Wechseljahre

[Ivi]

Ich würde mir nicht anmaßen das abzutun, da ich ja wie gesagt überhaupt noch nicht mitreden kann! Ich wollte nur meine Beobachtungen weiter geben und etwas aufmuntern. Hoffe, das ist auch so rüber gekommen.

[Johanna]

Ja Cysuskraut, das stimmt schon, wenn man solche Beschwerden einfach weg schiebt und nicht darüber reden kann, sondern immer nur schluckt und schluckt - dann wirkt sich das auch nicht gerade positiv aus. Sondern kommt mit ganz geballter Energie wieder zurück. Und über Probleme (egal welcher Art) quatschen oder es sich von der "Seele schreiben" hat schon immer geholfen

[sasa_handmade]

Depressionen sind ja meine größte Sorge. Weil ich dazu auch eine Veranlagung hat. @cystuskraut, Du hast vollkommen recht: wenn die richtig zuschlagen, hilft alles positive Denken nicht. Man sieht ja quasi den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Trotzdem kommt der Beitrag von Johanna bei mir sehr gut an. Ich habe damals bei der Therapie gelernt, dass man seinen Blick lenken lassen muss, sonst geht man unter in der Depression. Und wie Du schon bemerkt hast cystuskraut, darüber reden ist ganz wichtig. Schreiben finde ich persönlich sogar noch um einiges besser, weil die Worte besser hängen bleiben.

@ivi - mein Mäusezahn zieht ja jetzt auch weg. Und das ist auch ein Grund, weshalb ich momentan ganz schön zu kämpfen habe. Er ist ja zur Zeit der absolute und einzige Sonnenstrahl.

[Ivi]

Och das tut mir leid, sasa! Zieht er denn weit weg?

Wenn du wirklich Depressionen bekommen solltest, denke ich solltest du dann auch mit einem Arzt drüber sprechen, wie man dir am besten helfen kann. Ich habe auch schon 3 Jahre Therapie hinter mir und habe dort zum Glück gelernt, damit umzugehen. Aber manchmal macht es sich halt doch noch mal bemerkbar, kann dich da schon verstehen.

Für diejenigen, die es interessiert: In der neuen "Apotheken Umschau" ist ein Artikel über Wechseljahre. Hab ihn aber nicht gelesen, kann also nicht sagen, ob was nützliches drin steht.

[Johanna]

Schreiben finde ich persönlich sogar noch um einiges besser, weil die Worte besser hängen bleiben.

Ja sasa, ich habe diese Erfahrung nach dem Tod meines zweiten Mannes gemacht. Ich habe geschrieben, geschrieben und nochmal geschrieben.....das hat mir unter anderem auch wieder aus meinem Kellerloch herausgeholfen - ich war ziemlich tief verbuddelt und reden konnte ich nicht - mit wem denn....mit den Kindern? Die haben ihr Leben noch vor sich und wussten nicht was es heisst einen Teil des eigenen Lebens zu verlieren. Meine Mutter? Bei ihr drehten sich die Gedanken nur um sie selbst...... Aber ich hatte erst mal den Egoismus mein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen - seitdem war dann Funkstille und ich war die Böse.....

mein Mäusezahn zieht ja jetzt auch weg. Und das ist auch ein Grund, weshalb ich momentan ganz schön zu kämpfen habe. Er ist ja zur Zeit der absolute und einzige Sonnenstrahl.

Du wirst aber sicher weiterhin Kontakt mit Deinem Mäusezahn haben und Sasa: wolltest Du nicht irgend etwas in Lüneburg mit diesem "Geschäft" anfangen? Waren da mal nicht Pläne bei Dir? Was ist daraus geworden - wär doch ein hübscher neuer Anfang.......

[Ivi]

ich war ziemlich tief verbuddelt und reden konnte ich nicht - mit wem denn....mit den Kindern? Die haben ihr Leben noch vor sich und wussten nicht was es heisst einen Teil des eigenen Lebens zu verlieren.

