Extrawurst braten?

[Johanna]

Das mit dem Alter und früher oder heute sehe ich natürlich auch, keine Angst.
Früher wars die Not und heute ist es einfacher auszuwählen. Wobei sich das früher auf die Kindheit meiner Oma bezieht (80) und sich weiter zieht auf ihre Kinder.
.........Die Familien könnten es sich einfacher und schöner machen. Schade...

Ich frage mich gerade, welcher Jahrgang Du bist wenn Du auf die KIindheit Deiner Grossmutter verweist.....
Anscheinend hast Du von Krieg, Vertreibung, Flucht und Hunger in Deutschland nichts gehört. Noch 1950 waren wir im Hamburg froh dass wir ausreichend Kartoffeln zum essen hatten. (Damals lebte ich in einer Familie in der 7 Kinder waren - meine Mutter und ich hatten dort ein Zimmer mit Verpflegung zur Untermiete) Obst gab es selten weil zu teuer - Genauso sah es mit Gemüse aus. Ein halbes Wienerwürstchen war das Himmelreich! So Jemand wie Du kann wirklich nur so reden, der so eine Zeit nicht aus eigener Erfahrung kennt. Und das ist jetzt das letzte, was ich zu diesem Thema sage.

[Luzie]

" LOSE WURST"

*lach*, so nennt man das hier in dieser Region, gemeint ist Blutwurst, die wurde dann in der Pfanne zubereitet, mit gebratenen Zwiebeln,
dazu hat meine Mama dann Kartoffeln und Salzgurke gegessen. Ich kann das nicht mal zubereiten . . . .

GlG Luzie

[Ivi]

Igitt, Luzie! DAS hätte ich auch nicht gegessen! Also Blutwurst und Zungenwurst usw. gab es bei uns zum Glück nie, weil meine Eltern sowas auch nicht essen.

[Luzie]

Ach Ivi, laut lachen muss ;-) . . .

[tina2011]

Also ich bin dann wohl die Extrawurst-Braterin. Ich bespreche abends mit meinem Mann was wir am nächsten Tag essen möchte und das wird gekocht. Die Kinder sind noch klein und essen meistens was schnell gekochtes wie Pommes mit Nuggets oder Nudeln, Reis mit Fischstäbchen. Und Rote Beete oder Salat ist doch auch fix fertig. Ich möchte das vor allem die Kinder satt von meinem Tisch aufsteht und sich nicht an Süßkram hinter meinem Rücken satt essen. Sie werden langsam dran gewöhnt, dass gleiche wie wir zu essen und dann erledigt sich das ja auch mit der Zeit von selbst.

[Ivi]

Bei uns war der Süßkram eigentlich immer an einem Ort, wo wir als Kinder nicht alleine dran kamen, so war auch nichts mit "hinter dem Rücken" essen. Das werde ich bei meinem Sohn auch so halten. Er darf später natürlich naschen, aber nur in Maßen und wenn er vorher fragt.

[Sternkeks]

Da hab ich bei meiner Stieftochter eine geniale -wie ich finde- Idee gesehen. Bei 5 Kindern ist es ja nicht so einfach mit dem Naschen, irgend einer quengelt immer nach was Süßem, und dann wollen die anderen auch. Und je mehr man es verbietet, umso interessanter wird es und die Kinder werden nur immer "gieriger".

Sie hat mit allen, auch den Kleinsten, eine Abmachung: jeder darf sich morgens 5 Teile aussuchen und in ein Schüsselchen (jeder hat "SEINS") legen.
Davon darf genascht werden ohne zu fragen, und wenns leer ist, isses leer! Was Neues gibts erst am nächsten Tag. Natürlich ist eine ganze Tafel Schokolade oder komplette Packung irgendwas nicht "ein" Teil, aber z.B Gummibärchen, von jeder Farbe 1 Stück gelten als eins...

Alle sind zufrieden und es gibt keine Diskussionen oder Bettelei und daraus folgende Verbote.

[Johanna]

das ist ne klasse Idee Sternkeks - Kompliment an die Stieftochter!

