Erfurter Weihnachtsmarkt 29.11.
Freitag hatte Uwe die Idee, mir den Erfurter Weihnachtsmarkt zu zeigen. Da aber alles erst bei Dunkelheit wirklich wirkt – fuhren wir am Nachmittag los. In Erfurt angekommen suchten wir zuerst IKEA auf – Kaffee oder heisse Schokolade und ein Stück Kuchen war unser Begehr. Danach liefen wir durch den Laden, denn ich wollte noch für die Enkelin ein paar Kleinigkeiten erstehen. Leider fand ich nicht genau das, was ich wollte. Wir fuhren weiter Richtung Zentrum.
Wir kamen auf der Strasse zum Domplatz angefahren und ich sah Reisebus an Reisebus am rechten Strassenrand stehen – linke Strassenseite war auch zugeparkt, bis auf eine kleine Lücke, die Uwe mit dem Auto gleich ausnutzte.
Deutschland ist für seine Weihnachtsmärkte bekannt. Doch auch in anderen Europäischen Ländern wird die Tradition der stimmungsvollen Märkte im Advent gelebt. Als einziger aus Thüringen ist der Erfurter Weihnachtsmarkt für den Titel „Bester Weihnachtsmarkt Europas 2018“ nominiert.
Die Deutsche Konkurrenz kommt aus Köln, Dresden, Nürnberg und Leipzig. In den vergangenen drei Jahren hatte Zagreb den Titel gewonnen.
Noch war etwas Tageslicht – hinter dem Dom ein kleiner Markt. Buden die Getränke, Essbares anboten. Buden mit kleinen Holzfiguren zum Schmücken des Tannenbaumes – eben das, was einen Weihnachtsmarkt ausmacht. Klein, gemütlich und bald hatten wir die Stände hinter uns gelassen und erstiegen die Treppe zum Erfurter Dom.
Oben angekommen umrundeten wir den Dom und hatten eine phantastische Aussicht auf die erleuchteten Marktstände. Ein Riesenrad war aufgebaut – die Buden und die Gassen die sich über den Platz zogen waren zwar gut besucht, aber es war nicht überfüllt. Am Sonnabend und Sonntag wäre hier kein Durchkommen sagte Uwe – deswegen sind wir heute hier! Direkt vor der Treppe die zum Dom hinaufführte war ein sehr grosser dicker Adventskranz – jetzt sah man auch schon die Lichter funkeln. Alles war in warmes Licht getaucht.
An der Kirchentür ein Schild, dass um 18:30 Uhr die Nacht der Lichter wäre. Wir konnten uns darunter nichts vorstellen, aber wir beschlossen uns bei der Information am Dom zu erkundigen. Die Nacht der Lichter wurde uns gesagt wäre Musik und es wird auch gesungen, das dauert eine halbe Stunde. Ich schaute Uwe an, das wird aber spät – wir müssen doch noch nach Hause und der Weg ist nicht gerade kurz. Trotzdem beschlossen wir uns die Nacht der Lichter anzuschauen. Dann liefen wir die Treppe zum Domplatz hinunter.
Sehr viele Stände boten kleine geschnitzte, bemalte Holzfiguren an – Käthe Wohlfahrt hatte hier auch einen grossen Auftritt. Fahrgeschäfte für die Kleinen – Autoscooter, Karrussell, grosse Tannenbäume. Lauschaer Kugeln, grosse bemalte Kugeln die als Tischlampe oder Nachttischleuchte dienen konnten, Seifen in allen möglichen Duftnoten wurden u.a. angeboten. Bei den Seifen habe ich mich über die Namen amüsiert – eine Seifensorte hiess sinnigerweise „Pharao“ - ein anderes „freche Früchtchen“. Handgemacht, aber in meinen Augen ziemlich teuer.
Champignon und Grünkohlhütte war ebenso zu finden wie Thüringer Rostbratwürste in gross und in klein. Fleischerei Zitzmann, mir aus dem Internet wohl bekannt hatte hier auch einen grossen Stand und verkaufte Brätel und Rostbratwürste. Tee und Gewürze – der Duft zog in die Nase und verleitete mich zum Kauf von diversen Teesorten.
Es gab nicht nur die kleinen bunten Holzfigürchen, auch Räuchermännchen in allen möglichen Varianten, schöne schlichte Krippenfiguren. Da ich zu Hause eine schlichte Holzkrippe habe wollte ich mir ein oder zwei Figuren kaufen, aber der Preis hielt mich davon ab. Eine Krippe mit fast lebensgrossen Figuren zog die Massen an. Halbe Glaskugeln die durch die Muster und die Beleuchtung sehr schön wirkten. Pferdefuhrwerke, Landschaften, grosse Rosenblüten, Kinder waren abgebildet – ein Glas war schöner wie das andere. Oben offene Glasballons in schwarz mit weissen Bildern, durch die das Licht schimmerte – ein überreiches Angebot. Und vor allem Tannenbaumschmuck, Kugeln, Zapfen, in allen möglichen Formen und Farben. Silberne Ketten und goldener Schmuck für den Tannenbaum in grosser Auswahl.
