Demenz?!?!?

 

... wenn man Rat und Hilfe braucht.
Canyon1408

Demenz?!?!?

Beitrag von Canyon1408 »

Unsere Oma (81) macht uns in letzter Zeit immer mehr Sorgen. Es ist eigentlich schon sehr lange, daß sie an nichts mehr Interesse hat. Sie sitzt den ganzen Tag nur in ihrem Sessel und dreht ihre Däumchen.
Seit unser Opa vor fast drei Jahre gestorben ist lebt sie allein in ihrem kleinen Häuschen. Wir schauen täglich mehrmals zu ihr. Also von Alleinsein kann keine Rede sein. Essen kochen, was sie früher total gern gemacht hat, will sie auch nicht mehr. Von ihrer körperlichen Beschaffenheit könnte sie das alles sehrwohl noch. Sie will es einfach n icht mehr. Sie rührt sich die kuriosesten Sachen zusammen. Aber der Gipfel kommt noch.
Sie sieht in letzter Zeit immer Personen die garnicht anwesend sind. Also richtige "Hallos". Neulich rief sie uns in der Nacht an und wollte wissen ob mein Mann zuhause ist. Er hat doch den ganzen Abend bei ihr auf dem Sofa gelegen, und nun ist er weg. Ihre Tochter, die z.Zt. im Urlaub ist hat sie auch schon überall gesucht. Und natürlich auch den Opa, er hat mit ihr zu Mittag gegessen und jetzt ist er weg.
Wir haben im Okt. einen Termin beim Neurologen. Bin mal gespannt wie lange sie noch allein bleiben kann. Das komische ist ja, zwischendurch ist sie ganz normal.
Allerdings vergißt sie alles, sie kann sich nur an Sachen erinnern die schon 60 - 70 Jahre her sind. Und das ziemlich genau.
Ich war neulich zu einer Selbsthilfegruppe für Demenzkranke um mich mal zu erkundigen. Dort hat man mir gesagt, daß das ein typisches Krankheitsbild ist.
Ich mag überhaupt nicht dran denken was da noch alles auf uns zukommt.
cystuskraut

Re: Demenz?!?!?

Beitrag von cystuskraut »

Canyon1408 hat geschrieben: Das komische ist ja, zwischendurch ist sie ganz normal.
@Canyon1408, da können mein Mann und ich ein Lied von singen. Da könnt Ihr ja von Glück (sofern man vom Glück reden kann) sagen, dass Eure Oma schon so alt ist. Wir haben 8,5 Jahre meine Schwiegermutter mit Demenz/Alzheimer gepflegt. Und wir waren damals damit konfrontriert als mein Schwiegervater plötzlich verstarb. Da war sie 74 Jahre alt. Das gab ihr nochmal einen Schub. Diese Erkrankung erfolgt Schubweise durch irgendwelche Vorfälle. Erst ein Schlaganfall, dann der Tod usw. Und wer weiß wielange sie diese Erkrankung schon hatte. Demenzkranke versuchen im Anfangsstadium diese Erkrankung zu vertuschen. Und nicht nur der Kranke selbst. Mein Schwiegervater hat sie krampfhaft zu vertuschen versucht. So, dass sämtliche Bekannte meiner Schwiegereltern entsetzt waren, dass sie nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr zu Hause wohnen konnte. Wir mussten sie zu uns nehmen. Und damals vor 9 Jahren war alles anders, als heute. Heute haben wir das Internet und heute sind wir alle besser informiert.
Canyon1408 hat geschrieben:Allerdings vergißt sie alles, sie kann sich nur an Sachen erinnern die schon 60 - 70 Jahre her sind.
Ja, das ist nun mal typisch für diese Erkrankung. Und da muss man als Angehöriger eine ganze Portion Verständnis plötzlich aufbringen. So einfach ist das garnicht. Zumal wir ja unser Leben zu Zweit inzwischen eingerichtet haben. Außerdem arbeiten wir Beide voll.
Canyon1408 hat geschrieben: Ich war neulich zu einer Selbsthilfegruppe für Demenzkranke um mich mal zu erkundigen.
Na, da hast Du aber Glück, dass es jetzt sowas gibt. Wir mussten uns damals selbst helfen. Diese Selbsthilfegruppe werdet Ihr auch nötig haben. Unser Bekanntenkreis wollte damals nicht mit Thema zu tun haben. Ja aber wo soll man sich denn austauschen?
Canyon1408 hat geschrieben: Ich mag überhaupt nicht dran denken was da noch alles auf uns zukommt.
Wir sind Krank geworden! Wir hatten 13 Wochen meine Schwiegermutter bei uns. Zum Glück hatten wir uns zwischenzeitlich nach einem Heim umgesehen. War nur kein Platz frei. Aber erst wollten wir das allein bewältigen, konnten wir aber nicht. Ich habe heute noch Schlafstörungen aus diesen Zeiten und mein Mann und ich noch etliche andere Erkrankungen. Die Menschen verwechseln ja Tag und Nacht, wir müssen aber arbeiten gehen. 60kg hat mein Mann nur noch gewogen. Wir haben die Hölle durchgemacht. Wir sind ja Beide Vollberufstätig gewesen.
Wenn Du hier ein wenig das Forum durchsuchst, wirst Du viel Antworten zu dem Thema auch von mir bekommen.
Und so einfach den Beruf aufgeben, in der heutigen Zeit - nein, das hätte ich niemals gemacht. Ich habe gut verdient. Wer kann sich das schon leisten? Zumal meine Schwiegermutter sich selbst kaum um ihr eigenes Kind gekümmert hat. Mein Mann ist bei seiner Oma aufgewachsen. Ja, so ist das und dann wundern sich fremde Menschen, dass man nicht pflegt.
Trotzdem habe ich meine Schwiegermutter weiter gepflegt, als sie im Heim dann noch 8,5 Jahre war. Ohne kümmern, geht das im Heim nicht. Da wird man unter gebuttert.

