RITUALE

[OOONicoleOOO76]

Hallo Ihr lieben,

ich war heute nach langer Zeit mal wieder beim Frauenfrühstück.
Dort reden wir dann immer über bestimmte Themen, heute war das Thema "Rituale" dran.

Nun, mich würde mal Interessieren, was Ihr davon haltet, und was Ihr so für Rituale habt?

[Mobilee]

Das ist ein tolles Thema.. Und mir ist sofort spontan erstmal nichts eingefallen. Das finde ich nicht schön ich werde jetzt drüber nachdenken, denn ich weiß, wir/ich haben schon noch welche. ...Ich finde nämlich Rituale - nicht zuviele, aber einige zu haben und zu pflegen oder einzuführen - schön!!
Bin sehr gespannt auf die anderen.

[Ivi]

Hmm, also spontan bin ich da auch überfragt. Das einzige was mir im Moment einfällt, sind halbwegs gleiche Abläufe morgens und abends für unseren kleinen Wicht. Da versuche ich schon drauf zu achten.

[Mobilee]

Aber die sind gut, Ivi, habe das früher auch versucht, so gut wie möglich hinzukriegen u. an einige Dinge erinnern sich meine beiden großen schon mal.
Tischsprüche oder sowas.
Bei uns war z. B. mittags Ruhe angesagt, ob sie nun schliefen oder nicht (meist schliefen sie doch ein), es war mittags Ruhe und ich glaube, das hat allen gut getan, würd ich immer wieder so machen.

[Johanna]

ganz spontan und auf die Schnelle fällt mir nur eine lustige Begebenheit mit "Ritualen" ein....
Also meine Kinder waren ja gewohnt abends zur bestimmten Zeit ins Bett zu gehen, dann wurde eine kurze Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen, anschließend ein Gebet gesprochen - dann Licht ausgemacht. Und als meine jüngste Tochter ihr erstes Kind bekam, hielt sie es genauso. Auch als die zweite Tochter auf der Welt war. Die beiden wuchsen sozusagen mit diesem Ritual auf. Zuerst wurde Jedem Anwesenden "Gute Nacht" gesagt und ein Küsschen gegeben. Daraufhin haben wir dem Kind erwidert:"Gute Nacht, schlaf gut, ich hab Dich lieb". Die Enkelin gewöhnte sich auch diesen Spruch mit der Zeit an. Zu jedem sagte sie am Abend wenn es zu Bett ging:"Gute Nacht, schlaf gut, ich hab Dich lieb".
Dann fuhren wir nach Sri Lanka in den Urlaub in unser Stammhotel. Wir waren fast die einzigen Gäste - ausser uns nur 2 Ehepaare. Einer der Männer spielte gerne mit Saskia (damals 3 Jahre) und seine Frau brachte Saskia weitere Fingerspiele bei. Nun - eines Abends hiess es dann für die Kleine: "ab ins Bett". Und was macht sie - sie geht an den Tisch dieser Ehepaare (die ja vorher mit ihr gespielt hatten) und sagt zu dem Mann:"Gute Nacht, schlaf gut, ich hab Dich lieb". Der Mann lachte und meinte zu uns:"Das hab ich ja noch nie gehört". Wir brachen alle in Gelächter aus - aber wir erklärten dann, dass dies das abendliche Ritual der Kleinen sei. Und dieses "Ritual" hat sich mein Göga von Saskia abgeschaut - er fand es herrlich, damals als er in die Familie kam...und wir haben es beibehalten bis heute

[Mama48]

Wir haben auch unsere Rituale in unserer Familie, alles Erwachsene... Aber wir haben alle immer den gleichen Spruch beim Abschied in der Früh und beim Zubettgehen. Das machen wir schon so seit 30 Jahren.

LG Mama48.

[Biene]

Da ich ja auch noch einen einen Pflegesohn hatte und er nun keinen Gutenachtkuss bekam,
gewöhnten wir uns an, dass wir zur Guten Nacht die Fingerkuppen der Kleinenfinger aneinander hielten und BZZ sagten,
so wie bei Starwars, mögen die Guten Gedanken bei dir sein.

