30.12.

 

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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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30.12.

Beitrag von Johanna »

30.12. der vorletzte Tag des Jahres.
Wir haben uns dem Zwangsumtausch bzw. Eintrittsgeld gebeugt. Anders kann man ein Permit nicht nennen. Das gilt dann nicht nur für einen Tag - nein man muss 14 Tage die sogenannte rote Karte bezahlen. Obwohl alles vorliegt, bis auf das Original der grünen Versicherungskarte, blechen wir 15 € Eintrittsgeld in Montenegro. Kurz vor der Grenze ein Strassenschild: Durchfahrt für Caravan verboten. An der Grenze frage ich den Zollbeamten - Durchfahrt ist erlaubt. Wie sonst hätten wir Albanien auch erreichen sollen?
Nach der Grenze, gleich im ersten Ort ein grosses Einkaufszentrum auf der linken Seite mit grossen Parkplätzen. An der rechten Strassenseite eine kleine Pizzeria. Dort setzen wir uns in die Gaststube, ordern Kakao und Kaffee mit Milch. Der Kaffee ist sehr stark - gut dass man auch hier immer ein Glas Wasser zum Kaffee bekommt. In den hinteren Räumen eine Bar und viele Weinflaschen in Weinständern. Schöne rustikale Lampen, Holzdecken, das sieht durch die Beleuchtung sehr gemütlich aus. Und was ganz wichtig ist: die Toilette ist pieksauber. Da wir uns für die heutige Fahrt nach Kotor Zeit nehmen, umrunden wir die Bucht von Kotor und nehmen nicht die Fähre, die uns wesentlich schneller an unser Ziel bringen würde. Es wird damit geworben, dass dies der größte Fjord Europas wäre.
Wir haben die Bucht halb umrundet. Kleine Inseln sind zu sehen, auf welchen Gebäude stehen. Auf der kleineren Insel eine kleine Kirche, auf der anderen ein größerer Bau mit einer Kuppel. Sicher ein ehemaliges kleines Kloster. Wir fahren zur Uferstraße hinunter, parken das Auto und schon kommt da ein junger Mann auf uns zu. Er bietet uns eine kurze Überfahrt zu der größeren Insel an. Wir lassen uns dieses Vergnügen nicht nehmen. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht. In dem Gebäude ist ein Souvenirshop untergebracht. Nachdem wir uns umgesehen haben werden wir wieder zurück gebracht, zahlen unseren Obulus und fahren weiter nach Kotor.
Am Hafen sind Parkplätze - jede Menge davon, doch hoffnungslos überfüllt. Trotzdem finden wir nach intensiver Suche einen Privatparkplatz. Kosten 0,50 € pro Stunde. Wir laufen zum Markt, der ja eigentlich unser Tagesziel war. Die meisten Stände sind schon wieder geschlossen bzw abgebaut. Trotzdem gibt es noch viel zu sehen. Feigen - jede Menge Kränze aus getrockneten Feigen - Obst, Gemüse, Salate, Mangold, Kohl und Zwiebeln, verschiedene Kartoffeln. Alles was das Herz begehrt und was der Geldbeutel verkraftet. Wir kaufen Schinken, Käse, getrocknete Beeren, Kirschen, Blaubeeren und anderes. Alle 10 angebotenen Sorten getrocknete Beeren lasse ich mischen und bekomme das Kilogramm dann billiger wie ausgezeichnet. Die Beeren bringen Abwechslung in unseren Joghurt Nachtisch. Äpfel, Birnen, Bananen und Mandarinen haben wir ja immer.