Ich wünsche Euch viel Kraft.
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

Hallo cystuskraut

Wir sind auch schon auf dem besten Wege krank zu werden. Mein Mann noch wahrscheinlicher. Er mußte schon zur Magenspiegelung.
Es ist seine Mutter.

Heute morgen war er hin und wollte ihre Tablettenbox auffüllen. Die hatte sie bisher abgelehnt. Aber nun hat der Doc dringend dazu geraten weil es nicht mehr klappt. Stell dir vor, die Tabl. von voriger Woche waren noch alle drin, "Ich kann das so besser".
Was soll man dazu sagen. Ich glaube es ist auch eine gehörige Portion Sturheit und Starrsinn dabei.
Meine Schwägerin (ihre Tochter) war jetzt zwei Wochen im Urlaub. Gestern ist sie weidergekommen. Glaub ja nicht, daß die heute zu ihrer
Mutter gefahren ist. (sind 30 km). Allein die Tatsache daß der das am Ar.... vorbei geht macht mir mächtig zu schaffen. Sie meinte, das wäre ihr zu stressig. Sie kommt dann am nächsten Wochenende mal. Gut, sie ist Single und voll berufstätig. Aber trotzdem ist und bleibt es ihre Mutter.

Morgen früh muß meine Mann dann mit ihr erstmal wieder zum Doc. Sie muß nüchtern kommen, mal sehen ob das klappt. Oder ob sie schonmal frühstückt zuhause.

Es tut unheimlich gut, wenn man sich das alles mal von der Seele schreiben kann und man merkt, daß es noch mehr solche Fälle gibt.

LG Canyon
Tina

Beitrag von Tina »

Hallo Canyon

habt ihr schon mal einen pflegedienst hinzugezogen??

damit ihr entlastet werdet....mutter hin oder her....es geht

auch um eure gesundheit.....kann dein mann morgen nicht

mal mit dem doc sprechen...sie soll ja nich gleich ins heim...

evtl pflege zu hause wäre doch eine hilfe...und ie reaktion

der tochter find ich hammerhart...ich sehe das bei uns im heim

dann kommen die angehörigen auch nur alle jubeljahre und dann

wird sich beschwert warum dies oder das so ist...ja wenn die nicht

mit uns zusammenarbeiten...es gibt aber auch angehörige die hast

du wirklich jeden tag da..sie kümmern sich um mutti/vati....

versucht das ihr hilfe für die mutti bekommt.....die demenz wird

immer weiter fortschreiten....nicht das noch etwas passiert zuhause.

geb demenz doch mal bei googel ein und dann lies dir mal bei

wikipedia durcherleben demenz kranker menschen...ich würd den

link ja hier reinsetzen weiss aber nicht obs erlaubt iss... :roll:

lieben gruss und viel glück...Tina :wink:
Benutzeravatar
Nightlove
Beiträge: 237
Registriert: Dienstag 24. Juni 2003, 21:39
Wohnort: Nähe von Hamburg

Beitrag von Nightlove »

so lange du den link nicht direkt reinsetzt ist es nicht verboten.(als code einfügen oder h**p.... ) weißte aber doch bestimmt schon, bist ja schon länger hier...
Bild
cystuskraut

Beitrag von cystuskraut »

Tina hat geschrieben:habt ihr schon mal einen pflegedienst hinzugezogen??
damit ihr entlastet werdet....mutter hin oder her....es geht
auch um eure gesundheit.....