Dies machten wir auch, wenn wir uns verabschiedeten und unser Sohn bekam natürlich auch sein BZZ
Später bekamen wir Besuch von dem japanischen Freund unseres Sohns und auch er lernte das BZZ kennen.
Der Pflegesohn ist ausgezogen, aber das BZZ ist geblieben.

Unser Nachbarskind (2 Jahre) entwickelt gerade ein Ritual,
immer wenn sie am Nachmittag von der Tagesmutter nachhause kommt,
dann klopft sie bei uns und will mir ersteinmal erzählen, was sie gemacht hat.
Das finde ich so richtig goldig und lieb. Das habe ich auch den Eltern gesagt,
nicht dass sie denken, die Kleine stört uns.

Unser Sohn ist ein richtige Ritualkind, da war es manchmal im älter werden schon schwer mit ihnen zu brechen.
Aber manchmal muss man da eben durch... das gehört dann zum abnabeln dazu.

[OOONicoleOOO76]

So Ihr lieben,

heute habe ich ein wenig mehr Zeit zum schreiben.
Also beim Frühstücks Thema RITUALE, sind noch Traditionen, Riten, und Gewohnheiten mit besprochen worden.

Zuerst möchte ich Euch ein kleinen Text schreiben, der nicht von mir ist.
Aber vielleicht schon mal in anderer Form jedem bekannt sein dürfte.

Eine jungr Frau, frisch verheiratet, möchte den Sonntagsbraten füt Ihren Mann zubereiten.
Sie hat sich allerdings schon immer gefragt, warum die Spitze des Bratens abgeschnitten wird.
Also fragt sie ihre Mutter.
Die antwortete ihr auf die Frage: Das haben wir schon immer so gemacht.
Ich hab`s auch nicht anders gelernt.
Frag doch mal die Oma.
Auf die Frage, warum man denn die Spitze des Bratens abschneiden muss, antwortet die Oma:
"Tja, mein Kind, wir hatten damals nur einen kleinen Topf.
Der Braten passte nur "verkleinert" dort hinein."

So ist das mit Gewohnheiten und Traditionen.

In jeder Familie gibt es Rituale, deutsche Sitten/Verhaltenscodexe.

Bei uns in der Familie gab es immer Samstags und Sontag zum Frühstück Brötchen und Eier, nie unter der Woche.
Obwohl wir ja jeden Tag frische Eier von unseren Hühnern hatten.

Oder, ich musste mich nach der Schule immer umziehen, auch wenn ich nur kurz zuhause zum essen war und anschließend zu meinem Pferd gegangen bin.
Wie haben uns ständig umziehen müssen.

Oder vor der Schule musste ich ne halbe Stunde schwimmen, was ich total blöd fand.

Zu Weihnachten gab es immer Gans zu essen, Silvester immer Salat und Würstchen.

Mein Hund hat sich angewöhnt, wenn wir von der Hunderunde kommen, immer so lange im Flur zu waren bis ich Ihm das
Geschirr ausgezogen habe.
Einmal habe ich das vergessen, weil das Telefon klingelte, und Er stand nach einer drei- viertel Stunde noch immer im Flur.

Oder ein Ritual bei uns beiden ist auch, das Er nach seinem Abendbrot, und vor dem schlafen ein Rinderohr od. etwas anderes bekommt.

Wenn ich einen Partner habe, gehe ich dann immer mit Ihm zum Jahrestag essen.

Oder am todestag meines Verlobten zünde ich eine Kerze an.



Welche Erinnerungssymbole/ Gedenktage habt Ihr in Eurer Familie?
Und was mich noch Interessiert, seit Ihr bei Feiertage/Festen gedanklich beim Ursprung?
Z.B:Weihnachten, oder was wir eigendlich zu Ostern feiern.

Ich hoffe, das dieser Text jetzt nicht zu lang ist, und ich das einigermaßen rüber bringen konnte,
was wir beim Frauenfrühstück zu diesem Thema gesprochen haben.

