3. Chance für die Beziehung?

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
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Lisaa1701
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Registriert: Mittwoch 30. August 2023, 11:55

3. Chance für die Beziehung?

Beitrag von Lisaa1701 »

Hallo ihr Lieben, ich bin neu hier und brauche einen Rat bzw. vielleicht etwas Beistand von Frauen.
Ich werde versuchen, mich kurz zu fassen ...

Ich bin 26 Jahre alt und seit ein paar Wochen mit meinem Partner auseinander, die zweite Trennung. Wir waren insgesamt 6 Jahre ein Paar.
Zusammen gekommen sind wir 2017 und wie man sich denken kann, waren wir da noch halbe Teenager. Aber ich habe ihn damals gesehen und wusste: Der ist es. Alles hat gepasst. Er war nie der "Adonis" oder ein Weiberheld, aber er hatte einfach alles, was ich in einem Mann gesucht habe. Und das beste war zu der Zeit für mich, dass er mich nicht verhätschelt hat und mir nicht zich mal am Tag gesagt hat, wie toll ich bin und wie sehr er mich liebt. Wir hatten gleiche Werte und wollten das gleiche vom Leben.
Natürlich hatten wir auch mal Phasen, wo wir uns gestritten haben, aber diese haben wir gut überstanden und immer zusammengehalten.

In 2020 kam dann die Idee durch seine Eltern, einen Resthof zu kaufen (nicht zum wohnen, nur für Landwirtschaft, das Haus wurde vermietet). Und wir Mädels (seine Schwester, dessen Freundin und ich) hatten dann die Gelegenheit, uns dort Pferde hinzustellen, was schon seit Kindheit mein Traum war. Wir haben den Hof alles zusammen aufgebaut, jeden Tag dort gearbeitet und alles gemeinsam fertig gemacht. Es war wirklich schön.
Aber als dann die Pferde kamen, ging alles nur noch den Bach runter. Wir Mädels sind untereinander immer wieder aneinandergeraten und hatten verschiedene Ansichten in allen Themen. Ich habe mich dann irgendwann nur noch zurückgezogen und abgekapselt. Mein Freund meinte, wir sollen das bitte unter uns klären, weil er voll zwischen den Schranken stand. Also gab es in der Beziehung auch viel Streit, der dann auch übergreifend auf andere Dinge war. Das alles hat dann gemündet darin, dass ich mich Mitte 2022 von ihm getrennt habe. Ich dachte, es passt einfach alles nicht mehr und dass es besser so wäre. Das ging dann zwei Wochen gut, bis ich mir dann darüber im klaren war, dass ich ohne ihn einfach nicht will. Außerdem habe ich viel auch an mir angefangen zu arbeiten, weil mir noch mehr Sachen klargeworden sind, die ich seit der Kindheit mit mir rumgeschleppt habe. Als ich ihm das sagte, wollte er aber nicht mehr und meinte, er glaubt nicht, dass das wieder klappt. Darauf folgend hatte ich Panikattacken und einen echten "System-Crash". Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und habe ihm am Wochenende teilweise betrunken fiese Nachrichten geschickt, weil ich Angst hatte, dass er schnell eine andere findet. Er hat mich natürlich immer wieder abgewiesen.
Als ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte, hatte ich den ersten und einzigen One-Night-Stand in meinem Leben mit einem sehr netten und gut aussehenden Mann. Aber ich habe mich danach furchtbar gefühlt und, auch wenn es widersprüchlich scheint, wollte meinen Ex-Partner danach umso mehr zurück. Tatsächlich hat er sich eine Woche darauf wieder gemeldet, wir haben uns getroffen, ausgesprochen und hatten irgendwann auch wieder Sex miteinander. Aber auf einmal hatte er wieder Ängste und hat sich zurückgezogen. Ich bin dann in ein tiefes Loch gefallen und wurde von den Dingen aus meiner Vergangenheit wieder eingeholt, die ich sehr lange verdrängt hatte (Bindungsangst, Vater-Komplex). Aber irgendwie kam dann eins zum anderen und wir sind doch wieder zusammengekommen. Ich habe mir aber in den paar Wochen, in denen es unsicher war, einen Therapieplatz und auch eine eigene Wohnung (bin spät zu Hause ausgezogen) gesucht. Habe gar nicht mehr darüber nachgedacht, ob das die richtige Entscheidung ist. Zwischendurch habe ich mit der Pille auch wieder angefangen, aber sofort wieder damit aufgehört, weil die bei mir die ganzen psychischen Probleme noch verschlimmert hat. Als wir das erste mal wieder als Paar unterwegs waren, hatte ich auch beinahe wieder eine Panikattacke, aus dem nichts. Aber ich habe mir gedacht, wir schaffen das alles irgendwie.

