Freiwilliges soziales Jahr im Ausland

[Luzie]

Hallo Ihr Lieben,

Meine Tochter möchte nach dem Abi ein Auslandsjahr machen *heul*, am liebsten in einem asiatischem Land, oder in Ägypten.
Egal wie traurig ich bin, ich muss es schweren Herzens akzeptieren.
Nun müssen wir möglichst was optimales finden, wie sich dann letzt endlich alles bewährt, weiss man ja nicht, aber wenn schon, soll sie mit einem gutem Gefühl das Projekt angehen.
Von dem was sie vorhat, wäre mir dann doch noch Ägypten am liebsten, aber das ist fast aussichtslos.
Ich wollte Euch mal fragen, ob jemand Tipps oder Erfahrungen diesbezüglich hat. Ich bin für jede Info offen und dankbar.

Ganz liebe Grüße,
Luzie

[Biene]

freiwillige soziale Jahre in Asien, da weiß ich nur ein wenig von Japan,
die sind meistens in Pflegeheimen oder Behinderteneinrichtungen.
Ein Objekt, von dem ich mal gehört hatte, war auf einer Farm.
Ich gucke mal, ob ich da die Trägereinrichtungen noch finde.

Ein Schulfreund von meinem Sohn war über die Kirchengemeinde in Afrika,
eventuell findet man da auch Ansprechpartner für den gewünschten Raum.

Welche Sprachen kann sie denn?
Denn das ist auch oft eine Voraussetzung für bestimmte Stellen.

[sasa_handmade]

Ich hab von einer Organisation der Kirche gehört, wo die Kids ihren Fähigkeiten entsprechend vermittelt werden. Am Mittwoch treffe ich jemanden, der mir noch mal Näheres darüber sagen kann, da frag ich noch mal nach.

Ich fühle mit Dir Luzie, Kind wech von Mama und dann noch so weit

[Luzie]

Danke schön, das ist ganz lieb von Euch, bin ja wirklich über jede Info dankbar.
Biene, Sarah spricht nur Englisch, deswegen hat sie in Marokko beispielsweise keine Chance, da muss man französisch sprechen.
Ja Sasa, ich mag es mir gar nicht vorstellen, dass sie so weit weg will, ich kann damit nur ganz schlecht (noch gar nicht) umgehen.

Ganz liebe Grüße Luzie

[Ivi]

Auch ich fühle mit dir Luzie! Es ist natürlich grundsätzlich eine tolle Sache so ein soziales Jahr. Ich kann auch verstehen, dass sie gerne ins Ausland möchte, aber warum denn um Himmels Willen Asien oder Ägypten (wo ja im Moment auch überall "Bombenstimmung" herrscht)? Reicht denn nicht auch England oder Spanien oder sowas? Ich glaube die meisten Mutterherzen würden da bluten, Luzie. Für mich war sowas keine Option, ich hätte es nicht ertragen so lange so weit von meiner Mum und meiner Familie weg zu sein.

[Sternkeks]

Luzie, zum sozialen Jahr kann ich dir leider nichts sagen, ich habs in einer Behinderteneinrichtung absolviert,
die bei uns im Ort war, später nochmal einen Streetworker ein Jahr lang begleitet (Drogensüchtige, Obdachlose etc.) ...

Wie sowas heute aussieht - keine Ahnung!

Aber wegen der Trennung, überleg doch mal: hättet ihr kein Auto, dann könntest du deine Tochter auch nicht "mal eben" besuchen oder sie dich, selbst wenn sie irgendwo in Deutschland was arbeiten würde. In solchem Fall ist Honolulu ebenso weit weg (oder schlecht erreichbar) wie ein Dorf in den Bergen von Köln oder Hamburg aus!
Ohne Auto käme ich nur mit Riesenaufwand (Tagesreise!) z.B. von hier nach Bamberg, und das sind nur 40 km!!!

Egal, wo sich deine Tochter das soziale Jahr aussucht, sie ist nicht aus der Welt und vor Allem ist es doch nicht für immer, ein Jahr ist schnell vorbei!
Und ob du wegen eines Besuchs jetzt in die Bahn steigst oder in ein Flugzeug, das ist letztendlich unerheblich, oder?

Dass mich persönlich auch in ruhigen Zeiten nichts nach Ägypten oder Asien zieht, steht auf einem anderen Blatt! Lass deine Tochter ziehen,
das Mädel hat Initiative und Mut, darauf solltest du stolz sein! Und sich die Welt anschauen und den Wind um die Nase wehen lassen, ist so schlecht nicht
als Lebenserfahrung.
Wahre (Mutter)liebe strebt danach, den anderen Menschen glücklich zu sehen, auch wenns einem selber weh tut!

[Ivi]

ein Jahr ist schnell vorbei!
Und ob du wegen eines Besuchs jetzt in die Bahn steigst oder in ein Flugzeug, das ist letztendlich unerheblich, oder?

Naja, unerheblich finde ich das nicht wenn man sich die Ticket-Kosten überlegt.

Lass deine Tochter ziehen, das Mädel hat Initiative und Mut, darauf solltest du stolz sein! Und sich die Welt anschauen und den Wind um die Nase wehen lassen, ist so schlecht nicht als Lebenserfahrung. Wahre (Mutter)liebe strebt danach, den anderen Menschen glücklich zu sehen, auch wenns einem selber weh tut!

Das kann ich mit gesundem Menschenverstand unterstreichen (mit meinem Mutterherz allerdings nicht ).

Denke immer daran Luzie, alles geht einmal vorbei! Und was uns nicht umbringt, macht uns stärker!