[Mama48]

Ja, an Weihnachten und Ostern denke ich schon dran warum wir diese Feste feiern. Ich gehe nicht in die Kirche, aber man sollte schon noch den eigentlichen Sinn und Zweck hinter den Feiertagen wissen finde ich. Wäre ja noch schöner....

Übrigens haben unsere beiden Kater auch ihre Rituale. Jimmy holt abends meinen Mann von der Dusche ab (wartet außen vor der Tür) und dann bekommt er danach einige Leckerlis, unser Maxi macht da nicht mit. Aber wenn ich dann abends aus dem Bad im Schlafanzug komme laufen sie dann beide vor mir her in die Küche. Dort hole ich ihnen dann eine handvoll Royal Canin Katzenfutter gegen Zahnstein und das bringe ich dann ins Wohnzimmer (beide Kater hinterher...) zu ihrem "Entertainment-Center". Da habe ich mal zur "Katerbeschäftigung" auf ein Plastik-Platzdeckchen einige leeren Rollen vom Küchenpapier und eine Plastikverpackung vom Fleisch (umgedreht und mit Löchern an den Seiten) geklebt und darin muß ich dann die Royal Canin Häppchen "verstecken". Da sind dann immer beide für ca. eine halbe Stunde damit beschäftigt die Stückchen raußzufischen. Ihnen macht das Spaß.
LG Mama48.

[Sternkeks]

Tja, die größeren Feste feiern wir auch und denken darüber nach, was die Kirche sich alles hat einfallen lassen,
um die Heiden und ihre an der Natur orientierten Feste umzufunktionieren.
(Weihnachten = Wintersonnenwende / Ostern = Frühlingsfest und wurde/wird nach dem Mond berechnet,
vorher der Karneval/Aschermittwoch = Winter verjagen, und die darauffolgende Fastenzeit musste eigentlich
nicht angeordnet werden, weil die Menschen meist ihre Wintervorräte verbraucht und noch nichts Neues
geerntet hatten)...

Die kleinen Rituale, die wir/ich mit unserer Cara "absolvieren" sind:
"Hier schön warten", wenn sie nicht mitgehen darf und sie rennt die HALBE! Treppe hoch, weil ich ihr da ein Leckerchen hinlege.

Nach dem Tisch abräumen, in der Küche, kriegt Hund sein Futter
und vorm Schlafengehen gibts ein Leckerli - aber nur, wenn sie sich brav in ihren Korb setzt.

Die Leckerchen sind für die Gelegenheiten immer gleich, aber jede hat "ihr" spezielles Teil: abends ein Kaustängchen,
fürs Warten gibts nen Hundekeks, sie kennt die verschiedenen Dosen haargenau! Für besonderes Liebsein hab ich immer
ein paar Krümel irgendwas als Belohnung in der Hosentasche.

Ach, so wenn ich für den Kater die Milch mit Trockenfutter fertig mache, hört Cara den Karton schon rappeln und kommt gerannt,
weil mir doch immer EINS dabei "hinfällt" und morgens darf sie den Löffel vom Katzen-Nassfutter ablecken.

Mein "Beschütz-Ritual" beschreib ich hier nicht, kann euch aber sagen, dass ich es zweimal in den drei Jahren vergessen habe, und
schwupps, beim ersten Mal wars ne Autopanne (Lichtmaschine) und beim zweitenmal ein Riesenstau (fast 3Std. Verspätung)
Jetzt neulich, bei dem vielen Schnee hab ich besonders intentiv und mit Herzklopfen "geschützt" und was war?
Männe rief ca. 20 Min. nach dem Losfahren an: "Sach ma, was haste denn nu wieder 'gezaubert' ? Ich bin eben beim Bremsen gerutscht,
aber nur ganz wenig, weil mir ein LKW grad vor der Nase eingebogen ist - und der LKW issen STREUWAGEN!!!"
Männe ist dann gemütlich hinter dem Teil hergezockelt bis zur Autobahnauffahrt, und dort war alles frei.

Also mir fällt es echt schwer, da an Zufall zu glauben.