Wir hatten natürlich auch einen Pflegedienst. Das versteht sich von selbst. Mir war auch nichts am Pflegegeld gelegen. Das Geld hilft Euch nur in sofern, dass Du den Pflegedienst davon bezahlst. Müsst Ihr auch. Das kann man nicht so einstreichen. Ein Glück auch.
Nur, was nützt es Euch? Und der Pflegedienst hat meine Schwiegermutter 2x am Tag gepflegt, außer am Wochenende. Da waren wir da. Aber 2x am Tag haben sie meine Schwiegermutter gewaschen, angezogen und dafür gesorgt, dass sie die Medikamente bekommt. Mittags dann das vorbereitete Essen von mir, in die Mikrowelle geschoben. Aber das kann nur vorübergehend sein, denn Alzheimer ist eine tykische Erkrankung. Und der Pflegedienst arbeitet auf "Leistung".
Da wir Volltags arbeiteten, ging am Tage meine Mutter (die älter ist) dann zu ihr, um nach Schwiegermutter so sehen. Aber, als ich nach Hause kam, waren meine Blumentöpfe ertränkt und meine Bude umgeräumt. Mal ist das nicht so Schlimm aber ich kam schließlich von einem anstrengendem Arbeitstag nach Hause.
Tina hat geschrieben:.ich sehe das bei uns im heim
dann kommen die angehörigen auch nur alle jubeljahre und dann
wird sich beschwert warum dies oder das so ist...
Auch im Heim hat man sich zu kümmern. Meine Meinung !!!
Ich bin jede Woche dorthin gegangen. Nicht nur hingehen sollte man. Ich habe mich um alles gekümmert. Und es war auch immer was. Und wenn die Pflegedienstleitung und die Sachbearbeitung (für Taschengeld und KK- Befreiung) das wissen und merken, dann arbeitet man auch mit denen zusammen. Ganz richtig @tina !

@Canyon1408, bei uns war mein Mann das einzige Kind und deshalb selbstverständlich, dass wir uns kümmern. Aber alle Außenstehenden und anderen Familienangehörigen hatten plötzlich eine große Klappe weshalb und wieso Schwiegermutter im Heim ist. Mir wurden alle möglichen Sachen am Kopf geworfen: wieso ich sie nicht zu Hause pflege. Eigentlich eine Unverschämtheit! Aber danach hat sich 8,5 Jahre niemand mehr blicken oder hören lassen.
Dann kann man auch eine große Klappe haben.
Das Schlimme an der Sache ist, dass man nicht nur in der Zeit Krank ist. Du siehst, wir haben 8,5 Jahre danach noch zu tun. Vergangenem Mai ist meine Schwiegermutter nun verstorben. Ich bin noch nicht drüber weg. Man trägt es immer mit sich rum, weil wir nicht zur Therapie gegangen sind. Wir wollten damals nicht hören.
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

Ich denke wir werden über kurz oder lang nicht umhin kommen einen Pflegedienst zu beauftragen.
Aber sagt mal ist das denn normal, daß das so wechselhaft ist. Sie ist zeitweise total normal, da gäbe es nichts zu meckern. Und dann wieder.......
Heute morgen war mein Mann mit ihr zum Doc, es hat sogar alles geklappt. Sie war dann bei uns zum Frühstück. Ich habe dann erstmal wieder die ganzen Kriegsgeschichten gehört, die ich schon hundertmal gehört habe. Dann ist sie so richtig in ihrem Element.
Sie möchte für ihre Freundinnen mal Kaffee ausgeben, denn sie geht ja auch überall mal hin. Ist von mir selbstverständlich, daß ich ihr das mache. Das haben wir ihr nun schon mehr als oft gesagt, daß ich alles mitbringe, sie braucht sich um nichts kümmern.
Heute kam dann wieder "Ich muß dann mal beim Bäcker Kuchen bestellen". grrrrr
Was bezweckt sie damit, oder ist es einfach so und wir haben da nur ein Problem mit.