[Ivi]

Das ist wirklich eine gute Idee. Sowas ähnliches hatten wir früher zur Adventszeit. Meine Schwester und ich haben morgens schon vor der Schule unser Säckchen am Adventskalender aufgemacht aber meistens den Inhalt nicht direkt gegessen. Stattdessen haben wir den Inhalt jeder in ein Schälchen gelegt und da hat sich dann oft von mehreren Tagen was gesammelt, da oft mehrere kleine Teile in einem Säckchen waren.

[cystuskraut]

Also, ich habe das wunderbar bei unserem Sohn gehalten:
1x/Woche haben wir eine Süßigkeit gekauft und unser Sohn hatte dafür seinen eigenen Platz.
Er hat selbst entschieden, wann und wieviel er essen möchte.
War es alle, dann war es eben alle.
Unser Sohn hat sich darüber nie beklagt. Heute ißt er kaum Süßigkeiten.

[silberfisch]

Das mit dem Alter und früher oder heute sehe ich natürlich auch, keine Angst.
Früher wars die Not und heute ist es einfacher auszuwählen. Wobei sich das früher auf die Kindheit meiner Oma bezieht (80) und sich weiter zieht auf ihre Kinder.
.........Die Familien könnten es sich einfacher und schöner machen. Schade...

Ich frage mich gerade, welcher Jahrgang Du bist wenn Du auf die KIindheit Deiner Grossmutter verweist.....
Anscheinend hast Du von Krieg, Vertreibung, Flucht und Hunger in Deutschland nichts gehört. Noch 1950 waren wir im Hamburg froh dass wir ausreichend Kartoffeln zum essen hatten. (Damals lebte ich in einer Familie in der 7 Kinder waren - meine Mutter und ich hatten dort ein Zimmer mit Verpflegung zur Untermiete) Obst gab es selten weil zu teuer - Genauso sah es mit Gemüse aus. Ein halbes Wienerwürstchen war das Himmelreich! So Jemand wie Du kann wirklich nur so reden, der so eine Zeit nicht aus eigener Erfahrung kennt. Und das ist jetzt das letzte, was ich zu diesem Thema sage.

Genau das Johanna.
Die große Not.. ich höre meiner Oma da aufmerksam zu und bin da kein Dummerchen drin.
Wobei meine Oma (jetzt 81) immer wieder betont, daß sie nie Hunger leiden mußte bei allem was ihr auch so passiert ist.

[Johanna]

Silberfisch dann kann Deine Oma sehr froh und dankbar sein, dass sie niemals Hunger kennen gelernt hat

[silberfisch]

Ja..so hat halt jeder ältere Mensch eine andere Lebenserfahrung auch aus dieser Zeit.
Sofern sie denn noch leben, langsam sterben alle aus..leider.
- aber das ist ein anderes Thema.

[cystuskraut]

Naja aber im großen und ganzen hat gerade diese Generation das Hungern gelernt.

[Florette]

Hallo,

ich bin neu hier und habe mich gerade durch die vier Seiten der "Extrawurst" gelesen! Ist ja toll, über was da alles geschrieben wird - von einer empörten Köchin bis Süssigkeiten, Hunger und Omas! Klasse!

Nun gebe ich auch noch meinen Senf dazu ab:

Eine Extrawurst braten, das mache ich eigentlich ganz selten. Wer nichts essen möchte hat eben Pech gehabt! Der Spezialist ist in der Beziehung mein (schon 20jähriger) Sohn. Der isst nämlich kein Gemüse, gerade mal einen grünen Salat. Ausserdem betone ich ihm (und meinem Mann gegenüber) immer wieder, dass nicht nur Frauen kochen können ........
Kindern Süssigkeiten verbieten ist schwierig, sie wollen dann nur noch mehr. Meine Beiden konnten sich mehr oder weniger was nehmen wann sie wollten - nur war da halt oft nichts da ............ Ist auch besser für mich, denn ich nasche auch recht gerne!

Jetzt noch viele Grüsse von mir - Jutta