Ich möchte deine Entscheidung nicht schlecht machen oder so Johanna, ich möchte nur mal als junger Mensch und Tochter einwerfen, dass es uns manchmal lieber ist, wenn man mit uns redet und nicht versucht uns aus Dingen raus zu halten oder zu schützen. Natürlich je nachdem wie alt die Kinder sind!

[sasa_handmade]

Meine Tochter zieht mit dem Lütten nach Eisenach. Das sind ca. 280km von hier. Naja, es ist die alte Heimat und für micht relativ einfach da regelmäßig hin zu fahren. Aber mein Herz blutet, weil der Umzug so sinnlos ist. Sie zieht dort nur wegen angeblicher Freunde hin. Naja, da muss man sehen wie man das Beste draus macht. Auf jeden Fall hole ich mir jetzt schon mal eine Bahncard

@johanna: ja an dem shop bin ich noch dran. Das geht jetzt nach den Herbstferien richtig los. Da biete ich hier vor Ort auch Handarbeitstreffen an und Wolle wird es dann auch bei mir geben. Ich richte gerade das Shopsystem ein und muss die HP dann endlich mal sinnvoll gestalten. Aber der Plan ist jetzt fertig, an dem ich mich orientieren kann und der shop schon halb gefüllt.

@ivi: meine eigenen Kinder und die meines Mannes sagen auch immer, dass sie lieber informiert sein möchten. Aber eine Mutter versucht nun mal ihre Kinder immer zu beschützen. Und dann auch noch über eigene Schwächen reden? Mit den Kindern? Hm!

[Johanna]

Ich möchte deine Entscheidung nicht schlecht machen oder so Johanna, ich möchte nur mal als junger Mensch und Tochter einwerfen, dass es uns manchmal lieber ist, wenn man mit uns redet und nicht versucht uns aus Dingen raus zu halten oder zu schützen. Natürlich je nachdem wie alt die Kinder sind!

Ivi, die Kinder hatten schon selbst Familie und erlebten den Tod des Vaters (Opas) hautnah mit - wir hatten/haben ein sehr enges Verhältnis und sie waren zu keiner Zeit "aussen vor". Trotzdem.....über intimste Gefühle reden und das innerste nach aussen kehren.....ob Du wohl dazu irgendwann mal bei Deinem Sohn bereit bist?
Man kann immer nur das "geben" was man selbst erlernt hat (durch Erziehung oder Eigenarbeit). Kann sehr schlecht ausdrücken, was ich damit meine.

[Ivi]

Ich verstehe schon was ihr beiden meint, deshalb würde ich auch nie jemandem deshalb einen Vorwurf machen. Ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation handeln würde. Aber ich habe die andere Seite schon kennen gelernt und finde es grausam neben meinem eigenen Verlust, mit anzusehen, wie die Eltern sich zusammen reißen und genau zu spüren, dass es ihnen schlecht geht und man sich nicht selbst traut es anzusprechen, weil man den Eltern nicht noch mehr Schmerz machen möchte. Ist schwierig auszudrücken. Ich möchte das auch gar nicht weiter vertiefen, wollte das nur mal so in den Raum werfen, vllt. denkt ja mal einer daran, wenn er/sie nicht weiß, ob man sich den Kindern anvertrauen soll oder besser nicht.


@sasa: Das ist echt eine ganz schöne Strecke. Aber das wirst du schon hinbekommen, dann sind die Treffen umso schöner. Meine Familie und Freunde wohnen "nur" ca. 100km weit weg, aber meine ELtern sehe ich normalerweise auch nur alle 4-5 Wochen oder so. Freunde noch weniger, weil die Zeit meistens nicht reicht.

[cystuskraut]

Verstehe ich nicht @sasa und @johanna
Natürlich habe ich auch über meine Befindlichkeiten mit meinem Sohn gesprochen.
Warum eigentlich nicht ? Was iss da so verwerflich ?
Aber ich denke mal, das sind Eure Probleme.

