheiten für Kreativität - das ist im öD überhaupt nicht gegeben - da geht alles streng und stur nach Vorschrift. (Jedenfalls war das mein Empfinden : zuerst freie Wirtschaft, dann Bundeswehr und später Touristikzentrale) Aber ich weiss jetzt was Du damit sagen wolltest.
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Ivi »

Hihi, ja ein bisschen hat sich schon was getan und tut sich noch, auch im öD. Aber da hast du recht, in der freien Wirtschaft geht sowas meistens schneller umzusetzen, besonders je kleiner der Betrieb ist. War auf jeden Fall interessant die Arbeit zu schreiben.
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Re: Zum Thema Beruf(ung) und wer sind wir damit oder auch ni

Beitrag von Mobilee »

Hallo, hallo :D
das finde ich ja richtig toll, dass ich soviele Antworte bekommen habe und die sind richtig interessant. - Ich finde auch, man muss vorsichtig sein, mit all seinen Angaben im Internet, - ich hatte darum auch einfach gemeint, eben so ein Themenforum zur beruflichen Seite ist nicht da, was ich ja eben auch gar nicht bedauere, denn man kann es ja auch anderswo - wie man sieht - unterbringen. Es steht dann Beruf auch nicht ständig im Mittelpunkt. Denn kennt ihr das nicht auch? Kaum hat man sich mit Namen und noch etwas mehr vorgestellt, wird auch gleich nach dem Beruf gefragt. Manchmal ist das sicher auch ganz nett und nützlich, oft aber finde ich es viel interessanter, die Persönlichkeit aus anderen Kriterien heraus zu erkennen.
Jetzt habe ich aber soviel von Euch gelesen, da möchte ich ein bisschen auch von mir schreiben.
Keinesfalls verurteile ich natürlich Frauen, die Karriere und Beruf auch weit nach vorn stellen, wenn es gelingt, wenn es einem dabei gut geht, das ist doch schön.
Manchmal verläuft das Leben anders und dann darf es trotzdem gut sein.
Ich habe mich garantiert etwas in meiner Berufswahl vertan, - hatte ein paar Ideen, aber richtig definieren konnte ich es kaum und war aber von der Erziehung her doch recht fixiert darauf, dass es wichtig ist einen ordentlichen Beruf zu erlernen, mit dem man (frau) auch Geld verdienen kann und habe mir verrückte Ideen nicht erlaubt.
Ich wollte eigentlich nie ins Büro, das war mir klar .. dann bin ich der Berufsberatung im netten Alter von 16 sowas von daneben beraten worden, man hat mir eine Idee in den Kopf gesetzt, die auch nur noch ganz entfernt etwas mit meiner Wunschvorstellung zu tun hatte und auf kreative Ideen hat mich dort niemand gebracht.
So machte ich ein Praktikum in einem Bereich der so gar nicht zu mir passt, ich war in einem Krankenhaus. Von allen Idealen gelöst, nahm ich aus Vernunft heraus danach einen Beruf an, der voll in meinem Unthema lag, ich lernte etwas im Büro u. verdiente nicht mal so schlecht.
Das das aber so gar nicht mein Traum war, sondern mein Traum u. a. Kinder waren, habe ich Kinder bekommen und war damit wieder besser in meinem Wunschtraum drin.
Mir ging es immer gut damit - ich konnte mir sogar viele Jahre leisten, zu Hause zu sein, das war ganz wunderbar. Langeweile - sowas kannte ich nie - man kann soviel machen, mit Kindern, ohne Kinder. Ich war u. bin kreativ - irgendwas mache ich immer. - Als dann doch mal Geld knapp wurde, habe ich gejobbt, aber nicht im Büro, mehr so als Aushilfe im Einzelhandel. Dann hab ich mich sogar weiterbilden lassen :wink: und hatte immer mal wieder mehr oder weniger Glück etwas zu finden, wo es mir ganz gut ging. Ein paar Jahre da, Pause, wieder mal eine Weile woanders, aber immer fast alles in Teilzeit. Die wirtschaftliche Lage war nicht so nett zu meiner langen Familienpause von über 10 Jahren, aber kleine Jobs reichten mir auch.
Nun sind die Kinder doch groß u. ich kann mir seit einiger Zeit mal wieder eigentlich aussuchen, ob ich mich auf den Arbeitsmarkt begebe oder nicht. Wenn sich was tolles findet, würde ich es annehmen. Lust auf Frust, Stress, schlechte Bedingungen und Bezahlung hab ich nicht und jetzt grad noch das Glück, dass ich es mir aussuchen kann.
Ich muss auch sagen, es kann schon entlastend und gut sein, wenn man zu Hause ist, während die anderen langsam von Schule u. Arbeit nach Hause kommen und selbst nicht gestresst ist. Zum Familienfrieden kann es beitragen (sofern es einem selbst gut geht dabei) und oft hab ich Dinge wahrgenommen und Zeit gehabt, statt mit meinem eigenen Stress zu tun zu haben.
Mein Bildung hört so auch nicht auf, es gibt kaum eine längere Zeit, in der ich nicht hier oder da mind. einen Kurs belege, aus allen möglichen Bereichen.
Es kann ja sogar sein, dass mir das zu einer späteren doch beruflichen Orientierung doch mal weiter hilft, verlorene ZEit ist das nicht. - Irgendwie würde mich das freuen. Aber vielleicht wird es auch was ehrenamtliches... ich warte mal ab.

Dass sich doch so einige Wunsch-Nur-Hausfrauen gemeldet haben, finde ich wirklich interessant und freut mich, fühle mich gleich nicht mehr ganz so allein damit.
Und wer es nur ein paar Jahre macht, und die Vor- u. Nachteile abwägen kann, auch schön, oder?

Ich frage mich öfter, wie das ist, mit der Anerkennung dieser sozialen Leistung von nicht oder kaum im Erwerbsleben stehenden Frauen (oder auch Männern), bekommen wir die nicht oder glauben wir nicht, dass wir sie bekommen?
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