[Ivi]

Wo ich hier eure Rituale so lese, fällt mir auch noch eins ein: Unser Hund ist es so gewohnt, wenn wir mit ihm draußen waren, oder ohne ihn weg waren und nach Hause kommen, dass er dann ein Leckerchen bekommt. Eher gibt er auch nicht Ruhe.

Welche Erinnerungssymbole/ Gedenktage habt Ihr in Eurer Familie?
Und was mich noch Interessiert, seit Ihr bei Feiertage/Festen gedanklich beim Ursprung?
Z.B:Weihnachten, oder was wir eigendlich zu Ostern feiern.

Meine Mum bringt immer zum Todestag von Oma/Opa usw. frische Blumen aufs Grab, genauso wie zu deren Geburtstagen.

Bei Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern weiß ich schon worum es geht und warum wir dies feiern, aber ansonsten steht mir an diesen Tagen die Familie im Vordergrund.

[Oberzicke]

Rituale sind wichtig egal welche Art. Ich finde sie signaliesieren Beständigkeit , Vertrauen und Gewohnheit.

Unsere Kinder sind auch schon 13 und 15 trotzdem bringen wir sie gemeinsam in Bett, zuvor wird jedoch geknuddelt .
Eine gemeinsame Mahlzeit am Tag ist ein Muss. Und diese ist um 18 Uhr zum Abendessen. Denn um die Mittagszeit kommen alle anders nach Hause. Auch morgens geht das nicht.

[Luzie]

Mein Hund hat sich angewöhnt, wenn wir von der Hunderunde kommen, immer so lange im Flur zu waren bis ich Ihm das
Geschirr ausgezogen habe.
Einmal habe ich das vergessen, weil das Telefon klingelte, und Er stand nach einer drei- viertel Stunde noch immer im Flur.

Ach herrje, das ist wirklich zu süß, ich könnte Deinen Hund gleich aus der Ferne knuddeln, zu niedlich einfach . . .

GlG Luzie

[OOONicoleOOO76]

lach, ja das ist Er.

Solange Er nicht auf Hunderunde ist, sonst ist Er das reinste Streßpacket.

Drinnen ist Er das Schmusemonster schlecht hin.

[Mobilee]

Tja, die größeren Feste feiern wir auch und denken darüber nach, was die Kirche sich alles hat einfallen lassen,
um die Heiden und ihre an der Natur orientierten Feste umzufunktionieren.

Ha, da muss ich gleich mal zustimmen
Aber es ist auch wiederum ein Grund für mich, diese Feste doch zu feiern und sich etwas zu besinnen an diesen Tagen, weil sie eben doch schon lange, lange Zeit Bedeutung in unserer alten Kultur hatten.

Ansonsten sind mir gar nicht mehr viele Rituale eingefallen. Vieles ist mit dem Alter der Kinder weg gefallen, manches hab ich gar nicht so richtig Ritual werden lassen, weil ich vielleicht dachte, ich möchte nicht etwas nur automatisch tun und gar nicth mehr wissen warum.
Trotzdem gibt es ja Dinge, die wichtig sind.
Es sollte normal sein, aber ich erwähne es trotzdem mal. Wir begrüßen uns noch immer gegenseitig freudig, wenn einer nach Hause kommt, also man verschwindet nicht fast wortlos in sein Zimmer.
Auch essen wir, sofern alle da sind, zusammen die Mahlzeiten (wird ja teilweise von Jugendlichen auch schon boykottiert, oder?)

Bei mir ist es ziemlich wichtig, dass ich gemeinsam mit meinem Mann schlafen gehe, ich finde es schön, mit ihm noch Worte zu reden, Wir haben auch ungefähr die gleiche Zeit, zu der wir müde werden. Wenn ich mal Besuch da habe oder telefoniere u. er geht schon vor mir ins Bett (oder umgekehrt) fühlt sich das für mich ganz merkwürdig an.
Für mich ist das ein schönes u. wichtiges Ritual, weil es auch passt.
Es könnte ja auch anders sein, kenne ich auch, und es ist sicher genauso ok.