Die Monate vergingen und es wurde einfach alles immer schlimmer. Ich habe viel geweint, bin in alte Muster gefallen, habe mich wieder abgekapselt, sehr viel gemeckert und hatte non-stop schlechte Laune. Aus jetziger Sicht würde ich sagen, ich stand kurz vor einer Depression. Die Therapie hat auch nur so semi-gut angeschlagen und kurz gesagt hat mein (Ex)Freund einen echten Höllentrip mitgemacht... Wir hatten die letzten 5 Monate der Beziehung auch keinen Sex mehr. Ich konnte einfach nicht, weil so viel in meinem Kopf rumgespukt ist und auf einmal Dinge aus meiner Kindheit wieder hochkamen, die ich lange verdrängt habe. Zuletzt sind wir zusammen in den Urlaub mit seiner Familie. Der war eher weniger schön. Ich habe wieder viel gemeckert und Als wir aus dem Urlaub wiederkamen (war innerhalb Deutschlands, wir sind mit 2 Autos gefahren), haben wir uns gestritten, was ich ihm abends auch wieder vorgehalten habe. Danach war eine Woche Funkstille. Ich hatte mich zwischendurch einmal gemeldet, weil ich wissen wollte, wie es ihm geht und was gerade Sache ist. Aber er hat nur sporadisch geantwortet und den Montag drauf haben wir uns getroffen und er hat Schluss gemacht. Er meinte, dass er sich sein Leben anders vorstellt und es ihn auch sehr stört, dass ich ihm nicht vernünftig sagen kann, wie ich mich fühle (Kommunikation war auch mein großes Problem). Und dass wir mittlerweile in völlig verschiedenen Welten leben. Außerdem, dass ihn das mit dem One-Night-Stand immer noch extrem belastet (war da ehrlich zu ihm als er mich fragte) und er es schade findet, dass ich mein Pferd nicht mehr zu deren Hof stellen möchte und mich da so rausziehe.
Ich habe ihn da in allem recht gegeben. Wir trafen uns zwei Tage später nochmal, um den Rest zu klären (Schlüssel etc) und haben uns seitdem nicht mehr gesehen. Ich habe mich dann nochmal richtig mit meinen Problemen angefangen auseinanderzusetzen, mit einer Freundin gesprochen, die schon etwas ähnliches durch hat, wie ich und eine schwierige Kindheit hinter sich hat. Dieses Gespräch hat mir extrem viel Erkenntnis gegeben und ich bin bis heute dabei, alles aufzuarbeiten. Eine Woche nach der Trennung habe ich ihm aus Verzweiflung lange Nachrichten geschickt, die er auch beantwortet hat, aber er meinte, so schnell könne sich nichts ändern und man kann das nicht verstehen in der Zeit und dass es einfach zu spät ist.
Da hatte er auch recht, aber man fährt nun mal Gefühlsachterbahn.