[Johanna]

ich gebe in allen Punkten Sternkeks recht und kann alles nur unterstreichen. Ich weiss aus eigener Erfahrung wie man sich als Elternteil fühlt - aber das darf kein Mass-Stab sein. Man sollte immer das Wohl und den sicher gut überlegten Willen des Kindes im Auge behalten.
Eine meiner Töchter hat innerhalb von 30 Minuten einen Koffer und eine Tasche gepackt mit den wichtigsten persönlichen Dingen, die sie mitnehmen wollte. Ihre zukünftigen Schwiegereltern kamen uns besuchen und boten ihr an sie könne doch ein Zimmer bei ihnen haben, wenn sie mitkommen möchte.......naja sie wollte - packte und blieb dann über 450 km weit entfernt bis zur Hochzeit. Sie sprach kaum ein Wort der dortigen Landessprache - ich musste vorher Liebesbriefe, Telefonate, einfach alles übersetzen.....war auch nicht leicht Luzie. Und wenn ich mir heute überlegen würde eines meiner Kinder zu besuchen, dann bin ich im günstigsten Fall NUR ca 5 Stunden, teilweise sogar noch länger - unterwegs für eine Tour! Und das innerhalb Deutschlands. Tröste Dich mit dem Gedanken, dass es Telefon und E-mail gibt.

@Ivi - noch nie was von Billigfluglinien oder Sondertickets gehört? Da können sich manchmal die Bahnkosten verstecken - von Unterhaltskosten für ein Auto wollen wir da erst mal gar nicht reden.

[Ivi]

Ok, da hast du Recht Johanna. Aber da kann man nicht mal eben los düsen wenn die Sehnsucht zu groß wird. Und man fährt/fliegt was auch immer auch sicher nicht alle 3-4 Wochen hin. Meine Familie wohnt knapp 100km von uns entfernt, da brauchen wir meistens etwas über ne Stunde. Das ist für mich aber auch das höchste der Gefühle, weiter dürfte es nicht sein. Da stehe ich mir wohl ein bisschen selbst im Weg, denn so ein Auslandsjahr hat ja schon seinen Reiz.

Luzie du wirst es überleben und deine Tochter wird eine Erfahrung für's Leben machen.

[stella]

ich glaub da kommt auch noch dazu dass das maedl nun mal in ein fremdes land will. auch noch
in ein asiatisches. da kommen tausend fragen auf. luzie wird sich aengstigen wie es dem maedl
da wohl gehen wird.
@luzie freu dich fuer sie dass sie das erleben kann. sie kann daraus nur lernen,
und sie wird sehen wie gut es ihr in deutschland geht.


und ich hoff jetzt mal fuer DICH dass sie dir keinen auslaendischen schwiegersohn mitbringt.
das war jetzt gemein.

[Johanna]

und wieso hoffst Du das Stella? Anständige Kerle gibts auf der ganzen Welt - ebenso wie es auch in jedem Land so kleine Möchtegerns, Angeber und Schurken gibt - oder hast Du Ivandrango vergessen, der ja bestimmt von sich behauptet das Gelbe vom Ei zu sein......und der in Deutschland lebt. In meiner Familie gibts Koreaner, Österreicher, Flamen und Wallonen und Amerikaner und unter unseren Freunden finden sich auch u.a. Singhalessen, Polen, Kroaten....alles wirklich feine Leute. In einem gebe ich Dir wirklich recht, sie wird sehen, wie gut es ihr in unserem Land geht.....

[Luzie]

Danke erstmal Ihr Lieben, für Eure Antworten,

natürlich lass ich sie gehen, und natürlich will ich, dass sie glücklich ist, und wenn dazu das Auslandsjahr gehört, dann akzeptiere ich es auch.
Dennoch habe ich meine Ängste und Bedenken.
Für mich ist es schon noch ein Unterschied ob sie innerhalb des Landes wohnt, oder fernab der Grenzen.
Klar geht ein Jahr schnell rum, wenn alles normal abläuft, aber für mich ist in diesem Fall ein ganzes Jahr eine Ewigkeit, und noch völlig unvorstellbar.
Meine Tochter ist jedoch keine Spontane, sie überlegt schon, was sie macht und was sie möchte und warum. Also es ist nicht mal eben so ein Flitz - Gedanke.
Dennoch weiss weder ich noch sie, was wirklich auf sie zu kommt, und dann ist meine Handlungsfähigkeit, oder einfach mal schnell zu reagieren natürlich bei dieser Entfernung schon eingeschränkt.
Ich bewundere ihren Mut, ihre Entschlossenheit, (hat sie nicht von mir ), und ich werde natürlich auch hinter ihr stehen und sie unterstützen,
aber lieber wäre mir, sie würde England wählen, oder noch lieber in Deutschland bleiben. Das darf ich als Mutter denken und fühlen, so lange ich ihr nicht im Wege stehe .

Ganz liebe Grüße Luzie

[Ivi]

Natürlich darfst du das Luzie! Und ich kann dich da total verstehen! *dich mal drück*

[Luzie]

Oh ja Ivi, das tut gut .

[Johanna]

Das darf ich als Mutter denken und fühlen, so lange ich ihr nicht im Wege stehe

aber sicher Luzie fühlen und denken darfst Du alles - es wäre in meinen Augen unnormal wenn Du nicht so denken und fühlen würdest. Und klar....wenn man nach vorne schaut ist ein Jahr wie eine Ewigkeit.....nur in der Vergangenheit war alles "eben erst"....