Mittwoch 24.1.

 

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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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Mittwoch 24.1.

Beitrag von Johanna »

….alles kam ganz anders…..
In der Nähe von Epidauros brachen wir heute morgen sehr zeitig unsere Zelte ab. Der Plan war,auf der Küstenstraße bis Athen zu fahren, dann einen der Campingplätze anzusteuern und ganz in Ruhe die Sehenswürdigkeiten von Athen zu geniessen. Dafür waren einige Tage eingeplant. Google Maps und TomTom waren mit unserer Wegstrecke nicht einverstanden. Immer wieder versuchten sie uns auf die gebührenpflichtige Autobahn umzulenken. Doch letztendlich siegte unser Dickschädel. Nur über die Brücke welche den Kanal von Korinth überspannt mussten wir auf die Autobahn ausweichen.
Die drei Campingplätze, welche ich über acsi und im Internet herausfand konnte ich in Google Maps und bei TomTom eingeben. Als wir in die Nähe von Athen kamen, sah man bereits Tanker die auf das Entladen warteten. Grosse Ölraffinerien, Schiffe auf denen auch Bohrplattformen waren. Dann kamen wir in die Vororte von Athen! Ein Moloch!!
Zu allererst entdeckte Uwe einen Baumarkt “Praktiker" und dort erstand er sein zweites Teil für sein geplantes Tynihouse. Ein Baumarkt, der nicht nur Handwerkszeug sondern auch Fernseher, Möbel, Ofen und Waschmaschinen im Angebot hatte. Unsere Weiterfahrt gestaltete sich nicht gerade einfach.
Der Verkehr haarsträubend und je weiter wir zur Innenstadt kamen um den ersten ausgeschriebenen Campingplatz anzusteuern um so dicker wurde der Verkehr.Uwe leistete Schwerstarbeit. Nur mit Auto mag ja alles kein Problem sein, mit grossem Wohnwagen sieht es anders aus. Wir kamen zu der Adresse des Campingplatzes. Was sahen wir? Nichts! Nur einen kleinen Park, kein Hinweisschild, keine Einfahrt, nichts! Also wieder zurück durch die Innenstadt und Campingplatz Nummer zwei und drei angesteuert. Mir wurde schlecht, ich war geschafft - dieser Verkehr war nichts für meine Nerven. Beide Adressangaben der Campingplätze entpuppten sich auch als Nieten. Nocheinmal durch die verstopften Strassen mit rücksichtslosen Autofahrern, Motorrollern die rechts und links vorbei sausten, sich in die kleinste Lücke quetschten. Endlich ein Vorort, in welchem es etwas ruhiger zu ging. Ein Caravanhändler, bei dem wir halten konnten beschrieb uns den Weg zu einem Campingplatz und druckte uns die Beschreibung aus. Doch ich wollte der netten Dame im Büro nicht die Illusion rauben - diese Adresse hatten wir als erstes angesteuert. Mit null Erfolg.
Uns war klar, dass es in und um Athen keinen brauchbaren Stellplatz oder Campingplatz gibt.
Deswegen beschlossen wir, Athen hinter uns zu lassen, fuhren Richtung Mandra auf der ehemaligen Hauptverbindungsstraße Nummer drei und machten eine Pause bei Kaffee und Kuchen in einem sehr sauberen und eleganten Restaurant.
Ein äusserst freundlicher junger Mann bot uns seine Hilfe bei der Strassenkarte an. Wir fragten nach einem Stellplatz für die Nacht. Er empfahl uns einen grossen Parkplatz vor einem Bekleidungsgeschäft ausserhalb des Ortes. Doch als wir später dort ankamen sahen wir in direkter Nachbarschaft ein heruntergekommenes “Zigeunerlager”, dass wir lieber weiter fuhren. Wir hätten uns nicht sicher gefühlt. Etwas weiter sahen wir dann ein grosses abgesperrtes Grundstück welches mit Containern als Asylantenheim ausgerüstet war.
Richtung Thiva sahen wir Zerstörungen die auf vorhergehende Unwetter zurückzuführen waren. Strassen waren teilweise abgebrochen, Asphaltstücke wie leichte Pappe abgerissen, jede Menge Gestein und Schlamm war zu Tal gedonnert und hatte grosse Zerstörungen hinter sich gelassen. Alles kam von Regenfällen, die zwei Wochen vorher alles überschwemmten. Man sah die Spuren in Höfen, an Mauern überall über viele Kilometer. Die Spuren waren teilweise über 1,50 m Höhe zu sehen. Fabriken waren abgesoffen, Friedhöfe mit Schlamm bedeckt. Diese Spuren der Zerstörung sahen teilweise erschreckend aus. Wir spürten die beginnende Kälte, bekamen auch die ersten Schneeflocken ab, als wir über Berge Richtung Thiva fuhren. Wir sahen Rauchschwaden von Feuern - wir vermuteten einen Waldbrand denn ein Löschflugzeug flog vorbei. Ob die Berge unser Ausweg sind, wir wussten es nicht, also fuhren wir mit gemischten Gefühlen weiter.
Und dann entdeckte Uwe Baumwollfelder. Baumwolle hing an Bäumen und Sträuchern, war an Gräsern im Strassengraben hängen geblieben. Lastwagen waren damit gefüllt. Wir hielten an und fragten bei einer Autowerkstatt nach. Die Auskunft war: hier ist ein grosses bekanntes Baumwollgebiet.
Bei einer anderen Tankstelle fragten wir bei einbrechender Dunkelheit ob wir für eine Nacht dort stehen dürfen, erhielten aber einen ablehnenden Bescheid.
Im Moment stehen wir abseits einer Durchgangsstrasse versteckt hinter grossen Büschen. Eine Weiterfahrt ist wegen Dunkelheit nicht möglich. Ausserdem braucht Uwe eine längere Pause nach dieser anstrengenden Fahrt und ich kochte uns einen Eintopf.
Wie es morgen weiter geht wissen wir noch nicht.
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