Was meine Schwägerin betrifft da habt ihr ganz recht, ich hätte das auch nicht fertiggebracht. Wenn ich weiß, daß meine Mutter nicht mehr so ganz auf der Höhe ist, dann wäre mein erster Weg zu ihr gewesen. Aber es gibt halt verschiedene Ansichten. Sie hatte es ja sogar fertiggebracht und ist nicht zur Urnenbeisetzng ihres Vaters erschienen. Sie hatte für diesen Tag eine "Fahrt ins Blaue" gebucht, schon vor längerer Zeit, das wollte sie nicht verfallen lassen. Wenn ich darüber nachdenke, dann läuft mir die Galle über.
Benutzeravatar
Sternkeks
Moderator
Beiträge: 5195
Registriert: Donnerstag 5. Februar 2004, 20:35
Wohnort: Thüringen-glücklich seit 20 Jahren
Kontaktdaten:

Beitrag von Sternkeks »

@Canyon

Als erstes will ich dir ein Riesen Kraftpaket schicken für das, was in Zukunft auf euch zu kommt....
Es ist so und es wird niemals wieder besser! :cry:

Alles, was ich dir dazu sagen könnte, haben andere schon gut dargelegt.
Nur einen -finde ich- sehr wichtigen Ratschlag solltest du dir in den Hinterkopf meisseln:
alles, was deine Schwiegermutter dir "antut", kommt von der Krankheit und ist NIEMALS persönlich gemeint, sei da ganz sicher!
Du wirst Vorwürfe, Beschuldigungen und vieles mehr, an deine Person gerichtet, von ihr zu hören kriegen, nimms nicht persönlich, DU BIST NICHT GEMEINT, sie ist krank und weiß nicht, was sie sagt!
Du, ihr, habt alle Kraft und Energie nötig, um sie zu pflegen und mit ihr umzugehen, macht euch nicht mit nebensächlichem Ärger fertig über Schwägerin oder mit Grübeln über "was-hat-sie-denn-jetzt-schon-wieder" (also die Kranke) , man kann nicht nachvollziehen, was in deren Köpfen vorgeht, sie sind krank und das Hirn funktioniert nicht mehr richtig.

In schlimmen Situationen stell dir einfach vor, sie hätte ein Magenleiden oder Krebs, dann kommst du wieder auf den Boden. Demenz äußert sich eben so, dass auch die Menschen, die den Kranken nur Gutes tun wollen, angegiftet werden.

Kleines Beispiel, das ich mit meiner Mutter erlebte:

Wir haben zusammen "aufgeräumt", ich habe sie wegen jedem halben Kassenzettel von vor xxxx Jahren gefragt, ob sie das noch braucht. Bei "nein" kam das Papierfetzchen ins Altpapier, bei "ja" hab ichs zähneknirschend in ihren Schatzkarton gelegt.
O.K., mein Vater kam ins Zimmer und meine kranke Mutter fing an, bitterlich zu weinen:" Vatiiii, DIE schmeisst mir alles weg!"

Es ist nicht leicht, mit diesen Kranken umzugehen, eben, weil man vieles persönlich nimmt und sich damit fertig macht!
Denk nur immer dran, nicht DU bist gemeint, es ist einfach die Krankheit!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

@Sternkeks

Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß sie mal inirgendeiner Weise so sein wird. Im Augenblick ist sie uns gegenüber eigentlich noch sehr lieb. Aber man merkt ihr eben an, daß sich etwas in ihr verändert hat. In zwei Wochen haben wir einen Termin mit ihr beim Neurologen, dort wird dann abgeklärt was los ist.

Euch allen noch einen schönen Abend.
Canyon1408
cystuskraut

Beitrag von cystuskraut »