[Johanna]

Verstehe ich nicht @sasa und @johanna
Natürlich habe ich auch über meine Befindlichkeiten mit meinem Sohn gesprochen.
Warum eigentlich nicht ? Was iss da so verwerflich ?
Aber ich denke mal, das sind Eure Probleme.

ach Cystuskraut von verwerflich habe ich gar nichts geschrieben......wer da lesen kann ist echt im Vorteil. Im übrigen sollte man erst mit fremden Schuhen eine Strecke laufen um dann sagen zu können wo es drückt.....denn geredet haben wir - und das nicht zu knapp (ausser meinem schreiben). Ich habe damit etwas ganz anderes ausdrücken wollen und ich glaube Ivi hat das sehr gut verstanden.

[sasa_handmade]

@cystuskraut: ich will mal ein Beispiel beschreiben!
Als es meinem Mann wieder mal sehr schlecht ging, er im Koma auf Intensiv lag, an gefühlte 1000 Schläuche angeschlossen und wir nicht wußten, ob er je wieder nach Hause kommt: habe ich es für meine Pflicht gehalten, meine beiden erwachsenen "Stief"töchter zu bewahren. Ihnen Mut zu machen. Die hatten so schon genug Ängst allein durch den Anblick auszustehen. Aber meine Ängste kann ich ihnen doch nicht auch noch aufladen. Sicher hält man zusammen, nimmt sich gegenseitig in den Arm, weint zusammen usw. Aber meine Angst vor der Leere zB ist in dem Moment kein Thema für die Kinder. Auch wenn sie schon erwachsen sind.
Nachdem es meinem Mann wieder besser ging und wir Pläne schmiedeten, ihm zu helfen sein Leben zu ändern um nicht wieder in so eine Situation zu kommen, habe ich auch meine persönlichen Ängste angesprochen.

[Ivi]

Das kann ich sehr gut verstehen sasa. Grade in solchen Momenten ist es auch wichtig, jemanden zu haben, zB eine gute Freundin mit der man über grade diese Dinge sprechen kann. Dennoch kann es genau so gut sein, dass die Kinder auch in solchen Momenten, wo sie selbst zu kämpfen haben, gerne von deinen persönlichen Ängsten gehört hätten. In dem Moment fangen die meisten dann auch an, die Mutter oder wen auch immer zu trösten und aufzubauen und "vergessen" ihren eigenen Kummer etwas, es lenkt ein wenig ab. Aber wie gesagt, ich kann dich sehr gut verstehen und wahrscheinlich hätte ich es genauso gehalten.

[stella]

meine mutter sagt immer "viel wissen macht kopfweh", und ich glaub das ist ein ganz kluger satz. ich war vor ein paar jahren in
der situation, ans sterbebett meines vater gerufen zu werden (er lebt sein leben heute noch ) meine mutter hat die hoffnung nicht
aufgegeben und hat immer wieder gesagt er stribt noch nicht, er stirbt noch nicht...wenn sie ihre aengste ausgesprochen haette waers mir
einfach nur hundeelend gegangen, weil - ich kann ihr nicht helfen und somit tut mir das einfach nur weh.
es gibt momente da ist man einfach nur alleine, hilflos, und da muss man einfach durch, alleine!!

ich bin zwar noch nicht in den wechseljahren, aber nahe daran, und stimmungsschwankungen und tiefs kenn ich auch zur genuege.
manchmal fuehle ich mich gottverdammt alleine, bade mich in selbtstmidleind (das muss hin und wieder sein) und zieh mich
doch immer wieder selbst raus.
vor 2 wochen hab ich meinem mann einen brief geschrieben, und ihm mit konsequenzen gedroht, wenn sich in unserem leben nicht bald was aendert.
einsam kann ich auch als single sein.
ich seh es momentan als herausforderung an in einen neuen lebensabschnitt zu gehen. beginnend mit einem neuem job naechsten monat, meinen
mann ein bischen mehr zu anderen aktivitaeten motivieren, mein glueck selbst zu suchen oder zu gestalten, weil wenn ich auf andere warte...da kann
ich lange warten.

[sasa_handmade]

@stella - du schreibst mir aus der Seele. Die Zeit der Zweisam-Einsamkeit haben mein Mann und ich allerdings überstanden.