Nein es sind eigentlich eher weniger formelle Dinge, das beherrsche ich einigermaßen (wo lasse ich wie viele Zeilen frei usw.). Es geht eher darum, eine interessante Bewerbung zu schreiben, die aber eben nicht künstlich oder abgeschrieben wirkt und wie ihr sagt auch zu mir passt. Ich habe halt immer das Problem, dass ich nur Ablehnungen bekomme, ohne Vorstellungsgespräch. Also muss es an der Bewerbung liegen. Da ich mit meinem bisherigen Stil nicht weiter komme gehe ich jetzt diesen neuen Weg, kann ja nur besser werden. Ich zeige euch gern den Unterschied, dafür kopiere ich mal hier ein altes Anschreiben rein (wie ich es früher gemacht habe) und das woran ich jetzt arbeite.
Bisher:
Sehr geehrter Herr ...,
nach meiner Elternzeit suche ich eine neue Herausforderung und habe mit großem Interesse Ihre Stellenanzeige gelesen.
Zum Wiedereinstieg habe ich an einer kaufmännischen Qualifizierung bei der .... in .... teilgenommen, um vorhandenes Wissen aufzufrischen und zu ergänzen. Inhalt dieser Weiterbildung war die Buchhaltung sowie die Lohnbuchhaltung mit Lexware und Datev, abschließend mit einer Datev-Zertifizierung. Ein weiterer Bestandteil war die Anwendung von MS Office mit anschließender Microsoft-Zertifizierung.
Vor meiner Elternzeit habe ich als Büroangestellte bei der .... in .... im Sekretariat als Elternzeitvertretung gearbeitet. Zu meinen Aufgaben gehörten die Erfassung des Postein- und -ausgangs incl. des Mahnwesens sowie weitere Sekretariatsaufgaben, wie der allgemeine Briefverkehr, Telefon und Empfang.
Zuvor war ich nach erfolgreichem Abschluss meines Studiums an der FH .... als Personaldisponentin bei der .... in .... angestellt.
Meine Aufgaben waren insbesondere die Zeiterfassung, die Erstellung von Lieferscheinen und Rechnungen, Terminabsprachen mit Kunden und als Ansprechpartner für unsere Monteure.
Gerne stelle ich Ihnen meine Kenntnisse und Fähigkeiten zur Verfügung und freue mich darauf, Neues zu lernen. Ich bin ab sofort verfügbar.
Ich würde mich über Ihre Einladung zu einem persönlichen Gespräch sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Neu (letzte Version):
Sehr geehrter Herr ....,
nach meiner Elternzeit möchte ich nun auch beruflich wieder meinen Weg weiter gehen.
Beeinflusst durch mein Studium habe ich eine besondere Affinität zum Personalwesen,
da ich die Arbeit im Büro sehr mag und genauso den Kontakt zu anderen Menschen. Ich schätze die Abwechslung der Aufgaben und der Arbeitsweise, entweder still für sich z. B. am PC zu arbeiten oder in Interaktion mit Kollegen und anderen. Ich bin gern ein Bindeglied zwischen den Mitarbeitern und dem Unternehmen. Meine empathischen Eigenschaften sind mir dabei von großem Nutzen wie sich in vielerlei Situationen gezeigt hat, z. B. zu bemerken wenn jemand (meine) Hilfe benötigt oder zur richtigen Zeit verfügbar zu sein.
Während meiner Tätigkeit bei der .... habe ich bereits viele praktische Erfahrungen, z. B. die in der Zeiterfassung sowie der Vorbereitung für die Lohnabrechnung oder auch bei Reisekostenabrechnungen, gesammelt.
Die Schwerpunkte meines Studiums waren Arbeitsrecht und Human Ressource Management, das Sozialversicherungs- und Lohnsteuerrecht wurden dort mitbehandelt.
Die Arbeit mit Datev habe ich während der Elternzeit bei einer Weiterbildung erlernt.
MS Office nutze ich sicher und ich arbeite selbständig sowie strukturiert.
Ich bin stets sehr freundlich und dienstleistungsorientiert und habe eine gute Kommunikationsfähigkeit weshalb ich mit Kollegen, Vorgesetzten und Dritten immer guten Kontakt hatte.
Wenn dieser kleine Einblick Ihr Interesse geweckt hat und Sie mehr erfahren möchten freue ich mich auf Ihre Einladung zu einem persönlichen Gespräch.
Mit freundlichen Grüßen
Nun zeige ich euch noch, was wieder einmal bemängelt wurde, was noch nicht gut ist:
Ivi hat Folgendes geschrieben:
Beeinflusst durch mein Studium
Du hast im Prinzip nur das Wort ersetzt. Man setzt doch eher auf "Influencer" und nicht auf diejenigen, die sich beeinflussen lassen.
Zitat:
habe ich eine besondere Affinität zum Personalwesen, da ich die Arbeit im Büro sehr mag und genauso den Kontakt zu anderen Menschen.
Arbeit im Büro und Kontakt mit Menschen ist nichts, was personalwesenspezifisch wäre. Also da muss schon mehr kommen.
Zitat:
Meine empathischen Eigenschaften sind mir dabei von großem Nutzen wie sich in vielerlei Situationen gezeigt hat, z. B. zu bemerken wenn jemand (meine) Hilfe benötigt oder zur richtigen Zeit verfügbar zu sein.
Zu unkonkret.
Zitat:
Die Schwerpunkte meines Studiums waren Arbeitsrecht und Human Ressource Management, das Sozialversicherungs- und Lohnsteuerrecht wurden dort mitbehandelt.
Ich übersetze das mal: Ich weiß, dass das für die Stelle wichtig ist, deshalb führe ich es an, aber ich habe eigentlich gar keine Ahnung davon und will mir auch nicht mit einer direkten Lüge Kenntnisse anmaßen, die ich nicht habe.
Also: Verwende nur aktiv und sei du dabei das Subjekt!
Im Moment ist dein Anschreiben ein unstrukturiertes Sammelsurium von unzusammenhängenden Behauptungen.
Vielleicht legst du das Anschreiben noch mal beiseite, machst zwei Tage Pause und beginnst dann auf dem leeren Blatt ein neues Anschreiben.
Dabei beantwortest du folgende Fragen:
Warum will ich wirklich ins Personalwesen? Warum ausgerechnet bei Firma X (keine Schleimerei!).
Was bringe ich dafür an Komptenzen/Fertigkeiten/Kenntnissen mit? Wann/wo/wie erworben?
Was bringe ich dafür an Stärken (positiven Charaktereigenschaften) mit? Wann/wo/wie belegt?
Das war der letzte Stand.
Es ist echt heftig dieser Lernprozess, aber ich WILL da jetzt durch und das hin kriegen. Das war übrigens schon die dritte oder vierte Version
Ich werde jetzt (also nicht JETZT, morgen oder so
) wie empfohlen noch mal neu anfangen.
Sorry für den Roman, wollte euch das gern näher bringen, da es im Moment sehr wichtig für mich ist.