Bis heute beschäftige ich mich extrem viel mit dem Thema "Innere Kind Heilung" und muss sagen, dass das tatsächlich der Schlüssel bzw. die Lösung für meine ganzen Ängste und Probleme war. Ich bin noch nicht dort, wo ich sein will und MUSS, aber er ist einfach immer noch mein Traummann und ich will ihn unbedingt zurückgewinnen. Ich habe mich nun auch erstmal zurückgezogen und trinke keinen Alkohol am Wochenende, damit ich ihm nicht ungewollt wieder betrunkene Nachrichten schicke oder ihn sehe. Bin ansonsten sehr aktiv, mache viel mit Freundinnen und mache Sport. Jeden Tag arbeite ich daran, dass ich als Mensch endlich "besser" werde und fühle mich schon jetzt so befreit, ich hätte das selbst niemals gedacht. Ich möchte es in ein paar Wochen (1-2) nochmal versuchen und ihm wenigstens erklären, woran im Endeffekt alles gelegen hat ... Natürlich ist mir bewusst, dass nach 2 Chancen das Vertrauen auch einfach nicht mehr so da ist. Aber ich will einfach, dass nichts mehr zwischen uns steht, dass falls wir uns doch mal irgendwo sehen, einfach alles gut ist. Und ja, bevor es gesagt wird: Natürlich hat auch er nicht immer alles richtig gemacht. Aber ich muss für die letzten Monate einfach die Verantwortung übernehmen und das konnte ich vorher einfach nicht.

Wie schätzt ihr das ein? Hoffe alles ist verständlich ...
Liebe Grüße
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Johanna
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Re: 3. Chance für die Beziehung?

Beitrag von Johanna »

Hallo lisaa1701
Schoen dass du so offen bist und dich gleichzeitig ein wenig mit diesem thread vorstellst. Also zuerst einmal herzlich willkommen. Ich habe alles genau durchgelesen, aber fuer eine fundierte Antwort muss ich alles erst einmal innerlich sacken lassen. Aus dem stegreif geht das so nicht. Das verstehst du sicherlich.
Ich melde mich auf jeden Fall.
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Sternkeks
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Re: 3. Chance für die Beziehung?

Beitrag von Sternkeks »

Mir geht es damit wie Johanna! Das muss man erstmal sacken lassen.
Aber eins möchte ich dir schonmal wirklich ans Herz legen: Keinen, absolut keinen Alkohol mehr, zumindest vorläufig, auch nicht am Wochenende oder mit Freundinnen "auf Tour"!
Alk vertreibt keine Sorgen - die können schwimmen und machen das "Danach" nur noch schlimmer!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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Johanna
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Re: 3. Chance für die Beziehung?

Beitrag von Johanna »

Ich bin 26 Jahre alt und seit ein paar Wochen mit meinem Partner auseinander, die zweite Trennung. Wir waren insgesamt 6 Jahre ein Paar.
Zusammen gekommen sind wir 2017 und wie man sich denken kann, waren wir da noch halbe Teenager.

Nein nicht halbe Kinder, ihr wart schon erwachsen – aber in der Jugend hat man andere Vorstellungen wie in den nächsten Jahren. Man entwickelt sich und was mit 20 passt ist teilweise verschieden von dem was man sich später wünscht.


Aber ich habe ihn damals gesehen und wusste: Der ist es. Alles hat gepasst. Er war nie der "Adonis" oder ein Weiberheld, aber er hatte einfach alles, was ich in einem Mann gesucht habe. Und das beste war zu der Zeit für mich, dass er mich nicht verhätschelt hat und mir nicht zich mal am Tag gesagt hat, wie toll ich bin und wie sehr er mich liebt. Wir hatten gleiche Werte und wollten das gleiche vom Leben.
Natürlich hatten wir auch mal Phasen, wo wir uns gestritten haben, aber diese haben wir gut überstanden und immer zusammengehalten.

Wie viele Jahre sind da zwischen Dir und ihm Unterschied? Du warst 20 und er?