Stände die Kerzen anboten, Meisterhaft gezogene bunte Kerzen in Rosenformen, Lilienformen und man konnte sich die Hände mit Wachs überziehen und einen Abruck herstellen lassen. So einen Abdruck schenkten mir die belgischen Enkelkinder vor zwei Jahren – beleuchtete Hände…..Und dann standen wir vor einem Stand der Mechanisches anbot. Ein Pferd, Autos, ein Uhrwerk und andere Dinge. Man musste die auf Sperrholz aufgedruckten Teile genau aussägen, ineinander stecken oder auch leimen und wenn wirklich alles passte, dann konnte man mittels Batterie diese Stücke zum laufen bringen. Das ausgestellte Uhrwerk sah phantastisch aus, wir stellten fest, dass man hier zum Zusammenbau sehr viel Geduld benötigt.
Nachdem wir ungefähr ein drittel der Weihnachtsbuden angeschaut hatten brauchten wir eine Kaffeepause.
Anschliessend stellten wir uns beim Riesenrad an um den Markt auch von ganz oben zu betrachten. Die Aussicht war wunderschön wir hatten einen bombastischen Überblick – der Wind war eisig. Der beleuchtete Dom erhob sich majestätisch über die klein wirkenden geduckten Weihnachtsbuden. Wieder den Boden unter den Füssen sah ich meine Leidenschaft…..einen Marzipanstand – Ein sehr grosser und reich bestückter Marktstand mit Marzipan – Marzipan in allen möglichen Geschmacksrichtungen – mit Rum-Kirsche, mit Eierlikör, mit Kaffee – französischer Nougat – türkischer Honig. Beim türkischen Honig kamen Kindheitserinnerungen an Hamburg hoch – das wurde damals einfach so auch per „Bauchladen“ auf der Strasse verkauft. Nein, hier habe ich meinen inneren Schweinehund bekämpft – das musste jetzt wirklich nicht sein, aber leicht fiel es mir nicht zu verzichten. Marzipan ist eben eine Schwäche von mir…..
Wie lange war ich nicht auf einem Weihnachtsmarkt – Uwe meinte ein paar Mal ich würde richtig strahlen und wüsste nicht, was ich mir zuerst anschauen soll. Der Markt war sehr angenehm, da nicht so viele Menschen anwesend waren, aber das sollte sich bald ändern. Der Dom wurde auch angestrahlt und alles machte einen sehr warmen und gemütlichen Eindruck. Und dann war es auch schon so weit, dass wir zur Nacht der Lichter aufbrechen mussten. Wir kamen zur Eingangstür aber noch war es nicht so weit – eine grosse Menschenmenge hatte sich eingefunden. Und was uns sehr erstaunte – in der überwiegenden Anzahl waren es junge Leute, die sich hier auch teilweise verabredet hatten.
Erfurter Weihnachtsmarkt
Re: Erfurter Weihnachtsmarkt
Toller Bericht, schreibst du beruflich?
Wieso verwundert? Es gibt Millionen von Jungen Menschen und es gibt bei euch im Umkreis bestimmt 10 000 Junge und sich Jungfühlende.
Und so ein Weihnachtsmarkt ist doch eine gute Abwechslung.
Re: Erfurter Weihnachtsmarkt
Anikan - nein ich schreibe nicht beruflich - ich bin/war gelernter Industriekaufmann, habe in der Touristik bei einem grossen Reiseveranstalter gearbeitet und war "Nachhilfelehrer der Nation" d.h. Mutter von mehreren Kindern - jetzt bin ich Rentnerin und tue das, was mir Spass macht, reisen, Museen besuchen, andere Sehenswürdigkeiten entdecken usw.
Re: Erfurter Weihnachtsmarkt
Wow was für ein super leben, deine Enkeln haben Glück.Johanna hat geschrieben: ↑Montag 3. Dezember 2018, 22:20 Anikan - nein ich schreibe nicht beruflich - ich bin/war gelernter Industriekaufmann, habe in der Touristik bei einem grossen Reiseveranstalter gearbeitet und war "Nachhilfelehrer der Nation" d.h. Mutter von mehreren Kindern - jetzt bin ich Rentnerin und tue das, was mir Spass macht, reisen, Museen besuchen, andere Sehenswürdigkeiten entdecken usw.
Re: Erfurter Weihnachtsmarkt
Johanna, ich finde das mal ganz grossse Klasse, dass du den Besuch beschreibst und nicht nur Bilder "einklebst"
Und du machst das auch gut, man kann es sich richtig vorstellen, wie alles war
Und du machst das auch gut, man kann es sich richtig vorstellen, wie alles war
- Sternkeks
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Re: Erfurter Weihnachtsmarkt
*grins* Johanna schreibt (noch) nicht beruflich, sollte sie sich aber mal ernsthaft überlegen!
Liebe Grüße und gute Wünsche
für Mensch und Tier
von Sternkeks
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Re: Erfurter Weihnachtsmarkt
Sternkeks, dann würde ein "muss" dahinter stehen und ich weiss nicht ob ich dem Druck standhalten würde. Ausserdem habe ich dafür überhaupt keine Zeit - Sonntag waren wir unterwegs - am Montag schon wieder und heute kam Uwe auf den glorreichen Gedanken wieder am Nachmittag wegzufahren. Der späte Nachmittag endete phantastisch - aber ich will nicht zu viel verraten, da ja erst noch andere Berichte zu schreiben sind.