der harte Weg des Lebens

 

Ob Urlaub oder Tagesausflug, wenn einer eine Reise tut, darf er uns davon erzählen
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Johanna
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Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 15:04
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der harte Weg des Lebens

Beitrag von Johanna »

Der harte Weg des Lebens

Am Sonntag – es regnete leicht – wollten wir etwas unternehmen, wussten aber nicht was wir uns anschauen wollen – alles das, was wir kennen ist in der Nähe – andere Dinge zu weit. Wir telefonierten also mit der Touristinformation in Hofgeismar, weil Uwe dort ein Apothekermuseum fand, welches wir noch nie besucht hatten. Apothekermuseen ähneln sich zwar, aber manchmal sieht man doch auch Neues. Doch für ein kleines Museum 3 Stzockwerke hoch mit vielen Treppen – Hinfahrt 1,5 Stunden, Rückfahrt ebenso und Anschauung vielleicht eine halbe Stunde…..das rentierte sich nicht.

Letztendlich konnte uns der junge Mann von der Touristinformation auch nicht helfen, also entschlossen wir uns zur Wilhelmshöhe in Kassel zu fahren – Museumsbesuch Galerie der alten Meister.
Uwe telefonierte mit der Tageskasse um herauszufinden wo die Parkplätze für Behinderte sind, damit wir nicht erst lange durch den Regen laufen müssen.
Da wir dann aber den separaten Zugang nicht gleich fanden, löste Uwe einen Poller aus einer Absperrung, sodass wir doch mit dem PKW bis zu den gekennzeichneten Parkplätzen fahren konnten.
An der Kasse fragten wir dann noch einmal nach und als Uwe erwähnte dass er einen Poller gelöst hat, nickte die Dame verständnisvoll und meinte nur: haben Sie den Poller auch wieder eingesetzt?

Wir lösten also das Ticket und fuhren in den dritten Stock. Rembrand van Rijn, Rubens und van Dyck waren hier ausgestellt. Genau diese Bilder mögen wir sehr – der Stil – die Genauigkeit die hier in den Bildern festgehalten wird.

Dann kamen wir in einen Saal in welchem ein grosses Gemälde hing – Werkstatt der Malerfamilie Claeissens in Brügge
datiert war das Gemälde um 1568
Innerhalb eines Mauerkreises durchschreiten Menschen den harten Weg des Lebens, beginnend in der frühesten Kindheit bis zum Erreichen der Seeligkeit im Alter. Zwar wird den Kindern bereits beim Eintreten der rechte Lebensweg gewiesen, doch durch die Versuchungen des Lebens vergessen sie diesen oftmals und geraten auf Abwege. Auf ihrer Lebensreise durchlaufen die Menschen Stätten des Heils und Stätten des Lasters. Sollen lernen, falsche und wahre Bildung voneinander zu unterscheiden. Selbst die sieben freien Künste zählen zu den Scheinweisheiten, denen man sich zwar einige Zeit widmen kann, durch die aber das eigentliche Ziel, die Erlangung der Glückseligkeit durch eine tugendhafte Lebensweise nicht erreicht werden kann. Nur mit wahrer Bildung kann der Mensch sein Schicksal meistern um selig zu leben.
Diese Kebestafel erläutert das Werden und Vergehen – Wandlung und Läuterung des Menschen und hat somit eine moralphilosophische Funktion. Die Erziehung des Menschen zu einer tugendhaften Person.

Diese Bezeichnung der Tafel geht auf einen philosophischen Dialog zurück als dessen Verfasser irrtümlich der Sokrates-Schüler Kebes von Theben galt

Die vielen Menschen – Figuren – Kinder – ein imposantes Bild. Doch in einem anderen Raum fanden wir Bilder von alten Greisen – ein greiser Mann - gemalt von Rembrand – jede Runzel, jede Falte, die Haare es war als ob dieser Mann gleich den Blick erhebt um sein Umfeld zu betrachten.

Jedes Mal wenn wir in die Galerie fahren sehen wir andere Bilder an, alles kann man gar nicht auf einmal aufnehmen.

Den Abschluß bildete, fast wie immer – ein Besuch des Kaffees im Untergeschoss.
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