In 2020 kam dann die Idee durch seine Eltern, einen Resthof zu kaufen (nicht zum wohnen, nur für Landwirtschaft, das Haus wurde vermietet). Und wir Mädels (seine Schwester, dessen Freundin und ich) hatten dann die Gelegenheit, uns dort Pferde hinzustellen, was schon seit Kindheit mein Traum war. Wir haben den Hof alles zusammen aufgebaut, jeden Tag dort gearbeitet und alles gemeinsam fertig gemacht. Es war wirklich schön.
Aber als dann die Pferde kamen, ging alles nur noch den Bach runter. Wir Mädels sind untereinander immer wieder aneinandergeraten und hatten verschiedene Ansichten in allen Themen. Ich habe mich dann irgendwann nur noch zurückgezogen und abgekapselt. Mein Freund meinte, wir sollen das bitte unter uns klären, weil er voll zwischen den Schranken stand. Also gab es in der Beziehung auch viel Streit, der dann auch übergreifend auf andere Dinge war.

Habt ihr intensiv darüber geredet? Oder habt ihr nur gestritten? Da wäre das Buch von Moeller „die Wahrheit beginnt zu zweit“ sehr hilfreich! Ich selbst bekam diesen Rat von meiner Hausärztin als ich die grössten Schwierigkeiten mit meiner Mutter hatte. Das Buch habe ich durchgearbeitet und sehr viel für mich daraus gewonnen.


Das alles hat dann gemündet darin, dass ich mich Mitte 2022 von ihm getrennt habe. Ich dachte, es passt einfach alles nicht mehr und dass es besser so wäre. Das ging dann zwei Wochen gut, bis ich mir dann darüber im klaren war, dass ich ohne ihn einfach nicht will.
Außerdem habe ich viel auch an mir angefangen zu arbeiten, weil mir noch mehr Sachen klargeworden sind, die ich seit der Kindheit mit mir rumgeschleppt habe. Als ich ihm das sagte, wollte er aber nicht mehr und meinte, er glaubt nicht, dass das wieder klappt. Darauf folgend hatte ich Panikattacken und einen echten "System-Crash". Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und habe ihm am Wochenende teilweise betrunken fiese Nachrichten geschickt, weil ich Angst hatte, dass er schnell eine andere findet. Er hat mich natürlich immer wieder abgewiesen.

Kein Wunder wenn Alkohol mit im Spiel ist – mein Rat mit Alkohol sofort und ganz str4ikt aufhören. Man glaubt immer dass man sich damit betäuben kann, aber die Sorgen und Ängste, Nöte schwimmen immer oben. Das weiss ich aus eigener Erfahrung! Ich habe gesoffen wie ein Loch und dann nachdem mir das klar wurde habe ich von einem auf den anderen Tag damit aufgehört.


Als ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte, hatte ich den ersten und einzigen One-Night-Stand in meinem Leben mit einem sehr netten und gut aussehenden Mann. Aber ich habe mich danach furchtbar gefühlt und, auch wenn es widersprüchlich scheint, wollte meinen Ex-Partner danach umso mehr zurück. Tatsächlich hat er sich eine Woche darauf wieder gemeldet, wir haben uns getroffen, ausgesprochen und hatten irgendwann auch wieder Sex miteinander. Aber auf einmal hatte er wieder Ängste und hat sich zurückgezogen. Ich bin dann in ein tiefes Loch gefallen und wurde von den Dingen aus meiner Vergangenheit wieder eingeholt, die ich sehr lange verdrängt hatte (Bindungsangst, Vater-Komplex).

Langsam wirst Du erwachsen und hörst auf dein „Inneres“ Ehrlichkeit ist schön und gut, aber man muss auch wissen, WANN man wem etwas sagt.