Sternkeks hat geschrieben:Es ist nicht leicht, mit diesen Kranken umzugehen, eben, weil man vieles persönlich nimmt und sich damit fertig macht!
Denk nur immer dran, nicht DU bist gemeint, es ist einfach die Krankheit!
Genau das ist das Thema. Mit diesem Problem umzugehen, dass plötzlich die eigene Mutter oder der Vater sich so verändert. Man erkennt die Person nicht wieder.
Deshalb @Canyon1408, nehmt meinen Rat an, laßt Euch helfen. Vor allem in Form einer Selbsthilfegruppe. Ihr könnt das Problem der Krankheit sonst nicht verarbeiten, denn..... es bleibt weder stehen, noch wird es besser. Im Gegenteil !!!
Meine Schwiegermutter hat auch lfd. im Krieg gelebt. Der Pfleger hätte "Polensau" zu ihr gesagt usw. Wenn wir das immer alles geglaubt hätten ....? Ja und diese Erkrankung bringt dem Kranken zum Anfang noch lichte Momente. Plötzlich sind diese Momente eben weg. Und deshalb kommen wir, die nicht daran leiden, schwer drüber weg. Aus dem Grund werden wir Krank und können nicht mehr. Ich hatte mir damals viel Literatur besorgt und wußte, was mich erwartet. Trotzdem fiel uns Beiden vieles schwer. Auch im Heim noch. Nur dort geht man wieder, im Haushalt kann niemand gehen.
Diese Menschen können sich auch nicht mehr konzentrieren. Das fällt ihnen schwer und deshalb lassen sie es auch. Darum können sie sich manchmal ein wenig unterhalten und dann plötzlich sind sie wieder verfallen. Und, meine Schwiegermutter konnte sich im Heim z.B. nicht erinnern, ob sie ein Kind geboren hatte oder wo sie mal wohnte. Wir mußten sie damals von einem Dorf nach Berlin holen. Sie rannte auch herzlich gern weg aber fand ja nicht zurück. Sogar im Flur im Heim, verlief sie sich. Wußte nicht, wo ihr Zimmer ist.
Du siehst, es ist ein weites Feld. Nun gibt es auch noch Unterschiede bei den Kranken. Manche sitzen den ganzen Tag vor dem TV. Da kann man noch Froh sein. Meine Schwiegermutter war plötzlich ein sehr agiler Mensch. Rannte nur rum. Das macht dich fertig im eigenem Haushalt. Ich hatte auch zum Anfang an mir gearbeitet. Aber irgendwann kann man nicht mehr.
cystuskraut

Beitrag von cystuskraut »

Canyon1408 hat geschrieben:Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß sie mal inirgendeiner Weise so sein wird. Im Augenblick ist sie uns gegenüber eigentlich noch sehr lieb.
Wir konnten uns das auch nicht vorstellen @canyon. Du wirst Dich wundern, wie sich die Person wandeln kann. Und wenn man selbst mit den Nerven fertig ist, kann man auch nicht mehr nett sein.
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

Mein Mann hat eben schon zu mir gesagt, ich soll mich da bloß nicht zu tief reindenken. Er glaubt, daß ich mich damit zu sehr aufreibe.Dabei ist er es der versucht alles zu verdrängen. Ich finde damit tut er sich keinen Gefallen.
Außerdem finde ich es wichtig, wenn man von den Erfahrungen der anderen lernen kann.
cystuskraut

Beitrag von cystuskraut »

Du musst Dich damit auseinander setzen !!
Canyon1408

Beitrag von Canyon1408 »

Genau das werde ich tun. Ich werde euch dann weiter berichten. Am 11.10. müsssen wir zum Doc mit ihr.
Bis jetzt hat sie jeden Tag eine "Überraschung" für uns.

Tschau Canyon1408
Hexi

Beitrag von Hexi »

Denke lieber nicht darüber nach, sondern lass es auf dich zukommen.
Ich habe meine Schwiegermutter im Haus, die seit 3 Jahren Alzheimer hat.
Es ist nicht leicht, aber wir haben Sie jetzt ab und zu in der Tagesbetreuung, da uns Pflegestufe anerkannt wurde.
Leider ist unser Leben nur noch nach ihr ausgerichtet, da die beiden Brüder meines Mannes sich überhaupt mich kümmern obwohl sie nur 2 Gärten weiter wohnen. Sie lebt in 2 verschiedenen Welten, ist eigentlich immer Kind, packt ständig Sachen ein und geht zu Ihrer Mutter (die lebt seit 1977 nicht mehr) nach Hause. Das ist nur ein Teil, aber man muss das Beste daraus machen.
Ich wünsche dir viel Kraft. Meine Schwiegermutter wollte eigentlich immer ihr eigenes Leben leben, hat sich nie viel was aus anderen Menschen gemacht, ihre eigene Schwiegermutter durfte höchsten Mal zu Weihnachten und in der Woche vielleicht mal 15 Minuten zu ihr kommen und dann hatte sie nie Zeit. Aber von uns erwartet sie dass wir ständig Zeit für sie haben. Das ist für mich besonders schwer.
Antworten

Zurück zu „KummerKasten“