Nach dem Marktbesuch gehen wir durch das Stadttor in die Altstadt. Die Altstadt von Kotor wird durch eine lange Stadtmauer geschützt. Diese Stadtmauer zieht sich, genau wie in Ston, bis in die Berge hinauf. Auf dem Platz hinter dem Stadttor holen wir an einem Stand für unseren hungrigen Magen einen Hamburger und dürfen diesen mit den angebotenen Zutaten selbst belegen. Für den Jahreswechsel ist bereits eine Bühne und elektronisches Equipment für Musik aufgebaut. Eine grosse Leinwand ist an einem Gebäude aufgehängt. Ein Telekomladen in der Altstadt empfiehlt Magenta, ein daneben liegender Schuhladen bietet teilweise 20% Ermäßigung auf Winterschuhe an. Uwe entdeckt einen Lastwagen mit der Firmenaufschrift Baustoffe Hubenthal, Vellmar mit Telefonnummer. Da sieht man, wohin Lkw verkauft wurden!
Da es bereits nach 15 Uhr ist, wollen wir wieder zurück. Die Fahrt um die Bucht ist nicht schnell zu schaffen. Durch die sehr kurvenreiche Strecke, Ortschaften und Geschwindigkeitsbeschränkungen auch sehr anstrengend zu fahren. Die Landschaft ist wunderschön. Schroffe Bergabhänge, keine Vegetation, Häuser die wie angeklebt am Berg erscheinen - vom Sonnenlicht angestrahlt. Strassenlaternen die einzeln durch Solarzellen betrieben werden, dort wo die Sonne tagsüber drauf scheint. Überall wird gebaut ,viel mehr wie in unserer heimischen Region. Obwohl hier Bauland bestimmt durch die Enge zwischen Bergen und Adria knapp ist. Man sieht viele kleine Läden in welchen man alles findet, was ein Handwerkerherz begehrt. Uwe findet wieder einen “Ansprechpartner” kauft einen Kanister, der seinen Erwartungen voll entspricht. Die Öffnung ist gross genug für die Wasserpumpe im Caravan und vor allen Dingen kann man die Einfüllöffnung mit einem Deckel dicht verschrauben.
Wir gehen im letzten Ort vor der Grenze zu Kroatien in einen grossen Supermarkt. Samstag Abend nach 17 Uhr, der Fussboden glänzend sauber wie ein Spiegel trotz lebhaftem Kundenverkehr. Nichts liegt am Boden, kein Stückchen Papier oder ähnliches. Die Regale perfekt gefüllt - alles steht in Reih und Glied, wird ständig neu aufgefüllt. Auch beim Obst und Gemüse vorbildliche Präsentation der Waren, kein Blatt welches dort nicht hingehört. Ein Angebot, von dem sich mancher deutsche Supermarkt eine Scheibe abschneiden kann.
Die Fleisch und Wursttheke riesengross alles frisch - die Preise bei vielen Stücken geringer. Da ich allerdings keine Lohnkosten zum Vergleich habe, kann ich mir da auch kein Urteil erlauben.
Grosse Bratenstücke vom Schwein, genauso wie von Rind, Geflügel - eine halbe Pute liegt auch in der Auslage neben Hühnerbrustfilet und anderen Sorten. Auch hier ist das Angebot umwerfend. Wir kaufen grosse Wasserflaschen, da ich das zum Kochen verwende. Zusätzlich möchte ich grüne Gurken kaufen, vergesse aber diese abzuwiegen und muss sie an der Kasse zurück lassen. Beim Bezahlen kann ich dann allerdings nicht mit Kleingeld dienen und bekomme 0,05 € mehr heraus. Ich Frage mich wie die Kassiererin dies am Abend abrechnen wird!? In Deutschland wäre so etwas unmöglich. Unsere gekauften Sachen könnten wir in kostenlose Plastiktüten einpacken, aber davon haben wir wirklich genug. Am Parkplatz stehen die Einkaufswagen wild zwischen den parkenden Autos. Auch hier kostenloser Service, sie werden vom Personal eingesammelt.
An der Grenze eine sehr genaue Kontrolle der Papiere - dies bedingt wieder eine längere Wartezeit.
In Slano angekommen ist es bereits spät, dunkel und etwas kühl. Unser Abendessen besteht heute aus dem Fisch in Sahnesoße und den gebratenen Garnelen, die es eigentlich gestern geben sollte. Dazu gemischten Salat. Und wieder meint Uwe dass ihm der Kumpel aus Budapest fehlen würde.
Wahrscheinlich muss ich doch kleinere Portionen kochen…..
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