Aber irgendwie kam dann eins zum anderen und wir sind doch wieder zusammengekommen. Ich habe mir aber in den paar Wochen, in denen es unsicher war, einen Therapieplatz und auch eine eigene Wohnung (bin spät zu Hause ausgezogen) gesucht. Habe gar nicht mehr darüber nachgedacht, ob das die richtige Entscheidung ist. Zwischendurch habe ich mit der Pille auch wieder angefangen, aber sofort wieder damit aufgehört, weil die bei mir die ganzen psychischen Probleme noch verschlimmert hat. Als wir das erste mal wieder als Paar unterwegs waren, hatte ich auch beinahe wieder eine Panikattacke, aus dem nichts. Aber ich habe mir gedacht, wir schaffen das alles irgendwie.
Die Monate vergingen und es wurde einfach alles immer schlimmer. Ich habe viel geweint, bin in alte Muster gefallen, habe mich wieder abgekapselt, sehr viel gemeckert und hatte non-stop schlechte Laune. Aus jetziger Sicht würde ich sagen, ich stand kurz vor einer Depression. Die Therapie hat auch nur so semi-gut angeschlagen und kurz gesagt hat mein (Ex)Freund einen echten Höllentrip mitgemacht... Wir hatten die letzten 5 Monate der Beziehung auch keinen Sex mehr. Ich konnte einfach nicht, weil so viel in meinem Kopf rumgespukt ist und auf einmal Dinge aus meiner Kindheit wieder hochkamen, die ich lange verdrängt habe. Zuletzt sind wir zusammen in den Urlaub mit seiner Familie. Der war eher weniger schön. Ich habe wieder viel gemeckert und Als wir aus dem Urlaub wiederkamen (war innerhalb Deutschlands, wir sind mit 2 Autos gefahren), haben wir uns gestritten, was ich ihm abends auch wieder vorgehalten habe. Danach war eine Woche Funkstille. Ich hatte mich zwischendurch einmal gemeldet, weil ich wissen wollte, wie es ihm geht und was gerade Sache ist. Aber er hat nur sporadisch geantwortet und den Montag drauf haben wir uns getroffen und er hat Schluss gemacht. Er meinte, dass er sich sein Leben anders vorstellt und es ihn auch sehr stört, dass ich ihm nicht vernünftig sagen kann, wie ich mich fühle (Kommunikation war auch mein großes Problem). Und dass wir mittlerweile in völlig verschiedenen Welten leben. Außerdem, dass ihn das mit dem One-Night-Stand immer noch extrem belastet (war da ehrlich zu ihm als er mich fragte) und er es schade findet, dass ich mein Pferd nicht mehr zu deren Hof stellen möchte und mich da so rausziehe.

Auch was Kommunikation anbelangt ist dieses Buch von Moeller wirklich eine echte Hilfe (auch eigene Erfahrung) denn es geht hier nicht nur um Kommunikation zwischen Partnern, auch mit Eltern - Mutter oder Vater ist egal - muss Kommunikation irgendwie "stimmen".
Warum findet er es schade dass Du Dein Pferd nicht mehr zu deren Hof stellst? Er wollte sich doch urspünglich nicht in Euren „Streit unter Mädels“ einmischen? Dann dürfte ihn das auch nicht stören oder ist das eine Geldfrage geworden?


Ich habe ihn da in allem recht gegeben. Wir trafen uns zwei Tage später nochmal, um den Rest zu klären (Schlüssel etc) und haben uns seitdem nicht mehr gesehen. Ich habe mich dann nochmal richtig mit meinen Problemen angefangen auseinanderzusetzen, mit einer Freundin gesprochen, die schon etwas ähnliches durch hat, wie ich und eine schwierige Kindheit hinter sich hat. Dieses Gespräch hat mir extrem viel Erkenntnis gegeben und ich bin bis heute dabei, alles aufzuarbeiten.
Eine Woche nach der Trennung habe ich ihm aus Verzweiflung lange Nachrichten geschickt, die er auch beantwortet hat, aber er meinte, so schnell könne sich nichts ändern und man kann das nicht verstehen in der Zeit und dass es einfach zu spät ist.
Da hatte er auch recht, aber man fährt nun mal Gefühlsachterbahn.

