Freitag 26.1.
Gestern Abend sassen wir noch lange über den Strassenkarten. Wir sind jetzt genau 7 Wochen unterwegs und was haben wir nicht alles gesehen und erlebt! In 5 Wochen müssen wir wieder zu Hause sein, denn dann warten wieder einige Termine auf uns.
Doch zuerst denken wir an die Rückfahrt - welche Strecke sollen wir fahren? Von Patra aus haben wir den Golf von Korinth zu ¾ umrundet und wieder einige Sehenswürdigkeiten mitgenommen. Es erhebt sich die Frage, ob wir zu den Thermopiles südlich von Lamia fahren oder doch lieber die Route über Messolongi und Agrinio Richtung amvrakischen Golf nehmen sollen. Wir wären dann von der Kälte der 2500berge weg und auch schneller an der albanischen Grenze Richtung Kroatien. Denn wir müssen unbedingt Dubrovnik anfahren um die Fahrräder für die Heimfahrt aufzuladen, die wir in Slano deponierten.
Wir entscheiden uns dafür den Golf von Korinth gänzlich zu umrunden.
Am Morgen haben wir zuerst noch mit Müdigkeit zu kämpfen bevor wir uns um neun Uhr griechischer Zeit auf den Weg machen.
Wir fahren eine Tankstelle an, füllen Diesel auf und besorgen uns eine volle Gasflasche. In Nafpaktos, kurz vor Patra lassen wir den Caravan an der Umgehungsstrasse stehen und fahren in den Ort zum einkaufen. Alles wie gehabt: enge Strassen , kleine Geschäfte und sehr freundliche Menschen. Im ersten Geschäft werden wir gleich herzlich begrüßt:”mein Name ist Christiane und wenn sie etwas möchten wenden Sie sich bitte an mich"
Die Dame bedient Kunden an der grossen umfangreichen Käsetheke, hilft wenn man etwas sucht und bietet Spezialitäten an. Ein Service, der mir sehr gefällt. Wir fragen nach Obst, Gemüse und Fleisch. Sie erklärt, dass sie das Geschäft der Nachbarn damit nicht ruinieren will - aber es gäbe rechts und links Shops mit den von uns gesuchten Artikeln.
Nachdem bezahlen gehen wir in einen der Grünlâden, kaufen Obst, Gemüse und sehen in einer kleinen Theke und auf einem Hackklotz verschiedene Fleischsorten. Wir entscheiden uns für Schweinefleisch, Bananen, Äpfel, Gemüse wie knobi, Paprika, Mangold, Zwiebeln. Der Preis ist moderat und hier gibt es alles in Papiertüten - nicht in der unmöglichen Plastikverpackung!
In einem Elektroladen, ausgeschrieben als Heizung und Sanitärgeschäft (Euronics) sieht Uwe eine Wasserbereitungsanlage mit Solarbetrieb. In Deutschland wurde ihm so eine Anlage für eine horrende Summe angeboten, hier kostet es nur den kleinen Bruchteil davon. Das fasziniert Uwe aber er kann keine zwei Wochen warten, bis der Hersteller die von ihm gewünschte Größe liefert.
Wir haben die hohen, schneebedeckten Berge und die Kälte hinter uns gelassen. Langsam steigen die Temperaturen an. Nach ein paar Kilometern ausserhalb eines Ortes ein Parkplatz und auf der gegenüber liegenden Seite ein Selbstbedienungsrestaurant. Was von aussen so unscheinbar und einfach aussah, entpuppte sich als Geheimtipp. Belegte Brötchen, frische Pizza gebackene Brotfladen gefüllt mit Käse und Oliven - noch ofenwarm. Jede Menge Schokoladenkuchen, Muffins, Pralinen und auch kleine Naschereien wie ich sie aus Dänemark kenne.
Wir entscheiden uns für eine Pie und ein Stück Pizza dazu Cappuccino und ein Glas Cola. Als Nachtisch sitzt mir mein kleiner Schweinehund im Nacken und ich hole von den süßen Schokoladenköstlichkeiten insgesamt fünf Stücke.
Mit Schokoladencreme gefüllte kleine Törtchen mit einer Kirsche verziert, Schokoladenkugeln mit Lebkuchen und Mandeln verziert, ein himmlisches Vergnügen!
Bei Agrinio fällt mein Navi aus und ich werde nervös, aber wir können die Strassenschilder entziffern und wissen, dass es Richtung Amfilochia und Ioannina geht. Dass wir die Autobahn meiden dürfte jedem klar sein, der weiss wie teuer die Gebühren sind. Die Strasse Nummer fünf ist teilweise wirklich sehr gut zu befahren. Wir kommen an grossen Sumpfgebieten vorbei, sehen auch wieder Schlamm und Geröll welches bei einem Unwetter wieder vieles zerstörte. Sehen grosse Tagebauanlagen von eisenerzhaltiger Erde. Dieses Material wird in riesigen Umfang abgebaut und verschifft. Solche grossen Maschinen sah ich vorher noch nie. Und auch an einer Fischzucht kommen wir wieder vorbei. Den Obstgarten Peloponnes haben wir hinter uns gelassen. Jetzt sind wieder Olivenbäume, allerdings nicht in grosser Zahl zu sehen. Schafherden bestimmen das Landschaftsbild.
Um ca. 15 Uhr haben wir eine Übernachtungsplatz gefunden. Wir stehen abseits der Hauptstraße am Beginn des amvrakischen Golfes und werden sicher im Lauf des Tages Griechenland verlassen.
Freitag 26.1.
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