Das kann ich verstehen – als ich mit einem Lover Schluss machte, weil ich erkannte dass es mir persönlich nichts bringt, sondern nur ihm, wurde ich richtig krank. Mein Blutdruck stieg enorm, ich konnte fast nichts mehr essen, schrieb und schrieb – aber ich sandte danach die Briefe nicht mehr ab, weil ich genau wusste dass dies nichts bringt. Aber das Schreiben hat erleichtert.

Bis heute beschäftige ich mich extrem viel mit dem Thema "Innere Kind Heilung" und muss sagen, dass das tatsächlich der Schlüssel bzw. die Lösung für meine ganzen Ängste und Probleme war. Ich bin noch nicht dort, wo ich sein will und MUSS, aber er ist einfach immer noch mein Traummann und ich will ihn unbedingt zurückgewinnen. Ich habe mich nun auch erstmal zurückgezogen und trinke keinen Alkohol am Wochenende, damit ich ihm nicht ungewollt wieder betrunkene Nachrichten schicke oder ihn sehe.

Sehr vernünftig dass Du Dich zurückziehst. Er war der Traummann Deiner „Jugend“ aber es gibt auch Traummänner wenn man erwachsen wird – Zuerst musst Du Dich selbst „heilen“ solltest versuchen diese Kinderängste und Kinderprobleme Deiner Kindheit zu überwinden. Nicht nur Du hattest eine schwere oder vielleicht auch schwierige Kindheit. Das kenne ich selbst von mir, da war es auch nicht einfach und manches überwindet man nie. Das sollte Dir klar werden. Aber man kann später viel besser damit umgehen wenn man mit sich selbst im Reinen ist und sich selbst so mag wie man ist.


Bin ansonsten sehr aktiv, mache viel mit Freundinnen und mache Sport. Jeden Tag arbeite ich daran, dass ich als Mensch endlich "besser" werde und fühle mich schon jetzt so befreit, ich hätte das selbst niemals gedacht.

Ein guter Weg Dich abzulenken, als Mensch „Besser“ was soll das? Wir sind alles einzigartige Menschen, keiner ist besser oder schlechter, jeder ist nur anders. - Nicht mehr und nicht weniger!

Ich möchte es in ein paar Wochen (1-2) nochmal versuchen und ihm wenigstens erklären, woran im Endeffekt alles gelegen hat ... Natürlich ist mir bewusst, dass nach 2 Chancen das Vertrauen auch einfach nicht mehr so da ist. Aber ich will einfach, dass nichts mehr zwischen uns steht, dass falls wir uns doch mal irgendwo sehen, einfach alles gut ist. Und ja, bevor es gesagt wird: Natürlich hat auch er nicht immer alles richtig gemacht. Aber ich muss für die letzten Monate einfach die Verantwortung übernehmen und das konnte ich vorher einfach nicht.

Ich an Deiner Stelle würde mit so einer Aussprache viel länger warten. 1 – 2 Wochen sind nicht genug um alles in Ruhe und „Abstand“ auszusprechen. Und ich sehe nicht dass irgend etwas zwischen Euch steht wenn Ihr Euch mal trefft. Denn wie Du schreibst, auch er hat nicht alles richtig gemacht. Man steht zu seiner Frau – auch wenn es vielleicht mal gegen die eigene Schwester (und deren Freundin) geht. Es wird eine Erinnerung, eine Erfahrung für Dich werden. Und ich denke Du bist auf einem guten Weg ins Erwachsenenleben einzutreten.
Gehe weiter auf diesem Weg bis Du Deine Ängste und Kindheitserlebnisse/Verhaltensmuster abgearbeitet hast, dann wirst Du Dein Leben bestimmt meistern und den passenden Deckel auch finden.


Wie schätzt ihr das ein? Hoffe alles ist verständlich ...
Liebe Grüße
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